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Kaiser Wilhelm, den Zaren und den König von Italien zu ermorden. Auf den 22jährigen Romagnoli ist eines der Ausführungslose gefallen. Romagnoli hat sich am 27. v. Mts. in Buenos- Aires auf dem DampferHalle" nach Bremen ein­geschifft und dürfte bereits hinter Schloß und Riegel sitzen. Wer die anderenAusgelosten" sind, davon hat man zur Zeit noch keine Ahnung.

Berlin, 24. April. Nach dem Anarchisten Romagnoli wurde, wie dem Berliner Tagblatt aus Bremerhaven gemeldet wird, der dort von Buenos Ayres angelangte Lloyddampfer Halle vor der Weiterfahrt nach Bremen polizeilich scharf visitiert, jedoch erfolglos. Dagegen soll ein gelandeter Ita­liener, dessen Person Zweifel erregt, polizeilich über­wacht werden.

Berlin, 25. April. Wie der Post aus Budapest telegraphiert wird, wurden in den letzten Tagen für die englische Regierung in Ungarn 900 Pferde angckauft, die für Südafrika bestimmt sind. Dieselben werden Anfang Mai aus Fiume nach dem Kriegsschauplätze transportiert werden.

Wien, 24. April. Gestern hielt Bürger­meister Lueger in einer Versammlung im christ­lichen Arbeitshaüse eine längere Rede, in welcher alle christlich denkenden Leute zu energischem Krieg gegen die Sozialdemokraten und gegen die All­deutschen anfgefordcrt werden. Diese Rebellen, so sagt Lueger, gehören nicht in die Schule, nicht ins Parlament und nicht in den Rechtsstand. Sie müssen hinaus aus Oesterreich.

Haag, 25. April. Präsident Krüger empfing gestern einen Abgesandten Bothas mit wichtigen Dokumenten und Berichten vom Kriegs­schauplatz. Botha schildert die Situation der Engländer in düsteren Farben und knüpft die Hoff­nung daran, daß die Buren doch noch siegen werden.

Brüssel, 23. April. Wie dasPetit Bleu" erfährt, hat Dr. LeydS gestern einen Protest an die deutsche Regierung abgesandt, gegen die Lieferung von Waffen und Kanonen durch deutsche Fabriken an England. Zwei frühere Proteste seien von ver­deutschen Negierung nicht beantwortet worden.

Paris, 24. April. Der Sportsmann Lucien Chapouillon erschoß sich gestern in Chantilly, nachdem er sein 2 Millionen betra­gendes Vermögen auf den Rennplätzen verloren hatte.

Aus London wird dem Lok.-Anz. mitge­teilt: Die Westminster-Gazette meldet: Die Gene­rale Botha, Delarey und andere Burensührer werden von Lord Kitchener eine Benachrich­tigung erhalten, daß er sie Ende dieser Woche empfangen werde unter der aus­drücklichen Bedingung, daß die Frage der Unab­hängigkeit der Republiken und der Amnestie nicht berührt würde. Es heißt, man hege gute Hoffnungen bezüglich des Ergebnisses dieser Zusammenkunft'

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London, 24. April. Aus Kapstadt wird amtlich berichtet, daß sich bedeutende Burentruppen in Namaqua-Land befinden. Dieselben besetzten einen Hügel nördlich von Tella. Aus Rosmoad wird gemeldet: die Anwesenheit von Buren im Distrikt von Graafreinet wird gemeldet. Oberst Haig hat Graafreinet am 19. April mit einer fliegenden Kolonne verlassen. Tie Panzerzüge leisten immer­noch vorzügliche Dienste.

London, 24. April. Aus Kapstadt wird berichtet: Gestern waren 9 neue Pestfälle zu ver­zeichnen, darunter 4 bei Europäern. Eine Kranken­schwester des Spitals der Pestkranken ist der Seuche ebenfalls erlegen. Ein Malaye, welcher mit einem Pestverdächtigen in Berührung gekommen war, sträubte sich gegen seine Unterbringung im Hospital. Die ihm zu Hilfe eilenden StammcSgenossen wider­setzten sich der Polizei, die sich schließlich unverrich­teter Sache zurückziehen mußte.

