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Herrenalb, 22. Juli. Bei der heutigen Stadtschultheißenwahl haben von 215 Wahlberechtigten 203 abgestimmt. Es erhielten: Ratsschreiber Grieb von Crailsheim 112 Stim­men, Schultheiß Wöhrle von Roigheim 52, Schultheiß Möhn er von Hausen a. Z. 37 Stimmen. Grieb ist somit gewählt.

ff- Conweiler, 22. Juli. (Korresp.) Der Urheber des Brandes im Holzbachthal ist nun­mehr ermittelt nnd hinter Schloß und Riegel gebracht. Es ist der bei dem Besitzer beschäftigt gewesene Säger W. Ruff von Dobel, ein etwas beschränkter Geselle, der als Grund seiner un­überlegten That angab, da die Sägmühle ja doch umgebaut werben müsse, so habe er gedacht, wenn er Feuer anlege, so werde die Sägmühle ganz neu aufgebaut und es sei dann in der neuen viel besser zu arbeiten, als in der alten!

Calw, 21. Juli. Gestern beging die Gemeinde Deckenpfronn das Fest der Einweihung der im verflossenen Jahr erstellten Hochdruckwasserleitung, zu welchem sich H. Oberbaurat Ehmann aus Stuttgart, H. Regierungsrat Völter nnd Ober­amtsbaumeister Kleinbub aus Calw, sowie zahl­reiche Feuerwehr-Vereine aus den umliegenden Ortschaften eingefunden hatten. Schultheiß Lutz begrüßte die Festgäste. Schullehrer Bohnet hielt die Festrede, die mit einem dreifachen Hoch auf unfern König schloß.

Tein ach, 22. Juli. Da vom Besitzer des Badhotels nichts geschieht, so hat die Gemeinde eine Kurkapelle engagiert, welche von jetzt ab dreimal täglich konzertiert. Dem Besitzer des Badhotels, Gustav Brake aus Sinzig, ist die gerichtliche Auflage gemacht worden, bis zum 30. September die Räume des Mineralbades und die Trinkhalle für die Kurgäste offen und in gutem Stand zu halten. Der bisherige Schultheiß Holzäpfel ist nach längerem Leiden gestorben.

Altensteig, 21. Juli. Gestern machte der hiesige Schwarzwaldverein mit der Stadtkapelle «ine Floßpartie nach Nagold. Einladungen hiezu waren auch an verschiedene Zweigvereine ergangen, welche sich auch zahlreich beteiligten. Die Ab­fahrt erfolgte um 12 Uhr am Stadtgarten unter­halb der Wasferstube. Für Stärkung während ^ der Fahrt sorgte ein hiesiger Wirt.

' Ebhausen, 21. Juli. Daß die Wasser­werkbesitzer der Flößerei nicht hold sind, ist be- und erhellt u. a. auch aus der Inschrift, welche eine Floßfalle in Rvhrdorf aus Anlaß der vom Schwarzwaldverein gestern veranstalteten Floß­partie zierte:Flößet Sonntags lustig zu, Gönnt der Falle Werktags Ruh." Noch stärker gab in einer Inschrift, die in einer hiesigen Wasserfalle angebracht war. der Besitzer seinen antipathischen Gefühlen gegen die Flößerei Ausdruck, denn er schrieb:

Dia Flaizer ka i zwar net leida,

Weil sia viel Wasser theant vergeuda,

Doch Uich will i passiera lau,

Weil Ihr mir hent ja no nex thau:

Versprecht mir aber, stramm zu sorga,

Daß d' Flaizerei wird aufg'hebt morga! (Ges.)

