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Deutsches Weich.

Der Uebergang aus dem alten Jahre in den ucubcgonncnen Zeitabschnitt hat sich unter erfreulichen Ausblicken auf die allgemeine politischeLage vollzogen. Von verschiedenen für die europäische Politik maßgebenden Stellen aus, in Paris, in Budapest, in Rom, sind bei den offiziellen Neujahrsempfängen Aeußerungen gefallen, welche übereinstimmend die Hoffnung auf die fernere Erhaltung des europäischen Friedens bekundeten. Da der gegenwärtige Stand der internationalen Beziehungen sich im. Großen und Ganzen mit diesen friedlichen Er­wartungen deckt, so können also die Völker Europas mit Ruhe und Zuversicht der weiteren politischen Entwicklung des jungen Jahres 1894 entgegensetzen.

Die Beziehungen und Differenzen zwischen den Spitzen der Reichsregierung und den maßgebenden Persönlichkeiten im preußischen Kabinet sollen mit dem Eintritte des neuen Jahrs ihre Beilegung erfahren haben, wie wenig stens von verschiedenen Seiten versichert wird. Vielleicht hängen mit diesem behaupteten Aus­gleich die Audienzen zusammen, welche der Kaiser dem Reichskanzler Grafen Caprivi und dem Staatssekretär im Auswärtigen Amte, Freiherrn v. Marschall, zusammen am Dienstag, am Mitt­woch aber dem preußischen Ministerpräsidenten Grafen Eulenburg erteilte. Ob hiermit die jüngste innere Krisis, deren Vorhandensein höch­stens von den Offiziösen bestritten wurde, wirk­lich wieder beseitigl.worden ist. werden wohl die nächsten Wochen l^ren. Uebrigens fand am Dienstag abermals eine längere Sitzung des preußischen Staatsministeriums statt, an welchem auch der Reichskanzler teilnahm.

Die Erinnerung an die Affaire Bismarck- Arnim wird jetzt wiederaufgewärmt, allerdings in höchst überflüssiger Weise. Berliner Blätter enthalten eine Zuschrift des Grafen Arnim- Schlagenthin, des Sohnes des ehemaligen Botschafters Deutschlands in Paris, in welcher dem Fürsten Bismarck vorgeworfen wird, er habe gewußt, daß die in den kürzlich erschienenen Mitteilungen Dr. Hans Blum's über angebliche Spekulationen des Botschafters Grafen Arnim mit dem Baron Hirsch im Jahre 1873 uner­hörte Verdächtigungen seien, trotzdem habe aber der Fürst geschwiegen. Zum Beweise dessen produziert Graf Arnim einen vom 8. Dezember 1873 datierten Brief in der Angelegenheit an den Altreichskanzler. DieHamb. Nachrichten" bringen nun die Antwort auf den an Bismarck gerichteten Brief, den Graf Arnim-Schlagenthin in derFrankfurter Zeitung" und imBerliner Tageblatt" veröffentlichte. Der offenbar aus Friedrichsruh stammende Artikel drückt lebhaftes Erstaunen über oie unhöfliche Sprache des Schreibens aus. Ferner heißt es, auch wenn diese Unhöflichkeit nicht als Hindernis zur Be­antwortung vorläge, würde sich der Fürst kaum bewogen fühlen, mit Arnim's Sohn einen Kampf fortzujetzen, den vor 20 Jahren der Vater ge­führt hat. Bismarck wolle sich nicht in den Dienst des Reklamededücfniffes des jungen Arnim stellen.

