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Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
— Neuenbürg, 19. Okt. Der definitive Wegzug unseres Hrn. Oberamtsarzts Fischer nach Mannheim ist nun zur Gewißheit geworden. Obgleich bekannt war, daß ihm unsere bergige Gegend die Ausübung der ärztlichen Praxis in den letzten Jahren in Anbetracht seiner zeitweise leidenden Gesundheit sehr erschwerte, so glaubte man doch nicht an die Verwirklichung des von ihm öfters geäußerten Entschlusses, unseren Bezirk dauernd zu verlassen. Man war eben an seine Person zu sehr gewöhnt und es ist gewiß nicht zuviel gesagt, wenn man von ihm behauptet, daß er weitaus zu den populärsten Persönlichkeiten des Bezirks gehört hat. 22 Jahre lang hat er in Stadt und Bezirk seine Thätigkeit als Oberamtsarzt, praktischer Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer entfaltet und sich durch seine hervorragenden Leistungen, namentlich auf dem Gebiet der Geburtshilfe, seinen leutseligen und geraden Charakter das Vertrauen seiner Mitbürger in hohem Maße erworben. Was man hauptsächlich an ihm gerühmt hat, das war seine Gewandtheit in Feststellung der Diagnose und die Ruhe, die er während der ärztlichen Hilfeleistungen, selbst in schweren Fällen, an den Tag gelegt hat. Wir werden ihm ein gutes Andenken bewahren und wünschen, es mögen ihm mit seiuer Familie in der neuen Heimatsstadt noch viele Tage der Gesundheit und des Glückes beschicken sein!
Pforzheim, 19. Okt. (Korresp.) Heute fanden hier in Stadt und Bezirk die Wahl- männer-Wahlen für den Landtag statt. Dieselben ergaben einen glänzenden Sieg der nationalliberalen Partei, deren Liste in der Stadt allein vor der gegnerischen der Sozialdemokraten einen Vorsprung von nahezu 600 Stimmen hat. Auch im Bezirke, aus welchem die Resultate zur Zeit noch nicht vollständig vorliegen, dürfte die nationalliberale Majorität eine beträchtliche sein. Die Sozial
demokraten halten mit aller Bestimmtheit auf den Sieg in Stadt und Bezirk gerechnet und in nationalliberalen Kreisen hielt man diese Möglichkeit keineswegs für ausgeschlossen. Umso größer ist auf der einen Seite die Genugthuung und auf der anderen die Enttäuschung. Die aus zwei Köpfen bestehende sozialdemokratische Kammer-Fraktion wird also keine Vermehrung erfahren.
Eingesandt. Neuenbürg. Die städtische Straßenbeleuchtung hier, wie sie gegenwärtig abgeändert wird, darf eher als eine Verschlechterung gegen früher bezeichnet werden. Früher gieng die Beleuchtung vom Schnittpunkt der Straßen aus, jetzt werden die Laternen an den Häusern angebracht und beleuchten mehr die Häuser wie die Straßen. Sieht man aber gar, wie Laternen an ganz falschen Punkten angebracht werden, so dürfte eine öffentliche Rüge derartiger Fehler am Platze sein. Die in der Burgstraße angebrachte, früher zugleich den Kirch- platz beleuchtende Laterne ist kürzlich vorn am Eck des alten Schulhauies festgemacht worden, so daß jetzt der Kirchplatz und der Aufgang zum Schloß, sowie der Eingang zur Grabenstraße vollständig im Dunkeln liegen. Die ganze Nachbarschaft ist darüber einig, daß, wenn überhaupt der frühere Kettenhang der Laterne geändert werden soll, der richtige Platz das Eck am Sonnenwirt Lustnauer'schen Hause ist. Bon dort aus beleuchtet die Laterne den Weg und Eingang zur Kirche, wo bekanntlich im Winter Abendgottesdienst gehalten wird, sie wirft das Licht nach der städtischen Bodenwage, welche hie und da auch Nachts benützt wird, ferner erhellt sie den Aufgang zum Schloß und den Kirchplatz bis zum Eingang in die Grabenstraße, auch die Burgstraße erhält hipreichend Licht. Man hofft, daß die bürgerlichen Kollegien so viel praktischen Sinn haben, um eine unverzügliche Aenderung in obiger Beziehung zu treffen.
Einige Bewohner der Burgstraße.
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Berlin, 20. Okt. Der Kaiser, der heute pachl 12 Uhr 10 Min., von Bremen kommend, auf der Station Wildpark bei Potsdam eingetroffen ist, nahm heute morgen im Neuen Palais die Vorträge des Reichskanzlers und des Chefs des Militärkabinets entgegen. Der Reichskanzler war zugleich mit dem Kaiser von Bremen hieher zurückgekehrt. — Geheimer Kommerzienrat Krupp in Essen ist heute nachmittag vom Kaiser nach dem Neuen Palais befohlen worden.
Bremen, 18. Okt. Der Kaiser traf um 11 Uhr zum Fest der Einweihung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals am Bahnhof ein, empfangen von den Bürgermeistern, von Graf Waldersee und anderen hohen Persönlichkeiten. Er trat sofort die Rundfahrt durch die festlich geschmückte Stadt nach dem Festplatz an. Nach der Begrüßung des Kaisers durch den Vorsitzenden des Komitees erfolgte die Uebergabe des Denkmals an die Stadt. Bürgermeister Pauli hielt eine Ansprache, worin er namens der Stadt das Denkmal übernahm und in deren weiterem Verlauf sagte: „Das Denkmal soll uns und unsere Enkel gemahnen an den Gründer des Reiches, den erhabenen Kriegs- und Friedensfürsten, der als die Verkörperung alles des en, was den wahren Herrscher macht, durch die Geschichte wandeln wird. Auch ohne Stein un Erz würde dessen Gedächtnis fort und fort e Geschlechtern erhalten bleiben. Wenn "ns fernen Zeiten die Geschichte von heule sich der Sage verwebt, wird Kaiser Wilhelm 1. einer der Lieblinge des Volks auch in ihr w ' leben, gleich einem Karl, einem '
Ewig wird sich das Gedächtnis an ihn ye mit dem eine neue Zeit in der-Entwicklung