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also jener Teil der liberalen Partei, welcher die Südafrika-Politik der Regierung vollkommen billigt, durchaus nicht von der Gesamtpartei trennen. Sie beabsichtigen vielmehr, auf der Grundlage des von Lord Rosebery in seiner Chesterfielder Rede entwickelten Programmes gemeinsam mit den übrigen Mitgliedern der Opposition vorzugehen. Zum Zwecke einer besseren Organisation der Partei und ihrer weiteren Entwickelung ist unter dem Namen „Liberale Liga" eine Bereinigung mit Lord Rosebery als Vorsitzendem, Asquith, Sir Henry Förster und Sir Edward Grey als Vizepräsidenten gebildet worden.
Krieg Englands gegen die Buren.
Der neue Burendurchbruch am 23. ds. scheint zwar mißglückt, aber mit schweren Verlusten für die britischen Truppen verknüpft gewesen zu sein. Eine Drahtmeldung der Central News aus Pretoria vom 26. Februar meldet, der britische General bezweckte, die Buren auf die Linie Harishmith-Betlehem zu treiben und sie dort zu nötigen, zu kämpfen oder zu kapitulieren. Der Feind wählte sich für den Versuch, die Einschließungskette zu durchbrechen, Oberst Garretts Stellung. 600 oder 800 Buren bedienten sich der Taktik, eine Herde von 600 Rindern gegen die Drahtumzäunung zu treiben. Das Vieh stürtzte sich in rasendem Galopp auf die von Neuseeländern gehaltene Linie. Die Neuseeländer unterhielten ein heftiges Feuer, das Menschen und Vieh niedermähte. Bald bedeckten dichte Reihen toter und verwundeter Rinder das Kampffeld. Hinter den toten Tieren am Boden liegend, unterhielten die Buren ein heftiges Feuer auf die Neuseeländer, die es mit großer Wirkung erwiderten. Das Treffen entwickelte sich zu einer heißen Schlacht. Trotz schwerer Verluste wankten die Kolonialtruppen nicht. Die Buren wurden schließlich zurückgeworfen, nur wenigen gelang es, die Linie zu durchbrechen. Außer 15 Toten ließen sie 70 tote und 100 verwundete Pferde und die ganze Viehherde zurück.
Pretoria, 26. Febr. (Eigene Kabeldepesche der „D. W." über London.) Am Dienstag griffen die Buren einen britischen Transport südwestlich von Klerksdorp an. Die Eskorte kapitulirte. Ein Bataillon Deomanry drei Compagnien Füsiliere, zwei Geschütze gerieten nach schwerem Kampfe in die Hände der Feinde. Weitere Einzelheiteu fehlen.
Aus der Denkschrift, welche dieser Tage der Kriegsminister Brodrick über das Kriegsbudget 1902/1903 dem Londoner Parlament unterbreitet hat, läßt sich ein Bild der enormen Geldopfer gewinnen, die Großbritannien dem Moloch dieses fürchterlichen Krieges bringen muß. Rechnet man die Kosten des südafrikanischen Krieges zusammen, so ergeben sich 3760 Millionen Mark. Dazu kommen noch ca. 190 Millionen Mark Zinsen der Kriegsanleihen und fast 90 Mill. Mark der Emissionskosten, macht insgesamt 4040 Millionen Mark; das sind mehr als die franz. Kriegsentschädigung von 1870/71. Diese furchtbare Summe hat gegen ein paarmal Hunderttausend Buren, Frauen und Kinder inbegriffen, aufgewendet werden müssen; die Reste der tapfern Burenscharen aber sind noch lange nicht besiegt. Die Geldausgabe kann sich schließlich das reiche England leisten; die Vergeudung von Macht und Ansehen dürfte ihm mehr Abtrag thun.
Vermischtes.
Entsetzlicher Raubmord. Anfang März 1900 wurde in der Elbe bei Risa ein nur mit dem Hemd bekleideter männlicher Leichnam gelandet, dem der Kopf und die Beine fehlten. Nunmehr hat man den Thäter in der Person des 37jährigen früheren Straßenbahnschaffners Lerch aus Schlesien entdeckt. Er wohnte zur Zeit der That in Löbtau und hatte an den gleichalterigen Fabrikwächter Pratsch ein Zimmer vermietet. Er wußte, daß dieser ein Sparkassenbuch über 1250 -/A und ein Bankguthaben von 1100 ^ besaß. Um sich das Geld zu verschaffen, beschloß er, Pratsch zu ermorden, und weihte auch seine Frau in den Plan ein. Er übersiel Pratsch im Schlafe und erdrosselte
ihn. Die Leiche suchte er in einem Koffer fortzuschaffen; da derselbe aber zu klein war, sägte er Kopf und Beine ab und warf den Koffer mit dem zerstückelten Leichnam in die Elbe. Auf dem Meldeamt gab er an , Pratsch sei nach Amerika ausgewandert. Einem dem Ermordeten abgenommenen Ring hatte Lerch seiner Frau geschenkt, die den Ring auch trug. Sie ist jetzt als Mitthäterin verhaftet worden. Lerch war vor kurzem wegen einer anderen Strafthat dingfest gemacht worden und hat bereits ein Geständnis abgelegt.
