Lokomotive sind vollständig zertrümmert. Der Lokomotivführer und der Heizer sind todt, Reisende sind nicht verletzt.
Berlin, 18. Juli. Der Lokal-Anzeiger meldet aus C on stantinopel: In der Türkei macht sich eine allgemeine Gährung bemerkbar. Die Bevölkerung glaubt, alle an den Sultan gerichteten Beschwerden und Bittschriften werden von den Beamten des Mdiz-Kiosk unterschlagen, weil diese Gesuche schon seit langer Zeit ohne Antwort bleiben.
Berlin, 18. Juli. Aus Philippopel wird dem Lokal-Anzeiger telegraphiert: Am 12. Juli mordeten und plünderten unter der Führung türkischer Gendarmen zahlreiche Albanesen fünf Dörfer der Gemeinde Kolaschin bei Mitrovitza unter dem Vorwand der Nachforschung nach verborgenen Waffen. Viele Serben sind verwundet und getödtet. Die Gesandtschaft in Konstantinopel protestierte deswegen am Dienstag im Mdiz-Kiosk und gestern beim türkischen Minstcrium des Aeußern und verlangte Genugthuung und Sicherstellung gegen die Erneuerung derartiger Vorfälle. Die Pforte antwortete kühl, sie habe keine Information und werde eine Untersuchung einleiten. Serbien erachtet diese Erklärung der Pforte für ungenügend. Die russische Botschaft telegraphierte ihrem serbiichen Eonsul um genauen Bericht.
Berlin, 18. Juli. Aus Äonopischt, dem in Böhmen gelegenen Schloß des Erzherzogs Franz Ferdinand ist dem Lokal-Anzeiger zufolge in Wien die Meldung eingelaufen, daß dort stündlich die Geburt des ersten Kindes des Erzherzogs und der Fürstin von Hohenberg erwartet wird.
London, 18. Juli. Die Morning Post berichtet: Tie Königin Wilhelmina von Holland habe vor einigen Tagen Frau Botha empfangen, welche ihr die traurige Lage der Buren-Frauen und Kinder in den Concentrations-Lagern schilderte.
London, 18. Juli. Aus Johannesburg wird gemeldet: Große Ruhe herrscht augenblicklich in dem Distrikt von Potschefstrom, wo sich zur Zeit nicht mehr als 5Ü0 Buren befinden, welche nicht die geringste Kampfeslust zeigen. Zahlreiche englische Kolonnen durchziehen das Dreieck von Clarksdoorp, Potschefstrom und Ventersdorp. Die Verbindungen zwischen Ventersdorp, Lydenburg und Mafeking sind hergestellt. Der letztere Ort bildet augenblicklich die Operations-Basis Methuens. In dem Concentrationslager von Potschefstrom befinden sich augenblicklich 7400 Buren.
New - Aork, 18. Juli. Der Verein der Eisenarbeiter erhält von allen Seiten Streikgel d e r. U. A. beabsichtigt der Verein amerikanischer Arbeiter demselben 2'/- Millionen Dollar Unterstützungsgelder zuzuweisen. Weder die Ausständigen noch die Arbeitgeber wollen nachgeben. Ein weiterer großer Ausstand von 120000 Arbeitern steht im Kohlen-Revier von Pennsylvanien in Aussicht.
Vermischtes.
sAus der Reichshaupt st ad t.f Das Opfer eines schlechten Scherzes wurde die Tochter eines im Südwesten Mäßigen Kaufmannes, die mit einem Buchhalter B., der in einem hiesigen Fabrikgeschäft angestellt ist, sich in kurzer Zeit verloben wollte. Vor 14 Tagen mußte B. an Stelle eines Reifenden, der sich auf Sommerurlaub befindet, eine längere Gefchäftstour unternehmen. Aus Scherz lancierten nun zwei Freundinnen des Fräul. H. ein Inserat in eine Zeitung, in welchem B. seine Verlobung mit einer Danziger Schlächtermeisterstochter angezeigt. Da Fräulein H. den letzten Brief ihres Geliebten thatsächlich aus Danzig empfangen hatte, so nahm sie an, daß ein Verrat des B. vorliege und sie hintergangen worden sei. Trostlos hierüber nahm die Getäuschte in selbstmörderischer Absicht eine zum Reinigen von Metallgegenständen bestimmte Salzsäurelösung. In bedenklichem Zustand wurde Fräulein H. in eine Klinik gebracht.
