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Vermischtes.
Was ist eine unabhängige Zeitung?
Diese Mage beantwortet die „Illinois Staats zeitung" so:
„Viele Leute wollen oder können die Haltung einer unabhängigen Zeitung nicht verstehen; sie meinen, eine unabhängige Zeitung sei charakterlos, habe keine Prinzipien, kein politisches Bekenntnis; sie sei wie ein Halm im Winde und wechsle die Farbe wie ein Chamäleon. Und doch ist die Ansicht grundfalsch. Eine unabhängige Zeitung hat mehr Charakter wie ein Parteiblatt, sie dient der Wahrheit besser und dem allgemeinen Wohl, sie ist gerechter in ihren Urteilen, offener in ihrer Sprache und logischer in ihrer ganzen Haltung. Eine Zeitung also, welche nicht blindlings einer chariei dient, svn dern stets die höheren Volksintcressen, vor Allem aber und in erster Linie die Tüchtigknl und Ehrlichkeit der Beamten im Auge hat, ist eine unabhängige Zeitung; sie vertritt die Ansichten jener unsichtbaren, aber sehr zahlreichen politischen Gemeinde, welche hinter keiner Parteifahnc hcrmarschiert und sich nicht wie in einem Gestüt das Parteimal aufbrennen läßt, die aber bei jeder Wahl die Kandidaten in die Wagschale legt und jene, die zu leicht befunden werden, über Bord wirft."
Diese für ein amerikanisches Publikum ge- schriebenen Zeilen passen auch im Wesentlichen für unsere deutschen Zustände. Wer will cs leugnen, daß das einseitige Parleiwcsen und die auf vorher festgclegte Maximen eingeschworcne, alle Personen und Verhältnisse unter dem engen Gesichtswinkel der Parleiintcrcssen betrachtende Presse einen Krebsschaden in unserem Vatcrlande bilden?
Der Norddeutsche Lloyd in Bremen wird auf der Berliner Gewerbeausstellung durch ein Ausstellungsobjekt vertreten sein, wie es bisher in dieser Größe noch niemals auf irgend einer Ausstellung vertreten war, nämlich durch einen in natürlicher Größe aufgcbaute» Schiffs- tcil. DaS Ausstelluugsfchfff soll ein genaues Abbild eines der Kolosse geben, welche heute im Dienste des Norddeutschen Lloyd den Verkehr auf dem Ozean vermitteln. Das Aus- stellungsschiff ist 88 m — 288 Fuß lang, von der Wasserfläche aus 14 w — 46 Fuß hoch und bildet genau die Hälfte eines Schiffes derjenigen Klasse, von welcher der Norddeutsche Lloyd augenblicklich vier auf deutschen Werften erbauen läßt. Man betritt das Ausstcllungs- schiff durch ein Schleuscnthor und gelangt an einem Taucherbassin vorüber in das Oberdeck des Schiffes. Hier öffnet sich zunächst der Marinesaal. In ihm sind Modelle von Schiffen aller Arten des Norddeutschen Lloyd ausgestellt, ferner Modelle des „Vulkan" in Stettin, der Werft von Blohm und Voß in Hamburg und der Werft F. Schichau in Danzig. An den Wänden befinden sich graphische Darstellungen aus dem Betriebe des Norddeutschen Lloyd. Unmittelbar vor dem Marinesaal öffnet sich die gewaltige Dampfküche, ausgerüstet mit allen Dampfkochapparaten, welche genügen, um für 2000 Personen zu kochen. Zu beiden Seiten der Dampfküche befinden sich die Wohnräume für den Arzt, ferner die Apotheke, ein Hospital und eine Anzahl Badeeinrichtungen. Auf dem vorderen Teil des Hauptdecks liegen die Salons der Kaiserlichen Majestäten. Vom unteren Vorplatz aus führen 2 reich ornamentierte Treppen nach dem Promenadendeck. Von dem Vorplatz des Promenadendecks gelangt man nach vorn in den für 100 Personen eingerichteten Speisesaal des Schiffes. Eine Pantry (Anrichteraum) zeigt die außerordentlich praktische Unterbringung des Geschirrs und die vielfachen Apparate, welche für die Bereitung des Kaffees rc. in Thätigkeit sind. In einer größeren Anzahl von Pafsagierkabinen erhält der Beschauer einen Eindruck von der Bequemlichkeit, mit welcher heutzutage Ozeanreisen gemacht werden. Der prachtvoll im neuenglischen Stil ausge- sührte Damensalon, das mächtige, ganz und gar mit Neu-Guinea-Holz getäfelte Rauchzimmer, alle auf dem Promenadendeck belegen, geben
Zeugnis von dem Geschmack und der Pracht, welche an Bord der großen Dampfer des Lloyd herrschend geworden sind. Die sämtlichen Salons an Bord des Schiffes sind Werke der berühmten Berliner Möbelfirma I. C. Pfaff, Französischestraße 33 (Fabrik Zeughofstraße 3) Tritt man aus dem Deckhaus heraus, so öffnet sich das breite Promenadendeck in einer Länge von beinahe 40 in — 131 Fuß (In Wirklichkeit ist das Promenadendeck auf den Schiffen mehr als 100 m lang), lieber dem Promenadendeck liegt das Brückendeck, auf welchem die Kommandobrücke, die mächtigen Rettungsböte, das Navigationszimmer, die nautischen Instrumente und Telegraphen untergebracht sind Eine herrliche Aussicht über die Spree stromauf und abwärts bietet sich dem Beschauer.
Eine wohlhabende Hausirerin ist dieser Tage in St. Gallen gestorben: Sst ging trotz ihres hohen Alters noch täglich dm Verdienste nach, indem sie mit Bäckerwaren hausierte. Die Frau hat ein Vermögen von 80000 Franken hinterlassen.
(Kurze Kritik) „ . . . Sogen Sie mir, wie würden Sie dieses Klavier- und Violm- Konzert mit einem deutschen Ausdruck bezeichnen?" — „Hm, — vereinigte Dampfhammer und Sägewerke!"
(Liebeserklärung) „Ich liebe Sie. mein Fräulein. Sie sind meine Göttin! Würden Sie mir nun gestatten, das ö in ein a nmwandeln zu dürfen?"
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vorm, imeliw. 8.35! 7.30 8.55! 7.30 9.05! 8.- 9.55^ 8.30 10.25! 9.20 11.05!10.— 11.45jM40 6.45^3
Redaktion, Druck und Verlag von L. Me eh in Neuenbürg.