520
Sobald ein neuer Weltbürger dies irdische Jammerthal betreten und seine Existenz durch die bekannten lieblichen Töne — die Stimmlage ist meist noch nicht mit Sicherheit zu ermitteln - - mit entsprechen dem Nachdruck dokumentiert hat, werden „Mama und Papa" vor die wichtige Frage gestellt: Womit soll er ernährt werden? Die beste Antwort, die darauf gegeben werden kann, ist die: Mit Knorr's Hafermehl, das über 200 000 Kinder regelmäßig genießen und welches in reichem Maße alle jene Eigenschaften besitzt, die eine gedeihliche Entwicklung sichern!
Herrenal b.
Einem hiesigen und auswärtigen Publikum mache ich die ergebene Anzeige, daß ich in Herrenalb ein
Küferei-Keschäst
eröffnet habe. Es wird mein bestes Bestreben sein, sämtliche Holz« und Keller-Arbeiten, sowie alle in mein Fach einschlagendcn Arbeiten welche mir übertragen werden, prompt und billigst auszuführen.
Karl Knöller, Küfermeister.
80U>VLKUÜKl6ULH — Line roiebe Dame, veleko äurck vr diickolsoii's Lünstliobo Okrtronunoln von .Lcbvorbörigkeit uvä Obrensausen Zoboilk vordon ist, bat seinem Institute ein Kesebenk von 20,000 Karle überinaebt, äamit solebe taube und sebverbörige ?ersonen, voleko niebt die Kittel besitzen, sieb die Obrtrommeln ru verseballen, dieselben umsonst erkalten können. Lriet'e volle man adressieren: Iliebardson Bros, 9, 6reat Kussel 8treet, Kondon, U 6.
Lur ^ut'ertiAilUA
von
V L 8 Lt 6 -La.rt 6 il
sraptisblt 8ivk
dis Luebäruekerei von
k Reel,.
700-1000 Mark
werden von einem pünktlichen Zinszähler auf Pfandversicherung aufzunehmen gesucht.
Bon wem sagt die Exped. d. Bl. Wildbad. '
vis Kerle VAok« irt und bleibt
vormals Xrauss-OIina.
In blau-weissen Dosen unä
die veltberUbmte, preisgekrönte
Äi dalwll lü alkll slusedlLAM llssekLklen.
Loksoktvln Zt 5, 10 u. 20 ?fg.
Ein hier zugelaufener, herrenloser Hund (grauerSchnauzer) istbi»nen8 Tagen gegen Ersatz der Einrückungs- und Futterkosten abzuholen, andernfalls er dem gegenwärtigen Besitzer zugesprochen würde.
Den 13. Juli 1898.
Stadtschultheißenamt:
B a e tz n e r.
Aus Stadt Bezirk und Umgebung.
Pforzheim, 14. Juli. Es ist nun auch die letzte der Wässerungswiesen im Größclthal, Markung Birkenfeld, deren Besitzer s. Z. wegen der Fassung des Jakobsbrunnens Ansprüche geltend gemacht haben, erworben worden. Die Stadt ist damit unbeschränkte Privateigentümerin des ganzen Wicsengeländes im Wässerungsgebict unserer Wasserleitung geworden.
Calw, 13. Juli. Auf dem heute stattgehabten Bi eh markt gestaltete sich der Handel sehr lebhaft bei steigenden Preisen. Bon isr. Händlern wurde namentlich viel Jungvieh auf- gekaust. Zufuhr 485 St. Rindvieh. Auf den Schweinemarkt waren 43 Körbe Milchschweine, .111 St. Läufer zugebracht. Preise der Milchschweine 20—32 ^ pro Paar. Zufuhr in Pferden 43 St. zum rreil schöne ältere und auch Fohlen.
Deutsches Aeich.
Die deutschen Zentrumsblätter bezeichnen mit großer Einmütigkeit den Zentrumsabgeordneten Grafen Balle st rem, der früher langjähriges Borstandsmitglied der Zentrumsfraktion des Reichstags gewesen, während der letzten Wahlperiode aber nicht gewählt war, als künftigen 1. Präsidenten des Reichstags. Das Zentrum hat diesen 1. Präsidenten zu stellen; und so wird an der Wahl des Grafen Ballestrem nach dem Wiederzusammentritt des Reichstags auch nicht zu zweifeln sein.
Das deutsche Schulschiff „Charlotte" befindet sich zur Zeit auf einer Uebungsfahrt und hat die russische Hauptstadt Petersburg angelaufen. Dort wurden die deutschen Seeoffiziere von dem russischen Hof, wie von der Generalität, deu höchsten Staats- und städtischen Beamten in einer so überaus herzlichen Weise gefeiert, daß diese Sache zu einem politischen Akt von großer Wichtigkeit von selbst geworden ist. Deutscherseits hatte man auf etwas derartiges gar nicht gerechnet, die deutschen Seeoffiziere machten bloß die herkömmlichen Besuche, aber gerade durch das unvorbereitete und offenbar freiwillige Vorgehen der höchsten russischen Gesellschaft wurde von dieser eine Art Paroli gegenüber dem Besuch der französischen Flotte in Kronstadt geboten. Man hat, wie es scheint, in Petersburg das Bedürfnis, die herzlichen Beziehungen zwischen Rußland und dem deutschen Reich aller Welt und speziell auch den europäischen Westmächten bekannt zu geben. Den Franzosen ist diese deutsch-russische Intimität bekannt, ihnen
sollte Wohl auch russischerseits kein besonderer Fingerzeig gegeben werden, sondern vielmehr den Engländern, deren Presse zeitweilig die lächerliche Hoffnung immer wieder ausspricht, daß Deutschland mit England in freundschaftliche Beziehungen treten, wenn nicht gar ein Bündnis eingehen werde. Tausend Gründe sprechen aber gegen ein deutsch-englisches Bündnis, und ein weiterer Grund ist in aller neuester Zeit dazugekommen. Die eine Hamburger Firma, welche einen großen Grundbesitz in dem Portugal gehörigen Delagoa- gebiet in Südostafrika angekauft hatte, will dort ein industrielles Etablissement errichten, ivas die Portugiesen auf Anstiften Englands nicht leiden wollen. Infolgedessen hat der deutsche Gesandte in Lissabon schon wiederholt ein ernstliches Wort mit der portugiesischen Regierung gesprochen und diese hätte die Schwierigkeiten gar nicht gemacht, wenn ihr die Engländer nicht versprochen hätten, daß sie der portugiesischen Geldnot beispringcn würden.
