satz ziemlich bedeutend. Wir notieren per 100 Kilogr.: Weizen, Land 16 Mk. 80 Pf., La Plata 17 Mk. 40 Pf., Kansas 17 Mk. 50 Ps. bis 17 Mk. 75 Pf., bayr. 16 Mk. 50 bis 17 Mk. 25 Pf. niederbayr. 18 Mk. 50 Pf., rumän. la. 17 Mk. 50 Pf. bis 17 Mk. 75 Pf., Kernen 16 Mk. 50 Pf. bis 17 Mk., Dinkel, beregnet, 11 Mk., unberegnet, 11 Mk. 40 Pf., Gerste, bayr. 18 Mk. 50 Pf., Ungar. 19 Mk. bis 20 Mk., württ. 17 Mk. 50 Pf., Tauber 18 Mk., Hafer, holl. 19 Mk. 40 Pf., rumän. 18 Mk. bis 19 Mk., Alb 17 Mk. bis 18 Mk. 75 Pf., Mais, Donau. 12 Wk. 50 Pf. — Mehlpreise per 100 Kilo. inkl. Sack bei Wagenladung: Mehl Nr. 0: 28 Mk. bis 29 Mk., Nr. 1: 26 Mk. bis 27 Mk., Nr. 2: 24 Mk. 50 Pf. bis 25 Mk., Nr. 3: 22 Mk. 50 Pf. bis 23 Mk. Nr. 4: 18 Mk. bis 19 Mk. 50 Pf. Suppengries: 29 Mk. Kleie mit Sack 9 Mk. per 100 Kilo je nach Qualität.
Ausland.
In Bulgarien herrscht noch große Aufregung infolge der Entdeckung, daß 2 Brüder Iwanow die rechtzeitig entdeckte und vereitelte Absicht hatten. bei der Beisetzung des Grafen Hartenau Dynamitbomben mitten unter das Trauergeleite zu werfen und den Prinzen Ferdinand zu ermorden. Das Attentat sollte ausgeführt werden, während der Sarg des verstorbenen Fürsten Alexander aus dem Eisenbahnwagen gehoben wurde. Der bei dem Attentäter Iwanow gefundene Dolch, mit dem Fürst Ferdinand ermordet werden sollte, war ver- g'ftet.
Unterhaltender Teil.
In letzter Stunde.
Eine Dorfgeschichte von E. Eiben.
(Fortsetzung 6.)
(Nachdruck verboten.)
Der Wilderer lachte pfiifig in sich hinein.
„Er selbst war mehrere Wochen in Untersuchungshaft wegen des toten Peters," fuhr der Schulmeister fort, „und hat geschwiegen. Er meint, damit allein schon die zweihundert Thaler verdient zu haben. Du weißt, man hat ihn wieder frei geben müssen und die Untersuchung über Petcr's Tod schlief ein. — Dem Hans kann ich aber die tausend Thaler nicht geben. Du weißt, mein Kind, wir sind arm. Aber Du kannst mich vor der Rache des Wilderers schützen
— Du, mein Kind! — Du hast mir das Wort gegeben, daß Du es thun willst — wirst Du es halten?"
„Ja, Vater!" sagte Annaliese mit heiligem Ernst, „ich will es halten. Sprich, was ist es?"
Der junge Bauer hatte sich bisher mit keinem Worte an dem Gespräch beteiligt, jetzt hob er an:
„Annaliese. Du weißt, daß ich Dir von Herzen gut bin, Dir zu Liebe alles thun könnte!
— Sei mir auch gut, gicb mir Deine Hand, werde meine Frau! — Ich zahle für den Vater die tausend Thaler —"
„Mit Geld glaubst Du mein Herz kaufen zu können, Paul?" unterbrach ihn Annaliese mit schmerzlichem Tone.
Der Vater ergriff wieder das Wort.
„Mein Kind, — der Paul ist ein braver Mensch und er hat Dich lieb! Du wirst es gut bei ihm haben! — Laß Dich nicht von einer schwärmerischen Herzensneigung bestimmen, die wahre Liebe reift erst in der Ehe. Der Vater sagt es Dir und Du darfst ihm glauben. Bringe mir zu Liebe das Opfer, wenn es Deinem Herzen jetzt als ein Opfer erscheinen mag, später wirst Du anders darüber denken, — bringe mir das Opfer, Kind, und werde Mühlhofbäuerin!"
Sie erbleichte bis in die Lippen — ihr Busen wogte — ihr Herz zuckte krampfhaft zusammen.
„Annaliese!" flehte Paul, „werde mein, mache mich glücklich! Ich werde Dich auf den Händen tragen mein Leben lang! Ich bitte Dich, sage: Ja!"
