457

OeZrliiiäet

1820 .

rroun,

rkoklsv bei vut- ;rs veuv vsoii

>rNIm.

lvr.

PS

LlbolillSUM,

ilolrpllazter. Aarl.

Psaizhkim

«

schast, Biehsütterer, r, S Jungschmicde, Möbelschreiner nach e Mcker, jüngere > und Damenarbeit, aurer für hier und hier und auswärts, ichtige solide Kuhr-

jlosser, Buchbinder, und Keltenmacher-

hinen, Eisendreher, rstreicher, Kaufleute, jeder Arbeit.

Verwaltung.

bürg.

enen

rofeu

t Kupferschiff, so­ft e

iiegelrain verkauft Wilh. Enßlin.

sn-kmM

, «»,«1 »lor v* 8vi»»MPkHt>

eemen-öslnmoi'e

lemen-LsIve;!»»

lemen-Srarili«!

keinen

«»!»>»«.

,

k«nsn-0sk§>«

kemm-AusffaiW

8enu2-««Vokii

vi« kke»»,«

ist erteilt:

^6U6lldÜ5^.

, Uiläbaä.

ürg.

ienste

»ch Trinitatis,

Zuni:

r (Luk. 9 , 57 -K 2 ; Uhl.

io- Uhr süc die leck.

. Juli, morgens

«. "HS Mark bar.

z. empkieblt sie

i

!

i

!

«uS Stadt, Bezirk mrd Umgebung.

Neuenbürg, 28. Juni. (Corr.) Aus verschiedenen Teilen des Reichs, so neuerdings aus Sachsen, liest man von der Anlage von Thalsperren. Diese bestehen darin, daß an geeigneten Stellen großartig angelegte Stau-Seen hergestellt werden, in welchen das Hochwasser zurückgehalten und aus welchen in der wasser­armen Jahreszeit das angesammelte Wasser all­mählich abgelassen wird. Der erwartete Vorteil besteht in der Verhütung fast alljährlich wieder­kehrender Ueberschwemmungen und in der gleich­mäßigeren Verteilung nutzbarer Wassermengen, die einer überaus großen Anzahl gewerblicher Anlagen zu gute kommen würden. Auf Ver­anlassung der Stadtgemeinde Pforzheim ist auch für das Enz- und Nagold-Gebiet ein genereller Entwurf über die Anlage von Thalsperren aus­gearbeitet worden. Der Ingenieur, welcher den Entwurf ausgearbeitet hat, will ihn in einer Versammlung am 1. Juli d. I., nachm. 6 Uhr, in Höfen imOchsen" näher erläutern und besprechen.

Wildbad, 29. Juni. Anläßlich der von der K. Badverwaltung für den morgigen Sonn­tag Abend veranstalteten Enzanlagenbeleuchtung mit großem Feuerwerk wird ab Station hier ein Sonderzug nach Pforzheim ausgeführt, welcher an allen Stationen mit Ausnahme Engelsbrand anhalten wird. Abfahrt hier 10.55; Neuenbürg an 11.22; Pforzheim an 11.45 abends.

Wildbad, 28. Juni. Nach dem am 27. ds. vom Stadtschultheißenamt ausgegebenen achten Fremdenverzeichnis beträgt die Zahl der Fremden 3691.