Feckenhausen, 21. Febr. Im Gasthof zum Rebstock schlich sich m einer der letzten Nächte ein Fuchs in den Keller und von da in den sich daselbst befindlichen Hühnerstall, woselbst er 3 Insassen desselben verzehrte. Infolge des dicken Bäuchleins, das er sich angefressen hatte, konnte er aber nicht mehr heraus und die Magd, fand morgens statt der Hühner den Fuchs in der Ecke des Stalles. Es wurde Allarm geschlagen. Mit Prügeln gings nun auf den Armen los. Doch dieser, schlauer als seine Verfolger, entwischte durch die Kellerdohle, fand aber anstatt der goldenen Freiheit seinen Tod durch Ersticken.
Die Bahnhofswirtschaft in Landau wurde bei der Neuverpachtung dem Bahnhofswirt Beck in Rosenheim übertragen. Es hatten sich über 200 Liebhaber angemeldet.
Grevenmacher, 26. Febr. Als große Seltenheit mag gemeldet werden, daß gestern in der Mosel mit der Angel ein Hecht von 24 Pfund gefangen wurde. Das Tier mißt 1,10 Meter in der Länge und 22'/s Centimeter in der Breite.
Ein Lehrer in Darmstadt übersandte der „Frkf. Ztg." einige Schulversäumniszettel, die wir zum Ergötzen unserer Lehrer abdrucken wollen: „Ich möchte Sie bitten, zu einer Beschwerde mit Ihr Ohr zu schenken, indem nämlich Alwine, wie es scheint aus Ihrer Nachbarschaft allerlei mitbringt, waß nicht auf Ihren Kopf Gehört. Untersuchen Sie es nur Gest, wener Herr Lehrer und Sie werden es gewiß finden und bitte ich Sie von Ihrer Nachbarschaft wegzusetzen." — Hübsche Mißverständnisse enthalten auch folgende: „Es ist mir Ganz Recht, daß Sie Lieschen Geherisch gestraft habe. Frau N." — Behufs Benachrichtigung meiner Frau benachrichtige ich Ihne, daß meine Dochter die Schuhl nicht befugen kann, weil sie den Gcighusten hat. — Guftchen kann nicht zur Schulte kommen sie hatte zu viel Zwrttschkekuche gesse und leitet jetzt an Teorie. — Meine Tochter konte nicht rechtseitig komm ... — Bitte die kleine Helma zu endschuldigen zu wollen wegen der Versäumniß, sie ist die Treppe hinuntergefalle und hat sich dabei ihr Genie (gemeint ist Knie) verletzt. — Herrn Lehrer Sind Sie doch so freundlich und setzen Sie die Schule mit Emma aus. Ich verreise und möchte Sie gern einmal mit nach Frankfurt nehme. Frau N. — Meine Tochter Sopfie hat hinten einen Schweren, worauf es nicht sitze kann so bilt ich es wieder heimzuschicke. — Meine Wißa hat sich gestern mit zittern und beben ins Bett gelecht wo sie heut noch drin steckt auf ärzlichen Befehl solls noch die ganze Woch dauern es wär Jnfaulenßia. — Ich habe Lina tüchtig durchgehaue, weil sie den andern Kindern ihr Brot und Weck ißt. Lieber Herr Lehrer ein bischen möcht ich doch um Entschuldigung bitten indem wir Elf kleine Lebendige Kinder habe wovon das Jüngste seit 4 Tagen im Wochebett liegt. Sollte es aber wieder vorkomme so Strafen Sie Lina gehörisch dafür und auch ich werde mit aller Annarschie vorgehe.
(Druckfehler.) Die „Bad. Landesztg." schreibt: „Pforzheim, 26. Febr. Der „Pf. Gen.-Anz." berichtet in Nr. 48 über die jüngsten Ordensverleihungen. Sehr hoch aber scheint diese Rubrik bei ihm nicht im Werte zu stehen, denn über ihr Prangt dick und fett die Aufschrift: Reklameteil. Oder sollte der „metwur
Sledattiou, Druck und «erlag von L. Me eh m Neueubü
6N PLAS8" ein etwas radikal angehauchter Wir. bold sein?" — Darauf erwidert der „G.-An/ Wir müssen der „Bad. Landesztg." Rechj geben, daß uns ein drolliger Lapsus passiv ist, der übrigens nicht allzu tragisch ist und uns selbst nachträglich Spaß bereitet hat. Bor derlei kleinen Entgleisungen ist bekanntlich keine Zeitung sicher, nicht einmal die „Bad. Ldsztq- Sie erzählt z. B. ihren Lesern: „Herr Laod- tags-Abg. Obkircher definierte die Begriffe des „anatomen Zolltarifs". Vielleicht hat die Landesztg." die Freundlichkeit, die neugierigen Leser etwas eingehender über dieses wnndeM Geschöpf aufzuklären.