Die Erfurter Straßen-Krawalle, die kürzlich zu ziemlich erheblichen Bestrafungen führten, geben der „Köln. Ztg." Anlaß zu folgender zutreffenden Darlegung: Es liegt nicht bloß im Interesse der öffentlichen Ruhe und Ordnung, sondern nicht minder im Interesse der Staats-Autorität, daß jeder Krawall, er möge aus den verschiedenartigsten Ursachen erwachsen, thunlichst bald aus den Straßen beseitigt werde. Wer glaubt, daß ihm Unrecht geschehe, hat in unserm geordneten Staatswesen reiche Gelegenheit, Staatshilfe nachzusuchen und sich ausreichende Sühne und Gerechtigkeit zu verschaffen. Wer sein Recht auf der Straße sucht, schafft Unrecht, und dieses Unrecht muß thunlichst bald beseitigt werden. Diese Beseitigung aber wird gehindert und gehemmt, wenn zufällige Zeugen eines solchen öffentlichen Vorganges sich unberufen in die Handlungen der maßgebenden Behörden in derartigen Augenblicken einmischcn. Es ist die Pflicht jedes anständigen Bürgers, sofort die Straße und den Schauplatz von Unruhen zu verlassen, sobald die Verantwortlichen Polizei- Mannschaften in der vorgeschriebcnen Form dazu auffordern. Leider ist es ein schwerer Fehler vieler Deutschen, daß sie in solchen, oft recht bedenklichen Augenblicken teils aus Neugierde, teils aus angeblichem Besserwissen Widerspruch erheben, mit einer meist kurzsichtigen und einseitigen Kritik einsetzen und den Polizei-Mannschaften dadurch ihre schwierige Aufgabe noch erschweren. Straßen-Krawalle gehören nicht in ein geordnetes Staatswesen, und je rascher und je nachdrücklicher
sie von den Behörden unterdrückt werden, umso mehr müssen wir diesen zu Dank verpflichtet sein. Wer sich aber freiwillig aus Neugierde oder aus Leichtsinn in die Gefahr begiebt, der ist nicht zu bedauern, wenn ihm dabei auch ernster Schade zngefügt wird.
Im Reichs-Gesundheitsamt haben die Kommissions-Verhandlungen von Sachverständigen begonnen über die Frage, ob und inwieweit eine Revision oder Ergänzung der Vollzugs-Vorschriften zum Reichs-Imp fgesetze angezeigt erscheint.
Kiel, 12. Juli. Die von Kiautschau heim- kchrcnden Marinemannschaftcn werden am I. August in Wilhelmshaven erwartet.
Bom Harz, 13. Juli. Auf dem Brocken sank vor einigen Tagen das Thermometer bis fast auf den Gefrierpunkt, in Andreasberg hat esgeschnei t. Der Touristenverkehr des Harzes leidet sehr unter dieser Witterung.
Bruchsal, 12. Juli. Der Ankauf der Restaurationsanwesen durch die Brauereien nimmt immer inehr zu. Wie der „Bruchs. Bote" mitteilt, verkaufte H. Weckesser sein Anwesen zur „Fortuna" um den Preis von 175000 Mk. — ohne Inventar und Branercigebände - an Herrn Branereibesitzer Höpfner in Karlsruhe.
In den Odenwald orten ist jetzt volle Hcidel beerernte; es wird gemeldet, daß des Abends aus den einzelnen Orten mehrere Wagenladungen abgeführt werden; die Ausfuhr nach dem Norden und nach Südfrankrcich ist eine bedeutende. Den Preis hoch zu halten, was man im Interesse der Sammler wünschte, ist auch in diesem Jahre nicht gelungen; der Schoppen — eine alte, ungünstige Berechnungsart statt des Geivichts — wird nur mit 5 -<s in letzter Zen bezahlt. , ,
Aus Baden, 10. Juli. Für die Blüte des Rebstocks, die in jüngster Zeit allgemein wurde, ist das unbeständige Wetter der jüngsten Zen nicht von Vorteil gewesen. Vielfach wird uver das massenhafte Auftreten der Sauerwürmer geklagt. Gegen die Blattfallkrankheit und sonstige Feinde des Rebstocks geht man mit SchwcM und Bespritzen der Reben vor. Im Weinvec- kaufsgeschäft war es in letzter Zeit ziemlich.!^ Obgleich die Eigner ihre Ware gern absetz wollen, ist der Verkauf ruhig, da der Han sich beim Einkauf nur schwach beteiligt. „
Bei dem Untergange der „Bourgvgue I auch die Tochter des Konditors Frank m 1 stadt a. d. H., Bertha Frank, ums Leben g kommen.