Neuenbürg. Am letzten Samstag hielt der hiesige Gewerbe-Verein eine Monats­versammlung ab, in welcher eine Besprechung über Zweck, Ziel und Wert der neugeschaffenen Handwerkerkammern auf der Tagesordnung stand. Vorstand Gollmer, Mitglied der Hand­werkskammer, berichtete über seine bis jetzt ge­wonnenen Erfahrungen darüber. Redner führte aus, wie vielseitig die Aufgaben und Ansprüche, die seitens der Handwerker an die Kammern gestellt werden, seien. Nach ernsten und teil­weise ausgedehnten Verhandlungen sei man in allen Kammern dahin gekommen, daß in erster Linie für einen gutausgebildeten tüchtigen Nach­wuchs im Handwerk zu sorgen sei und nament­lich auch neben der praktischen Ausbildung die Schule zu ihrem Rechte komme, daß das bis­herige Lehrlings- und Lehrlingsprüfungswesen einer durchgreifenden Reform zu unterwerfen sei. Die Regelung des Lehrlingsprüfungswesens ist in vollem Gange und wird im nächsten Frühjahr obligatorisch eingeführt. Neben diesen wichtigen Fragen beschäftigen die Kammern freilich noch viele andere Fragen, so namentlich das Sub- lnissionswesen im Baugewerbe, doch ist man sich allerorts darüber klar, daß nur schrittweise vor­gegangen werden kann, um nicht Neuerungen zu schaffen, welche in kurzer Zeit als unbrauchbar wieder verworfen werden müssen. Zu allen wichtiges Beschlüssen ist es notwendig, daß die sämtlichen gewerblichen Vereinigungen vorher gehört werden. Die Rechte der Kammern sind derart uneingeschränkte, daß sie selbständige M°vationen bilden, welche ihre gefaßten Be- k ^ auch zur Geltung bringen können. Die Handwerkskammern sind aber ganz auf die Hand­elsorganisation angewiesen, mögen es nun gewisse Bereinigungen, Handwerkergenossenschaf­erl, Handwerkerfachvereine oder Gewerbevereine ^ Ee sind sie berufen, mit den Kammern HE m Hand zu gehen. Es sei deshalb mehr nn ^ geboten, daß sich die Handwerker enger ? ff^Enschließen, statt nur immer über mangel- ' Zustände im Handwerk zu klagen und über ' der zur Besserung der Lage ge- , abfällige Kritik zu üben mit der ln.^^digung:Es wird ja doch nicht besser." aff- ^ .^mahnte zum Schluß die Handwerker, Spi«. ^ , lichen Meinungsverschiedenheiten bei di- « ^ .isin und mit an der Arbeit zu helfen, kan» vereinten Kräften gefördert werden nack, » der Mitte der Versammlung wurden H verschiedene ergänzende Ausführungen ge­

geben und alsdann ein sehr umfangreicher Frage­bogen der Handwerkskammer Reutlingen, der die künftigen obligatorischen Lehrlingsprüfungen be­trifft, beraten und beantwortet.

Neuenbürg. Die Tagesordnung für die Hauptversammlung des Württ. Schwarzwald. Vereins in Horb am 7. Juli ds. Js. ist: Jahresbericht und Kassenbericht, Bericht über Vereinsorgan und Karten, Beratung der Ge­schäftsordnung, Neuwahl des Hauptvereins-Vor- sitzenden, Wahl des Orts für die nächstjährige Versammlung, Bericht der Wege-Kommission, Anträge der Bezirksvereine und solche aus der Mitte der Versammlung.

Herrenalb, 28. Juni. Im ganzen Alb- thal haben wir jetzt bei denkbar günstigstem Wetter eine Heuernte, wie man sich solche nicht besser wünschen kann. Es wurde erst mit An­fang dieser Woche (am 24.) allgemein begonnen. Die ergiebigen Regen in der Zeit vom 12. bis 20. ds. sind dem Graswuchs sehr zu statten gekommen, so daß der Ertrag der Wiesen an Güte und Menge so günstig ausfällt, wie dies in langen Jahren nicht der Fall war. Sach­verständige sagen, daß eine halbe Gabel Heu fast so schwer wiege wie sonst eine ganze, so schwer, daß man nicht im stände sei, eine ganze auf den Wagen zu gabeln. Eine erfreuliche Thatsache gegenüber anderen Gegenden, wo über Trockenheit geklagt wird.

Birken feld, 28. Juni. Das 3jährige Pflegekind des Schuhmachermeisters Dreher siel gestern in einen Brunnentrog. Das Kleine lag schon eine Weile im Wasser als es durch Zu­fall entdeckt wurde. Als man das Kind heraus­zog, war es schon bewußtlos. Es kostete große Mühe, es wieder zum Leben zu bringen. Der Fall ist eine neue Mahnung, die Kinder gut zu beaufsichtigen.

