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Neuenbürg.

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Wildad.

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Neuenbürg, 4. Okt. Die andauernde naßkalte Witterung, die sich besonders heute durch unaufhörlichen Regen und düstere Nebelbildung geltend macht, giebt nachgerade zu allen Klagen Veranlassung. Wie die Oehmd- und Fruchternte im August und September sehr erschwert wor­den ist, so geht es jetzt mit der Kartoffelernte. Alles wartet vergebens auf einige trockene Tage, um die im nassen Boden befindlichen, nunmehr reifenGrundbirnen" heimzubringen; auch das Obst kann nicht, wie erwünscht, geerntet werden, ob des unerbittlichen frostigen Nasses von oben. Die Hoffnungen und Prophezeiungen im nassen Augustmonat, daß der September vor­wiegend heitere und warme Tage bringen werde, haben sich keineswegs erfüllt, im Gegenteil, man konnte sich in den November versetzt glauben, so unwirsch war oft die Witterung; der Oktober zeigt sich bis jetzt eher noch schlimmer, hat er sich doch in anderen Gegenden mit Schneesall eingeführt. Unter diesen Umständen steigen natürlich auch die Aktien des 1893 er Weins, denn es ist kaum zu hoffen, daß, was wenigstens die späteren Trauben anbetrifft, dieselben zur voll­ständigen Reife gelangen, während im letzten Jahr der Herbst allenthalben schon Ende September und Anfangs Oktober stattfand, so z. B. auch in Niebelsbach am 26. Sept, in Gräfenhausen am 2. Oktober. Hoffen wir aber doch, daß noch einige schöne Herbsttage kommen, damit der Heurige wenigstens halbwegs trinkbar wird.

Calw. Beim Landwirschaftl. Hauptfest in Cannstatt erhielten folgende Landwirte des hiesigen Bezirks Preise: Gotthelf Nützle in Simmozheim für ein Stutfohlen den 6. Preis (100 vIL); Wilh. Haußer in Simmozheim für einen jungen Fairen den 2. Preis (120 -^).

Pforzheim, 3. Okt. (Viehmarkt.) Bon etlichen 100 zugeführten Pferden wurden nur 26 Stück verkauft zum Durchschnittspreis von 440 Mk. Ochsen wurden mit 10001200 Mk. pr. Paar, Kühe mit 260470 Mk.. Kalbinnen mit 240265 Mk.. Rinder mit 130210 Mk., Kälber mit 4656 Mk pr. St. bezahlt.

Deutsches Aeich.

Berlin, 2. Okt. Zum Kravall der Oberfeuerwerker in Berlin ist jetzt noch ein­mal zu bemerken, daß es sich thatsächlich nur um ein Jnsubordinationsvergehen handelt, welches für einzelne der unbedachten Leute leider furcht­bare Folgen haben wird. Noch liegen keine Stimmen der ausländischen Presse über das be­dauernswerte Ereignis vor. aber wir müßten die vielen Freunde im Osten und Westen schlecht kennen, wenn sie nicht Alles thun, unser Heer auf Grund dieses Vorfalles nach Kräften zu dis­kreditieren und ihren leichtgläubigen Landsleuten Langes und Breites von seinemVerfall" vor­zulegen. Und daß solche Erzählungen von deut­scherSchwäche" die Kriegslustigen ermutigen müssen, liegt klar auf der Hand.

Berlin, 3. Okt. DieNordd, Allg. Z." bezeichnet die Auslassungen derKreuzz." über die Vorgänge in der Oderfcuerwerkerschule als rein subjektive und spricht ihnen jede Objektivität ab. Das Befremden darüber erstrecke sich auch aus die nächstbeteiligten amtlichen Kreisen. Die Kreuzztg." dagegen antwortet aus die Angriffe der Blätter hinsichtlich ihrer Mitteilungen über die Vorgänge in der Oberseuerwerkerschule, in­dem sie ihren Bericht in allen Einzelheiten als durchaus zutreffend und sachlich bezeichnet.

Zu den Vorgängen in der Oberseuer- werkerschule zu Berlin wird in derVoss. Zkg." die Frage aufgeworfen, wie es über­haupt möglich gewesen ist, daß unter Soldaten, die sich eines Avancements würdig erwiesen und sich dis zu ihrem Eintritt in die Oberfeuer- werkerschule als tüchtige und wohldisziplinierte Leute erwiesen haben, auf der Schule selbst solche Zuchtlosigkeit und militärische Widerspenstigkeit hat einreißen können, und es wird zugleich da­rauf hingewiesen, daß es allem militärischen Brauch widerspricht, wenn in der Weise, wie es durch die Kreuzz. geschehen, Einzelheiten noch vor Anstellung der Untersuchung in die Oeffent- lichkeit gebracht werden.

