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Bewohner ein auffallendes Bestreben zeigen, die jungen Leute in die Städte zu schicken, weil das Leben dort leichter wäre. So ist jetzt das Dorf Seranon, das im Norden der Ebene liegt, die von der Landstraße von Graste nach Kastellane durchschnitten wird, von seinem letzten Bewohner verlassen worden. Zwei Neunzigjährige, das Ehepaar Cha- rabat, bewohnten seit länger als 40 Jahren das Dorf, das sie niemals verlassen wollten. Nachdem Charabat aber vor kurzem gestorben ist, hat sich die Witwe zu ihren Kindern zurückgezogen. Diese wohnen in einer Küstenstadt am Mittelmeer. Jetzt ist Seranon nur noch eine öde Stätte, deren verlassene Häuser in Trümmer zerfallen werden.
Herr gieb ihm die ewigeRuhe . . . Die Münchener „Allgemeine Zeitung" erzählt folgendes amüsante Schulgeschichtchen: In einer Schule in den bayrischen Vorbergen fand außerordentliche Prüfung statt. Dem Herkommen gemäß wird dort der eintretende Lehrer oder Katechet von den Kindern mit dem Gruße: „Gelobt sei JesuS Christus — guten Morgen, Herr Lehrer — Herr Pfarrer!" empfangen. Wie nun der Herr Inspektor in Begleitung des Pfarrherrn unvermutet die Schule betritt, tönt ihm der Gruß entgegen: „Gelobt sei Jesus Christus — guten Morgen . . . —", da aber stockt der jugendliche Chor; der Name „Herr Inspektor" mochte ihnen nicht so geläufig sein. Der begleitende Pfarrherr will seine Schäflein ermutigen, den Gruß zu vollenden, winkt ihnen zu und giebt das Stichwort: „Herr ... — Herr —" Und schon fällt der Chorus ein: Herr, gieb ihm die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihm. Amen!"
Glnias von den Hühnern.
(Aus dem Wochenblatt für die Landwirtschaft.)
Alle diejenigen, welche dem Geflügel Aufmerksamkeit schenken und Erfahrung in seiner Zucht und Pflege haben, sind darin einig, daß die einheimische Geflügelzucht erst dann die richtigen Erträge abwirft, wenn unsere Bäuerinnen wieder eigene Zucht treiben. Seit der gewaltigen Ausdehnung des fremden Imports von Geflügel und Eiern ist die Wertschätzung der Hühnerzucht noch mehr als früher gesunken, und die Bäuerin hält es nicht mehr der Mühe wert, ihr Junggeflügel selbst aufzuziehen. Ist aber eine Tiergattung einmal verachtet, so wird ihr Nutzen auch nicht auf der Höhe sein. Wir sehen dies ganz deutlich an den Ziegen. Im württ. Unterland z. B. ist die Ziege ein wenig geschätztes Tier, weil die starke Ausnützung des Bodens keinen Raum gewährt für ein Tier, das so sehr wie die Ziege Bewegung und Freiheit liebt. Infolgedessen leistet die Ziege bei uns weit nicht das, was in Gegenden, wo man auf sie geradezu angewiesen ist, wo sie deshalb hochgeschätzt und rationell gezüchtet wird. Erst in neuerer Zeit hat man auch bei uns angefangen, ihr größere Be
achtung zu schenken; und überall, wo man ihr neues Blut zugeführt hat und sie so hält, wie es ihre Natur erfordert, zeigt sie sich dankbar dafür durch reicheren Ertrag.
Wenn ein Bauer auf sein Vieh nichts hält, so wird man es diesem bald ansehen, und kein Mensch wird sich wundern, wenn es ruppig dasteht und wenig Milch gibt. Sollte es nun bei den Hühnern anders sein?
Wenn aber die Bäuerin einmal, zweimal vom Händler gut bedient worden ist, so sind unsere Hühner alle nichts nutz und sie kauft lieber Auslandsware, weil sie der Mühe enthoben ist, sich um die Brut und Aufzucht zu kümmern. Daß aber der Händler, der vielleicht 10 gesunde Lieferungen bekommen hat, mit der elften, cholerakranken, den Geflügelbestand einiger Oberämter zur Hälfte vernichtet und damit mehr Schaden verursacht, als sein ganzer Jahresumsatz beträgt, das öffnet ihr erst die Augen, wenn sie selbst davon betroffen wird.
