Lehrer auch aus den Gemeindekassen bekommen. Die Wirkung wird zweifellos die sein, daß keine Gemeinde mehr einen älteren Lehrer bei Vakant- werden eines Lehrerpostens wird haben wollen. Derartigen Unzuträglichkeiten wäre leicht dadurch abzuhelsen, daß die Staatskasse den Lehrern ihr Gehalt auszahlt, und die entsprechenden Summen von den Gemeindekassen einzieht. Auch das dürfte nicht allznschwer fallen, die staatlicherseits zu nominierenden Schulumlagen auf die einzelnen Gemeinden derart zu regulieren, daß nicht die eine Gemeinde unverhältnismäßig mehr Umlagen zu zahlen hat, wenn in ihr ein älterer Lehrer angestellt ist, als eine andere, wo nur junge Lehrer wirken. Es hat seiner Zeit keine allzu große Mühe gemacht, die Landarmenverbände so zu vergrößern, daß einzelne bisher besonders in Anspruch genommenen Gemeinden erheblich entlastet wurden; ebenso ist man schon lange da­zu geschritten, um auch die Quartierlasten ein­zelner Gegenden auf das ganze Land zu ver­teilen. Warum sollte man dies nicht auch mit den Schulausgaben ähnlich machen können? Der ganze sogen. Aufbesserungsgesetzentwurf ruft in Lehrerkreisen bittere Enttäuschung hervor, man hat dafür geradezu nur ein mitleidiges Lächeln, soll doch die nach dem Dienstalterssystem ge­plante Besoldung bei einzelnen Stellen auf dem Lande nicht wie eine Verbesserung, sondem da und dort sogar wie eine Gehaltsverminderung wirken, wie dies an einzelnen Beispielen nachgewiesen wird.

Stuttgart, 10. März. Die Kommission der Kammer der Ageordneten für das Ausführ­ungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuch beendigte heute in ihrer 24. Sitzung die 1. Lesung des Entwurfs. Die 2. Lesung ist für die über­nächste Woche in Aussicht genommen. - Da die Finanzkommission ebenfalls Zeit zu ungestörter Beratung braucht, so ist anzunehmen, daß die Sitzungen der Kammer Ende dieser Woche vor­läufig ihr Ende finden und erst nach Ostern wieder ausgenommen werden.

Heibronn, 10. März. In dem Kom­petenzstreit zwischen dem Bürgerausschuß und dem Gemeinderat hat nun auch die Kreis­regierung dem Gemeinderat die Berechtigung zur Abschaffung der Fleischsteuer ohne Mitwirkung des Bürgerausschusses zuerkannt.

Ausland.

Paris, 10. März. In der Deputierten­kammer brachte Ministerpräsident Dupuy heute einen Gesetzentwurf ein, worin ein Kredit von 500000 Fr. für die Unterstützung der Hinter­bliebenen der Katastrophe von Toulon gefordert wird. Hierauf nahm die Kammer die Beratung des Kriegsbudgets wieder auf.

London, 11. März. DerTimes" wird aus Sydney berichtet: An der Goldküste von Quensland hat kürzlich ein Orkan gewütet, bei dem etwa 200 Menschen umgekommen sind.

Spezzia, 11. März. Ein Befehl des Marineministers ist hier eingetroffen, wonach der PanzerkreuzerCarlo Alberto" sofort in Dienst gestellt werden, und, sobald die eiligst zu be­treibende Ausrüstung beendet ist, die Ausreise nach China antreten soll.

Unterhaltender Heil.

Ein gefährlicher Auftrag.

Erzählung von George R. Sims.

^Fortsetzung.)

Auf dem Fahrzeuge waren zwei Matrosen und ein Mann, den der fremde Herr als Kapi­tän anredete. Sobald die beiden Passagiere an Bord waren, wurden die Anker gelichtet und das Schiff trat seine Fahrt an. Der Polizist rauchte eine Cigarre auf dem Verdeck, bis er gebeten wurde, hinunter zu gehen. Der fremde Herr führte ihn zu einer Koje in der kleinen Kajüte, und da Ellerton müde war, legte er sich sofort hinein und war bald ins Land der Träume ent­rückt.