London, 25. April. Wie aus Pretoria berichtet wird, rafft die Pferdeseuche 75 °/° des ge­samten Pferdematerials hinweg, wodurch die Ope­rationen der Engländer bedeutend beeinflußt werden.

London, 25. April. Ein amerikanischer Schooner und der deutsche DampferManhattan" nach Savannah bestimmt, sind bei Philadelphia zus ammen gestoßen. Ersterer sank; ver­deutsche Dampfer konnte seine Reise fortsetzen.

Cardiff, 24. April. Eine Versammlung von Vertretern der Minenarbeiter von Südwales und Monmouthshire nahm eine Resolution an, die gegen den Kohlenausfuhrzoll Widerspruch erhebt, und beschloß, Delegierte zu wählen, die an der Zusammenkunft der Vertreter der Bergarbeiter- Englands Teil nehmen sollen. Ter kommende Montag soll in den Kohlenbergwerken als allge­meiner Feiertag gelten, um gegen den Kohlen­ausfuhrzoll zu protestiren. Auch die Vertreter der Bergarbeitervereinigung von Jorkshire nahmen eine Resolution gegen den Kohlenausfuhrzoll an und beschlossen sich an das Parlament zu wenden.

New-Aork, 24. April. Das Staats­departement erklärte, es würde die Proteste der Vertreter der Buren bezüglich der Ausfuhr von Mauleseln aus den Vereinigten Staaten nach Süd­afrika prüfen.

Die Wir««» i» Utziss.

Berlin, 24. April. Graf Waldersee meldet aus Peking: Bis Kalgan vorgesandte Patrouillen fanden dort und in der Umgegend keinerlei T rup p e n a ns am m lun g e n. Li- Hung-Tschang teilt mit, daß die Truppen des Generals Liu von Huolu über Tsinghing nach Schansi zurückgingen. Die Kolonne der Generale Bailloud und Kettler erreichte ohne Kampf die an verschiedenen Stellen die Grenze nach Schansi bildende große Mauer.

Berlin, 25. April. Nach einer Meldung

aus London meldet die Times aus New-Iork: Nach Pekinger Berichten ist wiederum ein Streit zwischen dem Grafen Wal de rsee und General Chaffee ausgebrochen. Der Oberst-Comman- dirende schlug vor, an den Thoren der verbotenen Stadt eine deutsche Wache zu placiren, nachdem die Amerikaner abgezogen waren. General Chaffee erwiderte, die Amerikaner würden ihren Posten be­setzt halten. Trotzdem ist die amerikanische Ab­teilung überhaupt nicht stark genug, um die ameri­kanische Gesandtschaft zu beschützen. In Washington ist von der Sache nichts öffentlich bekannt.

London, 25. April. Aus Peking wird gemeldet: Die chinesischen Streitkräfte in der Nähe von Shanhaikwan haben dem Angriff der vereinigten französischen, englischen und japanischen Truppen keinen Widerstand entgegengesetzt und sich schließlich zurückgezogen. Viele Chinesen wurden getödtet. Die deutschen Truppen sind bis zu den Schansi- Pässen vorgedrungen, ohne auf Widerstand gestoßen zu sein. Die eingeborenen Chinesen befürchten, daß neue Expeditionen der europäischen Truppen die Chinesen zum Widerstände aufrcizen könnten. Drei chinesische Beamte, Mitarbeiter von Li-Hung-Tschang hatten eine Conferenz mit den Vertretern Frank­reichs, Deutschlands, Englands und Japans. Die europäischen Vertreter erklärten diesen, daß die Ent­schädigung, welche von den Mächten Ende Juni ge­fordert würde, 65 Millionen Pfund betrügt. Die Entschädigung wächst mit jedem Monat uni 100000 Pfund. _

Standesamt tzatw.