Pforzheim, 21. Juli. Der jung-liberal^ Verein hat heute abend eine Einspruchsversamm­lung gegen die Zulassung von Männerklöstern im Kolosseumssaal veranstaltet und damit einen beachtenswerten Erfolg erzielt. Der große Saal war überfüllt; und mögen über 1000 Personen anwesend gewesen sein. Nach einer Begrüßung

durch Rechtsanwalt Dr. Kratt schilderte Prof. Böthlingk von Karlsruhe die Gefahren der Klöster in kulturgeschichtlicher und staatsrechtlicher Be­ziehung und verlas sodann seine Karlsruher Resolution, die nahezu einstimmige Annahme fand. Die Gegner verhielten sich ruhig. Der Versammlung wohnten viele Katholiken bei.

Nagold, 19. Juli. Der heute hier abge­haltene Schweinemarkt war wieder ziemlich schwach befahren. Zugeführt wurden 48 Stück Saug­schweine, wovon 22 Stück verkauft wurden. Der Preis betrug 2540 ^ pro Paar.

Herrenberg, 21. Juli. Auf den heutigen Viehmarkt waren zugeführt: 17 Ochsen, 79 Kühe, 210 Stück Jungvieh. Von fremden Händlern wurden 25 Tiere zu Markt gebracht. Der Ver­kauf ging flau. Begehrt war Fett- und Jung­vieh bei gleichen Preisen wie am letzten Markt. Auf dem Schweinemarkt wurden 444 Stück Milchschweine und 245 Läuferfchweine zugeführt. Der Verkauf ging schlecht, bei Bezahlung von 2639 c/A für das Paar Milchschweine und 4090 ,/E für das Paar Läuferfchweine.

Die Aussichten für die Aepfel- und Birnenernte in den benachbarten württ. Ort­schaften scheinen nach den Mitteilungen des statistischen Landesamtes keine so schlechten zu sein, wie es anfangs den Anschein hatte, wie nachstehende Statistik zeigt, Birnen: sehr gut:; Birnen: mittel: Oberamt Leonberg, west­licher und östlicher Teil, Maulbronn, Vaihingen, Calw, Neuenbürg (südlicher Teil.) Birnen: gering: Vaihingen, Neuenbürg (nördlicher Teil.) Aepfel: gut: Vaihingen, Calw, Neuenbürg, (südlicher Teil) Aepfel: mittel: Leonberg. Maul­bronn, Vaihingen, (Muschelkalk). Aepfel: ge­ring: Neuenbürg (nördlicher Teil, unteres Amt.)

Deutsches Keich.

Von der Sachkunde, die der Kaiser von maritimen Dingen hat, zeugt folgende interessante Geschichte: Der Kaiser sitzt unten im Kajüten­raum, als ein fremdes Schiff signalisiert wird. Er fragt nach Flagge und Namen, es muß ihm geantwortet werden, daß die neblige Verschleier­ung der Luft beides noch nicht erkennen läßt. Darauf giebt der Kaiser einen bestimmten Teil des Schiffbaues an und fragt an, wie er bei dem nahenden Schiffe beschaffen sei. Als ihm dieser beschrieben ist, bezeichnet er darnach Nation und Namen des Schiffes, wie sich später bei dem Salut ergiebt, zutreffend.

Aus den Ergebnissen der letzten Volkszähl­ung wird nunmehr auch der Nachweis über die im deutschen Reiche sich aufhaltenden Ausländer bekannt. Solche wohnten am 1. Dezember 1900 nahezu an 780 000 in unserem Vaterlande, eine Kopfzahl, welche die unserer Krieger im letzten deutsch-französischen Kriege beinahe erreicht. So viel Ausländer befanden sich bei uns noch zu keiner Zeit. 1869 schätzte man sie auf 82 000, und am 1. Dezember 1871 wurden 205 755 gezählt. Im Jahr 1880 konnte man schon 6,10 auf 1000 Reichsangehörige Rechnen. Die außergewöhnlich starke Niederlass­ung von Ausländern in Deutschland giebt uns den deutlichsten Beweis, wie bevorzugt unser Vaterland zum zeitweiligen oder dauernden Auf­enthalte im Auslande ist, denn es verschwinden unter den Ausländern die, die sich des Ver­gnügens halber hier aufhalten; die meisten wollen von uns lernen.