Darauf also sollten unsere landwirtschaftlichen Vereine und ganz besonders die Geflügelzuchtoereine hinarbeiten, daß die Bäuerin ihren Hühnern wieder mehr Aufmerksamkeit schenkt und daß sie ihr Junggeflügel selbst aufzieht.
Wer nun die Absicht hat, selbst brüten zu lassen, der muß jetzt schon daran denken und seine Vorbereitungen treffen. Da darf man nicht etwa eine alte Henne, die den Winter durch gelegt hat, umbringen, weil sie schon im März anfängt, brütig zu werden, sondern gerade sie braucht man notwendig, um die so nützliche Frühbrut zu ziehen. Und jetzt schon muß man sich überlegen, was für Eier man ansbrüten lassen will. Hat man eine Henne, die im letzten Jahr ganz besonders gut gelegt hat, so sei man gewissenhaft besorgt, daß man ihre Eier bekommt. Vielleicht würde auch eine Base oder eine Nachbarin solch eine Henne auf 4 Wochen zur Verfügung stellen, damit mehrere solch hervorragende Nutztiere mit einem Hahn aus bester Nutzrasse (Minorka oder Italiener) zur Zucht vereinigt werden könnten. Die daraus hervorgehenden Hähne darf man aber später nicht mit ihren Schwestern paaren, eher vereinige man noch die besten der Junghennen mit ihrem Vater. Würde man so jedes Jahr eine Zuchtwahl treffen, so würde bald der Bestand des ganzen Dorfes ein besserer werden, und statt einem Durchschnitt von 80 oder 100 Eiern würde jedes Huhn 150 Stück legen. Damit aber würde die Hühnerzucht bald zu besserem Ansehen gelangen, und man könnte Bauer und Bäuerin auch für die Zuchtregeln interessieren, wie sie betreffs anderer Tiergattungen schon längst geübt werden und erprobt sind.
Marktberichte.
Oehringen, 18.Febr. Der Viehmarkt war befahren mit zusammen 308 Stück und zwar 5 Paar Ochsen, 124 Kühe, 137 Stück Jungvieh und 37 Stück Kleinvieh. Es wurden verkauft zusammen 147 Stück. Die Preise bewegten sich bei Ochsen
von 750—767 pro Paar, bei Kühen von 200 bis 450 bei Rindern von 200—350 bet Kleinvieh von 112—180 ^ Der Handel ging nicht so flott wie im vorigen Monat, allein es wurde trotzdem, wie oben ersichtlich, dennoch viel verkauft.
B acknang, 18. Febr. Der Viehmarkt brachte trotz der kalten Witterung eine reiche Zufuhr ; über 700 Stück (324 Ochsen, 181 Kühe und 200 Stiere und Rinder) ca. 300 Stück mehr als im Vorjahr wurden zugetrieben. Milchschweine standen das Paar bei 306 Stück Zufuhr von 25 bis 40 ^ im Preis, Läuferschweine 60—80 ^ Schweinfurt, 18. Febr. Der Auftrieb zum gestrigen Schafmarkt betrug aus dem Umstande, daß zugleich in Würzburg Schafmarkt abgehalten wurde, nur 1700 Stück; es war hauptsächlich Gangvieh zugetrieben, Fettvieh fehlte. Käufer hatten sich eingefunden, weshalb bei der geringen Zufuhr das Geschäft lebhaft vor sich ging. Es kosteten Schafe mit Lämmer 25—27 pro Stück, Jährlinge 36—45 pro Paar.
Standesamt Kakw.
Geborene.
6. Febr. Anna Maria Gottliebin, Tochter des Jakob
Ehmert, Heizers hier.
7. „ Friedrich Michael, Sohn des Friedrich Lutz,
Metzgeimeisters und Wirt hier.
8. „ Richard Georg. Sohn des Gottlicb Wilhelm
Rappold Fabrikarbeiters hier.
15. „ Katharina Luise Wilhelmine, Tochter des
Johann Georg Pfeiffer, Kaufmanns hier.
16. „ Marie Anna. Tochter des Wendelin Lutz,
Lokomotivführers hier.
