'wäre - - nach dem neuen Finanzetat ein barer Beitrag zu gewähren von 127 170 sowie die Kosten der Projektierung und Bauleitung mit etwa 21000 ^ unmittelbar von der Staatskasse zu be­streiten. Da jedoch bei der Bauausführung der Stammgruppe Ersparnisse gegenüber dem Kosten­voranschlag erzielt worden sind, welche die neuen Baukosten annähernd decken, so genügt eine Erhöhung des baren Beitrags auf 13 000 -/E. zur Deckung des Gesamtbedarfs. Es werden deshalb für 1903 und 1904 je 65 000 gefordert.

Schwarzwaldvereinsblätter. Nr. 1 des neuen 11. Jahrganges erzählt von einer bedeutenden Zunahme der Vereinsmitglieder; eine launige Schwarz Waldwanderung bringt Ä. Reitz; von Illingen führt ihn sein Weg bis nach Forbach und an den Herren- wieser See;Burg Herrenzimmern OA. Rottweil" beschreibt Reallehrer Dambach.Allerlei über die zerstreute Bauart in einigen Schwarzwaldthälern" berichtet G. A. Bolz in Heilbronn.Für den Schwarz­wald aus alter Zeit" teilt C. Mauch in Stuttgart interessante Daten aus der Steinhoferschen Chronik mit; es folgt die Beschreibung des auf dem Ochsen­kopf im September des vergangenen Jahres zwischen Herrenwies, Hundsbach und Hundseck eingeweihten Aussichtsturmes mit ansprechendem Bilde von C. Miller, sowie eine Reihe wertvoller Mitteilungen aus Nagold (bezüglich der Schloßbergfahne), Freudenstadt, Teinach u. a. Orten.

vermischtes.

ImDeutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger" Nr. 16 vom 19. Jan. 1903 steht auf der ersten Seile wörtlich zu lesen wds folgt:

Sachsen

Das Befinden Seiner Majestät des Königs war gestern, wieW. T. B." meldet, nach einer gut und ohne Hustenanfälle verbrachten Nacht recht gut.

Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzessin hat

sich am Samstag von Genf nach Mentone begeben, wo die Ankunft gestern vormittag erfolgte. Na, Na!

Straßburg, 25. Januar. Das große Loos der 1. Wohlthätigkeits-Geldlotterie des Straßburg- Neudorfer Arbeiterheims im Betrage von 15 000 ^ ist einem armen Bahnarbeiter in der Nähe von Straßburg zugefallen. Gestern erschien er mit Familie, um die gewonnene Summe in Empfang zu nehmen.

Mißverstandene Vorsicht.! Hausknecht, der zu­sieht, wie ein Fremder, den er auf sein Zimmer geleitet hat, erst unter das Bett leuchtet:Drunter sind keine, Herr, aber drin!"

(Falsch verstanden.)Die Verlobung ist also aufgehoben?" - -Ja, sie riet ihm, sparsam zu sein, und er fing damit an, daß er Unrechte Diamanten für sie kaufte.""

Letzte Nachrichten u. Telegramme.

Eydtkuhnen, 25. Jan. Der Kronprinz traf auf der Rückreise von Rußland um 515 Uhr ein. Der Militärattache bei der deutschen Botschaft in Petersburg, Frhr. v. Lüttwitz, hatte den Kronprinzen bis zur Grenze begleitet. Während das Gefolge im Speisesalon das Diner einnahm, bestieg der Kronprinz sofort den Salonwagen des D-Zuges. Um 5.45 Uhr erfolgte unter dem Jubel der Bevöl­kerung die Abfahrt.

Petersburg, 25. Jan. Aus Anlaß der Rück­reise des deutschen Kronprinzen nach Deutschland schreibt das Journal de St. Petersburg: Alle, die Gelegenheit gehabt haben, Sr. kaiserlichen Hoheit dem Kronprinzen während seines Aufenthaltes in unserer Hauptstadt näher zu treten, haben nicht ver­fehlen können, unter dem Zauber seiner Person zu stehen. Man hat die Unpäßlichkeit, an der der Prinz einige Tage gelitten hat, lebhaft bedauert. Bei diesem Anlaß haben die Sympathien, die er einflößt, .noch Gelegenheit gehabt, sich zu verstärken. Er hinterläßt bei seiner Abreise die besten Erinnerungen in Rußland.

London, 23. Jan. In dem Hochverratsprozeß gegen das Parlamentsmitglied Lynch wurde heute das Urteil gesprochen. Lynch wurde des Hochverrats für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Lynch hat im Burenkrieg ein Burenkommando geführt. Er behauptet, aus dem britischen Unterthanenverband ausgeschieden gewesen zu sein. Allgemein herrscht die Ansicht vor, daß die Todesstrafe nicht vollstreckt wird. Der Verteidiger hatte hervorgehoben, daß das alte Hochverratsgesetz sich überhaupt nicht auf Landes­teile außerhalb Englands beziehe.