Wie lange er so geschlafen hatte, vermochte er später, wenn er sein Abenteuer erzählte, nicht anzugeben. Er entsann sich nur, daß er im Halbschlaf verworrene Laute wie von einem Ge­spräch hörte, eine Berührung fühlte und die

Augen aufmachte. Vor ihm standen zwei Männer, von denen der Eine einen Revolver in der Hand hielt. Zuerst glaubte er, daß er noch träumte; dann aber drängte sich die Wirklichkeit mit aller Macht an sein Bewußtsein heran. Er erkannte den Mann mit dem Revolver, richtete sich auf und rief:Ned Donovan!"

Der Mann mit dem Revolver, ein großer, ungefähr vierzigjähriger Kerl mit entschlossener Miene, struppigem schwarzen Bart und buschigen, überhängenden Augenbrauen, nickte und lachte:

Ja, ja, Herr Ellerton. Ich bin's. Nicht wahr, auf das Vergnügen waren Sie nicht vor­bereitet, daß Sie mit mir Zusammentreffen würden ?" In einem Nu durchblitzte den Geist des Poli­zisten völlige Klarheit über die wahre Natur seiner Lage. Er hatte sich in eine Falle locken lassen. Er war, mitten auf dem Meere, allein, wehrlos, in der Gewalt eines Mannes, der vor zwei Jahren geschworen hatte, mit ihm wegen derVerschickung" seines Kumpans einst Ab­rechnung zu halten! Dieser Ned Donovan nämlich und sein unschädlich gemachterChawer" Jack Frampton waren die Häupter einer der verwegensten Einbrecherbande in ganz England gewesen, bis Frampton, der Jahre lang die Poli­zei genarrt hatte, von Ellerton handfest gemacht wurde. Der Polizist hatte diese Aufgabe recht geschickt ausgeführt und den Verbrecher mit Hülfe eines ehemaligen Mitgliedes der Bande in Garn gelockt. Zwar hatte die Bande auf alle Weise versucht, den Beamten zu bestechen, damit er ein Auge zudrückte und Frampton entkommen ließe, aber ihre Bitten und Drohungen hatten bei Ellerton kein Gehör gefunden, und nach einem Handgemenge, in dem drei von seinen Leuten verwundet wurden, hatte er den furchtbaren Frampton gefangen genommen und die ganze Bande gesprengt. Donovan war bei dem Ein­bruch, wegen dessen Frampton verhaftet worden war, nicht beteiligt gewesen. Dennoch kam es dem Polizisten zu Ohren, er hätte demVer­räter," wie er Ellerton nannte, Rache geschworen, und Donovan stand in dem häßlichen Rufe, daß er seine Drohungen wahr zu machen Pflegte.

Jnstinktmäßig sah sich Ellerton in der Ka­jüte um, ob es kein Mittel gäbe, zu entrinnen. Donovan wandte sich zu seinem Begleiter, der kein Anderer als Frau Morrisons Freund war.

Diesmal ist er selber wie in einer Mause­falle gefangen, und das Paßt ihm nicht."

Was wollt Ihr thun?" stieß der Ueber- rumpelte hervor;mich umbringen?"

Bewahre," versetzte Donovan,wir wollen Ihnen bloß einen Dienst erweisen. Sie finden es hier ungemütlich und die Gesellschaft gefällt Ihnen nicht. Wir wollen also dafür sorgen, daß Sie von hier fortkommen."

Sehr wohl," sagte der Polizist und ver­suchte, recht kaltblütig zu erscheinen.Jetzt sind Sie dran, Ned, und ich bilde mir nicht ein, daß Sie sich die Gelegenheit werden entgehen lassen. Aber was ich gethan habe, war recht und in der Ordnung, und mich wundert, daß ein so gescheiter Kerl wie Sie die Sache anders als eine, die das Geschäft mit sich bringt, auffaßt."

Sie sind ein kaltblütiger Kunde," erwiderte derSchränker."Alle Achtung vor Ihnen! Aber ich habe geschworen, daß ich mit Ihnen für das, was Sie Jack angethan haben, abrechnen will. Auch Hab' ich's mir zu sauer werden lassen, um diese gute Gelegenheit herbeizuführen, als daß ich sie so mir nichts dir nichts aufgeben sollte."

at's Eile?"

ein, bis Tagesanbruch können Sie an Bord bleiben und brauchen sich keine Sorgen zu machen."

Sehr gut. Dann sagen Sie mir wohl, bevor ich fortgehe, wer Frau Morrison ist und wer sie so famos geschult hat? Ich bin neugierig darauf."

Hocherfreut, Alterchen, daß ich Ihnen mit der gewünschten Aufklärung dienen kann. Die Morrison ist Frampton's Frau."