Pforzheim, 28. Juni. Mit dem morgigen Tag wird die bis in die Mitte der hies. Stadt gehende Lokalbahn Pforzheim-Brötzingen eröffnet. Dieselbe wurde gestern zum ersten Mal von den städtischen Behörden und Beamten der Gesell­schaft probeweise befahren. Es ist dies die Fort­setzung der Bahn Karlsruhe-Ettlingen-Brötzingen.

Pforzheim. Die hiesigen Milchhändler und Flaschenbierhändler müssen vom 1. Juli an Wasserzins bezahlen, da angenommen wird, daß sie zur Kühlung ihrer Waren bedeutende Wassermengen brauchen.

Aus Bezirk und Umgegend. Immer wieder und gerade in letzter Zeit kann man sehen, wie mit sogenanntem Honig ein schwunghafter Handel betrieben wird und es muß darauf hin­gewiesen werden, daß solcher Honig, welcher betrügerischerweise als Blütenhonig zu billigem Preise ausgegeben wird, mit Naturhonig nichts zu thun hat. Es sind meist Fabrikate aus Syrup und Zucker, welche auf künstliche Weise eine schöne gelbe Farbe erhalten. Echten Honig erhält man bei unfern Imkern, welche unter dem Hausierhandel mit fabriziertem Süß­stoff schwer leiden. Man sollte meinen, es sollte dieser kurze Hinweis genügen, das Publikum vor fernerem Ankauf des trügerischen Stoffs ab­zuhalten.

Neuenbürg, 29. Juni. Auf den heutigen Schweinemarkt wurden 50 St. Milchschweine zu­geführt und das Paar zu 2836 -/tl verkauft.

Deutsches Weich.

Die Kette der Bankkatastrophen der letzten Monate ist durch das Fallissement der Leipziger Bank um ein neues Glied vermehrt worden. Die letztere war eines der angesehensten Finanzinstitute Sachsens und galt als höchst solid und ausgezeichnet fundiert, um so größere Ueber- raschung hat daher die Nachricht von der Plötz­lichen Zahlungseinstellung und von dem im An­schluß hieran erfolgten Konkurs der Leipziger Bank hervorgerufen. Verfehlte und leichtsinnige Geschäftsführung der Bankleitung und des Auf­sichtsrates, in erster Linie die umfangreichen Transaktionen der Leipziger Bank mit der Kasseler Aktiengesellschaft für Trebertrocknung, hatte schon längst das anscheinend so sichere Gebäude dieses Bankunternehmens unterhöhlt, nun ist es über Nacht zusammengestürzt, und noch läßt sich nicht übersehen, welche Folgen dies Ereignis zeitigen

wird, mindestens wird zunächst der Leipziger Platz hierunter mehr oder weniger empfindlich leiden müssen. Inzwischen ist der leitende Direktor der Leipziger Bank, A. H. Exner, auf Anordnung der Kgl. Staatsanwaltschaft am Spätabend des 26. Juni in seiner Villa zu Konnewitz verhaftet und in Untersuchungshaft abgeführt worden.

Leipzig, 28. Juni. Heute vormittag gegen 11 Uhr wurde auch der andere Direktor der Leipziger Bank, Dr. Gentzsch verhaftet.

