Anschlags. Nadelstammholz war am besten gefragt l und wurde hoch bewertet. Die freien Rundholz­vorräte am Oberrhein sind klein. Der Mainzer s Markt birgt z. Zt. etwa 22100 Stämme Meßholz, ' 5800 Stämme leichtes Holz, 1100 Stämme Kleinholz, 250 Stämme Holländerholz und 10100 Stämme Pfahlholz.

Aus Rheinhessen, 15. Dez. Wein. Dre neuen Weine haben sich rasch gehellt und zeigen sich bei der Probe als kräftige Mittelgewächse, die, da ihre Preise sich nicht hoch stellen, für den Handel sich recht gut eignen. Die Nachfrage nach solchen wie auch nach älteren Weinen war in letzter Woche ziemlich lebhaft und die Umsätze bedeutend. Aus dem Elsaß wird berichtet, daß bei flauerm Ge­schäftsgänge die Preise eine abwärtsgehende Richtung eingeschlagen haben. Auch ältere Weine kauft man heute billiger als vor einigen Wochen. Aus der Pfalz, 13. Dez. Die neuen Weine haben sich gehellt. Hinsichtlich der Güte zeigt sich der 1903er als recht brauchbarer Mittelwein, der ver- hältnismäßig weniger Säure aufweist als man ver­mutete. Die Aufmerksamkeit des Handels lenkt sich immer mehr auf neue Weine. Die Nachfrage steigert sich zusehends; Abschlüsse hierin wurden am obern und untern Haardtgebirge in großem Umfang betätigt Dem geschäftlichen Verkehr kommt die milde Witterung ebenso sehr zu statten, wie den Weinbergsarbeiten: Die Preise haben in letzter Zeit eine kleine Erhöhung erfahren.

Spremberg, 17. Dez. Gestern abend wurde die Weberei von Müller u. Lehmann ein Raub der Flammen. 55 Webstühle und sämtliche Appretur- Maschinen wurden ein Raub der Flammen. Der Schaden beträgt 250000 ^ 110 Arbeiter sind

brotlos.

Gitschin, 18. Dez. Der 16jährige Gymnasiast Gysela, Sohn eines Gutsbesitzers, wurde während einer Eisenbahufahrt von einem mitfahrenden Bauern, mit welchem er in Streit geraten war, vor den Augen der Mitreisenden aus dem in voller Fahrt befindlichen Zug geworfen und schwer verletzt. Der Täter wurde verhaftet.

Das Werk der Simploneisenbahn ist nunmehr gesichert. Am Mittwoch genehmigte der schweizerische Nationalrat den Simplonvertrag mit Italien mit 98 gegen 35 Stimmen, womit der Vertrag auch schweize- rischerseits ratifiziert worden ist.

Württemberg.

Stuttgart, 17. Dez. Die Kommission für die Gemeinde, und Bezirksordnung beschäftigte sich heute zunächst mit einem Antrag Haug (Bbd): .Die Neuwahl des Ortsvorstehers (nach Ablauf der zehn­jährigen Wahlperiode) soll noch vor diesem Ablauf vorgenommen werden und zwar innerhalb dreier Monate vor dem Ablauf. Ist eine Neuwahl aus anderen Gründen notwendig, so soll sie binnen drei Monaten vor Erledigung der Stelle an stattfinden." Dieser Antrag, der eine Aenderung des bereits er­ledigt gewesenen Artikels 42 bedeutet, wurde ein­stimmig angenommen. Der Art. 45 wurde entsprechend einem Antrag Haug-Röder in folgendem Wortlaut

Wikdrrztfiillderl.

Eine Weihnachtserzählung von Karl Ludwig Aancknin. 3; -(Nachdruck verboten.)