- do r rn c :

14. April Emil Gustav Schill, Sohn des Emil Adolf Schill. HilfrwärterS hier.

14. Bruno Julius Zapp, Sohn des Julius

Zapp, Spiunmcisters hier.

19. Ernst Georg Schechiugcr, Sohn des Christian

Friedrich Schcchinger, Maschineustrickers hier.

22. Paul Wilhelm Müller, Sohn des Josef

Müller, Lokomotivführers hier.

Gestordeue:

16. April. Katharine Barbara Schill, Zimmermanus Wwe. hier, 76 Jahre alt.

am Sonntag Zuöilaie, 28. April.

Vom Turm: 192. Predigtlied: 128, Jesu frommer Menschenheerden. 9 Uhr Vorm.-Predigt, Herr Stadt­pfarrer Schmid. 1 Uhr- Christenlehre mit den Söhnen.

Keiertag, Philippi und Jakobi, 1. Mai.

9 Uhr: Predigt im Verrinshaus, Herr Stadt­pfarrer Schmid.

Nekkameleik.

k LW. LsckarAs .

Auster xortokrvi. Osu^Llilsnrls grösstes 8pso!algssekLtI

MMl.8Lvr°3kkz.M8n.l9

veiririxsrstr. 43, Leks La«n« F-atvÄc

Amtliche KekMtmchungcn.

Airffsr-errrrrg.

Die noch rückständigen Fassionen über Kapital- und Dienst-Ein­kommen pro 1. April, sind bis spätestens 1. Mai. d. I. hier abzugeben, andernfalls sie gegen Bezahlung einer Ganggebühr von 20 -- abgeholt werden.

Ealw, den 25. April 1901.

Ortssterrrrkomvriffiou.

Vergeben von Vauarbeiten.

Zum Umbau der evang. Kirche in Neubulach sind nachstehende Bauarbeiten zu vergeben:

Abbrucharbeiten.400..

Grab- und Betonierarbeiten. 250..

Maurerarbeiten. 2250.

Zimmerarbeiten. 4500.

Gipserarbeiten. 2300. -

Flaschnerarbeiten. 450..

Schreinerarbeiten. 7100..

Schmied- und Schlosserarbeiten . . 800..

Anstricharbeiten. 1350..

Pläne, Kostenvoranschläge und Bedingungen liegen auf dem Rathaus in

Neubulach und bei den Unterzeichneten Architekten vom 26. dS. Mts. bis 4. Mai zur Einsicht auf.

Die Angebote sind schriftlich bis Samstag, den 4. Mai, nachmit­tags 1 Uhr, auf dem Rathaus in Neubulach verschlossen und mit entsprechen­der Aufschrift versehen abzugeben.

Die Submittenten können der Eröffnung der Offerte beiwohnen. Zu­schlagsfrist 8 Tage. (Ankunft der letzten Post hier Freitag Nachts 10 Uhr.)

NenbulachStuttgart, 25. April 1901.

Gesamtkirchengemeinderat. Banleitung:

Architekten.

Stadtgemeinde Liebenzell.

Vergebung von Vauarbeiten.

a) Die zur Fortsetzung der städt. Wasserleitung in der Hauptstraße gegen das Obere Bad auf 60 w Länge nötigen

Grabarbeiten, Anschlag.95

Maurer- und Steinhauerarbeiten, Anschl. ... 45

Arbeiten des Verlegens der Muffenrohren, Anschl. 70 die Lieferung von gußeis. Röhren nebst Form­stücken, Anschl. 400

zus. 610

b) die Anstricharbeiten der Brücke zum Oberen Bad,

Anschlag.80

v) die Gipser- und Anstricharbeiten der II. Schullehrerswohnung, werden am Montag, de« 28. April ds. I., abend 7 Uhr, auf dem Rathaus dahier, im Akkord vergeben, wozu tüchtige Unternehmer ein­geladen werden.

Kostenvoranschlag und Akkordsbedingungen liegen beim Stadtschulthcißen- amt hier zur Einsichtnahme auf.

Den 24. April 1901.

Gemeinderat.

Vorstand: Mäulen.