Gedenket der Veteranen !
Am 18. Januar 1871 hat Wilhelm I. bei der Kaiserproklamation in Versailles den deutschen Truppen bekanntgeben lassen: „Eure Tapserkeit und Ausdauer in diesem Kriege, für welche Ich Euch wiederholt meine vollste Anerkennung aussprach, hat das Werk der inneren Einigung Deutschlands beschleunigt, ein Erfolg, den Ihr mit Einsetzung Eures Blutes und Gutes erkämpft habt!" — und wenige Monate später hat ein heimatlicher Dichter die schwäbischen Krieger bei der Heimkehr begrüßt mit den Worten: „Furchtlos habt Ihr, der Väter würdig, den alten Waffenruhm gewahrt und treu, den Brüdern ebenbürtig, zu Deutschlands Helden Euch gepaart!"
An diese Kundgebungen und an die damaligen Dank- und Jubelfeiern möge erinnert sein, wenn heute ein Aufruf z« gnnsten bedürftiger Beterauen und ihrer Familien erlassen wird.
Die Gebrechen des Alters, häufig gesteigert durch die Nachwehen der Feldzugmühsale, machen sich bei den Kriegsteilnehmern mehr und mehr geltend, die Schaffenskraft und Erwerbsfähigkeit schwindet und so sehen viele dieser Männer bei dem erschwerten Kampf ums Dasein mit Bangen und Sorgen ihrem Lebensabend und der Zukunft ihrer Angehörigen entgegen! Zwar sucht das Reich die Not der Bedürftigsten zu lindern und auch sonstige Stiftungen, sowie der Württ. Kriegerbund sind bemüht, nach Kräften helfend mitzuwirken; aber die verfügbaren Mittel sind beschränkt und es können die Gesuche mancher notleidenden wackeren Kameraden bis jetzt keine Berücksichtigung finden.
Hier sollte wie in sonstigen Notstandsfällen die freiwillige Nächstenliebe ergänzend eintrelen und es ist bereits das badische Nachbarvolk im vorigen Jahre mit dem guten Beispiel der Stiftung des Veteranendanks vorangegangen.
Es steht außer Zweifel, daß auch in Schwabens Gauen die patriotische Dankbarkeit und der freiwillige Opfersinn in hervorragendem Maße lebendig sind und daß es, um ausgiebige Mittel zum Besten der alten Soldaten und ihrer Angehörigen flüssig zu machen, .nur einer Anregung und eines Sammelpunktes bedürfen wird.
Der Württ. Kriegerbund, welcher demnächst sein 30jähriges Jubiläum begeht und derzeit mehr als 16 000 Veteranen zu seinen Mitgliedern zählt, erscheint in erster Linie berufen, dieses Liebeswerk zu vollziehen. Und so gestattet sich denn mit allerhöchster Genehmigung Seiner Majestät des Königs, des Protektors des Württ. Kriegerbundes, das Präsidium an alle Klassen und Kreise der Bevölkerung, an die Einzelnen wie an die privaten und öffentlichen Körperschaften und Vereine die herzliche Bitte zu richten, bei der Ansammlung von Mitteln zur Unterstützung bedürftiger Veteranen und deren Familienangehörigen mit entsprechenden Geldbeträgen allseitig sich beteiligen zu wollen.
Geplant ist, sämtliche württembergische Teilnehmer an dem Feldzug von 1870/71, an den vor 1870 geführten Kriegen und an den Kämpfen der Schutztruppe, ohne Unterschied, ob sie dem Kriegerbunde zugehören oder nicht, nach Lage der Verhältnisse zu berücksichtigen, sowie an die Hinterbliebenen Beihilfen zu gewähren.
Die gesamte Spende soll unter der Bezeichnung
König-MUHetm-Trost
Seiner Majestät dem König mit dem Anheimgeben übermittelt werden, die weiteren Bestimmungen für deren Verwaltung, für Bewilligung und Ausbezahlung von Unterstützungen zu treffen..