.Acht Tage vor Weihnachten," fuhr er dann tiefaufatmend fort, .kam Paul, der in Oberschlesien als Hauslehrer wirkte, nach Hause. Seit den zwei Jahren, daß wir uns nicht gesehen, war er noch stattlicher, schöner geworden, wie er früher schon immer gewesen. Aus dem etwas blassen, aber edel geformten Antlitz blickten seine hellblauen Augen mit gewinnender Herzlichkeit in die Welt. Wer ihn kennen lernte, mußte ihn lieb gewinnen, denn sein ruhiges, mit einer gewissen Hoheit gepaartes Wesen, sowie seine natürlichen, liebenswürdigen llmgangs- formen bezauberten jeden. Als er bei seiner An­kunft die Eltern und mich herzlich begrüßt hatte, und er sich zu Gertrud wandte, die er ebenfalls zum ersten Male sah, blieb er einen Moment wie gebannt stehen, dann flammte es Plötzlich eigentüm- lich in seinen Augen auf, und als Paul dann meiner Braut die Hand reichte, schien es, als wenn seine Stimme bei der Begrüßung leicht bebte. Schon am dritten Tage nach meines Bruders Ankunft teilte mir Gertrud mit, daß er um sie geworben, und daß sie ihm selbstverständlich erklärt hätte, in welchem Verhältnis wir zueinander ständen. Sofort ging ich zu Paul und sprach mich mit ihm aus. Als er dann alles wußte, legte ich meinen Arm um seine

l angenommen: .Die Amtszeit des Ortsvorstehers I beginnt bei der erstmaligen Wahl mit dem Amts- j antritt. Wird der bisherige Ortsvorsteher wieder- ' gewählt, so wird der Beginn der neuen Amtsperiode vom Endpunkt der vorhergegangenen Periode an ge­rechnet." Berichterstatter Haußmann-Balingen (Bp.) wollte die Amtszeit schon von der Bestätigung an gerechnet wissen, fand aber keine Zustimmung mit dieser Anregung. Der Art. 46 handelt von dem TitelSchultheiß". Haug (Bbd.) stellte den Antrag, diesen Titel umzuändern inBürgermeister". Betz (Vp.) möchte den TitelBürgermeister" nur für die neugewählten Ortsvorsteher geschaffen wissen. Sein diesbezüglicher Antrag wurde aber mit großer Mehr­heit abgelehnt. Dagegen wurde der Antrag Haug mit 13 gegen 3 Stimmen angenommen. Bei Art. 48, der von der Stellvertretung für den verhinderten Ortsvorsteher und von der Amtsverweserei bei Er­ledigung der Ortsvorsteherstelle handelt, wurde die Beratung abgebrochen und auf morgen vertagt.

Stuttgart. Der hiesige .Beobachter" schreibt: Für Kondukteure. Die Unsitte, in den geheizten Bahnwagen die Fenster aufzusperren, ist in der jetzigen kälteren Jahreszeit besonders belästigend. Zudem macht man täglich die Erfahrung, daß gerade Reisende, die nur von einer Station zur anderen fahren, die Fenster am öftesten und am weitesten auf- machen. Zu den Annehmlichkeiten des Passagiers gehört es aber sicherlich nicht, sich mit anderen Passagieren herumzustreiten, bis die Fenster zukommen, oder den Kondukteur aufzufordern, die Fenster zu schließen, worauf gewöhnlich von Seiten der kalt- oder heißblütigen Fahrgäste allerlei liebenswürdige Bemerkungen fallen. Wir möchten die Schaffner an ihre Pflicht erinnern, daß sie von sich aus die Fenster in der kälteren Jahreszeit zu schließen haben. Auch gegen die Reiseflegel, die die Füße auf die Bänke legen, wird nicht immer energisch genug vorgegangen.

Stuttgart, 17. Dez Die Weihnachtsmesse, die bis zum 24. Dezember dauert, hat heute ihren Anfang genommen. Die Verkaufsbuden sind wieder in der Stiftskirche und in der Dorotheenstraße aus­gestellt. Befahren ist die Messe gleich stark wie im Vorjahr. Gut vertreten sind die 10- und 20 Artikel.

Stuttgart, 18. Dez. Der K. öffentliche Notar Rudolf Fausel hat sich heute mittag zwischen 12 und 1 Uhr in seinem Bureau erschossen. Er litt schon längere Zeit an Schwermut und Geistesstörung, so- daß er sich einen Stellvertreter halten mußte. Der Verstorbene war erst 41 Jahre alt.

