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Neuenbürg.

Dir OrtsbkMen für die AMtn-Vnßchll«»i

wollen die bei ihnen in den Monaten Februar. März und April d. J8. zum Umtausch eingereichten Quittungskarten bis 10. Mai d. Js, hieher vorlegen.

Den 30. April 1898. K Oberamt.

Göbel. stv. Amtm.

Neuenbürg.

Keti««tmach««g.

In Schömberg ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Den 2. Mai 1898. K. Oberamt.

Göbel, stv. Amim.

K. Amtsgericht Neuenbürg.

über das Vermögen des Holzhändlers Ernst Genthner von Conweiler ist »ach Vollzug der Schlußverteilung heute aufgehoben worden.

Den 28. April 1898.

Gerichtsschreiber Keller.

Revier Liebenzell.

Stamm- »ad Krcaaholj- Krrkwf.

Am Montag den 9. Mar, vormittags 10 Uhr im Ochsen in Liebcnzell aus Beutelstein, Untere Bannhalde, Hinteres Nonnenwag, Vorderer Tannberg, Frauenwald und Mittlerer Kohlbach:

Rm.: Buchen 18 Scheiter. 8

Prügel, Nadelholz 23 Scheiter,

11 Prügel, Anbruch : 6 Eichen.

56 Buchen und 138 Nadelholz; ferner aus Hint. Nonnenwag:

5 Stück Eichen mit 1 Fm. IV.

Klasse und 1 Buche mit 0,40 Fm.

II. Klasse.

B r r k e n i e l d.

Fahrnis - Nerdanf

aus der Verlassenjcbastsmasse der 7 Steinhauermcister Bacher's Ehe­leute am

Dienstag den 3. Mai d. I., von vormittags 8 Uhr

zum Verkauf kommt gegen Barzahl­ung:

Betten, Weißzeug, allerlei Haus­rat, Faß- und Bandgeschirr, Bau manns Fahrnis. Heu und Stroh Waisengericht. Vorstand Holzschuh.

Brivat-Anzeigen.

Reu eLu^ele^t!

SSreu-Laltee

vesler «edler vodueudassee!

70, 80, 90 p. */r kkä.-kaed.

Pforzheim.

Billig zu verlausen eine schöne

bestehend in: 6 Tischen (Kirschbaum­tisch mit gedrehten Füßen, a 2 m lang), desgl. 6 Bänke, Sessel nach Bedarf, I Buffet (eichen), 1 Gläser- kästen, 1 Pianino, t schöne Garnitur Sopha mit 4 Fauteuils, I Anzahl sehr schöne Betten, aufgeschlagen mit hohen und niederen Bettladen, auch einzelne Bettstücke, sowie alle andere Sorten Möbel, Spiegel. Bilder, Uhren u. s. w. werden wegen baldiger Geschäftsaufgabe möglichst billig ab­gegeben.

Chr. Rothfutz,

im allen Schlachthaus.

W i l d b a d.

Der Unterzeichnete hat einen noch ganz guten eisernen

'Ws.Sod.kSSSSl

mit ca. 140 Liter hallend, zu ver­kaufen; derselbe ist sehr geeignet für eine Metzgerei.

Karl Tubach.

Neuenbürg.

Ein kräftiger

Junge,

welcher die Bäckerei zu erlernen wünscht, kann lofort eintreten bei G. Gaiser.

N e u e n b ü rg.

Saatmais,

Pferdezahn

empfiehlt in keimfähiger Ware.

G Gaiser, Bäcker.

