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in der Neuenbürger Kapelle am 2S. Juni fällt aus.
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„Migränin". Ein neues Mittel gegen Kopfschmerz, und zwar gegen die schwersten Formen des Kopfschmerzes, wird unter dieser Bezeichnung in einer Ab- Handlung der „Deutschen medizinischen Wochenschrift" jüngst bekannt gegeben. Selbst die Migräne, jenes in des Wortes vollster Bedeutung grauenvolle Leiden, welches mit seinem rasenden Kopfschmerz bisher allen Mitteln Widerstand leistete, dürfte nunmehr mit Erfolg zu bekämpfen sein. Das Migränin ist chemisch als „zitronensaures Antipyrincoffein" zu bezeichnen. Es ist nach den Angaben des Medizinalrats Dr. Overlach in Greiz ein ausgesprochenes Spezificum gegen die Migräne, das auch in den schwersten Fällen ihn nicht im Stiche gelassen.
Dargestellt und ausschließlich an die Apotheken aller Länder versandt wird das Migränin gleich dem Knorr'schen Antipyrin von den Farbwerken vormals Meister Lucius und Brüning in Höchst a. M. Wie bei der Migräne, so bewährt das Migränin seine schmerzstillende Wirksamkeit auch bei dem der Migräne am nächsten stehenden Krankheitsbilde, der schweren Alkoholvergiftung, also im sogen. Katzenjammer. Hier bewältigt das Migränin nicht nur binnen einer Stunde den rasenden Kopfschmerz, sondern wirkt zugleich wohlthuend auf den Magen und belebt das Herz. Ebenso wirkt es bei der Nikotin- und Morfium-Bergiftung und beim sogenannten „nervösen" Kopfschmerz. Als Fiebermittel hat das Migränin vor allen anderen voraus, daß es zugleich belebend und erfrischend auf's Herz wirkt. Daher ist das Migränin auch in denjenigen Fällen am Platze, wo wegen vorhandener Schwäche die übrigen Fiebermittel nicht unbedenklich erscheinen, so z. B. bei der Influenza. Wie bei ermattenden und mit Kopfschmerz verbundenen Krankheiten, so wirkt das Migränin auch bei geistigen und körperlichen Strapazen belebend und erfrischend, so z. B. bei Kopfschmerz oder Ermattung nach Eisenbahnfahrten, nach gesellschaftlichen Anstrengungen, nach strapaziösen Märschen, nach psychischen Alterationen, nach forcierter geistiger Anstrengung.
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Wildbad 25. Juni. Die Erbgroßherzogin Hilda von Baden ist am Samstag Mittag in Begleitung der Hofdame Gräfin Kageneck und des Hofmarschalls Frhr. von Frcystett zum Besuche der Königin hier eingetroffen und hat in der Villa Wetzel Wohnung genommen. Ferner ist heute Nachm, mit Zug 3 27 die Fürstin v. Hohenlohe-La ngerburg mit Prinzessin Feodora zum Besuche der Königin hier angekommen.
fEin gesendet.) Die Erwiderungen in Nr. 94 u. 95 d. Bl. scheinen die Vertreter des Projekts Hösen-Langenbrand ordentlich inHarnisch gebracht zu haben, denn ihre Auslassungen in Nr. 97 u. 98 bekunden eine gewisse Gereiztheit. Wenn jenes Projekt jedoch nicht bereits gesichert wäre, so würden ihre Auslassungen dasselbe nicht mehr gehalten haben, denn mit den Begründungen sieht es mitunter recht windig aus. Zur Beruhigung möchten wir aber beifügen, daß wir es nicht darauf abgesehen haben, jenes Projekt zu Hintertreiben, denn dazu wäre es zu spät; daß wir vielmehr die Tendenz verfolgten, dem Konkurrenzprojekt Neuenbürg-Waldrennach möglichst rasch aus die Beine zu helfen. Dabei war es allerdings von großer Wichtigkeit, die Behauptungen zurückzuweisen, als wäre eine Straße von Höfen nach Langenbrand den anderen Projekten vorzuziehen, denn das eine darf Wohl jetzt als feststehend angesehen werden, daß das Ncuen- bürger Projekt das wechselseitige Verkehrsbedürfnis der Waldorte besser zu erfassen vermag, der Weg ein kürzerer und die Steigung eine geringere ist. Eine Widerlegung der für das Neuenbürger Projekt angeführten Gründe ist nicht gelungen; der Artikelschreiber in Nr. 97 ist an einigen Punkten hängen geblieben, deren Widerlegung er versucht, aber bei den Lesern ein bedenkliches Kopsschütteln erregt haben wird. Dort wird bestritten, daß die Länge der neu zu bauenden Straße von Neuenbürg nach Wald- rennach von ihm selbst in Nr. 93 d. Bl. auf