Heilbronn, 18. Dez. Die bürgerlichen Kol­legien hatten sich in einer nichtöffentlichen Sitzung gestern vormittag mit dem Pesionierungsgesuch des schwererkrankten Oberbürgermeisters Hegelmaier zu beschäftigen und haben dieses einstimmig genehmigt und die von Hegelmaier gemachten Vorschläge gut- geheißen. Nach der Bestätigung dieses Beschlusses durch Hegelmaier, die noch ausstcht, dürften baldigst Schritte unternommen werden zur Neubesetzung der Stadtvorstandsstelle. DieNeckar-Zeitung" erfährt noch, daß die Aerzte ein völliges Ausscheiden aus dem Amt für unbedingt notwendig erklären, widrigen, falls sie jegliche Verantwortung ablehnen. Gestern

Schultern:Paul, liebes, gutes Bruderherz," rief ich. ergriffen von seinem Seelenkampf,wenn Dich meine Mitteilungen schwer getroffen, so such' Deinen Schmerz als Mann zu tragen I" Mein armer Bruder gab erst keine Antwort, sondern blickte wie geistes­abwesend ins Leere, dann aber riß er mich im Ueber- maß seines Schmerzes an die Brust.Gustav Gustav!" rief er laut aufschluchzend,Gott Gott schütze Euch beide! Mir mir wird mir muß der Allmächtige dort oben Kraft geben er wird meine Wege lenken wie bisher."

Am nächsten Vormittag, wir schrieben den 22. Dezember, wollte Gertrud, Paul und ich nach der am anderen Weichselufer gelegenen größeren Garnison, stadt, um Weihnachtseinkäufe zu besorgen. Da je- doch die nächste Bahnstation fast eine Stunde ent­fernt lag, und alle anderen Verbindungen äußerst zeitraubend waren, so beschlossen wir, über die zu­gefrorene Weichsel zu gehen. Etwa gegen 2 Uhr nachmittags waren unsere Bestellungen besorgt. Wir aßen dann noch bei guten Bekannten zu Mittag und traten ungefähr um 3 Uhr den Rückweg an, so daß wir also spätens gegen 4 Uhr zu Hause sein mußten. Anfangs ging alles ganz gut, doch kaum befanden wir uns in der Mitte des Flusses, der dort vielleicht 300 Meter breit ist, als dicke Nebel­wolken unvermutet niedersanken und uns ein hüllten. Mein Vorschlag, sofort umzukehren, wurde von den beiden anderen lachend abgelehnt. Sie hätten za nur wenige Schritte geradeaus zu gehen, erwiderte man mir, was könnte da viel Passieren. Ich ver­

ist auch Professor Krehl aus Tübingen nochmals bei dem Patienten gewesen.

Blaubeuren, 18. Dez. Die bürgerlichen Kol­legien haben die Kosten der Handwerkskammer für das Jahr 1903/04 im Betrag von 200 ^ wie im Vorjahr wieder auf die Stadtkasse übernommen und von einer Umlage auf die Handwerksmeister Abstand genommen

Reutlingen, 14. Dez. Der soeben im Druck erschienene 20. Rechenschaftsbericht der Gustav Werner- stiftung hier bietet ein umfassendes anschauliches Ge- samtbild vom gegenwärtigen Stand und der Ent­wicklung der Bruderhausanstalten, ihrer zahlreichen Wohlfahrtseinrichtungen, der gewerblichen Betriebe, der Vermögensverhältnisse wie von der Tätigkeit der Verwaltungsorgane. Die hiesige Mutteranstalt und die 11 Zweiganstalten hatten in diesem Jahre 794 Insassen, Hausgenossen, Pfleglinge, Lehrlinge und Schüler. Davon waren 634 Württemberger und 160 Nichtwürttemberger, darunter 62 Ausländer. Für 538 Pfleglinge und Zöglinge wurden Kostgeld­beiträge in zumeist geringer Höhe, für 134 Personen keinerlei Beiträge geleistet. Der Zuschuß der Stift­ungshauptkasse für den Unterhalt der Anstalten belief sich abzüglich der Geschenke und Kreuzervereinsgelder auf 102 016 c/ki 80 und auf den Kops im Jahr 128,48 im Tag 35,2 Ohne die Erträgnisse der industriellen Betriebe wäre die Fortführung der Anstalten in ihrem seitherigen Bestand überhaupt unmöglich.

Böblingen, 18. Dez. Nach schwerem Leiden verschied hier die älteste Person in hiesiger Stadt, Oberlehrer a. D. Klumpp, im Alter von 94 Jahren. Der Verstorbene erfreute sich bis in sein hohes Alter einer guten Gesundheit und Geistesfrische.

