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Borficht beim Einkäufe von
Zacherlin,
(6i«8<!8 8l»iiiiell8ivert wirkende» Aitte>8 Fegen jederlei In8eklen)
MW
Kunde: . . „Warum reichen Sie mir denn offenem Ill8ektenpolver?? . . . Ich habe doch „Zach erlin" verlangt und solches existiert bekanntlich
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nnr in Flaschen! — Üffene8 Insektenpulver nehme ich nicht an . . . ., denn ich weiß gor gut, daß es blos ein arger Mißbrauch des mit Recht gerühmten Namens „Zach erlin" ist, wenn gewöhnliches Insektenpulver in Briefen, Dütcn oder Schachteln für „Zacherlin" ausgegeben. — Entweder geben Sie mir eine velÄegelle kIS8eke mit dem
Namen „Lnederl"-oder mein Geld retour. Jrreführen lasse
ich mich nicht!!
In Neuenbürg bei Herrn H. Lustnauer,
„ Wildbad „ „ Aust. Kammer,
_ „ „ ., „ M, Umgeller, Apoth.
Wlljlig für Sic LtlM Klilktmeißl!
Da die eminenten Vorteile, welche durch die neueit? Backofenbautechnik geschaffen wurden, noch nicht allgemein oder genügend bekannt sind, Me ich mich veranlaßt, alle Inter > essenten der Bäckerbranche speziell darauf aufmerk,am -ü ^ ^ machen, daß ich infolge meiner jetzigen Geschäftseinrichtung
1 in der Lage bin. alle Produkte der neuesten Backofenbaukunst ! j in nur solider, gediegener und preiswürdiger Arbeit ausm-
? l führen und ganz besonders auf meine Oefen aufmerksam zm
MM ^ machen, die infolge einer sinnreichen Vorrichtung, rein M M Röhreleitung es ermöglichen. den Schwell von beliebiger Seite in den Ofen einzuführen und denselben eben so be. liebig zu regulieren und in die Backstube leiten zu können so daß.dadurch ein großer Vorteil hinsichtlich der Erzeugung goldgelber' prächtig sich präsentierender Backwaren entsteht. Trotz dieser praktischen Vorrichtung bedarf der Ofen keiner weiteren Heizung, wie dies bei anderen Systemen der Fall und erzielt somit auch eine große Material- Ersparnis. außer der an Zeit, abgesehen von der praktischen reinlichen Handhabung dieser Oefen. Es ist kaum notwendig zu bemerken, daß ich auf den ersten Fach-Ausstellungen des In- und Auslandes für meine Erzeugnisse mit den höchsten Auszeichnungen und ersten Staatspreisen bedacht wurde und ein Lager in Materialien aller Art. Armaturen wie sie existieren rc. besitze, wie kaum ein anderes Konkurrenz-Geschäft; dabei für jeden Ofen Garantie leiste und die Erstellung eines jeden derselbe« unter meiner persönlichen Leitung geschieht. Schließlich füge ich noch bei, daß über die von meinem, seit 25 Jahren bestehenden, im In- und Auslande rühmlichst bekannten Geschäfte erbauten Oefen, Hunderte von Zeugnissen schmeichelhaftesten Inhalts jedem Interessenten gerne zur Verfügung stehen.
Mich zur Erstellung von Oefen aller Systeme bestens empfohlen haltend, sichere nur solide, gediegene und preiswürdige Arbeit, sowie coulanteste Bedienung zu.
in Kirchheim bei Heidelberg.
Fremdenbücher
(Nachtbücher für Gasthausbesitzer) empfiehlt C. Meeh.
Frachtbrief-Formulare
sind zu haben bei
C. Meeh.
Deutsches Meich.
Berlin, 8. Sept. Das Armeeverordnungsblatt veröffentlicht eine kaiserliche Kabinetsordre, wonach der Inspekteur der Feldartillcrie in allen seine Person betreffenden Angelegenheiten dem Kaiser unmittelbar unterstellt wird; ferner sind alle Eingaben persönlicher Natur über Offiziere seines Stabes und der Feldartillerie-Schießschule, sowie Vorschläge betreffs der zur Schießschule zu versetzenden, bczw. zur Truppe zurückzuversetzenden Offiziere dem Kaiser vom Inspekteur unmittelbar vorzulegen.
Bei den am Donnerstag in der Gegend von Falkenberg stattgefundenen Kaisermanövern befehligte der Kaiser persönlich das 16. Korps gegen das 8. Korps. Das 16. Korps hatte die Höhen zwischen Waibelskirchen und Memersbronn inne und wurde durch die aus der Pfalz herangerückte 5. bayerische Division verstärkt. Nachdem der Angriff des 8. Armeekorps abgeschlagen worden, ging das 16. Korps zum Angriffe vor, unterstützt durch eine Flankenbewegung der Bayern. Infolgedessen wurde der Flügel des 8. Korps zum Rückzuge gezwungen, der rechte dagegen unternahm einen Vorstoß, bei welchem die 14. Husaren, die 7. Dragoner und die hessischen Dragoner bis in die Batterien der feindlichen Korpsartillerie vordrangen, schließlich konnte aber dieser glänzende Angriff die großen Erfolge des 16. Korps nicht verhindern.
Metz, 9. Sept. Der Kaiser hat den kommandierenden General des VIII. Armeekorps, General der Kavallerie Frhr. v. Los zum General-Oberst mit dem Range eines General- Feldmarjchalls ernannt.