Der Reichstag tritt an diesem Dienstag nach Ablauf der dreiwöchigen weihnachtlichen Ferienpause zur Fortsetzung seiner Arbeiten wieder zusammen. Der jetzt anhebende neue Sefsionsabjchnitt des Reichstages wird in erster Linie von den Weiteren Verhandlungen über die schwebenden großen Steuer- und Finanz­reformfragen im Reiche beherrscht werden. Bis

jetzt hat das Parlament die betreffenden Vor­lagen nur flüchtig gestreift, konnre doch vor Weihnachten nur die Novelle zum Stempel- abgabegesetz in der Generaldebatte durchgenommeü werden, während die Tabaksteuer- und die Wein- steuer-Borlage, sowie der Entwurf des Reichs­finanzreformgesetzes erst noch die Generaldiskussion zu passieren haben. Um so entschiedener werden sich nunmehr diese wichtigen Fragen in den ferneren Verhandlungen des Reichstages geltend machen, immerhin werden aber bis zu einer vor­läufigen Entscheidung, die bei der Spezial- berakung der beceffenden Entwürfe im Plenum zu erwarten steht, noch längere Wochen ver­gehen Vielleicht, daß daher erst der nachöster­liche Sessionsabschnitt die erstmalige Abstimmung des Reichstages über die Steuer- und Finanz­vorlagen und mit ihr eine bedeutungsvolle Entscheidung bringt. In der Zwischenzeit dürften Fragen, die mit den verschiedenen hervorragen­deren Teilen des Reichsetats und mit der Colonialpolftik Zusammenhängen, weiter die noch ihrer Erledigung harrenden Vorlagen zweiten und dritten Ranges ihre Rolle spielen.

Die Meuterei der eingeborenen Polizei­truppe in Kamerun ist deutscherseits nieder­geschlagen worden, ohne daß der Vorgang weitere bedenkliche Folgen nach sich gezogen hätte. Die in manchen deutschen Blättern aufgelauchte Be­fürchtung, als ob diese Revolte nur das Vor­spiel zu einem allgemeinen Aufruhr in der Kamerun Kolonie gewesen sein könnte, hat sich demnach als unbegründet erwiesen; immerhin war der ganze Vorgang freilich nicht unbedenklich. Inzwischen ist ein Teil der geflüchteten meuter­ischen Polizisten, unter ihnen der Rädelsführer selbst, aufgegriffen und dem kaiserlichen Gou­vernement zur Bestrafung eingestefert worden. Wenn jetzt trotzdem ein größeres Kommando Marinelruppen von Wilhelmshasen nach Kamerun abgeht, so hat man hierin wohl nur eine für alle Fälle berechnete Vorsichtsmaßregel zu er­blicken. Die Verstärkungen dürsten Anfang Februar an ihrem Bestimmungsorte eintreffen.

Berlin, 4 Jan. Dem Vernehmen nach hat sich das Staatsministerium mit der Ein­bringung der Novelle zur Strafprozeßordnung nunmehr einverstanden erklärt. Die Novelle dürfte demnächst dem Bundesrat zugehen.

Berlin, 4. Jan. Die deutsch-russischen Zollverhandlungen werden von neuem ausge­nommen. In maßgebenden Kreisen glaubt man, daß dieselben im Laufe des Januar zu einem gedeihlichen Abschluß gebracht werde». Es wird versichert, sämtliche preußischen Minister, insbe­sondere der Ministerpräsident, hielten das Zu­standekommen eines besseren handelspolitischen Verhältnisses mit Rußland für erwünscht. Der Ministerpräsident und der Finanzminister halten einen Zollabschluß im Interesse der Industrie für sehr notwendig. Der Kaiser hat bei dem gestrigen Empfange des Reichskanzlers und des Staatssekretärs v. Marschall, als er sich über die auswärtige Politik Vortrag halten ließ, da­bei den deutsch-ruffffchen Handelsvertrag be­sprochen. Der Kaiser billigte die Haltung beider Staatsmänner.

Berlin, 5. Jan. Die deutsch-russischen Zollberatungen werden nach der Rückkehr der russischen Delegierten unter günstigen Aussichten wieder ausgenommen werden. Wie verlautet, halte die Petersburger Reise der russischen Unter­händler großen Erfolg. Jetzt sei auch das rus fische Finanzministerium der deutschen Nachtrags­forderung nachgiebig gesonnen. Diese Nach­tragsforderungen bildeten neben der Frage der

Vertragsdauer noch die einzigen Streitpunkte; in Betreff derselben sei jedoch eine Einigung zu erwarten. Deutscherseits halte man an einer Vertragsdauer bis I9tt4 ^fest. Im Reichstag wird der Handelsvertrag wahrscheinlich Ende Februar beraten werde».

