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Arnbach.

Hicmit beehren wir uns. Verwandle Freunde und Be­kannte zur Feier unserer

Kochzeit

aus Sonntag den 28. Januar 1894

frenndlichst und ergebenst einzuladen.

Ernst Scheerer. Marie DeMnger.

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** N eue n b ü r g, 14. Jan. JmAnnoncen- teil ds. Blattes wird das Programm für ein am Sonntag den 28. d. Mts. im Gasthof zumBären" hier abzuhaltendes Konzert eines Sextetts des Gesangvereins der Pforzheimer Liederhalle bekannt gegeben. Die wohlgeschnlten tüchtigen Sänger leisten in ihren Gesangsvor- lrägen und Solis wirklich Vorzügliches und es wird den Gesangsfreunden von Neuenbürg und Umgegend ein äußerst genußreicher Abend ge­boten werden. Wir wollen daher nicht unter­lassen. auch an dieser Stelle das Augenmerk auf das Konzert zu lenken und glauben keine bessere Empfehlung beifügen zu können, als daß wir die Rezension einer Karlsruher Zeitung über ein in Durlach gegebenes Konzert folgen lassen. Dort wird unterm 14. Dezbr. 1894 geschrieben: Vergangenen Sonntag abend hatten wir Ge­legenheit, das Sextett des Gesangvereins der Pforzheimer Liederhalle zu Gehör zu bekommen und geben wir uns der festen Ueberzeugung hin, daß. wenn das Publikum vorher mit den aus­gezeichneten Leistungen der Gesangsvorträge und sehr hübschen Solls besser bekannt gewesen wäre, es an einem vollen Hause gewiß nicht gefehlt hätte. Von dem inhaltsreichen Programm, das mit großer Präzision zum Vortrag kam, wollen wir nur noch Einiges besonders er­wähnen:Ich denke dein", von Eckert;Nur im Herzen", von Witt;Der erste Liebeskuß", von Tresz;Nachtzauber", von Storch, und Nachtgesang" von Abt. Wir rufen den tüchtigen Sängern ein fröhlichesWiedersehen" zu!"

Calw, 22. Jan. Gestern Sonntag nachm, feierte der evang. Männerverein im Dreiß- schen Saale bei zahlreichem Besuch der Mit­glieder sein 2. Jahresfest. Dabei wurden von dem Vereinsvorstand Dekan Braun und von Prof. Haug Ansprachen gehalten. Zur Auf­führung kamen Männerchöre. Einzelgesänge, Klavier- und Violin-Vorträge und theatralische Szenen. Der Verein hat sich in der kurzen Zeit seines Bestehens zu einer ansehnlichen Größe und Bedeutung emporgeschwungen.

Pforzheim. Programm für die Feier des Geburtsfestes Sr. Mas. des deutschen Kaisers am Samstag den 27. Januar 1894: Beflaggung der Stadl. Am Vorabend von 5 bis 6 Uhr abends und am Festtag von 78 früh Glockengeläute. Vormittags */-l0 Uhr Festzug mit Musik vom prov. Rathause aus zum Festgottesdienst in den Kirchen der einzelnen Konfessionen. Bei günstiger Witterung von 1112 Uhr Musik der Feuerwehrkapelle auf dem Schulplatz, von '/,12'/rl Uhr Musik der Kapelle von Herrn Läubin beim Kaiserdenkmal, von 121 Uhr Musik der Kapelle von Herrn

I Asch bei dem Sedansdenkmal. Nachmittags 5 Uhr Festessen im Gasthof zur Post.

-j- (Korresp.) Der auch in einigen Ort­schaften des Oberamts Neuenbürg bekannte Monteur Schenk der Firma Schönsiegel in Pforzheim, wurde, lt. Pforzh Anz., wegen Unterschlagung von Material zum Nachteil seiner Firma in Grießen verhaftet.

Deutsches Aeich.

Der Kaiser empfing am Sonntag die Präsidien der beiden Häuser des preußischen Landtages in getrennten Audienzen. Ueber etwaige politische Bemerkungen des Monarchen bei diesem Anlaß ist nichts gemeldet worden. Am gleichen Tage fand auch am Berliner Hofe das historische Krönungs- und Ordensfest in gewohnter Pracht statt; die glänzende Fest­lichkeit wurde durch das übliche Galadiner ab­geschlossen. Die Ordensverleihungen tragen dieses Jahr keinen politischen Charakter, sie ent­halten nicht einmal besondere Überraschungen. Sensationeller als alle Verleihungen wirkte übrigens Herbert Bismarcks Anwesenheit auf dem Ordensfest. Man will bemerkt haben, daß die Kaiserin ihn angesprochen u. sich länger mit ihm unterhalten habe, während der Kaiser dies nicht gethan habe. Wenn auch diese Ein­ladungen natürlich nicht vom Kaiser persönlich ausgehen, sondern von ganz bestimmten Dienst­stellen und nach ganz bestimmten Listen, so darf man schon annehmen, daß vor der Absendung der Einladung eine Anfrage an den Kaiser ergangen ist, ob u. s. w. Immerhin ist es ein Zeichen guter äußerer Beziehungen zwischen den beiden bekannten Stellen, wenn Graf Herbert bei Hofe erscheint, daran ist gar nicht zu zweifeln. Im übrigen ist auch kein besonderer Wert darauf zu legen, ob der Kaiser diesmal mit dem Grafen Herbert gesprochen hat oder nicht. Es ist eine Thatsache, daß der Kaiser im Lauf der letzten Jahre den Grafen Herbert mehrmals ganz freundlich angesprochen hat, wenn die Gelegen­heit das mit sich brachte.