(In Verlegenheit.) „. . . Unsinn — ix die Tanzstund' wird kein Geld aus'geben! K. paar Tänze können wir der Frieda selb,, lernen! — „Aber, Loisl, wer lernt ihr nach 'n Anstand!? („Fl. Bl.')
Worträtsel.
Das erste Wort, wer liebt es nicht,
Wer feiert es nicht im Gedicht,
Wer steckt's nicht gerne an die Brust Bei Spiel und Tanz, bei Scherz und LH!
Das zweite Wort, im deutschen Land, War einst dem Krieger wohlbekannt. Wenn er es warf mit starker Hand, Sank immer einer in den Sand.
Nun setze zwischen beiden du Ein kleines Zeichen ein, im Nu Läßt einer dich auf Bergeshöhn Urwüchsig Volk im Bilde sehn.
Auflösung des Rätsels in Nr. 33.
Ammon, Mammon.
Richtig gelöst von Marie Heiner in Neuenbürg und Fiedrich Moschüz jun. in Waldrennach.
Mutmaßliches Wetter am 2. und 3. März.
(Nachdruck Verbote«./
Das Barometer ist wieder im Steigen begriffe», weshalb für Sonntag und Montag bei ziemlich Mer Temperatur fast ausnahmslos trockenes und archM weilig heiteres Wetter in Aussicht zu nehmen iff,
Muk-k Nachrichten u. Selegram.
Berlin, 28. Febr. Der „Nordd. Atz Ztg." zufolge wird der Schah von Persien ms einer längeren Europareise Ende Mai Berlin berühren.
München, 28. Febr. Die „M. N. N.' melden: Als sich der Nord-Süd-Expreß gestern Abend 20 Minuten hinter Regensburg befind, wurden zwei Fenster des Speisewagens von Geschossen, vermutlich von Steinwürfen, zerschlagen. Das eine zeigt eine kleine ruck Oeffnung wie von einen, glatten KugelschH herrührend, das andere Fenster ist mehr zertrümmert. Am Tische hinter dem Fenster fij gerade Prinzessin Friedrich Karl von Preußen die sich auf der Reise nach Florenz befin! Die Glassplitter flogen an der Prinzessin ult ihren Tischnachbarn vorbei. Verletzt Mid! niemand.
Washington, 27. Febr. Heute M engeres Familienmahl im Weißen Hause. Der Tag galt wegen der Gedächtnisfeier für M Kinley als Trauertag; es wurden daher lem Trintsprüche ausgebracht. Das Mahl sollte die Gelegenheit zu einem vertraulicheren Berich und Gedankenaustausch zwischen dem Prinzen Heinrich und dem Präsidenten bieten.
Für den Monat März
können Bestellungen auf den
„Gnzthiilrr"
bei allen Poststellen und Postboten gemacht werden.
xM" Wenn wir auch bemüht waren, »och ei» Beilage zu unserer heutigen Nummer herzustellen, E der „Unterhaltende Teil" doch zu kurz kommen, da E besondere die amtlichen Inserate wieder einen gEs Raum beanspruchen. Auch einzelne andere M» - welche für die heutige Blattausgabe bestimmt »fifs - müssen wir des mangelnden Raumes wegen versiM
Die Red.
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Nr. 36.
Erscheint Montag, M diertelj. ^ 1.85, monatli
betreffend i Es ist die Wah machung des Reichsk enthaltenen Bestimmui Beobachtung durch d S. 290) besonders eir Es erscheint daher dr Haltung dieser Bestimi unvermutete Revision? anzeigen hinwirken.
Der Inhalt der neuerdings zur allger Verfehlungen gegen ! und im Unvermögens) Den 27. Februi
Bekanntmachung.
Aus Grund des Bundesrat nachstehend Mühlen erlassen:
1. In Getreiden der auf den Beginn i ununterbrochene Ruh, Werden die Getreidem betrieben, so hat die i zu betragen. Bei Bet die Ruhezeit an Sour Mi Abs. 1 der G Abs. 1 a. a. O. getro schränkt werden, als d es erforderlich macht.
Auf Getreidemü triebskraft benutzt wir
Für Getreidemü Wasserkraft bewegten Gehilfen beschäftigen, nahmen von der vorg im Jahre zugelassen 1
2. Lehrlinge um Art, nicht in der Naö Ahr morgens beschäfti
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