Straßburg i. E., 9. Sept. Der Kaiser traf mittels Sonderzuges um 9 Uhr 55 Min. auf dem Bahnhof Neudorf ein, woselbst der Statthalter Fürst zu Hohenlohe Se. Majestät erwartete. Der Kaiser stieg alsbald zu Pferde und ritt, begleitet von der Generalität und den höheren Offizieren, direkt zum Polygon, wo inzwischen die Parade-Ausstellung beendigt war und wohin sich die Fürstlichkeiten bereits vorher begeben hatten. Eine große Volksmenge hatte
aus dem ganzen Wege Aufstellung genommen und begrüßte Se. Majestät den Kaiser mit lautem Jubel. — Die Kaiserparade des 15. Armeekorps unter dem Oberbefehl des Generals v. Blume nahm einen glänzenden Verlauf. Se. Majestät der Kaiser ritt beide Treffen ab, alsdann erfolgte ein zweimaliger Vorbeimarsch in muster- gütiger Weise. Se. Majestät war über diese Leistung hochbefriedigt. Nach der Kritik ritt der Kaiser auch die Front der Kriegervereine aus dem Ober- und Unterelsaß ab und sprach mehrere Krieger in leutseliger Weise an. Um 12'/, Uhr verließ Se. Majestät der Kaiser an der Spitze der Fahnenkompagnie bei leichtem Regen das Paradefeld.
Der Kronprinz von Italien wird, wie nunmehr bestimmt ist, auch den Stuttgarter Kaisertagen beiwohnen. Ursprünglich sollte Kronprinz. Viktor Emanuel bekanntlich nur an den Kaisermanövern in Lothringen teilnehmen, aber schon zu Anfang derselben wurde aus Metz mitgeteilt, daß der italienische Thronfolger den Kaiser auch nach Karlsruhe begleiten werde, und jetzt wird der Prinz von Neapel also auch in > Stuttgart zugegen sein. Die Anwesenheit des italischen Thronerben während der ganzen Dauer der Kaisermanöver in Süddeutschland ist wohl eine deutliche Antwort auf die frechen Angriffe, welche seine Deutschlandsfahrt seitens der französischen und russischen Chauvinistenblätter erfahren hat!
Obwohl die Beschlüsse der Berliner Steuer- konferenzen geheim gehalten werden sollen, erfährt man hierüber doch schon, daß sich die für die Weinsteuer eingesetzte Kommission im Prinzip zu Gunsten der projektirten Weinsteuer-Erhöhung entschieden habe. Weiter verlautet, daß in der zur Vorberatung des Tabaksteuer-Projekts eingesetzten Kommission der bundesstaatlichen Kommissare bedeutende Meinungsverschiedenheiten hervorgetreten seien, was allerdings das Gerücht nur bestätigen würde, demzufolge in den Kreisen der Bundesregierungen Differenzen bezüglich der geplanten Tabaksteuer herrschen sollen.
Der deutsche Botschafter in Paris, Graf Münster, soll nach einer Meldung des Pariser „Figaro" gesonnen sein, von seinem
Posten zu scheiden und überhaupt die dipto' malische Laufbahn zu verlassen. fiMn
designierten Nachfolger nennt das Pariser Boulevardblatt den Vertreter Deutschlands am Madrider Hofe. Herrn von Radowitz. Die Bestätigung dieser „Figaro"-Meldung bleibt abzuwarten: allerdings steht Graf Münster ichon im 73. Lebensjahre, er ist aber in jeder Beziehung noch sehr rüstig, auch ist kein Anlaß vorhanden, der seinen angeblich bevorstehenden Rücktritt erklärlich machen würde. Was Herrn v. Radowitz anbelangt, so war er bekanntlich vor Antritt seiner Madrider Stellung Vot- Botschafter in Konstantinopel, er wurde hauptsächlich vom goldenen Horn nach Madrid versetzt, um den deutsch-spannischen Handelsvertrag zu Stande zu bringen, was Herrn v Radowitz I« auch gelungen ist. — Demgegenüber ist die „Nordd. Allg. Ztg." in der Lage, die auch in deutsche Blätter übergegangene Meldung des „Figaro" vom bevorstehenden Rücktritt des deutschen Botschafters in Paris Grafen Münster als jeder Begründung entbehrend zu bezeichnen.
Der V. deutsche Philatelistentag Md am 3. September und die folgenden Tage im Architektenhause in Berlin statt. Die Versammlung war von zahlreichen Delegierten der Briefmarkensammler-Vereine und sowohl von inländischen als auch von ausländischen Händlern besucht. Dr. F. Kalckhoff sprach über die Einteilung der Marken und über den Sammelwerk der einzelnen Gattungen. Herr Kalckhoff widerriet, Marken ohne besondere Werte zu sammeln sPrivat- und Retourmarken), dagegen war er zanz fürs Sammeln von Telegraphen- u. Lele- phon-Marken. Hieran schloß sich ein Vortrag )es Herrn O. Neidhard über den Wert de Sammelns von Marken auf Briefen. Revn mhrte aus, daß viele alte Philatelisten w Sammlungen aufgeben, weil dieselben nichts ' petent werden könnten. Es gehöre zu viel G )azu, dieses zu erreichen. Er empfahl denen, ich durch die leeren Felder in ihren Sammlung rnangenehm berührt fühlen, die Marken > Briefen zu sammeln. Die Marke sei vom B rntrennbar, wie ein Siegel "der eine u chrift unter einem Dokumente. N. trat ^