(Ein Württemberger der Entdecker der Gold­felder Südafrikas.) Die geographischen Kreise be­schäftigt gegenwärtig eine Angelegenheit, die den genialen Karl Manch, den eigentlichen Entdecker der Goldfelder Südafrikas, betrifft. Unser Landsmann Manch, in dem benachbarten Stetten geboren, faßte, während er in Kärnten in einem Landhause als Erzieher wirkte, den Plan, nach Südafrika eine Forschungsreise zu machen. Da er in Triest keine lleberfahrt finden konnte, begab er sich nach London, wo er sein Vorhaben endlich ausführen konnte (1863). Nur einer einzigen Persönlichkeit, dem Professor Petermann in Leipzig, vertraute er sich an. Wie überrascht war Petermann, der ihm von dem Vor­haben abriet, als er nach langer Zeit Plötzlich eine Mustersendung Erde aus Südafrika über London erhielt, die Mauch als Probe einschickte, da er sie nach eigener Untersuchung für schwer goldhaltig erkannte, waS sich auch vollkommen bewahrheitete. Mauch hatte nämlich zum erstenmal und allein das damals noch unbekannte südafrikanische Goldgebiet durchzogen, wobei er bis ins portugiefiche Kolonialgebiet vordrang und die Ruinen von Zimbabye und dort in der Nähe die antiken ausgeschachteten Goldbergwerke entdeckte, die er für das Ophir der Bibel erklärte, woher König Salomo die mächtigen Goldschätze für die Königin Saba heimführte. Mauch kehrte im Jahre 1872 nach Europa zurück und starb durch einen unglücklichen Sturz auS dem Fenster eines Stationsgebäudes im Jahre 1875 im Ludwigsspital zu Stuttgart, 38 Jahre alt, ehe er seine Pläne betreffs Südafrikas weiter verfolgen konnte. Schon damals wurde behauptet, daß Mauch jedenfalls wertvolle Manuskripte und Aufzeichnungen über seine denkwürdige Expedition in Transvaal zurückgelassen habe, denn Mauch war als Geograph, Geologe und Meteorologe in gleicher Weise geschätzt. Aber erst der englische Forscher M. D. Wilson hatte bei einem Landwirt in Transvaal Mauchs schriftstellerischen Nachlaß entdeckt und wollte ihn seinen Angehörigen nach Europa bringen, aber er starb im Jahre 1900 in Südafrika. Alle Rekla­mationen um Herausgabe von Mauchs Nachlaß mußten der Kriegswirren wegen unterbleiben. Nun meldet Dr. H. Schlichtung aus Südafrika an den Württem- bergischen Handelsgeographischen Verein, daß Mauchs Schriften im Besitz englischer Gesellschaften sind, die auf Grund der darin gemachten Angaben neue, reichlich ergiebige Goldbergwerke erschlossen haben. Die württembergische geographische Gesellschaft gedenkt nun, wie Berliner Blätter melden, den Nachlaß Mauchs im Namen der Hinterbliebenen einzufordern nebst eventueller Entschädigungsansprüche.

Nur wenige Sterbliche können sich rühmen, den Merkur, unseren sonnennächsten Planeten, jemals mit freiem Auge gesehen zu haben. Das ist auch gar nicht zu verwundern; denn er entfernt sich sehr selten weiter von der Sonne als 1618 Grad, ist also nur kurz nach Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang sichtbar, wo er dann in den Strahlen der Abend- und Morgendämmerung schwimmt. In den nächsten Tagen bietet sich nun Gelegenheit, den Planeten mit freiem Auge sehen zu können. Er zieht nämlich am 1. Mai in östlich gerichtetem Laufe etwa

Wie beruhigend glitt Hermines Hand über die kalte, fruchte Stirn der Kranken. .Kannst Du mir verzeihen," fuhr jene fort, .mein Leben ist zu Ende laß mich nicht sterben mit dem Fluch meiner eigenen Tochter auf dem Haupte . . .'