Waiblingen, 15. Dez. Zur Zeit lebt in der vom allgemeinen Weltververkehr abgelegenen Gemeinde Rettersburg ein Ehepaar, welches verdient, auch in weiteren Kreisen bekannt zu werden. Es ist dies der 68 Jahre alte dortige Bürger Bay, der 28 Jahre lang pflichtgetreu als Postbote seines Amtes waltete, und seine Ehefrau, die nun 64 Jahre zählt. Dieser Ehe eutsproßen 15 Kinder, 11 Söhne und 4 Töchter. Im letzten Jahre wurde der 10. Sohn zum Militär ausgehoben und der 11. der Ersatzreserve zugewiesen. In der Gemeinde Rcttersburg hat man deshalb dem alten, im Dienste ergrauten Postbediensteten, welcher der Beschwerlichkeit des Dienstes halber aus dem Amte scheiden mußte, mit Stolz den Namen . Soldaten - vater von Nettersburg" beigelcgt. Als dieses Früh­jahr der König zur Einweihung der Brücke zu Hoch­berg-Ludwigsburg kam, wurde Bay dem König vorgestellt und hatte so Gelegenheit, persönlich für ein ihm vom König zugewiesenes Gnadengeschenk seinen Dank auszusprechen. Große Freude für die Familie wie für die Gemeinde Rettersburg und den ganzen Bezirk bereitet nun die Kunde, daß auch der Kaiser eine Photographie, welche den betagten Vater im Kreise seiner uniformierten Söhne darstellt, ent­gegenzunehmen geruht hat und dem in bescheidenen Verhältnissen lebenden Elternpaar seinerseits ein reiches Gnadengeschenk aus seiner Privatschatulle hat zuweisen lassen. Es dürfte Wohl einzig dastehen im

suchte zu erklären, wie gefährlich es ist, bei solchem Nebel vorwärts zu gehen, weil man sich sehr leicht in der Richtung irren könnte, was auf der Weichsel, der vorhandenen Blänken*) wegen, jedenfalls sehr gefahrvoll sei. Umsonst! Und so blieb mir denn nichts anderes übrig, als mich zu fügen. Wir gingen weiter! In der nächsten Minute hatte sich aber der Nebel schon derartig verdichtet, war so un­durchdringlich geworden, daß wir fast nichts mehr unterscheiden konnten. Und um unsere Lage noch gefährlicher zu gestalten, sank Plötzlich die Dunkelheit herab. Jedes Umherblicken, jedes Erkennen wurde jetzt unmöglich. Gleichzeitig blies ein! eisiger Nord- Westwind über den Fluß, der die langgezogenen Nebelschwaden noch immer dichter, immer fester zu­sammenzuballen schien, und der unsere Körper bis ins Mark erschauern ließ. Um nicht von einander getrennt zu werden hatten wir uns Gertrud in der Mitte die Hände gereicht und eilten vor­wärts. Minuten, qualvolle, entsetzliche Minuten ver- strichen, und schon längst hätten wir uns am anderen Ufer befinden müssen, aber noch immer irrten wir auf dem Eise umher. Plötzlich ein dumpfes bersten- des Krachen kurz hinter uns. Langsam sank der Boden unter unseren Füßen, und im nächsten Mo- ment fühlten wir auch schon das eiskalte Wasser.

-Wie um uns das ganze entsetzliche unserer

Lage so recht vor Augen zu führen, zerriß jetzt der

*) Offene, wegen des starken > Stromes nicht zuge, frorene Stellen.

deutschen Re zum Militär von Retters!

Aus

Neuen! haben zur L sonderen W Verpflichtung Hausflure u Hause und Hofes für mit abstnmp die Gerichte obliegenden eines Ober! Glatteises t KlagebeantN Glatteisbild Verurteiluac der Begrün, geglaubt wk Kenntnis ge welche auch Betracht ko streuen zu l weiter nichts der von ihn solcher Obli Glattseis. Zeit des Ui digt den B,

Neuen Kranken», 1904 in K zunächst die dauer von 1 der obligatoi auf sechs T der Kranker Krankenkasse Kur und 8 Angehöriger bisher aus ein Kranken Tagelohnes ß 20 dürft, geldes ins s erhalten vo> als die! Anspruch au es sich mit d, kein Zweife Gebiete der

Salmk hat die Gen lebhafter, c 63 abgegeb Goldarbeite: Goldarbeite Zoll wurd 25 erhalten stellt. Von

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