Sie erhob die feuchten Augen, sah ihn wehmütig an, reichte ihm beide Hände und sagte fast tonlos:
„Du willst es, Paul — der Vater will es, ich habe ihm das Wort gegeben — gut, ich halte es! — Ich will Dir angehören mein Leben hindurch, aber fordere mein Herz nicht — das kann ich Dir nicht geben-"
Thränen entstürzten ihren Augen und sie wandte sich mit verhülltem Antlitz ab.
Der junge Bauer trat zu ihr.
„Weine nicht, Annaliese!" sagte er weich, „weine nicht! Meine Liebe ist treu und wird Dich hegen und pflegen wie eine zarte Blume!
— Ich kann nicht ohne Dich leben, Annaliese, ich kann nicht!" fügte er mit leidenschaftlicher Heftigkeit hinzu. „Ich würde mich in den Mühlbach stürzen, sähe ich Dich die Frau eines Anderen werden. Habe Mitleid mit mir, Annaliese! Du wirst mich lieben lernen —"
„Nie, Paul, nie!" erwiderte sie entschieden. „Doch sprechen wir nicht mehr darüber. Du hast mein Wort und ich werde es halten — Kein Wort mehr, Paul!" fuhr sie finster und fast drohend fort, ihm eine Erwiderung abschneidend. „Es ist abgemacht! Zärtlichkeiten verlange ich nicht und kann sie auch nicht geben."
Damit schritt sie aus der Stube.
In ihrem Kämmerchen aber warf sie sich auf das Lager und weinte bitterlich.
Was weiter zwischen den Männern verhandelt wurde, erfuhr sie nicht.
Sie hatte nicht den Mut, dem Forstgehilfen von ihrer Verlobung Mitteilung zu machen, sie betraute damit ihren Vater. Aber Stolzenberg suchte sie auf, forderte Erklärungen, die sie nicht geben konnte und wollte» und grollend wandte er sich von dannen.
So weh es ihr auch that, daß er sie für treulos halten mußte — war es ihr doch auch wieder um seinetwillen recht — sie wähntej, er werde sich so eher zu trösten wissen, sie seiner Liebe für unwürdig halten.
Sie brachte das Opfer, wurde Paul's Frau
— und de. Lohn? — Ein freudenloses Dasein an der Seite eines ungeliebten Mannes. Der Vater war gestorben und hatte ihr letztes Glück mit in das Grab genommen.
Wie mit unverwischbarer Schrift stand die geschilderte Szene in ihrem Gedächtnis geschrieben
— fast Wort für Wort! Ach, sie hatte sich das Vergangene auch ja so oft, in der ersten Zeit täglich, vergegenwärtigt, daß sie es wohl nicht vergessen konnte.
Und nun — während sie fiebernd dalag
— wurde der Stab gebrochen über den einstigen Jugendgeliebten, weil er ihren Mann erschossen haben solltet — In ihrer Seele stand die Ueber- zeugung von seiner Unschuld fest — aber die Richter, würden sie sich nicht von dem Schein blenden lassen und ihn verurteilen? Vielleicht zum Tode?! — Sie schauerte bei diesem Gedanken innerlich zusammen.
Aber wer war der Mörder, wenn nicht der Förster? — Dunkle Frage, die seit Wochen ihren Geist quälte! — Jetzt — plötzlich — glaubte sie die Antwort darauf gefunden zu haben: Der Wilderer Hans Mohr ist der Mörder! — Dem verwegenen Burschen war eine solche That zuzutrauen.
Ja, Niemand anders als er konnte der Thäter sein — Niemand! — Daß sie doch nicht früher darauf gekommen war und dem Untersuchungsrichter ihren Verdacht mitgeteilt hatte!
— Aber vielleicht war es noch nicht zu spät! —
Wenige Tage vor dem jähen Tode ihres Mannes war Hans auf dem Hofe gewesen. Er stritt sich mit ihrem Manne — worüber wußte sie nicht.
Beide waren allein und hatten heimlich miteinander zu thun. Sie war im Obstgarten gewesen und hatte die Beiden zufällig gesehen. Als sie gekommen war, hatte sich der Hans entfernt und, wie sie glaubte, drohend die Hand gegen den Bauer geschüttelt. Auf ihre Frage, was der Hans gewollt habe, war ihr von ihrem Mann die mürrische Antwort zu Teil geworden: „Es geht Dich nichts an!" — Gewiß, zwischen Beiden war es zu Streitigkeiten gekommen, der Hans hatte vielleicht Geld haben wollen und der Bauer es verweigert. Wer wußte, worauf Hans seine Ansprüche gründete! — Genug — es stand in ihrem Herzen fest — der Hans hatte sich gerächt, den Bauer erschossen, als er ihn im Walde getroffen hatte.