Neuenbürg, 1. Mai. In dem Ein. gesandt im gestr. Blatt wird dem Artist, vom Mittwochsblatt der Vorwurf gemach, daß er beinahe an Gehässigkeit grenze' Also weil der Einsender streng sachlich ausgeführt hat, daß es Niemand übel w nehmen sei, wenn er nicht für den M» Mark-Platz stimmt, und daß der Turnplatz kleiner als der beim Schulhaus ist und noch dazu im Ueberschwemmungsgebiet liegt, und ferner, weil wiederholt hervor, gehoben worden ist, daß das Schülerturnen doch Rücksicht verdiene, also deswegen wird der Artikel als gehässig bezeichnet. Der gestrige Artikelschreiber empfiehlt unter allen Umständen den so kostspieligen Platz und macht dabei Ausschweifungen, welche stark anLächerlichkeit' grenzen. Das Schülerturnen soll nicht zu leiden haben, wenn die Schüler bis in die entgegengesetzte Serie des sich wie ein Darm dahingehenden Städtchens zu mar­schieren genötigt werden, ja vor lauter Begeisterung für den teuren Bauplatz spricht er von einem militärischen Geist, der dadurch herbeigeführt werden soll und kommt schließlich nach seiner kleinen Aus­schweifung zu dem Resultat, daß der Craubner'sche Garten nach Neuendürger Verhältnissen der einzig günstige sei und daß die paar Tausend Mark gar keine Rolle spielen. Könnte man da nicht fast auf den Gedanken geleitet werden, daß doch etwas dahinter stecken muß. Der Einsender des Artikel vom letzten Mittwoch kann hiemit versichern, daß ihn keineswegs Sondermtereffen veranlaßt haben, wenn er überhaupt in der Turnhalleplatzsache das Wort genommen hat, vielmehr be< zweckte er gar nichts anderes damit, als das Eisen warm zu halten, das ganze Bau­projekt zu fördern, und daß die Frage über den Platz in der Oeffentlichkeit aufgeklärt werden soll. Wer will ihm verbieten, wenn er seine Ansicht geltend macht, welche dahin geht, daß der Schulhausplatz groß genug, daß er leicht zugänglich, also günstig gelegen, und daß dieser Platz den Borten hat, nichts zu kosten und zum guten Schluß daß er beim Schulhaus liegt. Es mögen nun die bürgerl. Kollegien ihre Entscheidung treffen, wohin sie es für richtig halten, der Einsender ds. nimmt nur das Recht für sich in Anspruch, auch zur Sache sprechen zu dürfen und er hat die Genugthuung, vorurteilsfrei seine Meinung gesagt zu haben.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Am 29. April d. I. ist von der Evangel. Oberschulbehörde die Schulstelle in Schwann dem Schullehrer Maier in Oberkollwangen, Bez. Calw übertragen worden.

Neuenbürg, 2. Mai. Es sei hiemit auch an dieser Stelle auf die Bekanntmachung des Stadtpfarramts aufmerksam gemacht. Nach derselben findet morgen Dienstag Abend in der Stadikirche die Vorführung von Lichtbildern aus der Geschichte des Neuen Testaments statt.

*Neuenbürg, 1. Mai. Reichstagswahl. Heute nachmittag fand in Nagold eine neue Be- sprechung der Kandidatenfrage statt, in welcher die bisherigen Verhandlungen mit der konser­vativen Partei vorgetragen wurden. In einer lebhaften Debatte kam der dringende Wunsch zum Ausdruck, eS möchten, wie seit dem Bestehen des Reiches, so auch künstig alle Kräfte zusammen­stehen, um einen entschieden Nationalgefinnten aus dem VII. Wahlkreis in den Reichstag zu schicken, und wurde mit überwiegender Mehrheit beschlossen, (gegen Stimmen aus dem Bund der Landwirte) an der schon kürzlich ausgestellten Kandidatur Hieb er, Professor in Stuttgart, festzuhalten und denselben dem Wahlkreise als den richtigen Mann auf das Wärmste zu em­pfehlen.

Neuenbürg, 1. Mai. Die Umgebung unserer Stadt prangt im maienfrischen Grün undBlumenpracht, bekleidet den Baum und jeden Strauch, gar wundersam bereitet vom milden Frühlingshauch," und gerne folgen wir dem Rufe:Kommt, Freunde, kommt hinaus!" Der hiesige Verschönerungsverein war in letzter Zeit bemüht, die vielerlei Spazierwege durch Wald und Flur teils auszubessern, teils neue anzulegen und da und dort Ruhebänkchen an­zubringen, die zum ruhigen Genießen der Aussicht oder zum Rasten io heimlicher Einsamkeit ein- laden. Mögen nun die vielen Freunde der Natur mit dem Verein auch darüber wachen, daß nichtrohr Kräfte sinnlos walten" und die

neuen Anlagen (ttirchyosweg,in der Steig" rc.) nicht der ZcrstörungSlust zum Opfer fallen. In dankenswener Weise hat auch der Schwarzwalo- verein eine hübsche Summe bereitgcstelll, um einige schöne Punkte in der Nähe zugänglicher zu machen und einen Führer mit Karre oer Umgegend von Neuenbürg herzustellen. Möchten sich nun zu den alten Gästen recht viele neue einfinden, welche in der frischen, harzduslenüen Waldluft Labung und Stärkung für die bestaubten Lungen, Ausspannung vom ÄlllagSgelrieve und Ruhe für die überarbeiteten Nerven suchen und finden.

Neuenbürg, 2. Mar. Der gestrige erste Mai erstrahlte rm schönsten herrlichsten Sonnenschein; und auch seine beiden Nachbarn erweisen sich als wahre Sommerlage. Es hat allen Anschein, als ob noch eine Rerhe sonniger Tage solgen werde. In Flur und Wald grünt und blüh! mir einem Mule Alles zusammen; es rst jetzt die schönste Z-tt zu erholenden Spazier­gängen. Darum hinaus rhr Städter! Nach übereinstimmenden Prophezeiungen Sachverstän­digen soll sich der ganze diesjährige Monat Mai ganz besonders durch herrliches Wetter auSzelchnen.

