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welche an Magenbeschwerden, Berdauungs» schwäche, Appetitmangel rc. leiden, teile ich herzlich gern und unentgeltlich mit, wie sehr ich daran gelitten und wie ich hievon besreit worden bin.
Pastor a. D. Kypke in Schreiberhau, (Riesengebirge.)
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bekannt, daß diejenigen Frauen, welche ihre alten wollenen Abfälle in eine sogen. Kunstwollsabrik schicken, in der Meinung, es würde davon Ware gewebt, viel teurer kaufen, als wenn sie ihren Bedarf an Kleiderstoffen, Buxkin, Regenmantelstoffen u.s w. bei Ludwig Becker, vorm. Chr. Erhardt in Pforzheim decken; derselbe verkauft z. B. doppelbreite gute Klei» derstoffe in einfarbig, gestreift, karriert und mit Noppen zu Haus und Straßenkleidern ä 38, 40, 45, 50 und 60per Meter, Regenmantelstoffe ü 1.50 per Meter in 130 em breit, alle Farben, Buxkin für Herren- und Knaben» anzüge ä. -4L 2 per Meter Versäume Niemand, sich durch einen Versuch von der Richtigkeit dieser Angaben zu überzeugen.
Alls Stadt, Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 25. Nov. Das Anwesen des Hrn. Oberamtsarzts Fischer ging nunmehr in den Besitz des Hrn. Distriktsarzts Dr. Herrmann über. Die Kaufsumme beträgt ohne die im Hause befindliche Badeeinrichtung 25 000 Mark.
Wildbad, 23. Nov. Das im vorigen Jahr auf Wunsch der bürgerlichen Kollegien gegründete Lehrlingsheim im Zeichensaal der Realschule, ist seit 1. November wieder regel- mäßig Sonntags von 3—7 Uhr abends geöffnet. Außer einer großen Zahl von Spielen ist durch eine Menge illustrierter Zeitschriften und Bücher für Unterhaltung hinlänglich gesorgt und Fortbildungsschüler finden im kleineren Saal Gelegenheit, an ihren Fachzeichnungen zu arbeiten. Der Besuch ist allen jungen Leuten vom 14. Lebensjahr an gestatet, nicht aber den Schülern der Real- und Volksschule. Unter den jungen Leuten hat sich ein kleiner Sängerchor gebildet, der unter der rührigen Leitung eines unserer Herren Lehrer recht gute Fortschritte macht.
Calw, 21. Nov. In diesen Tagen sind es 200Jahre, daß die Anläßlich eines Durchzugs der Franzosen durch einen großen Brand zerstörte Stadtkirche fast ganz neu aufgeführt und eingeweiht wurde. Im Jahr 1692 wurde bekanntlich die Stadt vom 19.—23. Okl. von einer Abteilung der Armee des Marschalls de Lorge vollständig niedergebrannt und geplündert. Nur einige wenige Häuser und Hütten blieben erhalten. Die schöne Stadtkirche, die auf Betreiben V. Andreä' s durch Malereien verschönert
worden war, wurde ebenfalls mit Ausnahme der Sakristei und des Chors ein Raub der Flammen. Durch die Opferwilligkeit der Gemeinde, die reiche Beiträge beisteuerte, konnte aber bald an einen Wiederaufbau gedacht werden. Der Bau wurde aber im Jahr 1694 in der Eile nur notdürftig ausgeführt, so daß die Kirche schon in den 1840er Jahren Spuren von Baufälligkeit zeigte. Jetzt ist dieser von den Vätern in so schwerer Zeit hergestcllle Bau verschwunden und an seiner Stelle ein neues prächtiges Gotteshaus entstanden. — Das Jahr 1894 erinnert sodann noch an das Jahr 1494. Der Kaplan an der St. Jo- hannenspfründe in der Marienkapeüe (auf dem Brühl), Ludwig Braun, stiftete 200 Gulden zur Erbauung eines Spitals. Durch Handreichung anderer Mitbürger konnte der Plan verwirklicht und im Jahrl495 das Haus, welches bei der steinernen Brücke über die Nagold stand, bezogen werden.
Deutsches Aeich.
Zu der Errichtung einer badischen Gesandtschaft in München und Stuttgart erinnert die Münchener „Allgem. Ztg." daran, daß der Ministerpräsident Frhr. v. Mittnacht in der württ. Zweiten Kammer schon im März 1893 sich über diese Frage ausgesprochen habe, als der Antrag verhandelt wurde, den württ. Gesandtenposten in München aufzugeben. Herr v. Mitlnachl wies darauf hin. daß in München noch ein vollständiges diplomatisches Korps bestehe, so ein englischer, französischer, italienischer und der einzige päpstliche Diplomat in Deutschland, und daß der württ. Gesandte
in München seine Regierung nicht nur genau über alle Angelegenheiten des bahr. Nachbarstaates unterrichte, sondern auch manches erfahre, was in der Welt vorgehe und was auch für die -Regierung eines kleineren Staates von Interesse sei. Er bedauerte dann weiter, daß nicht auch in Baden ein besonderer Vertreter bestände, und erklärte weiter, welchen Nutzen die Vertretungen bei den deutschen Höfen für die Einzelstaaten hoben könnten. Bismarck selbst habe 1872 gesagt, jetzt seien die preußischen Gesandtschaften bei den deutschen Höfen noch viel nötiger, als vor Gründung des Reichs. Ein Bundesbevollmächtigter, so fuhr Herr von Mittnacht fort, bekomme seine Weisung, sich im Bundesrat so und so zu verhalten, er könne sich also nicht mit Kollegen von anderen Staaten verständigen, sondern habe einfach seiner Weisung nachzukommen. Die Verständigung über wichtige Fragen erfolge nicht im Bundesrat, sondern von Regierung zu Regierung. Der Einfluß der bayerischen Regierung nun sei aber zweifellos ein bedeutender. Sie werde in Berlin als zweitgrößte deutsche Regierung respektiert — mehr, als manchem Preußen lieb sei. Wenn Preußen und Bayern sich über eine Sache zum Voraus einigten, so sei sie eigentlich schon entschieden. Bayern sei aber auch die größte süddeutsche Regierung und Württemberg habe viel gemeinsame Interessen mit Bayern. Norddeutsche und süddeutsche Interessen deckten sich nicht überall, trotz aller Korrektheit der Beziehungen. Württemberg habe also alles Interesse an seiner bayerischen Gesandtschaft. Die Rede des württ. Ministerpräsidenten war von entscheidender