Annaliese wußte nicht, daß Paul Jensen damals den Wilderer, von dem er im Vertrauen
jene That des Schulmeisters erfahren, bestimmt hatte, von diesem eine größere Summe als Schweigegeld zu fordern. Paul setzte voraus, daß der Schulmeister die tausend Thaler nicht werde austreiben können, und bot ihm seine Hülfe an unter der Bedingung, daß Annaliese ihn heirate. So war's gewesen — das der finstere Plan, den Haß und Eifersucht ausgebrütet hatten. Das Gefühl dieser Schuld verließ den Bauer aber nimmer, sorgte doch der Hans dafür, daß es nicht einschlief — er erpreßte von ihm unter Drohungen manchen Thaler.
Die Bäuerin erhob sich, raffle all' ihre Willenskraft zusammen, um ihr Unwohlsein zu bekämpfen, befahl anzuspannen und legte ihren Sonntagsstaat an. Sie wollte noch hin zum Schwurgericht, von ihrem Verdacht Mitteilung machen, den geliebten Mann vor einer Verurteilung retten — zu spät! zu spät! —
Als sie den Fuß in den Wagen setzte, kam der Knecht, den sie als Zuhörer zur Verhandlung gesandt hatte, eiligen Laufes zurück.
„Der Förster ist zum Tode verurteilt!" schrie er schon von weitem der Bäuerin zu.
Sie hörte es — stieß einen gellenden Schrei aus, worin das ganze Weh ihres Herzens bebte .— und brach bewußtlos zusammen. —
Man mußte sie ins Haus tragen. Der Arzt wurde gerufen. Wochenlang lag sie da, eine willenlose Beute des wilden Fiebers! — In ihren Phantasien sprach sie nur von dem Förster und einem Schaffst und jammerte zum Gotterbarmen.
Monden verflossen, bevor die Macht des Fiebers gebrochen war und sie wieder langsam genas.
Nach dem Schicksal des Försters fragte sie nicht — sie hielt ihn für tot — und Niemand wagte cs, mit ihr darüber zu reden, aus Furcht, sie allzusehr wieder aufzuregen. Auch halte es der Arzt auj's Strengste verboten.
(Fortsetzung folgte
Ein Schnee-und Eis-Veloziped. Ein Amerikaner aus dem Staate Pennjylvanien mit Namen Jonas Schmid hat ein Veloziped erfunden, das speziell zur Fortbewegung auf Eis und Schnee bestimmt ist. Dieses Fahrrad ist fast ganz nach dem Modell der Bicycles konstruiert und wird auch beinahe in derselben Weise gehandhabt wie diese. Der untere, Hintere Teil des Gestells ruht auf einem aus Metall bestehenden Rutscher, der, wie auch ein zweiter am Ende der Lenkstange angebrachter, zum Dahingleiten auf dem Schnee bestimmt ist. Der vordere Rutscher ist, um ein leichteres Steuern zu ermöglichen, gebogen. Ein mit stählernen Spitzen versehenes und durch einen zweiarmigen Hebel hoch und niedrig zu stellendes Triebrad schiebt das Ganze vorwärts. Der Antrieb erfolgt durch Vermittlung einer Kette. Zum Gebrauch des Rades auf Eisflächen bedient man sich der Schlittschuheisen, die durch Schrauben an den Kufen befestigt werden.
Ein Riesenfaß, das für eine Weingroßhandlung in Neustadt a. H. bestimmt ist, wird in der Frankthalec Faßfabrik Jean Tropf zusammengesetzt. Es hat eine Länge von 5,30 Meter, eine Bauchhöhle von 5 Meter und nimmt die Kleinigkeit von etwa 86 000 Liter in sich auf. Wenn das Faß fertiggestellt ist, wird es eine Schwere von etwa 250 Zentner und wenn gefüllt, eine solche von etwa 10000 Zentner haben.
Freunde des Sternenhimmels machen wir darauf aufmerksam, daß in den Tagen vom 6. bis 13. ds. Mts. wieder zahlreiche Sternschnuppenfälle zu beobachten sein werden, welche dem Sternbilde der „Zwillinge" zu entstrahlen scheinen. Deshalb werden sie auch Geminiden- schwärme genannt.
Alter schützt vor Thorheit nicht. In Greniermongond bei Lepuy ermordete der 75jähr. Girard Soulier seine 68jährige Gattin aus Eifersucht. Er glaubte sie nämlich, wie es heißt, mit Recht, unerlaubter Beziehungen zu einem 80jährigen Nachbar schuldig.
Redaktion, Druck und Verlag von C. Meeh in Neuenbürg.