Großer Lehrermangel macht sich im Na ffaui schen fühlbar. Wie mitgeteilt wird, ist bei Lehrern, die seit Jahren schon in den Ruhestand getreten sind, angefragt worden, ob sie wieder in Dienst zu treten geneigt seien. Bezüglich der Anrechnung von Dienstjahren sollen annehmbare Bedingungen gestellt worden sein.

Für das vierte Waisenhaus des deut­schen Kriegerbundes hat der Vorstand Witt- licha. d. Mosel bestimmt. Das neue Haus wird das zweite katholische Waisenhaus des deutschen Kriegerbundes sein und 65 Waisen Unterkunft und Erziehung gewähren. Der Bau wird sofort in Angriff genommen und soll so beschleunigt werden, daß das Haus im Herbst 1903 bezogen werden kann. Der deutsche Kriegerbund unter­hält dann vier Waisenhäuser, zwei evangelische in Römhild (Thüringen) und Osnabrück für je 110 Kinder und zwei katholische in Canth (Schlesien) und Wittlich (Mosel) für je 65 Kin- der. Es ist beabsichtigt, die Waisenpflege noch ! weiter auszudehnen, sobald die Mittel es erlauben. >

Hamburg, 21. Juli. Kapitän Petersen !

erreichte schwimmend das Ufer und stellte sich s

sofort der Hamburger Polizei. Auch der Kapitän Sachs von der Hansa, der heute einen Leichter einschleppend anlangte, stellte sich der Polizei. Untersuchung über die Ursache ist im vollen Gange. - Primus war über 50 Jahre alt, aber noch in " sehr gutem Zustande. An den Landungsbrücken und in Eilbeck spielten sich herzzereißende Szenen ab. Die Gesellschaft war nachmittags mit 4 Extra­wagen nach der St. Pauli-Landungsbrücke ge­fahren. Als sich die Schreckenskunde überall verbreitete, eilte alles auf die Straße. Der In­haber eines Klublokales mit seiner ganzen Familie wird vermißt.

Hamburg, 22. Juli. Nach einer Mit­teilung des Vorstandes des Gesangvereins Treue" in Eilbeck ist bis nachmittags 4 Uhr die Zahl der vermißten und ertrunkenen Per­sonen auf 104 festgestellt worden. An der Fahrt nahmen 173 Vereinsmitglieder mit Ein­schluß der Verwandten und der von Mitgliedern Eingeführten und 10 Fremde, deren Namen nicht festgestellt sind, im ganzen also 183 Per­sonen teil. Heute abend finden in Eilbeck Ver­sammlungen statt, um eine gemeinsame Hilfs­aktion zu veranstalten. Schon jetzt sind bei den hiesigen Zeitungen namhafte Beiträge zur Unter­stützung der Hinterbliebenen eingegangen, die später einem Ausschuß übergeben werden sollen.

Graz, 18. Juli. Anläßlich des deutschen Sängerbundesfestes veröffentlicht Peter Rosegger einen Festgruß, in dem er unter anderem sagt: Wenn deutsche Männer zusammen kommen, so haben sie nicht bloß zu singen, sondern sich auch etwas zu sagen. So werden schöne, begeisternde Reden gehalten werden. Weil man aber beim Reden so deutlich werden kann, daß man sich mißversteht, so wäre vorzuschlagen:Wenig sprechen, viel singen!" Das Reden entzweit, das Singen eint. Der Mißton im Lied ist lang nicht so schlimm, als der Mißton in einer Rede.

Wie wäre es zu wünschen, daß im österreichischen Parlament gesungen wird, statt geredet. Ein aus den besten Sängern des Reichs gewähltes Parlament, was gäbe das den begeisterten Wienern für ein Konzert, und wie unvergleichlich billiger käme es den Ländern zu stehen, als unsere Rede­schlachten. Auf diese Weise würde der leidige Spra- chenstreitzu einemlustigen Sängerkrieg verwandelt.'