Sie ist besorgt und aufgehoben die Weinsteuer-Vorlage nämlich! Die Zlägige Generaldebatte des Reichstages hierüber hat klar und deutlich gezeigt, daß dieses Reichs­steuerprojekt noch weniger Freunde und Sym­pathien im Parlamente besitzt, als selbst die geplante Tabaksteuer; es fehlte nicht viel, und die Wein-Vorlage wäre gar nicht an die Steuer­kommission gelangt. Dort wird ihr vermutlich ein stilles Begräbnis zu Teil werden; wenn der Entwurf nochmals das politische Tageslicht be­hufs der zweiten Plenarlesung erblicken sollte, so wäre das nur eine parlamentarische Formalität, denn er kann schon jetzt als gänzlich gescheitert gellen. Trotzdem ist vielleicht gerade die Wein- steuer-Frage bestimmt, noch zu gewissen Weiter­

ungen zu führen, und zwar infolge der über­

raschenden Erklärungen des württembergischen Ministerpräsidenten v. Mittnacht in der Samstagssitzung des Reichstages. An sich war es ja kein Geheimnis mehr, daß Württemberg im Bundesrate gegen die Weinsteuer opponierte, aber daß der leitende württemb. Staatsmann diese Thatsache jetzt offiziell im Parlamente zu­gegeben und hiermit die Gerüchte über vor­handene Differenzen unter den verbündeten Regierungen wegen des Weinsteuerprojektes in aller Form bestätigt hat, darin liegt das Be­deutsame der Miltnacht'schen Kundgebung.

Berlin, 22. Jan. (Deutscher Reichs­tag.) Notstandsinterpellation der Sozialdemo­kraten. Liebknecht (Soz.) begründet die Inter- , pellalion. Der jährlich im Winter wiederkehrende Notstand in den Kulrurstaaten Europas werde zu Gunsten der Reaktion durch das Schreckge­spenst der Anarchie gegen die Sozialdemokratie ausgebeulet. In Deutschland seien alle Versuche mißglückt, das Volk zu Attentaten zu verleiten. Redner spricht sein Bedauern darüber aus, daß bei der Besprechung einer so wichtigen sozialen Angelegenheit das Haus so schwach besucht sei. Er betont, der Staat sei der Sozialdemokratie Dank schuldig, denn dadurch daß dieselbe die Arbeiter so gut diszipliniert habe, seien bisher die Straßen Berlins vom Blut der Burgeosie unbefleckt gebsieben. Die ganze bürgerliche Pro­duktionsweise sei Schuld an dem Notstände. Redner warnt die Regierung den Anarchismus als Vorwand zur Reaktion zu benutzen. Staats­sekretär v. Bötticher giebt zu. daß an ver­schiedenen Orten Notstand existiere. Derselbe treffe aber nicht nur Arbeiter, sondern auch Arbeitgeber. Uebrigens sei es schwer konstatier­bar wer wirklich arbeitslos und wer arbeitsun­lustig sei. Die Regierung habe keine Veran­lassung, öffentliche Arbeiten in Angriff zu nehmen, da der vorhandene Notstand nicht so schlimm sei. Stumm (Reichsp.) äußert die gleiche Ansichten wie der Vorredner. Richter (freis. Bolksp.) glaubt nicht, daß die Landwirt­schaftskammern die Verhältnisse der Landwirt­schaft bessern werden, empfiehlt zur Besserung der gegenwärtigen Zustände Steuergesetze, welche keine Aussicht auf Annahme haben, sogleich zu­rückzuziehen und befürwortet eine möglichst ' schnelle Beendigung des Zollkrieges, da sonst die i oberschlesische Eisenindustrie sehr geschädigt würde, ^ Bebel (Soz.) bezeichnet es als unglaubliche ! Thatsache, daß die Regierung, auch wenn sie nur einen partiellen Notstand zugiebt, angesichts der traurigen Zeit mit neuen Steuern hervortritt. Staatssekretär v. Bötticher wendet sich gegen die Aeußerungen Bebels und nimmt die Berliner Polizei gegen den Vorwurf der Pflichtverletzung in Schutz. Möller (nat.lib.) behauptet die Ein­führung der 8-Stundentages vergrößere die Ar­

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