Ventersdorp, 25. Jan. Der Kolonialminister Chamberlain ist heute abend aus Mafeking hier eingetroffen und wurde von den Einwohnern, unter denen sich auch Delarey befand, herzlich begrüßt. Bei dem Einzug in die Stadt wurde dem Minister eine Adresse überreicht, auf die er mit einer beifällig aufgenommenen Ansprache erwiderte.

Berlin, 25. Jan. In einem Bierlagerungskeller der Brauerei Königsstadt sind zwei Bierzapfer durch Einatmen von Kohlengas erstickt.

Wien, 25. Januar. Im Keller eines Import­geschäftes im Bezirke Neubau brach gestern abend Feuer aus, das sämtliche Stockwerke des Hauses ergriff. Da das Treppenhaus einstürzte, mußten die Bewohner der oberen Stockwerke mittelst Sprung­tuches und Rettungsschlauches gerettet werden. Beim Einsturz der Treppe, durch den Rauch und durch Heraus springen aus den Fenstern wurden 12 Per­sonen verletzt.

Bestellungen

auf den

n z t H ü l' e r"

für Februar und März 1SV3

nehmen noch alle Postanstalten und Postboten entgegen. In Neuenbürg abonniert man bei der Expedition.

Aus Ueuenburgs vergangenen Tagen.

Bon A. Braun.

VII.

Das Kriegsvolk beging ungebührlich Frevel und mutwillige Handlungen und begegnete namentlich dem Herrn Abt mit Schmähungen und großlicher Ver­achtung, und vor dem Thor, da schoßen sie los (nur blind jedoch), daß die Dannenbäume zitterten und Berg und Thal erhallte." Ambrosius Blaurer, der 1522 aus dem Benediktinerkoster Alpirsbach ver­triebene Prior und Mitarbeiter Schnepfs am Werk der Kirchenerneuerung in Württemberg, hielt eine lange Rede, welcher die ehrwürdigen Herren jedoch mehr mit Seufzen als mit Erbauung zuhörten, und mit dem Nachtessen hat sichs verzogen bis nach der 9. Stunde; auch sind in selbiger Nacht 2 Zentner gute Lichter verbrannt worden. Andern Tags gings an das Einsacken der Kelche, Monstranzen, Kleinodien, Meßgewänder u. a., was alles erbarmungslos durch­einander in Fruchtsäcke geplumt, aufgeladen und überruck hinweggeführt worden. Der Raub der köstlichen Stuck, worunter ein golden und ein silbern vergülts groß Kreuz, darinnen etliche wahrhafte Stuck vom Stamm des hl. Kreuzes gewest", betrübte die Beraubten ganz besonders. Wer der neuen Lehre beitrat, durfte in Herrenalb bleiben unter Aufsicht des evang. Abtes, wer der Regel von Cisterz treu blieb, kam ins Kloster Maulbronn. Einige bresthaste Kloster­herren erklärten:sie sehen des Luffts zu Herrenalb

gewohnt und wollen nit gen Maulbronnen; es sehe ein Wochen besser Lufft zu Herrenalb, denn ein ganzes Jahr zu Maulbronn." Vielleicht hat der gute Eilsinger die Ausgewanderten denn doch bald mit Maulbronn ausgesöhnt. Den in Herrenalb ge­bliebenen Mönchen schien es übrigens innerhalb der Klostermauern auch nicht sehr gefallen zu haben, der Abt beklagte sich nämlich, daß nachts einige Brüder mutwillig durchs Wasserlochgeschloffen" seien, auch viel hinausgeschleift und zu Geld gemacht haben. Diese sollte man inskünftige mit dem Leibgedinge knapp halten. Was Herzog Ulrich nicht fertig brachte, vollendete sein Sohn Christoph. Die beiden, Vater und Sohn, läßt Gustav Schwab in dem be­kannten Gedicht:Zu Neuenbürg im Grund der Tannen ragt ein Schloß", auf der alten Burg Zu­sammenkommen, wo Christoph die Erlaubnis zu seiner Verlobung mit Anna von Brandenburg erhält.

Der neue Herzog muß das Schloß in vernach­lässigtem Zustande angetroffen haben. Er ließ es ausbessern und die Schloßkirche mit Turm, Seiten­kapellen und Schiff versehen. Hierauf baute er den südlichen Flügel des jetzigen neuen Schlosses, der sich damals nicht so einfach darbot wie heute, sondern mit Zinnen, Staffelgiebeln u. s. w. versehen war. Die neue Wohnstätte überließ er seinem Oheim Georg von Mömpelgard samt Stadt und Amt, dem Forst und der niederen Obrigkeit. Er drang auch in ihn, sich noch in seinem 57. Lebensjahr zu verheiraten.