.Ich habe Dir nichts zu verzeihen," erwiderte Hrrmine weich und beugte sich zärtlich zu der Kranken herab, .doch gewährt es Dir eine Beruhigung, so laß Dir sagen, daß ich glücklich im Besitze meines Verlobten, und dem Himmel unaussprechlich dankbar bin, daß sich alles so gefügt hat."

.So kann ich in Frieden sterben," hauchten leise die farblosen Lippen, .denn sie das weiß ich sie vergibt mir das bittere Leid, daß ich ihr zugefügt habe." »Ach, ich hatte gehofft, der Himmel werde mein flehendes Gebet erhören, und sie auf den Auf­ruf, den ich durch die Zeitungen habe ergehen lassen, aufmerksam machen, da wäre sie gewiß herbeigeeilt, um die Augen zu schließen. Das wäre aber am Ende meiner sündigen Laufbahn Wohl zu viel des Glück gewesen."

Die Augen der Lebensmüden schloßen sich, und nur daS heftige, unregelmäßige Atmen zeigte, daß »och Leben in ihr war.

Da wurden Schritte draußen laut, leise öffnete sich die Türe.

In der nächsten Minute sank eine Frauengestalt an dem Lager nieder, und mit dem Schmerzens­ausruf: .Meine Mutter!" verbarg sie ihr Gesicht in der schlaff hcrabhängenden Hand der Kranken."

1,5 Grad südlich an den Plejaden vorbei, und man wird ihn an diesem und den folgenden Tagen abends ohne Mühe am Westhimmel auffinden können, da er dann erst nm N/s Uhr untergeht.

(Das Recht, zu lachen.) DerFrkf. Ztg." wird geschrieben: Im Darmstädter Hoftheater wurde ein Trauerspiel gegeben; während das Publikum der ergreifenden Handlung des Stückes mit größter Spannung folgte, erlaubten sich einige junge Damen und Herren, die in den oberen Regionen Platz ge­nommen hatten, durch fortwährendes ungebührliches Lachen störend in den Ernst der Handlung einzugreifen, was allgemeinen Unwillen erregte. Ein biederer Darmstädter Theaterangestellter erhielt deshalb den Auftrag, den Lachern Ruhe zu gebieten. Er begab sich zu der Gesellschaft und entledigte sich seines Auftrags mit folgenden Worten: .Hören Se! Do werrd nit gelacht', wenn nit gelacht werrd; wann Se lache wolle, do komme Se, wann gelacht werrd!" Dies erinnert an ein Geschichtchen aus einer hessischen höheren Schule, daS auch verdient, wieder einmal erzählt zu werden. Ein Schüler brachte einst einen Thukydides in einer anderen als der vor- geschriebenen Ausgabe mit. Als der Lehrer ihn darob zur Rede stellte, entschuldigte sich der Getadelte mit der Bemerkung, er habe das Buch noch von seinem älteren Bruder. Wütend schnaubte ihn da der gestrenge Professor an: .Sie hawwe net zu hawwe, was Se hawwe, Se hawwe zu hawwe, was Se zu hawwe hawwe!" Es sei noch weiter erwähnt, was einem temperamentvollen Lehrmeister in seinem Uebereifer an einem schwäb. Ort passiert ist. Als derselbe seinen Lehrling ob einer Versäumnis zu rügen hatte, rief der biedere Meister auf die gewohnte Aus­rede des Jungen:I häb' denkt!" aus:Wart' i denkt dir." Dabei erhielt der philosophisch ver­anlagte Lehrling einen Denkzettel rechts und links des Kopfes appliziert, daß ihm nicht nur das denken, sondern auch hören und sehen verging. So unrecht hatte der ehrsame Mann nicht, wenn er einmal hinter die allgemein beliebte Phrase gekommen ist:I häb' oder i Han denkt", während man tätsächlich nicht mit dem Kopf bei der Arbeit ist, denn hätte man gedenkt" so müßte die Arbeit besser ausgefallen sein.

