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Schömberg.
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Jakob Maisenbacher
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Lrötsiiigsii: »kr. W. Nildinger.I Lobömberg: K. l.sndee. vforübeiw i ^potb. 0r. Not.
Schömberg.
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Fr. Burkhardt z. Löwen.
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Neuenbür
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Franz Fischer.
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Geschichte Württembergs. Im
Süddeutschen Verlags-Institut in Stuttgart erscheint soeben die dritte verbesserte Auflage der „Illustrierten Geschichte von Württemberg". Bekanntlich ist dieselbe das einzige existierende vollständige und illustrierte Werk über die Geschichte unseres Landes und eine reiche Unterhaltung und Belehrung für jeden Aürt- temberger bietendes Buch, lieber 1VW Illustrationen schmücken dasselbe und veranschaulichen neben dem von bewährten württembergiscken Schriftstellern geschriebenen Text alles Wissenswerte unserer Heimat von der Urzeit an bis aus unsere Tage. Die neue Auflage ist wesentlich bereichert und von Karl Oesterlen, dem bekannten Verfasser des neuen Schauspiels „Hie gut Württemberg allweg", bis auf das Jahr 1893 vervollständigt worden. Die Ausgabe ersolgt, um Jedermann die Anschaffung zu er- möglichen, in 50 Heften ä 25 Pfg. Gebunden kostet der stattliche Band 15 In mehr als 10000 Exemplaren ist die „Geschichte von Württemberg" bis jetzt im Lande verbreitet und es steht zu hoffen, daß das Werk Allgemeingut des württembergischen Volkes werde uud dadurch seinen Zweck, die Festigung und Stärkung der Liebe zu unserer engeren Heimat, mehr und mehr erfülle.
Pfingsten.
Pfingsten fällt mitten hinein in das Werden und Weben des jungen Sommers. Unendlich groß, wie ein aufgeschlagenes Buch, liegt vor uns die Pracht des Frühlings, den süßen Duft von tausend Blüten trägt ein milder Wind durch die sonnenvergoldete Landschaft, ihren Lobgesang schmettern die Bügel und durch diese neuerstandcnc Welt schallen die Pfingstglocken, den ruhelos pochenden Menschenherzen Freude und Trost verkündend.
Wenn wir lesen in dem bedeutenden Buche der Natur, finden und fühlen wir, daß eine Kraft, eine Macht sein muß, die den Keim legte zu diesem Blühen und Werden, eine für den Menschengeist unerfaßliche Kraft und Macht, die tausend Sonnensysteme gleichsam hinausgeworfen in die Unendlichkeit des Universums.
Festlich gekleidet ziehen fröhliche Waller in diese leuchtende Gotteswelt hinaus, um wieder einmal auszualmen, um aus der Engigkeit, dem Druck und der Verkümmerung des Alltagslebens ins Große, Weite, Freie und Volle zu gelangen.
Freilich bewährt sich noch immer das Dichterwort: die Welt ist vollkommen überall, wo der Mensch nicht hinkommt mit seiner Qual. So viel Erquickung die Natur aus ihrem überquellenden Füllhorn nicht nur für den Leib, sondern auch für Seele und Gemüt zu bieten vermag, so von Herzen es namentlich dem Städter zu gönnen ist, wenn er einmal seinen Feiertag in des Sommers grünen Zelten verbringen kann, so weiß doch auch jeder aus Erfahrung, daß es einen Punkt giebt. wo selbst die herrlichste Natur ohnmächtig wird gegenüber dem ängstlichen Wogen und Wallen in der Menschenbrust. Kein säuselnder Zephyr verscheucht die Pein, kein blühender Rosenstrauch verdeckt die Leere des Herzens, dem „das Beste in der Welt", dem die Liebe fehlt. Das führt uns auf die liefere, auf die wahre eigentliche Bedeutung des Pfingstfestes. Damals an jenem wunderbaren Pfingsttag, als die Jünger erwartungsvoll versammelt waren, da lernten sie das Testament ihres Meisters verstehen, „daß sie alle eines seien", da schlang sich um sie ein heiliges Band, das die nationalen und sozialen Unterschiede, die Unterschiede der Herkunft, Erziehung, Erfahrung, Denkart und Gewöhnung, und was sonst immer den Menschen vom Menschen trennt, als etwas Untergeordnetes, Nebensäch
liches erscheinen ließ und sie zu einer großen Familie von Brüdern und Schwestern vereinigte. Die Menge der Gläubigen war Ein Herz und Eine Seele.
