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nunmehr seine Mühle verkauft und gedenkt nach Untcrtürkheim überzusiedeln, wo er bereits die Gemeindemühle gepachtet hat. Käufer ist der Fruchthändler Bauer von hier. Derselbe hat das ganze Anwesen um 23000 erstanden.
Ausland
Krieg Englands gegen die Buren.
Die so viel Aufsehen machende geheimnisvolle Mitteilung der holländischen Regierung an das Londoner Kabinct ist nunmehr aufgeklärt. Es handelt sich um keinerlei Vorschläge der niederländischen Regierung betreffs der Herbeiführung des Friedens in Südafrika, sondern lediglich um gewisse Anregungen behufs Auffindung von Mittel und Wegen zur Beendigung des südafrikanischen Krieges. In Londoner maßgebenden Kreisen bezweifelt man indessen, ob der von der niederländischen Regierung unternommene Schritt zu einem greifbaren Ergebnisse führen werde, so lange nicht die kriegführenden Buren selber ihren bestimmten Wunsch, in Fricdens- unterhandlnngen mit England einzutreten, zu erkennen gegeben hätten. Die im Haag weilenden Vertreter der Bureuregierung versichern freilich, von ihnen sei der niederländischen Regierung keinerlei Auftrag zu der von ihr unternommenen Schritte erteilt worden, und so ist von letzterem kaum ein besonderer Erfolg zu erwarten, namentlich, wenn man die ziemlich hochfahrende Sprache der Londoner Blätter in diesem Zwischenfall erwägt. Sollte indessen die England angebotene freundschaftliche Vermittlung Hollands zur Lösung der südafrikanischen Wirren noch die nachträgliche Zustimmung von tonangebender bnrischcr Seite finden, so wäre immerhin eine gewisse Unterlage für neue Friedensverhandlungen zwischen England gewonnen.
Köln a. Nh., 30. Jan. Aus der Umgebung Krügers hierher gelangende Meldungen bestätigen, daß die europäische Burenvertretung von Balfours Rede vollständig überrascht wurde und erklärt, von dem Inhalt der holländischen Note bis gestern keine Mitteilung erhalten zu haben. Int Prinzip erklärt die Burcnvertretung, nicht abgeneigt zu sein, in Friedensverhandlungen oder solche zu einem Waffenstillstände einzutreten, wenn eine vorherige ausführliche Verständigung mit den kämpfenden Burengeneralen erfolgt. Die Burenvertretung legt besonderen Wert darauf, festzustellcn, datz sie auch diesmal den Anlaß zu den Friedensmelodien nicht gegeben, sie erkennt die hochherzige Bestrebung der holländischen Regierung, dem Kriegsgrenel ein Ende zu machen, an, weist aber entschieden die Annahme zurück, daß die Buren unter Berzichtleistung auf ihre Unabhängigkeit um Frieden bitten. Der morgige Tag wird die Entscheidung bringen, ob England den Telegraphen zu einer direkten Unterhaltung mit den Burengeneralen sreigiebt.
London, 31. Jvn. Der Standart meldet aus Pretoria von gestern: Die Abteilung des Obersten Wilson in der Stärke von 400 Mann ist kaum dem Schicksal entgangen, von einer überlegenen Burenabteilung am Wilgeflusse ab- geschnilten zu werden. Als sie vor Tagesanbruch dort eintraf, wurden 200 Mann durch die dort befindliche Furt gesandt, um eine kleine Abteilung des Feindes zn verfolgen. Als bei Tagesanbruch einige Buren gefangen waren, wurde die englische Vorhut Plötzlich von den Buren, die 900 Mann stark waren, umringt. Es gelang ihr, sich nach der Furt durchzuschlagen. Als sie dieselbe passieren wollte, fand sie sich abgeschnitten. Es gelang ihr nur durch einen Vorstoß, sich mit der Hauptabteilung wieder zu vereinigen. Die ganze Abteilung zog sich hierauf von Hügel zu Hügel kämpfend auf Frankfourt zu.
Unterhaltender Heil.
Der schwarze Schleier.
Kriminal-Roman von Gustav Lange.
(Fortsetzung.)
Vollbrecht warf nun auch einen Blick über die zerstreut umherliegenden Gegenstände und auf den geöffneten Koffer. Viel Zweck hatte es nicht, hier in dem Zimmer noch lange sich mit der Durchsuchung der wenigen Habseligkeiten
zu befassen, denn ein so schlauer Bursche wie der Verschwundene, hatte sicher auch alles vernichtet, was auf seine Spur lenken konnte. Mehr aus Gewohnheit nahm aber Vollbrecht doch ein Stück nach dem andern vor und griff schließlich auch in die Taschen der abgetragenen Kleidungsstücke, während die Witwe daran ging, das Zimmer in Ordnung zu bringen.