Der Zusammenbruch der Leipziger Ban k hat auf das Treiben der Börse ein Schlaglicht geworfen. Es hat sich wieder einmal gezeigt, daß sich ein Teil unserer Banken immer mehr von seiner Aufgabe entfernt und der Spekulation zugewandt hat. Mehr als 50 Millionen Mark sind bei diesem einen Krach verloren gegangen; zahlreiche Existenzen sind ruiniert. Bekanntlich sträubt sich die Börse gegen jede Beaufsichtigung. Mit Unrecht. Denn: lehren nicht die Kata- strophen, die mit den Hypothekenbanken eingesetzt haben und schnell einander gefolgt sind, daß nicht genug Sicherheitsmaßregeln gegen die Aus­beutung des sparenden Publikums getroffen werden können? Jedenfalls wird die Zahl der­jenigen, die eine Abschwächung des Börsengesetzes befürworten, in diesen Tagen schwerlich größer geworden sein. Neben dem Bankkrach bildete die Rede, die unser Kaiser in Cuxhafen ge­halten hat, den Hauptgegenstand der Erörter­ungen. Die Worte des Kaisers waren in der That hochbedeutsam; sie enthielten ein Friedens- Bekenntnis und eine Friedens-Botschaft. Zu­versichtlich hat es der Kaiser als seine Meinung ausgesprochen, daß sein vornehmstes Bestreben auf die Erhaltung des Friedens gerichtet bleibt und daß der Friede auf lange Zeit gesichert ist. Diese Kundgebung hat nicht nur in Deutschland, sondern überall, wo das Friedens-Bedürfnis ebenso tief empfunden wird, einen lebhaften Widerhall gefunden. Dies gilt vor allem in den mit uns verbündeten Staaten, was umso erfreulicher ist, als hier seit einiger Zeit wieder Wühler bei der Arbeit sind, um den Dreibund zu sprengen. Aufsehen hat namentlich das Ge­ständnis des ungarischen Abgeordneten Ugron erregt. Nach seinem Plane sollte aus Frankreich dem Wahlfonds seiner Partei Geld zugeführt werden, wogegen diese sich verpflichten sollte, für die Auflösung des Dreibundes mit ihrer ganzen Kraft zu wirken. In der Mittwochssitzung ver­urteilten Gajari und Franz Kossuth scharf dies Gebahren Ugron s und erklärten, das ungarische Volk stehe mit seinen Sympathien durchaus auf Seiten des Dreibundes. Ugron war leider nicht anwesend. Jedenfalls hat der Ugron'sche Zwischen­fall den Magyaren eine neue Gelegenheit gegeben, abermals zu beurkunden, daß sie fest zum Drei­bund stehen, der ja allerdings auch den politischen Interessen Ungarns nur entspricht.

Das rege sportliche Treiben unserer Zeit hat in der soeben stattgefundenen Automobil- Wettfahrt Paris-Berlin ein besonders be­merkenswertes Ereignis gezeitigt. Die Wettfahrt ging bekanntlich in je einer Gruppe der Touren- und der eigentlichen Rennwagen auf zwei ver­schiedenen Routen vor sich und hat, soweit sich dies bereits übersehen läßt, im allgemeinen einen guten Verlauf genommen. Den Siegern winken Preise des deutschen Kaisers, des Präsidenten der französischen Republik u. s. w. Speziell die Tourenfahrer, weit überwiegend aus Franzosen bestehend, haben hauptsächlich in Frankfurt a. M., Eisenach und Leipzig eine überaus herzliche und auszeichnende Aufnahme gefunden, so daß viel­leicht auch dieser sportliche Vorgang das seinige zu der zu beobachtenden Annäherung zwischen den Deutschen und den Franzosen beitragen wird.

Die Automobilwettfahrt Paris-Berlin, wohl zu unterscheiden von der Tourenfahrt, be­gann am 27. Ls. früh 3^/s Uhr bei dem Fort Champigny. Eine große Menschenmenge war aus Paris auf Automobilen, Fahrrädern und zu Fuß herbeigeeilt. Der Poüzeipcäfekt über­wachte selbst die Ausführung der Maßregeln zur Aufrechterhaltung der Ordnung. Im ganzen 110 Wagen, darunter 42 schwere, 41 leichte, 13 kleine Wagen, 4 Motor-Dreiräder und 3 Motor-Zweiräder. Davon sind deutschen Ur­sprungs 5 schwere und 4 leichte Wagen und 2