Der aus der Verbinöung hervorgegangene Sohn setzte später, nachdem Christophs Nachfolger, ohne männlichen Erben zu hinterlassen, gestorben war, die Linie als Herzog Friedrich fort. Georg von Mömpel­gard hielts in Neuenbürg uur kurze Zeit aus, er hatte etwas von des Vaters Temperament geerbt, denn von diesem, dem Grafen Heinrich, wird berichtet: Er war mit dem Haupt nit wohl verwahret und führt ein unordentlich wütend Wesen."

Schon nach 2 Jahren gab der unruhige Geist den Wohnsitz hier gegen eine Entschädigung von 3000 Gulden auf. Später diente das Schloß anderen württ. Prinzen als Sitz, so 1617 dem tapferen Prinzen Magnus (mit jährlich 10000 Gulden Aus­stattung). Doch er, der thatendurstige, kampfesmutige Reiterobrist, langweilte sich in demgottverlassenen Schwarzwaldnest." Er zog 1622 dem Markgrafen Georg Friedrich von Baden gegen Tilly zu Hilfe und wurde in der Schlacht bei Wimpfen, nachdem er Wunder der Tapferkeit verrichtet, erschlagen (s. Enzthäler Nr. 73 1902.) Damit sind wir am Damit sind wir am 30jährigen Krieg angelangt. Ehe wir dessen Leiden schildern, möchten wir einiges über das vordere Schloß, das sogen. Schlößle, von dem heute nichts mehr zu sehen ist, berichten. Das­selbe stand beim jetzigen Gasthaus zum Anker. Die Namen Schlößleswiesen und Schlößlesbrücke erhalten sein Andenken. Der Sage nach sollen dort in alten Zeiten Verbrecher eingemauert sein.

Amtlich« Bekanntmachungen unS Privat-Anzeigsn.

Erlaß »» dir Or 1 s«ar - rhrr,

betr. die Vornahme einer allgemeinen Schafschau.

Die Ortsvorsteher werden unter Bezugnahme auf die Mini­sterialerlasse vom 5. Februar 1897 (Min.-Amtsbl. S. 55) und v. 5. d. M. (Min.-Amtsbl. S. 9) beauftragt, binnen einer Woche ein Verzeichnis der Schafbestände des Gemeindebezirks unter An­gabe der Stückzahl derselben und Bezeichnung derjenigen Herden, welche zur Sommerwaide auf eine andere Markung gebracht werden, hierher vorzulegen. Wo Schafe nicht vorhanden sind, ist eine Fehlanzeige zu erstatten.

Den Schafbesitzern ist zu eröffnen, daß die Abfahrt einer Herde, bei welcher die Räude festgestellt wird, auf die Sommer­waide vor Beendigung des Heilverfahrens nicht gestattet werden wird. Ferner sind die Schafbesitzer in geeigneter Weise zu be­lehren, daß es sich zur Abhaltung der Räude empfiehlt, neu an- angekaufte Schafe erst nach Ablauf von mindestens 4 Wochen und nachdem dieselben sich bei der Untersuchung als unverdächtig erwiesen haben, mit den übrigen Beständen zu vereinigen.

Neuenbürg, den 23. Jan. 1903. K. Oberamt.

Amtmann Knapp.

Neuenbürg.

Es ist die Wahrnehmung gemacht worden, daß die Mistel (Schmarotzerpflanze) im hiesigen Bezirk auf Obstbäumen stark austritt. Da gerade im Winter die Gefahr der Verschleppung vorliegt und die Entfernung der Pflanze jetzt leicht ausführbar ist, so werden die Ortsvorsteher angewiesen, eine Aufforderung zur Entfernung der Mistel an die Besitzer von Obstbäumen zu erlassen.

Den 24. Januar 1903. K. Oberamt.

Kälber.

Neuenbürg.

Die Herren Orts»ar-eher

werden ausgefordert, den im Schlußsatz des oberamtlichen Er­lasses vom 3. d. M. (Enzth. Nr. 4) bezeichnten Bericht (Anzeige der ungefähren Zahl der voraussichtlich an der Musterung teil­nehmenden Militärpflichtigen) sobald als möglich, also nicht erst auf 3. Februar 1903, hieher zu erstatten.

Den 24. Januar 1903. K. Oberamt.

Kälber.

Obernhausen.

Imartgs-Uerkauf.

Im Vollstreckungsweg werden am Dienstag den 27. Januar, nachmittags I Uhr:

1) eine Kommode,

2) ein Kleiderkasten,

3) ein Sopha,

4) eine Futterschneidmaschine,

5) ein Bernerwägele,

6) ein Zweispänner-Wagen,

7) ein großer Halb-Wagen,

8) ein Fuhrschlitten,

9) zwei Pferdegeschirre,

10) ein Faß

gegen Barzahlung öffentlich ver- steigert.

Zusammenkunft beim Schul- Haus.

Gerichtsvollzieher Glauner.