Berlin, 5. Jan. DerSozialist" meldet, der Kommandant der Berliner Schutzmannschaft ließ in voriger Woche das Polizeipräsidium und die Zentralwache der Schutzmannschaft nachts alarmieren, um die Kellerräume des Gebäudes des Polizeipräsidiums zu untersuchen, weil er vermutete, daß daselbst französische Höllen­maschinen versteckt seien. Der Polizeipräsident schritt ein und beantragte die Beurlaubung des Kommandanten sowie strenge Bewachung der bekannten Anarchisten.

Berlin, 6. Jan. Gegenüber den Aus­lassungen verschiedener offiziöser Blätter, können wir milteilen, daß Caprivi allerdings den Reichsfinanzreformplan Miguel's unterzeichnet und eingereicht hat. Trotzdem steht fest, daß der Reformplan gegenwärtig Caprivi sehr un­bequem ist. Der Reichskanzler ist jedenfalls der Ansicht, die Dnrchdrückung des Finanzplans sei momentan höchst inopportun. Bei der hohen Einsicht Miquel's war zu erwarten, daß er da­mit einverstanden war, die Entscheidung über den Plan zu vertagen.

Hamburg. Infolge des starken Eis­gangs sind zahlreiche schwere Schiffsunfälle vor- gekommcn. Sprot tau. Wegen der überaus strengen Kälte ereigneten sich mehrfache Stör­ungen im Bahnbetrieb. Wiederholt fror Wasser in den Röhren der Lokomotiven ein. Thorn. Die Kälte beträgt 22 Grad Celsius. Mehrere Todesfälle kamen durch Erfrieren vor.

Bremerhaven, 5. Jan. Der nach La Plata bestimmte LloyddampferMark" rannte infolge des niedrigen Wasserstands auf Grund und wurde vom Treibeis eingeschloffen.

Leipzig, 5 Jan. Das Reichsgericht hob das Urteil der Heilbronner Strafkammer vom 11. August 1893, wodurch der suspendierte Oberbürgermeister Hegel maier u. der Stadt- Pfleger Füger wegen Fälschung öffentlicher Ur­kunden im Amte zu drei-, bezw. einmonatigem Gefängnis verurteilt wurden, auf und verwies die Sache zur nochmaligen Verhandlung nach Hall, da der subjektive Thatbestand nicht ge­nügend festgestellt sei.

Bernburg, 6. Jan. Heute früh 4 Uhr brach im hiesigen herzoglichen Schlosse, in welchem die Behörden ihren Sitz Haben, Feuer aus. welches Stunden lang wütete und jetzt noch nicht gelöscht ist. Kreisdirektor Hagemann und sein Kutscher sind in den Flammen um­gekommen. Viele Akten sind verbrannt; ebenso etwas Geld.

München, 5. Jan. DieNeuesten Nach­richten" versichern aufs bestimmteste, daß Bis­marcks Memoiren von den Nachfolgern des Cottaschen Verlags, den Gebrüdern Kröner in Stuttgart, im Drucke bereits vollendet seien. Das Werk umfasse 6'/, Bände. Der Fürst wünsche, daß sie vor seinem Tode nicht ver­öffentlicht werden.

München, 3. Jan. Ein hiesiger unge­nannter Wohlthäter hat dem Minister des Innern 20000 ^ mit der Bestimmung übergeben, hie­von je 10000 ^ für den bayrischen Kunst­gewerbeverein und dem Kirchenbaukomite für den Bau einer 3. protestantischen Kirche in München als Geschenk zu übergeben.

Vom Rhein, 3. Jan. Der Wafferstand des Rheins ist so niedrig, daß die Schifffahrt