312

Reuenbürg den 16. Mai 1893.

Geschäfts Empfehlung.

Dem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß wir unsere seither betriebene Rindsmetzgerei aufgegebcn haben und zur

Gchsen Metzgerei

übergegangen sind. Wir werden stets nur gute Ware liefern und em­pfehlen uns um, geneigten Zuspruch bittend

hochachtungsvoll st

Glauner «k Dietrich.

xxxxxxxxoxxxxxxxxxxx;

Dobel

Verwandte. Freunde und Bekannte erlauben wir hiemit zu unserer

Kochzeits-Ieier

am Pfingstmontag den 22. Mai d. I.

in das Gasthaus zumOchse n" dahier

freundlich und ergebenst einzuladen, mit der Bitte dies als persönliche Einladung annehmen zu wollen. , .

Christian Ruff, Maria König, X

Sohn des Philipp Ruff, Tochter des Will). König, X Fuhrmann. Fuhrmann. V

oxxxxxxxxxxxL

W e r rr b cr ch.

Wir erlauben uns Verwandte, Freunde und Bekannte zur Feier unserer

ehelichen Verbindung

am Pfingstmontag den 22. Mai

freundlichst einzuladen.

Gleichzeitig bitten wir, diese Anzeige statt persönlicher anzunehmen.

Eugen Grüßte,

Müller von Moosbronn.

Anguste Sieb,

Tochter des Schultheiß Sieb.

Waldrennach.

Hiemit erlauben wir uns Verwandte. Freunde und Bekannte zu unserer

LsHzyiis-Afift

auf Pfingstmontag den 22. Mai 1893

in das Gasthaus zum Anker in Weuenöürg

freundlich und ergebenst einzuladen, mit der Bitte dies als persönliche Einladung annehmen zu wollen.

Wilhelm Scheerer,

Sohn des Friedr. Scheerer. Bauers u. Gcmeinderats in Waldrennach.

Anna Marie Gchner,

Tochter des ff Jakob Ochner, Bauern von Dennach.

Calmbach den 20. Mai 1898.

Keschcrsts-Anzeige.

Hiemit mache die ergebene Anzeige, daß ich am hiesigen Platze

r,8-L-ii8 der Kirche ein

Kuchdmdklli-KrMt sowie Schreibmaterialien-HaM,,

eröffnet habe und es wird mein eifrigstes Bestreben sein, meine werten Kunden in jeder Hinsicht reell und aufs beste zu bedienen.

Hochachtungsvoll

«»II,.

Neuenbürg. Feinsten vollsaftigen

Emmenthaler Käse

empfiehlt C. Helder.

Depot in Neuenbürg bei

Apotheker Palm. Lieben zell: Gust. Veil.

^ ^ -X-

^ tz?-d- Z-

^ ^ ^ ^

Langenbrand.

Unterzeichneter Mctzgergehilfe bei Metzgermeister Sieb in Langenbrand bedauert sehr, die Löwenwirtin Ka­tharine Dittus in Langenbrand ani 25. Jan. d. I. schwer beleidigt zu haben, als sie ihn zur Rede stellte, warum er ihre Kinder immer schlagen wolle. Ich nehme hiemit die Be­leidigung reumütig zurück und zahle noch vier Mark an die Ortsarmen­kasse Langenbrand.

August Kinzinger.

Schreib- u. Copiertinten

empfiehlt L. Need.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Pforzheim, 15. Mai. Im Laufe des Sommers findet hier eine Bijouterie-Fach- Ausstellung statt, die nach den getroffenen Vorbereitungen zu schließen, eineglänzende" in doppelter Beziehung einmal im Hinblick auf die zur Ausstellung gelangenden Objekte und dann auch bezüglich des Arrangements zu werden verspricht. Was der Veranstaltung eine besondere Bedeutung verleiht, ist die Thatsache, daß unser Landesherr, Großherzog Friedrich, seinen Besuch in bestimmte Aussicht gestellt hat. Wenn man in Erwägung zieht, daß der Großherzog seit einer überaus langen Reihe von Jahren nicht mehr in unserer Stadt weilte, daß unter der hiesigen Geschäftswelt überhaupt ob mit Recht oder Unrecht mag dahingestellt bleiben die Empfindung herrscht, als ob Pforzheim von Karlsruhe aus etwas stiefmütter­lich behandelt würde, so ist es begreiflich, daß die Meldung von der Hierherkunft des Groß­herzogs mit freudiger Genugthuung begrüßt wird.