Der Teufel auch! Und der junge Mensch, dem ich habe nachspüren müssen?"

Der ist ihr Bruder, mein Junge. Nach Frampton's Berschottung mieteten sie und ihr

Bruder ein möbliertes Haus in Kingston. Einige von unserer Chawruse benutzten es, um Sachen unterzubringeu, die zur Zeit nicht marktfähig waren.. Zu Anfang war sie so wittisch wie ein neugeborenes Kind und hatte keine Ahnung da­von, was Jack eigentlich war. Kurzum ein wahrer Liebesroman, kann ich Ihnen sagen Aber sie ist eine Ausländerin, die heißes Blut in den Adern hat, und sobald wir ihr erzählten auf was für eine gemeine Weise Sie den armen Jack übertippelt hatten, war sie ebenso hitzig auf die Rache wie irgend Einer von uns. Den Bruder hätten Sie lange suchen können. Der ist vor einem Jahre nach Amerika gegangen."

Ja, aber die Heirat? Ich habe doch den Trauschein mit meinen eigenen Augen gesehen. Sie ist mit einem Herrn Morrison getraut worden."

(Schluß folgt.)

sKomische Vermutung.s Karlchen:Sage mal, Emil, was sind denn das für Soldaten?" Emil:Das sind Eisenbahner!" Kärt­chen:Aber der trägt ja Sporen!" Emil: Na, der wird daun wohl von der Pferde- Eisenbahn sein!"

sJmmer zerstreut.sNun, Herr Professor, wo waren Sie den am Sonntag Abend?" Zu Hause; und Sie, Herr Rat?"Ich war auch zu Hause!"Soo? . . . Ich habe Sie ja gar nicht gesehen!"

sEin Schäker.j Sehen Sie dort den ein­fachen alten Herrn? . . . Dessen Name schwebt heute auf tausend Lippen! Was Sie sagen! Wie heißt er denn?Meier!"

sSein Stolz.j Kaufmann:Wie, Sie junger Mann wollen mir altem Hause Lehren geben? Ich habe schon Konkurs gemacht, alz Sie noch gar nicht auf der Welt waren!"

sNeues Wort.) A.:Wie geht es Ihrer Frau?" B.:Die fährt jetzt den ganzen Tag Rad." A.:So, ist die auch schon der All-Heilsarmee beigetreten?"

Telegramme.

Berlin, 12. März. Der Kaiser empfing gestern nachmittag 6 Uhr Cecil Rhode s.

Berlin, 23. März. Aus Anlaß des Ge­burtstages des Prinzregenten von Bayern und des Jubiläums des regierenden Zweiges des Hauses Wittelsbach schreibt dieNordd. Mg. Ztg.": Mit dem bayerischen Volk, das den dop­pelten Festtag freudig begeht, vereinigen sich die übrigen Deutschen in dem Wunsche, daß dem edlen Fürsten noch viele Jahre einer gesegneten Regierung beschieden sein mögen.

Paris, 12. März.Eclair" u.Gaulois" versichern, der Kriegsminister habe den Generalen Gonse und Pellieux die Ermächtigung verweigert, auf die Anschuldigungen Esterhazys zu ant­worten.

Paris, 12. März.Eclair" glaubt zu wissen, daß die Explosion in Toulon keineswegs auf einen unglücklichen Zufall zurückzusühren sei. Die Gerüchte gewinnen Glaubwürdigkeit, daß es sich um ein monarchistisches Attentat handelt.

Paris, 13. März. Die Meldung der Libre Parole", nach welcher die Explosion von Lagoubran von einem ausländischen Agenten angestiftet worden sein soll, dessen Namen man im Ministerium des Innern und im Marine- Ministerium kenne, wurde von dem Seepräfekten von Toulon für unbegründet erklärt.

Rom, 12. März. Zur Feier der Wieder­kehr des Krönungstages und der Genesung des Papstes wurde heute nachmittag im St. Peters­dome ein ll'küöum gehalten. Kardinalstaats­sekretär Rampolla in seiner Eigenschaft als Erz­priester dieser Basilika leitete unter Assistenz des gesamten Kapitels die Feier. Sämtliche katho­lische Vereinigungen Roms und eine ungeheure Volksmenge waren zugegen.

New-York, 13. März. Heute ging em amerikanischer Transportdampfer nach Kuba mit 3 Mill. Dollars ab, welche Summe die Kubaner von den Amerikanern angenommen haben.

Redaktion, Druck und Verlag von T. Me eh in Neuenbürg.

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