16. „ Rosa Ernstine. Tochter des Ernst Schäfer,
Postassistenten hier.
18. , Kail Ernst, Sohn des Eugen Weber,
Strickers hier.
Getraute.
7. Febr. Karl Köb, Schlosser hier mit Emilie Friedrike Kleindienst von hier.
7. „ Heinrich Karl Max Stietz, Gärtner in Arolsen
mit Sofie Marie Schroth von hier.
14 „ Johann Adam Roller, Taglöhner hier mit
Emilie Kling von Oberkollbach. Gestorbene.
8. Febr. Anna Marie Grießler, geb. Stohrer, Flafchner-
meisters Ehefrau hier, 31 Jahre alt.
13. „ Luise Eberhard, geb. Rühle, Witwe des
ff Adolf Eberhard, Steinhauers hier, 54 Jahre alt.
Mestsqmeteik.
W Süd. Zki-ckuU« .
VsulseklLniir gfürrt«* I^slxrrixerstr. 43, Lelre
Amtliche md PriMtMzchen.
Calw.
Stammholzverkauf
am Dienstag, Iden 24. Febr., gvorm. V-10 Uhr, tauf dem Rathaus hier aus den Stadtw. Hardtwald, Abt. Sulzwald und Mädig, Abt. Graben, Rohrlesbruunen und Lärchen: zus. 869 Stück mit 616 Fm.
Langholz: I. Kl. 40 Fm., II. Kl. 196 Fm., III. Kl. 214 Fm., IV. Kl. 119 Fm., V. Kl. 29 Fm.; Sägholz: I. Kl. 8 Fm., II. Kl. 4 Fm., III. Kl. 6. Fm.
Gemeinderat.
Altbulach.
Jagdverpachtung
Die Ausübung des Jagdrechts auf hiesiger Gemeindemarkung wird am Donnerstag, de» S«. Febrnar ISO», nachmittags 1 llhr, auf dem Rathaus dahier für weitere 6 Jahre verpachtet.
Den 18. Februar 1903.
Gemeinderat«
Stammheim.
KlkWhoh-UklkWs.
Am Mittwoch, den 25. ^Febr. 1903,
kommen aus dem Gerneinde- ^ Wald Abteilung > Schatzweg, Untere Rille und Kuhwald zum Verkauf: 127 Rm. tannene Scheiter und Prügel, 13 Rm. buchene Scheiter und Prügel, 380 Stück buchene und 330 Stück tannene Wellen.
Zusammenkunft vormittags 9 Uhr beim Rathaus.
Gemeinderat.
Althengstett.
Die hiesige
GeuMeMd
wird am Dienstag,
den 3. März 1903 nachmittags 1 Uhr, aus dem hiesigen Rathaus im öffentlichen Aufstreich auf 3 bezw. 6 Jahre verpachtet. Unbekannte Steigerer haben Vermögens- und Prädikatszeugnis vorzulegen.
A
Schnltheitzenamt.
Flik.
Verkauf abMWtt EiMbahkschVkllk«.
Am Montag, den 23. Februar, kommen auf den Stationen Unterreichenbach und Hirsau eine größere Partie abgängige alte Schwellen im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf.
Anfang in Hirsau vormittags 9 Uhr.
Anfang in Unterreichenbach mittags 12 Uhr.
§. Bahnmeisterei Hirsau.
eil der AM.
Auf der hiesigen Station decken vom 2. März bis 15. Juni d. I., und zwar jede Woche von Montag früh bis Donnerstag früh die k. Landbeschäler 1)
2 )
Das Deckgeld beträgt 6 bei Ausländern 8 _'welche beim ersten Vorführeu der Stute vor dem Probieren zu bezahlen sind.
Nach dem ersten Sprung wird ein Beschälschein ausgestellt gegen eine Gebühr von 40 A. Probiert wird präzis zu den nachstehenden Stunden: im März morgens 7 Uhr, im April, Mat und Juni mittags 11 Uhr und abends 5 Uhr.
Ist das Probieren vorbei, so darf auf Befehl des K. Landoberstallmeisteramts kein Pferd mehr angenommen werden, worauf man die Besitzer besonders aufmerksam macht.
Weil der Stadt, den 17. Februar 1903.
K. BeschSlauffichtsamt.
Grüner.