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Die über Friedrich Gorgus, Sensenschmied hier gebrauchte ehren­rührige Acußerung nehme ich als unwahr zurück Den 21. Oktober 1897.

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am 19. Sonntag nach Trinit., 24. Okt.

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Predigt vorm Lied Nr. 3001 -.

10 Uhr (Math. 9,1- Dekan: Uhl. Christenlehre nachm. 1'/- Uhr mit den Töchtern: Stadtvikar Löbich.

Donnerstag, 28. Oktober, Feiertag des Simon und Judas. Predigt vorm.

! 10 Uhr: Stadtvikar Löbich.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

*Neuenbürg. An diesem Sonntag den 24- ds. Mts., nachmittags 2 Uhr, findet im Ochsen in Conweiler eine Versammlung statt, behufs Besprechung der Erstellung einer BahnIttersbach - Feldrennach - Pfinzweiler- Langenalb - Conweiler - Arnbach - Gräfenhausen- Obernhausen-Neuenbürg" (Anschluß an die in Bau begriffene Karlsruhe-Ettlingen-Ittersbach- Pforzheim-Bahn) statt, wobei Hr. Ingenieur Lutz aus Karlsruhe referieren wird. Alle Interessenten sind eingeladen.

Kaltenbronn. Am Samstag wurde in dem Eingang zur Schutzhütte auf dem Hohloh die Leiche eines Erhängten gefunden In dem Toten wurde der 35jährige Kaufmann Ferdinand Krieg, bekannt unter dem Namen Post-Ferdinand von Weisenbach erkannt. Derselbe war Tags zuvor von zu Hause weggegangen und stellte sich abends hier ganz durchnäßt ein, so daß man annahm, da er, auch einen Strick und ein Gläschen mit Vitriol bei sich hatte, daß er bereits Selbstmordversuche gemacht habe. Nach­dem er die Nacht über hier geblieben und mit trockenen Kleidern versehen war. schlich er sich etwa um 10 Uhr andern Tags von da weg und knüpfte sich in der Schutzhütte auf. Krieg litt offenbar an geistiger Umnachtung. Er war schon einmal in JUenau untergebracht.

Neuenbürg, 23. Okt. Schweine- markt. Zugesührte 43 St. Milchschweine wurden zu IS 22 ^ das Paar verkauft.

Deutsches Weich.

Die jüngste Anwesenheit unseres Kaiserpaares in Wiesbaden hat nunmehr zu der schon erwarteten erneuten Begegnung Kaiser Wilhelms mit dem Kaiser von Rußland geführt, welcher nebst seiner Gemahlin noch immer am verwandten Hofe von Darmstadt weilt. Am Mittwoch mittag traf der Czar in Begleitung des Großherzogs von Hessen in Wiesbaden ein, vom Kaiser Wilhelm auf dem Bahnhof erwartet. Die Begrüßung zwischen den beiden Kaisern war eine ungemein herzliche. Im königlichen Schlosse fand größeres Frühstück statt, worauf der Czar und der Großherzog um 2*/, Uhr nachmittags nach Darmstadt zurück­reisten. Am Donnerstag stattete Kaiser Wilhelm dem Kaiser Nicolaus einen Gegenbesuch in Darmstadt ab. Irgendwelche politische Bedeut­ung besitzt natürlrch diese abermalige Zusammen­kunft der Herrscher Deutschlands und Rußlands nicht, sie illustriert aber wiederum die beide mächtigen Monarchen verbindenden herzlichen persönlichen Beziehungen derselben, welche That- sache nur mit Genugthuung erneut festgestellt werden kann