„Bezahlt war es bis Ende des Monats/ schmunzelte die Witwe, „ich werde es bald wieder vermietet haben."
„So war also Herr Torsten ein pünktlicher Zahler und Wohl auch nicht knickrig," entgegnete Vollbrecht leichthin, nur um etwas auf die Bemerkung der Vermieterin zu sagen."
„Das war er," bestätigte die Frau eifrig. „Weiß der Himmel, woher er das viele Geld hatte, ich mußte erst kürzlich einen Tausendmarkschein für ihn wechseln."
„Einen Tausendmarkschein" — wiederholte er gedehnt hielt aber Plötzlich inne, denn in der einen Westentasche hatte er ein vielfach zu- sammengefaltetes beschmutztes Zettelchen gefunden, und als er es auseinanderfaltete, da fand er cs mit einigen groben Schriftzügen bedeckt, da der Zettel mit Bleistift geschrieben und infolgedessen schon etwas unleserlich geworden war, so kostete es einige Mühe, das Geschreibsel zu enträtseln, aber Bollbrecht verstand sich auf schlechte Handschriften — was kam ihm in dieser Hinsicht nicht alles unter die Hände."
Die Witwe trat neugierig einen Schritt näher als sie Vollbrecht den Zettel so lange aufmerksam betrachten sah, nachdem er mitten in seiner Rede abgebrochen und sie wollte gleichfalls einen Blick auf den Zettel werfen, aber der Kriminal-Wachtmeister wehrte sie lachend ab.
„Das würdet Ihr Wohl kaum lesen, und noch viel weniger verstehen, liebe Frau," sagte er und schob den Zettel in seine Tasche. „Mit den Sachen hier könnt ihr beginnen was Ihr wollt. Der Eigentümer wird sich wohl schwerlich noch einmal nach dem Verbleib erkundigen, sollte er aber wieder erwarten doch noch einmal zurückkehren, so schickt nur schnell nach dem Schutzmann, eine Extrabelvhnung ist Euch in diesem Falle sicher."
Der Kriminal-Wachtmeister drückte der Frau noch ein Geldstück in die Hand, wofür diese lebhaft dankte. War das ein Tag heute. Kaum das eine Zimmer vermietet, entpuppte sich der Mieter als ein Kriminal-Beamter und rückte nach kurzer Zeit wieder aus und der andere nebenan, verschwindet gleichfalls wie der Dieb in der Nacht. Aber einerlei, wenn sie auch nicht genau wußte, wie alles zusammenhing, sie konnte doch zufrieden sein; heute war erst der vierte und das eine Zimmer war für den ganzen Monat bezahlt, wenn es ihr glückte und sie fand gleich wieder einen Mieter, schlug sie die Miete nahezu zweimal heraus und der letzte Mieter hatte ihr gar für die Viertelstunde, die er in dem Zimmer verweilt, einen Thaler verabreicht. Dafür konnte sie schon das bischen Skandal mit in den Kauf nehmen; es war auch einmal eine Abwechselung in dem alltäglichen Einerlei und ein köstlicher Spaß. Der Abschiedsgruß, den sie dem abgehenden Kriminal-Wachtmeister nachrief, klang daher recht freundlich.
Unten auf der Straße traf Vollbrecht mit den Schutzleuten zusammen, die ohne den Gesuchten wieder zurückkehrten, derselbe war verschwunden. Er hatte noch eine kurze Unterredung mit demselben und aus ihrem Benehmen war zu schließen, daß sie seiner Ansicht vollkommen beipflichteten.
„Aber diesmal ja recht pünktlich zur Stelle, sagte er noch im Abgehen, „und die Laternen nicht vergessen."
Mächtige Speicher und Lagerschuppen waren früher bis dicht an den alten Rheinhafen herangebaut, soweit es die Fortifikation zuließ und nicht die meterstarken Mauern und Bastionen den Platz einnahmen, aber die Militärverwaltung war in dieser Beziehung weit entgegengekommen, denn seit die neuen Forts weit draußen sich in
einem Gürtel um die Stadt schlossen, hatten die inneren Wälle an ihrer Bedeutung verloren. Wer nachts dort unten in dieser an und sich etwas unheimlichen Gegend zn thun Hage und an einem der alten, unbewohnten Gebäude vorüberschritt, den konnte leicht ein Gruseln befallen, wenn er darinnen das Heer der Ratten und Mäuse, rumoren hörte. Wer als Soldat dort zum ersten Male auf Posten zu ziehen hatte, war gewiß froh, wenn vie Stunde der Ablösung kam.