Hat diese geistige Gemeinschaft der Menschen unter einander seit 1800 Jahren Fortschritte gemacht? Ist mehr Gefühl der Zusammengehörigkeit, mehr Hand in Hand gehen, mehr Liebe in der Welt? Man kann diese Frage in gewissem Sinne bejahen. Der Humanitätsgcdanke hat im Bunde mit der gewaltigen Entwicklung des modernen Verkehrslcbcns viel zum Zusammen schluß des menschlichen Geschlechtes gelhan, er hat überallhin Brücken geschlagen, Trennendes beseitigt, Hindernisse niedergclegt und damit zugleich das Kommen des Reiches Gottes befördert. Der Aufschwung der Heidenmission in unserem Jahrhundert ist ein beredetes Zeugnis dafür. Aber neben dem Licht ist auch viel Schalten. Wir haben keine Ursache, uns in die Brust zu werfen und zu triumphieren, wie herrlich weit wir es gebracht. Alle Welt starrt in Waffen. Die Völker schließen sich von einander ab. Zu keiner Zeit der Weltgeschichte hat die Notwendigkeit der Kriegsbereitschaft so im Vordergrund der Interessen gestanden. Ein Stand begehrt wider den anderen auf. Es geht wie in den Tagen des babylonischen Turmbaues, daß Einer nicht mehr die Sprache des Anderen versteht. Die Gegenwart bedarf eines kräftigen Pfingst- segens, sie bedarf der Predigt, die schon in heidnischen Herzen lebte: Nicht mitzuhassen, mitzulieben bin ich da.
Der Pfingstgeist weist uns hin auf ein gar herrliches Ziel und das Wunder des Frühlings bestätigt seine Worte. Und dieses Ziel, es ist der Frieden, der Frieden, den die Welt nicht geben kann. Streben wir nach diesem Ziel, nach diesem Frieden, der Pfingstgeist erhellt uns den Pfad, auf dem wir ihn erreichen können. Suchen wir zuerst Frieden mit uns selbst, und wir haben dann schon viel, sehr viel gewonnen, den Frieden mit unfern Nächsten, Frieden mit denen, die unter uns, Frieden mit denen, die über uns stehen.
O, möchten die Pfingstglocken das Gebot der Liebe Hineinrufen in alle Herzen, in den Palast und in die Hütte, möchten sie wach rufen die höheren Ideale des Geistes, die uns allein erheben können über das Dunkel des Lebens. Kein Gesetz, kein Werk der Menschen, nur die Nächstenliebe, die der Pfingstgeist uns zurufl,
überbrückt die Kluft, die den Menschen vom Menschen trennt, sänftigt den Haß und söhnt die schroffen Gegensätze aus.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Der Staalsanz. veröffentlicht eine große Liste von Extrazügen, welche über die Pfingst- feiertage auf den württ. Bahnen ausgeführl werden. Wir entnehmen daraus: Von Pforzheim nach Wildbad gehen Züge am Pfingft- fonntag und Pfingstmontag morgens 7,30 und abends von dort zurück 8,44. — Personenzug 176 Stuttgart ab 9,50 abds., Leonberg an 10,52 abends, wird am Pfingstsonntag und Pfingstmontag nach Calw fortgesetzt; Leonberg ab 10,35, Calw an 11,56 abends. Der seither morgens 5 Uhr von Leonberg nach Stuttgart abgehende Personenzug 163 beginnt am Pfingstmontag in Calw und zwar 4 Uhr morgens.
Neuenbürg. Ein hübsches Sträußchen völlig reifer Heidelbeeren, gepflückt im Birkenfelder Walde bei der Schwarzlochfabrik, wird uns am heutigen 19. Mai von einem freundl. Geber überreicht. Ganz außergewöhnlich früh. Die warme Witterung in den letzten Tagen, verbunden mit Gewitterregen, war aber auch ganz dazu angethan Wunder in der Natur zu wirken. Die trockene Zeit scheint nun vorüber zu sein, wenigstens dürfte für die nächsten Tage, wenn auch gerade über Pfingsten, mehr allgemeiner Regen in Aussicht zu nehmen sein.
Nach dem St. Beob. hat eine Deputation aus Herrenberg, Calw und Neuenbürg dem Mitglied der Bolkspartei, Hrn. Rcinh. CIeß in Stuttgart eine Kandidatur für den 7. Wahlkreis angetragen und eine zusagende Antwort erhalten.
Neuenbürg. 20. Mai. Die böse Influenza herrscht seit einiger Zeit auch wieder in unserer Gegend. Die Krankheit äußert sich anfangs mit Schwindel, Kopf- und Leibschmerzen, Halsweh, Husten und großer Hinfälligkeit des Körpers, nimmt aber bei sonst Gesunden meist einen gutartigen Verlauf, während bei schwächlichen, kränklichen Personen durch Hinzutreten einer Lungenentzündung die Krankheit fast immer einen rötlichen Ausgang nimmt.
In Pforzheim fand am Donnerstag den 18. ds. die Grundsteinlegung des Rathaus- Neubaues in feierlicher Weise statt.