Pforzheim, 15. Mai. Vor mehr als 300 Personen sprach gestern Nachmittag in Mürrle's Halle, der Zentrumskandidat, der seit­herige Reichstagsabgeordnete Herr Rechtsanwalt Dr. Marbe aus Freiburg über die Militär- Vorlage, die Auflösung des Reichstages und die bevorstehenden Neuwahlen. In der Ver­sammlung wurde die Mitteilung gemacht, daß das Zentrum im hiesigen Wahlkreise auf die Aufstellung eines eigenen Kandidaten verzichtet und schon im ersten Wahlgange für den frei­sinnigen Kandidaten eintritt, wenn derselbe die­

jenigen Garantieen biete, die ein katholischer Wähler verlangen müsse. Mit einem Hoch auf die Zenlrumspartei schloß die Versammlung.

Deutsches Weich.

Berlin, 14. Mai. DerVorwärts" ver­öffentlicht einen, wie er sagt, durch freundlichen Wind auf seinen Redaktionspult gewehten, d. h. also wohl durch den neuerdings in Mode ge­kommenen Bertrauensmißbrauch zu seiner Kennt­nis gelangten Brief, welchen der Prinz-Regent Al brecht von Braunschweig unterm 9. ds. an eine von dem sozialdemokratischen Blatte nicht genannte Persönlichkeit gerichtet haben soll. In diesem Briefe habe sich der Prinz für eine A u s- söhnung des Kaisers mit dem Fürsten Bis­marck ausgesprochen und eine Einladung des Fürsten zu der am 18. Mai stattfindenden Ent­hüllung des Kaiser Wilhelm-Denkmals in Gör­litz befürwortet. Das sozialdemokratische Blatt bringt thörichterweise diesen Brief in Zusammen- Hang mit der bekannten Ansprache des Kaisers auf dem Tempelhofer Felde und glaubt die deutschen Wähler noch besonders vor dem Fürsten Bismarck, als dem Manne eines kommenden Staatsstreichs, graulich machen zu sollen. Der Vorwärts" braucht eben für den Wahlkampf die üblichen aufreizenden Mittel und darf sich daher gestatten, die Combination einer möglichen Rückkehr des Reichskanzlers in sein Amt aufzu­stellen. obwohl er selber wahrscheinlich am aller­wenigsten an diese Möglichkeit glaubt.

Den hervorstechendsten Charakterzug der Reichstagswahlbewegung in deren bis­heriger Entwickelung bildet die Zerfahrenheit der Parteien und die sich hieraus ergebende

Unzahl der Kandidaturen um die 397 Reichs­

tagsmandate. In einigen Wahlkreisen haben allerdings die politisch einander am nächsten stehenden Parteien bereits freundschaftliche Ab­kommen bezüglich eines gemeinsamen Kandidaten getroffen, aber in der Hauptsache geht jede Partei für sich in den Wahlkampf. Es kann daher schon jetzt behauptet werden, daß diese Zersplitter­ung unserer Parteiverhältnisse auch in der jetzigen Wahlbewegung eine ungewöhnlich große Anzahl von Stichwahlen möglich machen wird, welches leidige Verlegenheitsmittel doch wahrlich nicht dazu beiträgt, unser politisches Leben gesunder zu gestalten. Bis jetzt macht der Gang der Wahlbewegung nicht den Eindruck, als ob sie zu wirklichen Wahlbündnissen allgemeineren Charakters nach dieser oder jener Richtung führen sollte, vielmehr dürfte das bunte Durcheinander im Wahltreiben auch noch weiterhin andauern. Zs giebt Wahlkreise, welche sich der Auswahl unter vier und sogar noch mehr Kandidaten erfreuen.

Der Abgeordnete Eu gen Richter hat sich schon seit langem auf die Auflösung des Reichs­tages vorbereitet, aber die im Verfolge derselben eingetretene Spaltung der freisinnigen Partei konnte doch nicht bei allen im Hinblick auf eine Reichstags-Auflösung geplanten geschäftlichen llnternchmungen in Berechnung gezogen werden, Koch vor dem 6. Mai sind, wie dieWürttb. Lolksztg." mitteilt, bei einem Göppinger Litho- zraphen von einer auswärtigen Firma deutsch- reisinnige Wahlmarken in Bestellung gegeben vorden, und zwar 100000 Stück zum Prem )on 5 ^ für die Marke. Die Marken zeige" )as Bildnis Eugen Richters und die Unterschust