— Hundedoktor und Anstreicher. Unter den vielen Erinnerungen, die sich die Franzosen von dem berühmten verstorbenen Maler Meis- sonicr erzählen, knrsirt auch folgende amüsante Anekdote. Meissonier hatte einen sehr wertvollen Hund, der krank wurde. Er zögerte keinen Augenblick,
einen der Meister der medizinischen Wissenschaft, der obenein Mitglied der Akademie ist, zu seinem kranken Hunde zu rufen. Ter Arzt kommt und ist nicht wenig erstaunt, als man ihm als Kranken den Hund vorstellt. Er wird sehr kühl, untersucht ihn und verschreibt ein Rezept; das interessante Tier wurde geheilt. Als nun der Maler dem begegnet, fragt er, was er ihm schulde. Ter sucht auszuweichen, aber der Maler dringt in ihn. „Wenn Sie denn durchaus so gut sein wollen," sagte endlich der Arzt, „dann will ich Sie auch meinerseits um eine kleine Gefälligkeit bitten. Ich habe eben in meiner Villa in Montmorency ein schönes neues Gitter setzen lassen — würden Sie mir das wohl anstreichen?"
Mir arme Erholungsbedürftige!
Unter diesem Kennwort ist eben jetzt eine Einrichtung in's Leben getreten, welche stillschweigend zu Wohlthat und Segen sich gestalten kann. In den größeren Bahnhöfen und auf den verkehrsreichsten Eisenbahnstationen unseres Landes, wo sonst nur die Verkaufsautomaten und Reklameschilder ihre werbende Kraft zu üben suchen, finden wir seit Kurzem ein in freundlichen Farben schimmerndes Kästchen mit der Aufschrift: Bitte um milde Gaben für arme Erholungsbedürftige! und daneben ein kleines Plakat, woraufzu lesen: Unterstützungs ge suche sind an die Verwaltung der Mathilden-Stif- tung, Redaktion „Frauenberuf" Reinsburgstraße 25 Stuttgart, zu richten.
Von den Freunden einer unlängst Verstorbenen und zu deren Gedächtnis sind die Mittel für Anschaffung der Kästchen gestiftet worden, zu deren Anbringung die K. Generaldirektion der Staats- cisenbahnen in entgegenkommenster Weise die Genehmigung erteilt hat. Sie sind zur Aufnahme eines jeglichen Scherfleins bestimmt, das dem edlen Zwecke aus milder Hand gespendet werden will. Ein Konnte aus dem Kreise der Stifter ist zur Verwaltung des ersammelten Fonds berufen, aus denen Unterstützungsbeilräge gewährt werden an solche Bedürftige, welche von Krankheit genesend oder in Gefahr stehend, krank zu werden, nicht aus eigenen Mitteln oder mit Beihilfe von Kranken- und Versicherungskassen die Möglichkeit haben, durch einen Erholungsaufenthalt in gesunder Luft die geschwächten Kräfte zu stärken, ihre Arbeits- und Erwerbsfähigkeit wieder zu erlangen.