I 5 km angegeben sei und doch ist es thalsächlich so. Sind nicht in jenem Eingescndet als Entfernung von Neuenbürg nach Wald- rennach bisher 2.8 km künftig 5 km. davon mit Steigung 4 km angegeben??? Wir dagegen behaupten, daß die Entfernung Neuenbürg- Waldrennach künftig höchstens 4 km und mit Steigung 3'/i km betragen wird, denn ein Neubau würde sicherlich nicht um den Sägkopf, sondern vom Bahnübergang ausgehend auf der Sommerseite durch das Schnaizteich ausgeführt werden. Unsere Behauptung bezüglich der Entfernung von Höfen nach Langenbrand ist ebenfalls nicht umzustoßen; es mag ja sein, daß der Plan die neu zu bauende Strecke auf 4 km berechnet, nur darf man dann nicht vergessen, daß eben die Entfernung von der Mitte des Orts aus berechnet wird und dann wird man mit 5 km nicht übers Ziel hinausschießen. Unserer Behauptung, daß beide Straßen die gleiche Höhe zu überwinden hätten, wird entgegengehalten, daß die Neuenbürger Straße die 35 m höher gelegene Langenbrander Höhe zu passieren habe. Ja, das ist richtig, wir haben auch daran gedacht, dabei aber auch nicht vergessen, daß die Straße bei Weitem nicht den höchsten Punkt überschreitet, sondern links vorbei geht. Wenn dann jener Artikelschreiber unseren Zweifel gegenüber seine Behauptung trotzdem aufrecht erhält, „daß für I I Waldorte ins Enzthal von Wildbad bis Rothenbach kein anderer Vizinalweg existiert, als der von Langenbrand nach Höfen" so läßt er sich hier eine absichtliche Täuschung des Publikums zu schulden kommen. Es ist deshalb notwendig, daß wir diesen Punkt klarstellen. Ist es vielleicht nicht wahr, daß von Waldrennach nach Höfen ein der Forstverwaltung gehöriger Weg besteht, dessen Benützungsrecht sich die Gemeinde vertragsmäßig versichert hat? Ist cs vielleicht nicht wahr, daß der Hörnlesbergweg von Schömberg nach Calmbach von den beteiligten Gemeinden gegen Unterhaltungsbeiträge benützt wird? Kann vielleicht bestritten werden,
daß die Staatsstraße Hirsau-Calmbach von den angrenzenden Gemeinden für den Verkehr ins Enzthal benützt wird?? Solchen Thatsachen gegenüber dürfte es dem Leser wohl nicht schwer werden, hcrauszusinden, auf welcher Seite eigentlich der Rattenkönig von Unrichtigkeiten und Entstellungen zu suchen ist. Der Artikel in Nr. 98 d. Bl. bildet fcheints eine Fortsetzung der Kritik zu Nr. 97 d. Bl., über dessen Urheber man zu einer gewissen Vermutung kommen kann. Wir haben demgegenüber zu bemerken, daß uns die Bedürfnisse der Waldgemeinden und ihrer Bewohner recht wohl bekannt sind, aber eben deshalb wissen wir auch, daß der Straße Hösen-Langenbrand nicht die Bedeutung für den allgemeinen Verkehr zukommt, die man ihr anhängen möchte. Das Straßenprojekt ist ja auch gut, aber das Ncuenbürger Projekt ist das bessere und verdient den Vorzug. Die That- sache kann nicht bestritten werden, daß der Verkehr sich mehr thalabwärts lenkt und deshalb kommt einer direkten Straße nach der Oberamls- stadt eine größere Bedeutung zu, schon mit Rücksicht auf den Postverkehr zwischen der Oberamtsstadt und Schömberg. Die Entfernung von Langenbrand nach Neuenbürg beträgt über Waldrennach jetzt 7,7 km. künftig etwa 9 km, über Höfen dagegen etwas mehr als I I km. Die Steigung über Waldrennach ist geringer und wird leichter überwunden, weil die Höhe über Waldrennach erst bei 7 km Steigung, über Höfen aber schon bei 4,3 km überwunden werden muß. Die Interessen der Staatsforstverwaltung und der Sägwcrkbesitzer an dem Straßenprojekt Höfen-Langenbrand verkennen wir keineswegs, halten sie aber bei weitem nicht für so groß, um ihnen alle anderen Interessen unterzuordnen. Daß es viele Holzhändler auf dem Wald giebt, wissen wir, ebenso wissen wir, daß deren Handel sich nicht allein auf das obere Enzthal beschränkt und daß sie ein ganz eminentes Interesse daran hätten, wenn ein weiteres Absatzgebiet durch eine direkte Straße vom Wald in der Richtung auf Karlsruhe erschlossen würde!?