(Ein neuer Titel.) St. Bureaukratius hat ein neues Wort, richtiger einen neuen Titel geschaffen. Das bayerische Staatsministerium des Innern gibt, wie man derFrkf. Ztg." aus Augsburg meldet, bekannt, daß mit dem staatlichen Konsulenten für Milchwirtschaft Dr. Herz als Probemelkasistent der Allgäuer Herdebuchgesellschaft zum Studium der milchwirtschaftlichen Verhältnisse Dänemarks ab­geordnet wurde.

(Chlorkalk als Mittel gegen Mäuse.) Wiederholt ist die Beobachtung gemacht worden, daß sich Chlor­kalk vortrefflich dazu eignet, Mäuse und anderes Ungeziefer zu vertreiben, und daß dies schon dadurch gelingt, daß man in Magazinen, Kellern rc. kleine flache Schüsseln oder Blumentopf-Untersetzer mit Chlorkalk gefüllt aufstellt. Zweckmäßig ist es, den Chlorkalk bisweilen zu erneuern oder wenigstens mit etwas Essig oder Wasser anzufeuchten.

Bei dem Klange dieser Stimme glitt es gleich einem Hellen Lichtstrahl über deren Züge. Noch ein­mal öffnete sie die Augen und sah mit unsagbar zärtlichem Ausdruck zu der vor ihr Knieenden nieder.

Elsbeth fühlte den leisen Druck ihrer Hand, und ein kaum vernehmbaresIch danke Dir!" drang an ihr Ohr. Es waren die letzten Worte der Sterbenden; kurze Zeit darauf hauchte sie ihren letzten Atem aus.

Erst nachdem die Erde sie deckte, erfuhr Elsbeth, wie ihre vermeintliche Mutter sie getäuscht, und sie um ihr ganzes Lebensglück betrogen hatte.

(Schluß folgt.)

Wilhelm Busch erhielt zu seinem 71. Geburts- tag von dem Stammtisch seiner Eisenacher Weinstube eine Flasche Chablis und einen schönen Pokal mit folgender Widmung:Das Schlimmste, dieser Satz steht fest, Ist, wenn man's Trinken unterläßt." Darauf ist von Busch aus Wiedensahl bei Stadthagen nachstehende launige Antwort eingelaufen:Ehedem, getreu und fleißig, Tat er manchen tiefen Zug. Erst, nachdem er zweimal dreißig, Sprach er: Jetzo sei's genug!" Von den Taten, wohl voll- brungen, Liebt das Alter auszuruhn, Und nun ist es an den Jungen, Gleichfalls ihre Pflicht zu tun."

(Um eiserne Gitterstäbe oder Pfosten) für Draht- zaun in der Erde zu befestigen, wurde seither das Befestigen in Hausteinen oder kleinen Fundamenten

sDaS Großstadtkind.j Elschen (das bei einem Waldspaziergange zum ersten male ein Veilchen sieht): Mama, dieses Blümchen riecht ja nach Parfüm!"

sHistorisches.s Dame:Ist es richtig, Herr Professor, die Chinesen sollen schon vor dreitausend Jahren das Klavier erfunden haben?" Professor: Ganz richtig, aber vor zweitausend Jahren schon haben sie es wieder abgeschafft."

Vom Büchermarkt.

