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Der Volksmund bezeichnet als besonders kritisch und gefährlich den II., 12. und 13. Mai, welche von den Taqeshciligen Mamertus, Pankratius und Servatius den Namen führen, oder auch den 12., 13. und 14. Mai, Pankraz. Servaz und Bonifaz. Man weiß den drei Heiligen nichts Gutes nachzusagen; in Deutschland heißen sie je nach den Gegenden „die drei gestrengen Herren," die drei „Eis- heiligen" oder „Eismänner" an der Saale die „Weindiebe", im Rheinland die „Weinverderber". Kein Reif nach Servaz. —
Kein Schnee nach Bonifaz (hier der 5. Juni), heißt es im Elsaß, wo die Kälterückfälle des Wonnemonats oft in einer einzigen Nacht die ganze Weinernte und damit auch die ganze Jahresarbeit vernichten und alle Hoffnung begraben. Nichts Besfers sagt man den Eisheiligen in Frankreich, Böhmen, Italien und Spanien nach.
Diese weitverbreitete Anschauung giebt der Thatsache Ausdruck, daß im Monat Mai, namentlich gegen die Mitte desselben, außergewöhnlich kalte, auch wohl mit Frost, namentlich aber mit unerwarteten Nachtfrösten verbundene Tage aufzutreten pflegen — ein für den Wonne- oder Blütenmonat eigentlich auffallender. ungeheuerlicher Widerspruch, und schon längst forscht man nach dem Grunde dieser für unser Klima fast unerklärlich scheinenden Kälte- rückfchläge.
Man suchte die Ursache in Meteorschwärmen in den Treibeismassen des atlantischen Ozeans, in dem Einflüsse des Golfstromes — und doch es waren nur Hypothesen, denen andere Thatsache direkt widersprachen. So ist die Thatsache der Maifröste heute noch keineswegs geklärt. Nur soviel dürfen wir als feststehend ansehcn, daß die Kälterückfälle des Maimonats durch die kontinentalen Verhältnisse Europas selbst bedingt sein müssen, da ähnliche Erscheinungen, in dem dieselben klimatischen Verhältnisse darbietenden Nordamerika, unbekannt sind. Man hat nun auch hierfür eine Theorie aufgestellt:
Durch die im ersten Frühling sehr rasch erfolgende Erwärmung der Balkanhalbinsel entstehen in Nordeuropa in der Regel um diese Zeit nördliche Winde, welche den bösen Kälterückfall erzeugen. Mit dieser Theorie harmoniert auffallend die Beobachtung, daß die Maifröste am frühesten in Schweden eintreten und sich von da aus Tag für Tag gewissermaßen fortpflanzen über das Ostseegebiet (Pommern und Mecklenburg) und Ostdeutschland, dann über Brandenburg, Posen. Schlesien. Sachsen, Westfalen und Rheinland und endlich über Süddeutschland. Dies ist der durchschnittliche Gang der Kälterückschläge im Mai, wobei aber betont werden muß, daß dieselben keineswegs an bestimmte Tage gebunden sind, also auch in derselben Gegend nicht mit den Tagen vom 11. bis 14. Mai zusammenfallen müsfen, sondern die Kälterückfälle können ebensowohl etwas früher wie später eintreten. In Norddeutschland traten z. B. 1886 die Nachtfröste schon am 2. bis 4. Mai ein, 1891 dagegen erst in der Nacht vom 17. auf den 18. Mai.
Die Meteorologen hinwiederum erklären, daß die drei gestrengen Herren um nichts schlimmer sind, als ihre übrigen Brüder des Mai und selbst viele ihrer Vettern im Juni, und für den aufmerksamen Forscher und Beobachter sei gar kein Rätsel vorhanden. Die Sache liegt so:
Die mittlere Temperatur des Mai beträgt für Berlin im Durschnitt 11°D. (für April 7°, für Juni 14°). Für Frankfurt a. M. beträgt die mittlere Temperatur des Mai 11—13°. Dabei wächst die Temperatur bei kleinen Schwankungen vom ersten bis letzten Mai regelmäßig von 10—13°, ohne daß auffallende Unregelmäßigkeiten stattfinden. Nach dem Beispiel der ihm vorangehenden Monate dürfte der Mai von seiner Mitteltemperatur um 10—12° abweichen; er thut es nun nach oben, nach der Wärme häufig um 10—12°, und dann haben wir die herrlichen Maitage; nach unten (nach der Kälte) weicht er gewöhnlich um 7—9° ab,
häufig aber je nach Lage des Ortes auch um 10—12°, und dann liegt die ganze Wein-, Gurken- und Bohnenherrlichkeit am Boden.
Hier liegt der springende Punkt; es giebt nämlich Orte, welche an Unbeständigkeit, d. h. leichter Veränderlichkeit des Wetters leiden, also auch im Mai größere und häufigere Temperaturunterschiede — namentlich zwischen Tag und Nacht — aufweisen. Allgemein sind es die ruhigen Frühlingsnächte mit wolkenlosem Nacht- Himmel und selten klarem Sterngefunkel, welche den Namen „Eismänner" vollauf verdienen. In späteren Monaten würden solche Temperatur- Differenzen nicht mehr schaden. Allein man bedenke, daß gerade im Mai das Auftreten der Eismänner um so empfindlicher trifft, weil das die gefährlichste Entwicklungszeit unserer zarten Kulturpflanzen ist. Denn die mit Frühlings
anfang zu pflanzenden Gewächse find schon abgehärteter und überstehen die Maifröste, denen die zu ihrem Keimen und Wachsen ein höheres Wärmequantum beanspruchenden Gewächse un- fehlbar unterliegen; dazu kommt endlich, daß gerade diese Spätlinge auch fast durchweg sehr saftreich in allen ihren Organen sind, und solche Pflanzen erfrieren bekanntlich am leichtesten und ersten.
(Schluß folgt.)
(Grob) Chef (zu seinem Associe): „Wir müssen unseren Reisenden entlassen, er hat allen unseren Kunden erzählt, ich wär' ein Esel!" —. Associe: „Na, ich werde nachher mit ihm sprechen, und ihn bitten, solche Geschäftsgeheimnisse künftig nicht auszuplaudern!
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Redaltion, Druck und Verlag von C. Meeh in Neuenbürg