Die Hauptsammelstelle befindet sich bei dem Schatzmeister' des Württ. Kriegerbundes; in allen Oberamtsbezirken werden durch Vermittlung der Bezirksobmänner des Bundes besondere Sammler für die einzelnen Gemeinden aufgestellt werden. Außerdem sind die Unterzeichneten und die Redaktion der Württ. Kriegerzeitnng zur Empfangnahme von Gaben gerne bereit. >
Möge nun landauf, landab, insbesondere in den besitzenden Kreisen ein edler Wetteifer im Geben und Sammeln sich zeigen und überall die Bitte einen opferfreudigen Widerhall finden: j
Gedenket der Veteranen! I
Stuttgart, den 22. Februar 1906. /
Das Präsidium des Württembergischen Kriegerbundes:
Ehrenpräsident: ,
Freiherr A. von Woellwarth-Lauterburg. >
Bundespräsident: von Greifs. II. Präsident: Dobel.
Richter, Oberbergrat; Münz, Schatzmeister; Hochstetter, Hofrat; von Funk, Oberst a. D.; von Fischer, Oberlandes- gcrichtsrat; Baur, Sekretär; Freiherr von Valois, Major z.D.; Brecht, Bezirksnotar; Dederer, Kaufmann; Edelmann, Gemeinderat; Benz, Posamentier; Freiherr K. v. Woellwarth- Schnaitberg, Major ä In 8uito d. A.; Schiefer, Oberlehrer; Freiherr M. von Süßkind-Schwendi, Major der Landwehr; Bäumer, Werkmeister.
Ehrenmitglieder: von Geyer, vr., Direktor a. D.; von Reinhardt, Generalmajor a. D.
Vorstehendem Anfrnfe schließen sich an:
Allinger, Oberbürgermeister; Freiherr von Bilfinger, General der Infanterie, Generaladjutant Sr. Mist. d. K.; von Breitling, vr., Präsident des K. Staatsministeriums, Staatsminister der Justiz; von Ehrlenspiel, Regierungsdirektor, Vorstand des kath. Kirchenrats; von
Gauß, Oberbürgermeister; von Gcßler, Hoofkammerpräsident; Goebel, vr., Oberbürgermeister; von Haber len, Regierungspräsident; Hartenstein, vr., Oberbürgermeister; Hepp, Oberbürgermeister; Herrmann, Hofrat, Kommandeur der Württ. freiwilligen Sanitätskolonnen; von Hofmann, Regierungspräsident; von Hugo, General der Infanterie, kommandierender General des 13. (K. Wurtt.) Armeekorps; von Jobst, Jul., vr., Geheimer Hofrat; von Keppler, vr., Bischof; von Kilbel, Regierungspräsident; Krön er, vr., Kirchenrat; von Lange, Professor, Rektor der K. Universität Tübingen; Möhler, Oberbürgermeister; Mörike, Oberbaurat, Rektor der K. Technischen Hochschule; von Moser, Staatsrat, Vorstand der Zentralleitung des Wohltätigkeitsvereins; Mül- beiger, vr., Oberbürgermeister; Payer, Fr., Rechtsanwalt, Kammerpräsident; von Pfeiffer, Ed., vr., Geheimer Hofrat; von Pflaum, Al., Geheimer Kommerzienrat; von Pischek, vr., Staatsminister des Innern; von Rcchberg und Rothenlöwen, Graf, Präsident der Kammer der Standesherren; von Sandberger, vr., Präsident des ev. Konsistoriums; von Schmidlin, Regierungspräsident; von Schnürten, General der Infanterie und Staatsminister des Kriegswesens; Freiherr von Soden, Jul., vr., Staatsminister der auswärtigen Angelegenheiten, Minister des König! Hauses: Sußdorf, vr., Direktor der tierärztlichen Hochschule; von Wagner, Oberbürgermeister: von Weizsäcker, vr., Staatsminister des Kirchen, und Schulwesens; Widemann, Geheimer Kommerzienrat; von Zeyer, vr., Staatsminister der Finanzen.