Vieles auf diesem Gebiete ist schon geschehen: in der helfenden und vorbeugenden Tätigkeit, welche in den Ferienkolonien armer und kränklicher Schulkinder, in den Genesungs- und Erholungsheimen unseres Landes geübt wird, ist ein hygienisch und wirtschaftlich bedeutsames Stück sozialer Fürsorge enthalten, die von der Erkenntnis gezeitigt wurde, daß die unmittelbaren Heilkräfte der Natur auch den Bedürftigen zu Gute kommen müssen. Aber der Eingeweihte weiß, in welch reicher Anzahl die Fälle herantreten, wo Krankenkassen, Versicherungsanstalt und Vereinshilfe versagen, wo selbst die bescheidensten Kosten einer Erholungskur, sei es in den vorhandenen Anstalten oder in privater Unterkunft, auf keine Weise oder nicht vollständig aufgebracht werden. In solchen Fällen meist verschämter Bedürftigkeit Beihilfe zu leisten, soll die Aufgabe des Komites sein, das aus dem in bestimmten Zwischenräumen zu entnehmenden Inhalt der Sammelkästen der Mathildenstiftung eine Quelle mannigfacher Wohlthat zu schaffen hofft. Wer es vermag sich hineinzuversetzen in die tieftraurige Lage, wo zur kummervollen Dürftigkeit noch die Krankheit hinzutritt und so der beste Wille zum Kampfe ums Dasein, zum Verdienen der Existenz ermattet, dem werden gewiß Herz und Hand mitfühlend sich öffnen. Und die vielen Tausende auf Reisen, die ausziehen zur Stärkung und zur Erholung und heimkehren im Gefühle geistiger und leiblicher Erfrischung, sollten sie nicht besonders gestimmt sein, derer zu gedenken, an welche die Bitte auf den Kästen zu mahnen sucht? In Holland werden alljährlich durch eine ähnliche Einrichtung unter dem Titel „Reisesteuer" bedeutende Summen ersammelt. In unserem schönen Württemberger Lande mit seinen heilkräftigen Kurorten, die Einheimische und Fremde mehr und mehr anziehen, wird es sicherlich nicht an Herz und Verständnis fehlen, für die in ihrer Wirkung auf so viele Exi
stenzen unberechenbare Wohlthat, die hier ein Jeder auf die einfachste und stillste Weise mitzuüben vermag !
lieber die Ergebnisse der Sammlung und der^l V erwendung soll periodisch berichtet werden.
etracktungen beim Slick auf Ostelsheim.
Hier liegst du nun vor meinen Blicken Mein Ostelsheim im grünen Thal,
Wenn ich ans dich herunterblicke Durchzuckt mein Herz ein freud'gcr Strahl.
Ein schönes holdes Dörfchen lieget Vor mir, versteckt im grünen Laub,
Und wen dein Anblick nicht entzücket,
Den halte ich für blind und taub.
Du liegst so ruhig und so friedlich,
Umwölbt vom grünen Blätlerdach, ^
Der Vögel munteres Gezwitscher,
Es hallet in den Bergen nach.
Wenn sich der Bäume Aeste neigen Gebeuget von der Früchte Last,
So können meine Oftelshcimer Vom Fenster aus sie pflücken fast.
Es scheint des Himmels höchster Segen Gegossen über dieses Thal,
Besonders wenn dich noch umleuchtet Der Abendsonne gotd'ner Strahl.
Es leuchten dann die nahen Berge Noch in der Abendsonne Gold,
DaS Dörfchen liegt in ihrer Mitte So lieblich, so romantisch hold.
Fürwahr ein schöner Erdenwinkcl In unsrem lieben Schwabenland,
Ein kleines Paradies zu nennen Dies Ostelsheim am Schwarzwaldrand.
Und jetzt mit einem Wort gesprochen,
Mein Ostelsheim, ich find' es schön.
Wer meine Ansicht nichl kann teilen,
Der soll es eben lassen geh'n;
Blos eines finde ich zu tadeln,
Nur ungern reihe ich es ein.
Nämlich — der Turm an eurer Kirche,
Der dürfte etwas höher sein —.
I..
L. 6.
15. Juli.
18. Juli.
15. Juli.
Standesamt Katw.
Geborene.
Adolf Oskar Hennefarth. Sohn des Jakob Gottlieb Hennefarth, Mechanikers hier. Getraute.
Christian Wilhelm Pfrommer, Hilfsbremser hier und Emma Manz hier. Gestorbene.
Johann Georg Holder, Sohn des Johannes Holder, Seifensieders hier, 1 Monat alt.
Gottesdienste
am 7. Sonntag »ach Hrinit., 21. Juli.
Vom Turm: 272. Predigtlied: 273 Jesu Seelenfreund rc. 9 Uhr: Vormitt.-Predigt, Herr Dekan Roos. Im Anschluß daran die Verpflichtung des neu gewählten Kirchenältesten, Hrn. Fabrikant Wöhrle. 1 Uhr: Christenlehre mit den Söhnen. 5 Uhr: Bibelstunde im Vereinshaus, Herr Stadtpfarrer Schmid. DaS Opfer ist für den Schul» und Betsaalbau in Aulendorf und den Kirchenbau in Holzüronn bestimmt.
Aeiertag Jakovi, 25. Juli.
9 Uhr: Predigt und Beichte, Herr Stadtpfarrer S ch mi d.
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