Neuenbürg, 1. Mai. In Nr. 65 ds.^BlT'wird wieder einmal die Turnhallebau- bezw. Platzfrage ein­gehend beleuchtet und hauptsächlich ein vorhergehender Artikel einer Kritik unterzogen. Einsender erstgenannter Korrespondenz rechtet über die Unparteilichkeit des letzteren, während ja gerade sein Artikel von Partei­lichkeit strotzt. Er schreibt,alles wäre recht nett gewesen, wenn die bürgerlichen Kollegien so plötzlich ja und Amen zu dem Projekt auf dem Turnplatz ge­sagt hätten!" Das ist za gerade auch ein wunder Punkt in dieser Sache. Der Uebereilung in dieser Frage kann sich der hiesige Stadtrat nicht anklagen. Er hätte wahrlich Zeit genug gehabt, sich mit der Platzfrage und überhaupt mit der Turnhallebau. frage zu beschäftigen, da, wenn ich mich recht entsinne, 1892 die erste Eingabe seitens des Turnvereins ge­macht wurde und seither noch mehrere folgten. Der Neuenbürger Stadtrat kann sich jetzt gerade an dem Wildbader ein Vorbild nehmen. Doch nun zur Platz­frage. Von einem Vorteile des Schulhausplatzes spricht jener Einsender gar nichts. ES soll dieser Platz, wie es scheint, nur des Schülerturnens wegen der einzig

günstige sein. In Wirklichkeit besitzt er aber auch keinen anderen Vorteil. Man sollte mindestens auch die winterliche Lage desselben in Betracht ziehen. Daß auf dem Turnplatz die Sonne bälder und länger scheint, wird wohl kein Mensch in Abrede stellen können. Dieser Grund ist doch auch gewiß etwas wert, lieber den Kostenpunkt des Craubnerschen Gartens ist Ein­sender dieses mit jenem einverstanden, daß dieser Preis ein zu hoher ist und daß dies die Stadtkasse um einige Tausend leichter machen würde, während es der Katze des Turnvereins keine weiteren Kosten machen würde, da sie ja ihren höchstmöglichen Beitrag zu dem Turn­hallebau in Aussicht gestellt hat (einerlei, auf welchen Platz sie zu stehen kommt). Sollte der Verein aber noch einen weiteren Beitrag zu leisten imstande sein, was natürlich nur im Falle eines Baues auf dem Turnplatz geschehen würde, so will ihn ja der Stadt­rat wie sich kürzlich ein Mitglied desselben bei einer diesbezüglichen Erörterung äußerte nicht ein­mal annehmen, da der Verein seine Schuldigkeit gethan hätte. Einsender jener Korrespondenz schreibt ferner, man sollte den Turnplatz auch künstig für öffentliche Schaustellungen (wie Bezirksrindviehschau u. s- w.) reservieren. Dies wäre wohl auch sehr leicht möglich, wenn die Turnhalle dort stehen würde, indem man diese Einrichtungen aus dem gleichen Platz näher der Stadt zu verlegte, was wohl ohne große Kosten ab­ginge. Was die Ueberschwemmungsgefahr betrifft, so wird man auch über diesen Punkt wegkommen können, wenn man nur will, stehen doch das Häuschen bei dem Wohngebäude des Jndustriewerks und das sogenannte Steigerhaus heute noch, trotzdem vor zwei Jahren eine ziemlich starke Ueberschwemmung Neuenbürg heim­suchte. Dies kann also kein stichhaltiger Grund zur Verwerfung dieses Bauplatzes sein. Was die Bau- unterläge des Turnplatzes betrifft, so ist sie keinesfalls schlechter wie jene des Schulplatzes. Ich glaube, für unsere (noch zu bewilligende) Turnhalle ist kein besserer Platz zu finden wie unser so schön gelegener Turnplatz, oder soll sie absolut auf jenen Kehrichtplatz, wie ihn jener Artikelschreiber so trefflich charakterisiert hat, zu stehen kommen? Es wäre herzlich schade. Was die Stimmung rm Turnverein bezüglich der Platzsrage betrifft, so kann ich letzterem Artikelschreiber versichern, daß noch nie eine andere Meinung herrschte wie die. Aus den Turnplatz, oder lieber eine Turnhalle aus dem Schulplatz wie gar keine." Da aber der -oau allem Anscheine nach dieses Jahr nicht mehr Zustalive kommt, vielleicht nicht einmal bewilligt wird , so «»o für den Turnverein die Turnhallebaufrage überhaupt ganz abgethan sein, indem er seinen Beitrag zurua- zieht. Man hatte mehr erwartet, als geschehen Pi.

Ein Turnvereinsmitglied.