Die Vorgänge in der Berliner Ober­feuerwerkerschule geben den Zeitungen aller Parteifarben Stoff zu Betrachtungen. Politische Exkurse sind nach der Erklärung der Behörden ausgeschlossen. Nun ergeht man sich in Be­trachtungen über die Lockerungen der Disziplin in der Armee. Man nimmt die Oberfeuer­werkerschule als Beispiel und sagt: Wenn an einer solchen Anstalt, wo nur hervorragende, altgediente Unteroffiziere und Sergeanten Auf­nahme finden, solches möglich war. wie wird es vollends mit der Disziplin in anderen Truppen- teilen aussehen. Der Schluß ist vollständig falsch. Gerade weil sich diese Herren als etwas Besonderes fühlten, waren solche Exzesse mög­lich. Die Schüler in der Oberfeuerwerkerschule, welche in ihrer Mehrheit eine höhere Bildung besitzen, hatten sich studentische Freiheiten her­ausgenommen, ohne zu bedenken, daß sie Ange­hörige des Soldatenstandes sind, so daß die Vor­gesetzten sich genötigt sahen, gegen dieses die militärische Zucht in bedenklicher Weise lockernde Treiben energisch einzuschreiten. Und dabei darf nicht unerwähnt gelassen werden, daß auch Fehler in der Leitung der Anstalt gemacht worden sein mögen, wenn sich die Disziplin allmählich so wett lockern und die Mannschaft sich so sehr über die militärischen Disziplinvorschriften weg­setzen konnte, wie es geschehen ist. Bei Beur­teilung der Ausschreitungen der Unteroffiziere darf dieser wichtige Gesichtspunkt nicht vergessen werden.

Berlin, 3. Okt. Am 17. Okt. findet in der Ruhmeshalle die Nagelung der 132 Fahnen für die vierten Bataillone statt, am 18. Oktober die feierliche Weihe vor dem Denkmal Friedrichs des Großen. Hiebei wird die Mehrzahl der regierenden deutschen Fürsten anwesend sein,

auch der König von Serbien dürste der Feie beiwohnen.

Der Delegiertentag der National­liberalen, der am Sonntag in Frankfurt a. M. unter Beteiligung von etwa 500 Dele­gierten abgehalten wurde, hat seine Bestimmung, unter den Vertrauensmännern der Partei über die Nächstliegenden Fragen der politischen Zu­kunft ein Einvernehmen herzustellen, vollkommen erfüllt. Es ergab sich, daß die Delegierten in allen wesentlichen Punkten einig waren und baß die Partei für ein positives Programm und eine zielbewußte Regierung thalkräftige Mitarbeit zu leisten durchaus bestrebt und gewillt ist. In den Resolutionen ist diese Bereitwilligkeit ohne Rück­halt ausgesprochen. Die erste besagt, die Partei sei entschlossen, bei der Abwehr der Umsturz­bewegungen mitzuwirken, die zweite erwartet, daß seitens der Regierung alles unterbleibe, was geeignet sei, die Polen in ihren nationalen An­sprüchen zu bestärken, die dritte besagt, für das finanzielle Verhältnis zwischen dem Reiche und den Einzelstaaten muß eine sichere Grenze ge­zogen werden, die vierte spricht sich für die Er­haltung eines kräftigen Mittelstandes aus und regt dazu dienliche gesetzliche Maßnahmen an. Die fünfte sagt, die Kolonialpolitik der Regier­ung habe bei den Verhandlungen mit fremden Staaten mehrfach eine kräftige Vertretung der deutschen Interessen vermissen lassen und hofft, daß die Regierung daraus die geeignete Nutz­anwendung ziehe. Daß in Bezug auf die Um­sturzpropaganda von der Regierung ein klares und fest umriffenes Programm gefordert wird, ist nur sachgemäß, die Forderung der Offiziösen, ein Aktionsprogramm solle von den staatserhalten­den Parteien der Regierung angeboten werden und diese werde es dann unter ihre Fittige nehmen, ist mit keinem Worte als ernsthaft be­handelt worden. Ganz mit Recht, denn der Generalmarsch gegen die Umsturzparteien", wie der Großherzog von Baden in seinem Antwort­telegramm die wichtigste Aufgabe der nächsten politischen Zukunft nannte, muß von der Re- gierung*angeschlagen werden, nachdem der Kaiser die Losung dazu gegeben hat. Die Behandlung der Mittelstandsfrage auf dem Delegiertentage zeigt, daß auch in diesem Punkte die national- liberale Partei für ein positives Programm zu gewinnen wäre.

Heidelberg 1. Okt. Die Teilnehmer des nationaliberalen Parteitages in Frankfurt a. M, hatten nach Beendigung des letzteren einen Ausflug hieher unternommen, der einen sehr ge­lungenen Abschluß des Parteitages bildete. Auf dem Festbankett, das im Harmoniesaal stattfand, verlas Geheimer Hofrat Professor vr. Mayer folgendes Telegramm des Großherzogs, das als Erwiderung einer an den Fürsten gerichteten Begrüßung eingegangen war: Ich ersuche Tie den versammelten Mitgliedern des nationalliber­alen Delegiertentages Gesamtdeutschlands meinen herzlichsten Dank dafür zu übermitteln, daß die­selben mir in so warmen und mich hochehrenden Worten ihr Vertrauen kundgegeben haben. Ich