Die Wiederkehr des bedeutsamen vater­ländischen Gedenktages des 18. Oktober, des Jahrestags des gewaltigen Völkerkampfes auf den.Fluren Leipzigs, wie der Geburt des unvergeßlichen Kaisers Friedrich, hat diesmal an verschiedenen Punkten des Reiches besondere festliche Ereignisse gezeitigt. Die Fahnenweihe in Berlin, die Enthüllung der Denkmäler Kaiser Wilhelms I. in Karlsruhe und in Sigmaringen, die Einweihung des Kaiser Friedrich-Denkmals in Wiesbaden und diejenige des originellen Bismarck - Denkmals in Leipzig. All diese festlich-patriotischen Veranstaltungen gingen an­

läßlich des 18. Oktober vor sich und waren um- rankt von den Erinnerungen an die große Zeit der nationalen Einigung und ihre großen Männer. Teilweise klang hiebei auch das Gedenken an die Leipziger Völkerschlacht hindurch, welche die erste Grundlage zu dem ein halbes Jahrhundert später auf den Schlachtfeldern Schleswig - Holsteins, Böhmens und Frankreichs erkämpften nationalen Zusammenschlüsse der Stämme Deutschlands legte, welche Ecinnerungsoccorde bei der Berliner Fahnenweihe und bei der Leipziger Denkmals- Feier angeschlagen wurden.

Berlin. Getreidemarkt-Bericht. Nach- dem die in der vergangenen Berichtswoche er- wähnten, an Dürre leidenden nordamerikanischen Winterweizen - Distrikte inzwischen nur geringe Niederschläge empfangen hatten, erwachten von Neuem Befürchtungen, welche die Tendenz für Getreide anfänglich befestigten, bis nach kurzer Pause ausgiebige Niederschläge in jenen Gebieten stattfanden und ebenso aus Argentinien befruch­tender Regen nach längerer Hitze gemeldet wurde, Nachrichten, welche die Getreidepreise wieder einigermaßen ins Schwanken brachten. Der Feldbestellung sowie der Entwicklung der jungen Wintersaaten war in ganz Europa die Witterung günstig, nachdem auch in Süd-Europa reichlich Regen gefallen war. Infolge dessen war die Tendenz für Getreide anfänglich zwar fester, er­mattete aber später doch wieder in dem Maße, als die Witterung in Deutschland inzwischen wärmer geworden und geblieben war.

Hamburg, 21. Okt. Nach einer Mit- teilung derHamburger Nachrichten" hat Fürst Bismarck an d>e Militär-Invaliden-, Beter- anen- und Militäranwärter-Vercine von Berlin und Umgegend die Mitteilung gelangen lassen, daß er die im April d. I. erfolgte Wahl zum Ehrenmitgliede als nicht giltig ansehe, da ihm mitgeteilt worden sei, daß die von dem Vorsitz­enden des Benins, Bredow, geleitete Zeitschrift Reveille" unter ihrem unverfänglichen Titel sozialistische Tendenzen verfolge und deshalv in der ganzen Armee verboten sei. Das dem Fürsten angebotene Ehrenpräsidium hatte Fürst Bismarck sogleich abgelehnt.

Aus Leipzig wird gemeldet: Der Ausstelungsballon landete nach stürmischer Fahrt über Berlin, Danzig, das baltische Meer. Russisch - Polen und die Provinz Posen am Mittwoch abend glücklich in Tarnan, Ober- schlesten. Die höchste erreichte Höhe betrug 3200 Meter.

Aus Oldenburg, 20. Okt. wird gemeldet: Ein Bindermeister aus Wandorf betrat trotz des Abratens seiner Freunde einen Weinkeller, in dem heuriger Most gährte und wurde bald darauf tot aufgefunden.

Württemberg.

