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Nachruf
der am 17. März so unerwartet schnell im Herrn Entschlafenen
Frau Marie Seubert in Höfen.
Tief und dumpf die Trauerglvcken Hallen,
Redend gar ein ernst und mahnend Wort.
Einen langen Leichenzug sieht man dort wallen, Nach des Erdenpilgers letztem Ruheport.
Sarg! Wen.birgst Du, welche ird'sche Hülle Jst's, die heute man zuiy stillen Friedhof trug? „Ach ein Frauenherz so reich an Tugendfülle,
Wie es edler wohl in keinem Busen schlug."
Daß die edle Frau im Tode man noch ehre,
Davon zeugt' ihr zahlreich letzt' Geleit;
Reichlich floß an ihrer offnen Gruft die Zähre, Herben Schmerz bezeugend, teilnahmvolles Leid. Unvermutet ja ist Sie von uns geschieden,
Ach so jähe ist Sie uns entrückt,
Sie, die der Tabea gleich hinieden Manches Kranke, Dürftige erquickt.
Stets gemahnend ihrer Liebesgaben,
Ist in jedes dankerfüllte Herz Ihr Gedächtnis tiefer eingegraben Als in toten Marmor oder Erz.
Edle Seele! Ruhe sanft, nun frei von Sorgen, Redlich hast Du ja Dein Tagewerk vollbracht; Heiter tage Dir ein froher Ostermorgen,
Nach des Todes schauervollen Nacht. Triumphierend wirst Du Deiner Gruft entschweben, Wenn der Herr Dich heißet auferstehn Und Du dort in jenem bessern Leben,
Wirst die Lieben alle Wiedersehn.
Wirst verklärt dort zu des Heilands Rechten Stehn, anbetend vor des Lammes Thron,
Zu empfangen dann mit den Gerechten, Tausendfältig Deiner Liebeswerke Lohn.
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Deutsches Weich.
Die Verleihung des Schwarzen Adlerordens an den preußischen Kriegsminister Bronsart von Schellendorf erregt vielfach Aufsehen, da der Minister erst wenige Monate in seinem Amte ist und noch keine Gelegenheit hatte, sich in demselben besonders auszuzeichnen. Der Kaiser hatte dem Kriegsminister den Orden bei einem unerwarteten Besuch im Kriegsministerium persönlich und mit überaus gnädigen Worten überreicht.
In der inneren Politik herrscht im Allgemeinen österliche Ruhe, die Grollartikel, welche in der „Areuzzeitnng" und anderen führenden Organen der konservativen Partei, sowie des Bundes der Landwirte anläßlich des definitiven Zustandekommens des deutsch-russischen Handelsvertrages noch immer veröffentlicht werden, sind nur noch Nachklänge aus dem nun beendigten heißen Streite über den Vertrag seitens der unterlegenen Partei. Diesen Aeußerungen riefen Unmuts über den Ausgang der ganzen hochwichtigen Frage stehen anderseits aber auch zahlreiche Kundgebungen der Freude und Genugthuung über die Vollendung des Bertragswerkes mit Rußland gegenüber, namentlich aus den Seestädten der deutschen Ostsecküste. Speziell in der alten Hansastadt
Danzig herrscht die höchste Befriedigung hierüber, wie sie besonders in den Festlichkeiten an- läßlich des Stappellauses des neuen Lloyddampfers „Prinz-Regent Luitpold" zum Ausdruck gelangte. Auch ist dem Reichskanzler Grafen Caprivi wegen seiner Verdienste um den Abschluß der neueren Handelsverträge von der Stadt Danzig das Ehrenbürgerrecht verliehen worden.
Berlin. 23. März. Der Gouverneur von Warschau, General v. Gur ko, ist deshalb hier anwesend, um wegen seines Gesundheitszustands bei angesehenen Aerzten Rat zu erholen, ehe er sich weiter nach dem Süden zur Erholung begiebt. Da Professor v. Bergmann eine operative Einwirkung seinerseits nicht für erforderlich erachtete, so hat sich der General wegen seiner weiteren Behandlung an die Professoren Gerhard und Leyden gewandt.
Berlin, 24. März. An der Genossenschaftsbank der Berliner Südwest-Bürgerschaft wurden bedeutende Veruntreuungen entdeckt. Wie verlautet, sind infolge von Spekulationen durch Aufsichtsratsmitglieder etwa 400000 verloren, wodurch hauptsächlich kleine Leute ge- schädigt werden.
Berlin, 26. März. Aufsehen erregte heute früh 5'/, Uhr eine blutrote Fahne, welche in weißen Buchstaben die Inschriften: „Hoch
lebe die Anarchie", „Hoch lebe die Revolution" trug und an der Schillingsbrücke an einem über die Spree laufenden Telefondraht befestigt war. Da man die Fahne von keiner Seite erreichen konnte, mußte die Feuerwehr alarmiert werden, welche mit Hilfe einer mechanischen Leiter die Fahne beseitigt.
Straßburg i. E. Der Statthalter von Elsaß-Lothringen unterdrückte die sozialistische Mülh. Bolksztg auf Grund des Diktaturparagraphen, wegen Beschimpfung Kaiser Wilhelm I-
Karlsruhe, 24. März. Der Großherzog machte cheutc nach seinem Unwohlsein die erste Ausfahrt in geschloffenem Wagen. — Del Großherzog verlieh der Sängerin Bianca Bianchi nach der Aufführung der Mathäuspassion die goldene Medastle für Kunst und Wissenschaft.
Heidelberg, 24. März. Professor Czerny von hier erhielt und nahm den ehrenvollen Ruf an, die durch den Tod Billrokh's in Wien erledigte Professur zu bekleiden.
Heidelberg. 22. März. Das hiesige Bataillon soll, wie der „N. G.-A." von kompetenter Seite meldet, vom l. Mai d. I. ab mit der neuen Uniform ausgerüstet werden. Württemberg.
Sc. Maj. der König hat den Landgerichtsrat Sch non in Ravensburg zum Landgerichts- direktor in Ulm ernannt.
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