Die Nacht war bereits weit vorgeschritten wie aus den dumpfen Schlägen der nahen Kirchturmuhr zu erkennen war, sodaß der Verkehr selbst in den belebtesten Straßen schon! ausgehört, in den abgelegenen Stadtteilen aber! erst recht kein Mensch mehr anzutreffen war) höchstens ein Nachzügler, der etwas verspätet aus seinem Stammlokal nach Hause zurückkehrtr und dort vorbeipassieren mußte. Eben trat eine einzelne Person zunächst aus einer der schmalen Gäßchen, ging vorsichtig einige Schritte vorwärts und blieb dann wie horchend stehen, was einige Minuten dauerte.
Dann nach einer kleinen Weite, erfolgte ein leiser Pfiff, so unauffällig, daß er kaum - hundert Schritte weit gehört worden und für den Schrei eines ausgeschreckten Nachtvogels gehalten weiden konnte. Sofort kamen noch s einige Männer hinzu, die diesem Pfiff gefolgt, j
In gewissen Abständen folgten die zuletzt hinzugekommenen Männer dem ersten, der noch etwas weiter am Rheine entlang schritt und dann vor einem alten Gebäude stehen blieb, welches auch zu den Gebäuden gehörte, welche nicht mehr bewohnt wurden und bald verschwinden würde. Es lag besonders zwischen zwei mächtigen Lagerschuppen wie eingeklemmt und waren drei Seiten völlig umschlossen.
^Fortsetzung tolgt.l
Der hundertjährige Kalender nennt die ersten drei Tage des F ebruarmo nats kalt, bis zum 13. soll dann die Witterung eine un-i beständige sein, die, in Schnee übergehend, Ms rauhe Tage, den 15. und 16., zeitigt. Der 11,! 18. und 19. Februar bringen Regen, während der gaiize übrige Monat einen schönen, schon stark an den Frühling erinnernden Verlaus nimmt. Herr Falb stimmt diesmal mit dm! hundertjährigen Kalender nicht ganz überein. Ec nennt den Februar zu einem großen Teil einen unbeständigen Monat, der nur anfangs und in der Mitte zwei bis drei rauhe Tag!, hat. Kritische Tage, selbst sekundärer und tertiärer Ordnung hat der Februar kaum, höchstens könnte man in dieser Beziehung den 3. und 16. Februar nennen. Aehnlich urteilt auch Habe- nicht über den Hornung. Dieser Wetterprophet sagt gegen Beginn des letzten MonatS- drittels den Anfang des Vorfrühlings an Während der 19. und 20. noch Regen bringe» sollen, wird der ganze Rest des Monats als schön und milde in jeder Beziehung bezeichnet.
(Neugierig.) Ein Stück wird vom Publikum ausgepfisfen. Nur Einer applaudiert und rust dem Dichter heraus. „Ja warum applaudiere» Sie denn bei einem Stück?" — „Ich möchl doch den Viechkerl sehen, der so etwas schreibt!'
Wechselrätsel.
An der Uniform sieht mau s mit T.
Eine Großmacht wird's genannt mit P.
Auflösung der Rätsels in Nr. 16.
Belgrad. ,
Richtig gelöst von Kart Bacher, Karl Bauman».! Eugen Boston, Friedrich Burghard, Paul Dietrich. Ns Hartmaun, Emil Halst I., Emit Haistil, Emil Kienzlk. l Wilhelm Lutz, Emil Meisel, Hilda Meeh, Karl Mülle/
Wilhelm Neuhäuser, Max Schmid, Emil Wild in Neue»-;
bürg; Otto Kienzle in Birkenfeld. '
Mutmaßliches Wetter am 2. und 3. Februar.
(Nachdruck verboten.! Bei ziemlich lebhaften nördlichen bis nordöstlicher Winden und sinkender Temperatur ist für ZonM und Montag trockenes und größtenteils heiteres AeM zu erwarten.
Redaltzion. Druck und Berlag von C. Meeh in Neuenbürg
M. 20.
Erscheint Montag, Mi viertelst ^ 1.35, monatlii
§
betreffen
Das Großh. Be Verfügung erlassen:
Da in den benm genommen das Oberau erloschen ist, wird unse nach welcher zur Einst Vahingen a./E. Manlb tierärztliche Zeugnisse d zustand der Tiere gefo Für den noch verseucht Anordnung bis auf W Die amtliche Am der Polizeilichen Beoba des § 33 der bad. Vo durch unberührt. Auch Vieh aus einer Gemark nach wie vor den Fühl des Herkunftsorts der freien Zustand der zu Diese Verfügung Den 1. Februar
betreffend
Das Großh. bai stehende Verfügung erb „Nachdem die M auch in den benachbai schwinden begriffen ist, Nr. 34 276 Amtsblatt der Badischen Vollzugs hiermit wieder aufgehol Diese Verfügung Den 1. Februar
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