Stuttgart, 22. Okt. Die evange­lische Landessynode nahm gestern ein­stimmig den von Prof. Dr. Hieber und Genossen gestellten Antrag an, welcher lautet: Die fünfte evangelische Landessynode weist die Schmähungen gegen Luther und die deutsche Reformation, die in dem anläßlich der Canisius- feier ergangenen Rundschreiben des Papstes enthalten sind, als eine empörende Beschimpfung der Christenheit mit einmütiger Entschiedenheit zurück. Im Anschluß hieran gab Präs. Frhr. v. Gem mingen die Erklärung ab:Im

Namen der eoanq. Overkirchsnbehöcüe habe ich das vollste Einverständnis mit der Erklärung der evang. Landesfynode wider die Unwahrheit und Anmaßung in der angeführten Stelle der päpstlichen Enzyklika auszusprechen." In der folgenden Sitzung beschäftigte sich die Synode zunächst mit dem kirchlichen Entwurf über Ver­kündigung und Trennung der Ehe n von Mit­gliedern der evang. Kirche. Die Kommission beantragt, wie Landgerichtsdir. Schuon mitteilt, nur eine redaktionelle Aenderung. Nach Empfehlung des Entwurfs durch Stabtpfr. Abel, Obcrlandesgerichrsrat Nestle, Rektor Dr. Egel- haaf und Stadtpfr. Boffert, sowi» vom Präs. Frhr. Dr v. Gemmingen, der den Entwurf im Hinblick auf die verschärften konfessionellen Gegensätze als unbestreitbares Bedürfnis be­zeichnet, wird derselbe nach Vornahme einer 2. Lesung einstimmig angenommen.

In der gegenwärtig tagenden Steuer- kommission der Kammer der Ab­geordneten hat der Finanzminister Dr. v. Riecke die bestimmte Erklärung abgegeben, daß für die Regierung das E i n k o m m e n st e u e r- gesetz in der von der Abgeordnetenkammer beschlossenen Fassung unannehmbar sei. Die ganze Steuerreform sei in Frage gestellt, wenn das Gesetz nicht in einzelnen Teilen nach den Vorschlägen der Regierung geändert werde. Es handelt sich dabei in erster Linie um die' Herabsetzung des gegen den Willen der Regier­ung beschlossenen Sleuermaximums von 6 Prozent (die Regierung wollte nur 4 Proz.) und um die Frage des Steuereinzugs, den die Regierung für den Staat reservieren will. In Böblingen hat die Volkspartei den seit­herigen, zum Rektor beförderten Abgeordneten Dr. Hartranft, wieder als Kandidaten aus­gestellt.

Stuttgart. Dem Hauptmann Ferling im Jnf.-Regt. Nr. 125. der mit seiner Kompagnie die besten Schießergebniffc auch rn diesem Jahre erzielt hat, wurde von dem König ein stlb. Ehrenschild mit entsprechender Widmung verliehen. Einen Ehrenschild erhielt Hauptmann Ferling auch im vorigen Jahre.

Stuttgart, 20. Okt. Nach einer Statistik über Bierbrauereien u. Brauereiverhält­nisse im Jahre 1896/97 in Württemberg haben 6190 Brauereien existiert. Den Löwenanteil an dieser respektabeln Summe ziehen selbstredend die Privatbrauer, welche in der hübschen Zahl von 4385 aufmarschieren. Einzelne Oberämter wie Ellwangen, Ricdlingen, Nercsheim, Biberach, Waldsee und Leutkirch zählen dem Hundert nach an Pcivatbrauereien. So haben die Kameral- ämler Ellwangen mit 1064, Heiligkreuzthal mit 838, Kapfenburg mit 713, Ochsenhausen mit 5g9, Waldjee mit 378 und Leutkirch mit 356 solch kleinen Brauereien zu lhun. In 39 Ober­ämtern existieren gar keine Pcivatbrauereien. Bon den Privatbrauern haben bis auf 2, welche neben Weißbier auch Bcaunbier brauten, sämt­liche nur Weißbier gesotten und hiezu ins­gesamt 381 921 KZ Malz verwendet. Da jedoch auch gewerbliche Brauereien Weißbier erzeugten. 298 an der Zahl, so wurden ins­gesamt zu Weißbier 742 093 Malz verbraucht mit einem Sudergebnis von 65 225 bl. Durch­schnittlich entfallen auf 1 bl Weißbier 11,38. KZ Malz. Der Gesamtmalzverdrauch im Lande zu unter- und obergährigem Bier betrug in der