Gesetz und Recht. Der Verlag von Jllig und Müller in Göppingen hat die Herausgabe eines Werkes veranstaltet, in welchem die wichtigsten Fragen des deutschen Rechts in einfacher, gemeinverständlicher Weise beantwortet werden. Das Werk wird in 10 Lieferungen erscheinen, dessen erste Lieferung be­reits vorliegt. Ein Blick in die 32 Seiten starke Lieferung, die mit Umschlag geheftet ist, genügt, um sich davon zu überzeugen, daß die Darstellung eine wirklich volkstümliche und gemeinverständliche ist, welche es jedem, der nur lesen kann, ermöglicht, sich über die Rechtsfragen des täglichen Lebens mit Leichtigkeit Rat und Auskunft zu verschaffen. Die Aufnahme, welche das erste Heft in den Kreisen, denen es vorgelegt wurde, bereits gefunden hat, be­weist, daß ein derartiges Werk einem tatsächlich vor­handenen Bedürfnis entspricht, weil bis jetzt kein Werk vorhanden ist, das in dieser einfachen Weise zum großen Publikum heruntersteigt, um ihm in seiner Sprache und Ausdrucksweise das klar und deutlich zu machen, was durch die juristische Sprache, in der die Gesetzbücher abgefaßt sind, nicht möglich ist. Manch einer hat ein großes Gesetzbuch in der Hand, weiß aber mit dem besten Willen nichts damit anzusangeu, weil er sehr vieles nicht versteht und weil die praktischen Ratschläge und Anweisungen fehlen. Alle diese Mißstände sind bei dem vorliegenden Werk, das den TitelGesetz und Recht" führt, berücksichtigt und es ist ein Werk geschaffen worden, das jedermann mit Nutzen verwenden kann. Der billige Preis von 20 ^ pro Nummer im Abonnement ermöglicht jedem Hausvater die Anschaffung des Werkes um so mehr, als die einzelnen Lieferungen in Pausen von wenigstens 4 Wochen herausgegebeu werden, wodurch die Be- zugsweise eine äußerst bequeme wird. Möge daS Werk, das in jeder Buchhandlung zu haben ist, in jedem Hause Eingang finden! Vertreter werden an allen Orten gesucht.

Mutmaßliches Wetter am 30. April und 1. Mai.

(Nachdruck verboten.'!

Bei vorherrschend südlichen bis südöstlichen Winden und ziemlich milder Temperatur wird sich das Wetter am Donners- tag und Freitag nur zeitweilig bewölkt und vorwiegend trocken gestalten.

Bestellungen

auf den

Knztäl'e r"

für die Monate Mai und Juni

nehmen alle Postanstalten und Postboten entgegen. In Neuenbürg abonniert man bei der Expedition.

als das beste anerkannt. Es ist dies aber kostspielig Man hat deshalb das Befestigen in kleinen Drain­rohren von 30 ein Länge und 4 em Durchmesser und nachherige Ausgießung mit Zement als billiger und zweckentsprechender gefunden. Die Größe der Rohre richtet sich nach der Dicke der Stäbe. In sehr hartem Boden können sie auch weggelassen wer­den, wenn man mit dem Erdbohrer ein entsprechend großes Loch bohrt und mit Zement ausgießt. (Fl. Bl.)

sDer stotternde DirektorsHerr Direktor, der Hr. Pumpmeyer ist da mit einem Sola-Wechsel! Solle mer'n diskontiere?"Sage Se dem Herrn: Soso lala-Wechsel werden keine diskontiert!"

Zahlenrätfel.

12345678 bekannter südamerik. Staatsmann

2 7 12 Planet.

3 2 7 2 5 griechische Göttin.

4 5 6 2 7 Blume.

54745462 spanischer Biolinvirtuos.

6 4 5 5 8 italienischer Dichter.

7 8 5 2 Blume.

8 5 6 4 7 4 Nordische Göttin.

Auflösung des Anagramms in Nr. 66. Tuerkei.

Tafel, Urne, Enten, Rhone, Kilo, Enkel, Insel.

Richtig gelöst von Karl Reutter jr. in Neuenbürg: Wilhelm Mauer in Feldrennach; Gotihilf Klink in Wald- rennach; Rolf und Paul Lucas-Jaeger in Düsseldorf.

Redaktion, Druck und Verlag von L. Me eh in Neuenbürg.