Ferner im Oberamtsbezirk Neuenbürg:
Auch, Stadtpfarrer.
Bätzner, Stadtschultheiß.
Blaich, Gemeinderat.
Meyer.jr., Fabrikant.
Böpple, Oberamtstierarzt. Bosch, Oberförster.
Bozenhardt, Apotheker. Commerell, Sägwerksbesitzer. Doderer, Oberamtsrichter. Eberhardt, Oberförster. Feldweg, Schultheiß.
Freiherr v. Gaisberg-Helfen - berg, Oberförster.
Gayler, Pfarrer.
Gollmer, Gemeinderat.
Grüb, Stadlschultheiß.
Hammer, Stadtpfarrer. Häberlen, Schultheiß.
Hahn, Oberreallehrer, vr. Härlin, Oberamtsarzt. Häußler, Pfarrer, vr. Hanßmann, Sanitätsrat. vr. Herrmann, OA.-Wundarzt. Hofmann. Buchdruckereibesitzer. Holzapfel, Oberamtssparkassier. Holzer, Fabrikdirektor. Holzschuh. Schultheiß. Hopfengärtuer, vr. me<1. Hopfengärtner, Oberförster.
Horsch, vr. meä.
Hornung, Oberamtmann.
Jung, Pfarrer.
Keppler, Sägwerkbesitzer. Keßler, Schultheiß.
Kircher, Schultheiß.
Koch, vr. weck.
Köhler, Schultheiß.
Kübler, Oberamtspfleger. Lörcher, Pfarrer.
Luz, Pfarrer.
Majer, Oberförster.
Meeh, Redakt. des Enztäler. Meisel, Kaufmann, vr. Metzger, Hofapotheker. Olpp, Stadtpfleger.
Ramm, Oberförster.
Schmidt, Arthur, Fabrikant. Schneider, Pfarrer.
Schnitzer, Fabrikdirektor.
V. Schott, Generalleutnant und General ä la suito Sr. Maj. des Königs.
Senfer, Schultheiß.
Stirn, Stadtschultheiß.
Vollmer, Aufsichtslehrer.
Uhl, Dekan.
Weiß, Landtagsabgeordneter, Wildbrett, Buchdruckereibesitzer.
Der Bezirksobmann nnb die Borstandschaften der Ortsvereine des Württ. Kriegerbundes.
Vorschuß-Verein Pforcheim
j eingetr. Genoffenschaft mit unbeschr. Haftpflicht.
> Die in der Generalversammlung vom 6. April für das .Jahr 1905/06 auf 6 Prozent festgesetzte Dividende wird von heute an nnsern Mitgliedern gutgeschriebeu, bezw. bar ansbezahlt, vl»«i»8« Uoittinoii <1io Hlv8vI»»tt8»i»e«Uv s«88vl»vrllvirtlvir AHttxlisllvr nur IkilcIinsbluiiS. Pforzheim, den 6. April.
Der Vorstand.
Lur lisgolä Ksllsäugerlniuä.
Das Gansangerfest»
'verbunden mit Wettgesang, findet am
1V. Juni in Neuenbürg statt.
Dobel.
Wir beehren uns, Verwandte, Freunde und Bekannte zu unserer am Ostermontag stattstattfindenden
in das Hotel z. „Sonne" in Dobel
freundlichst und ergebenst einzuladen mit der Bitte, dies als persönliche Einladung annehmen zu wollen.
Karl Wust, Holzhändler,
Sohn des s Joh. Matth. Ruff, Holzhändler in Dobel. Marie König,
Tochter des Ludwig König, Straßenwart dahier. iL tLi Ä Ä Kirchgang 10 Uhr. iÄ tLi ^
Neuenbürg.
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