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auf 60—80000. Aus diesen Zahlen gehtallein schon hervor, welch' großen wirtschaftlichen Umsatz die „Kneipperei" in und um Wörishofen zur Folge hatte.
Württemberg.
Se. Maj. der König hat die auf Ableben des Präsidenten v. Bätzner erledigte Stelle des Ministerialdirektors im Ministerium des Innern und Vorstands der Oberregierung dem Vorstand des Medizinalkollegiums Präsidenten von Rüdinger übertragen.
Das diesjährige Musterungsgeschäft, dem sich die Aushebung anschließt, findet in der Weise statt, daß im Fall der Annahme der Militärvorlage die Rekruteneinstellung am I. Oktober d, I. nach den neuen Grundsätzen erfolgen kann. Die Ergebnisse der Relruten- aushebung werden sich genau erst in einigen Monaten übersehen lassen.
In derStuttgarter Ulanenkaserne scheint die vor einiger Zeit aufgetretene Gen ickstarre glücklicherweise im Erlöschen begriffen zu sein. Dagegen hört man von einigen Fällen dieser Krankheit in der Bürgerschaft.
Stuttgart. Zu der vakant gewordenen Dienerstelle des Liederkranzcs hatten sich nicht weniger als 83 Bewerber gemeldet. Sieben davon kamen schließlich in die engste Wahl und von diesen trug ein bisheriger Oberfeldwebel den Sieg davon.
Urach, 6. März. Zu Ehren des aus unserer Stadt scheidenden, nach Stuttgart zur Forstdirektion einberufenen Forstamtsassistenten Nördlinger (vorher in Neuenbürg) vereinigte am Samstag ein Familienabend die Museumsmitglieder im Gasthof zur Post. Der Verdienste, die sich der Scheidende während eines längeren Aufenthalts um das hiesige gesellschaftliche Leben erworben hat, wurde in mehreren launigen Gedichten und Reden gedacht.
Ausland.
Pest, 7. März. Die Herbstmanöver finden in Anwesenheit des deutschen Kaisers in der Umgebung von Stein am Anger statt.
Rom, 6. März. Der „Agenzia Stekani" zufolge nimmt das deutsche Kaiserpaar an den Festlichkeiten anläßlich der silbernen Hochzeit des Königs und der Königin teil.
Wien, 6. März. Heute Mittag ist hier das erste Gewitter niedergegangen. Gleichzeitig prasselte ein Hagelschauer hernieder, sodaß der Boden mit einer dicken Eisschicht bedeckt wurde.
Die Franzosen können es nicht verwinden, daß aus dem von ihnen so sehnsüchtig erwarteten Besuch eines russischen Geschwaders in einem französischen Hafen nichts werden soll. Offenbar will darum das „XIX. Siecle" in Paris die französischen Russenschwärmer in diesen ihren Hoffnungen stärken, wenn es behaustet, trotz aller gegenteiligen Meldungen dürfte man in Frankreich mit Sicherheit dem Gegenbesuche eines russischen Geschwaders entgegensehen, wenn auch vielleicht erst zu einer späteren Zeit. Vorläufig berechtigen aber die Petersburger Dispositionen für die bevorstehende Amerikafahrt russischer Kriegsschiffe das genannte Blatt durchaus noch nicht zu seiner Behauptung. Im Uebrigen erscheint dem Revanchedichter und Abgeordneten Deroulede die ganze Sache so wichtig, daß er sich bewogen fühlte, eine Interpellation in der Deputiertenkammer wegen der Angelegenheit des russischen Flottenbesuches und weiter über den Stand des französisch-russischen Verhältnisses anzukündigen.
Paris, 4. März. Es wird jetzt auch hier zur allgemeinen Enttäuschung bestätigt, daß die russische Flotte in diesem Jahre den Kron- stadter Besuch in Frankreich nicht erwidern wird.
Frau Jules Grevy, die Witwe des verstorbenen Präsidenten der französischen Republik, die am 1. März in Paris starb, war eine sehr einfache, brave Frau. Sie war die Tochter eines Lohgerbers und kam 1844 von Narbonne nach Paris, wo sie Jules Gr6vy kennen lernte, aber beider Armut gestattete ihnen
nicht, so bald zu heiraten. Dies geschah erst nach 10 Jahren, als Grevy schon ein bekannter Politiker war. Im Elysee lebte Madame Grövy sehr zurückgezogen. Man erzählt sogar, daß sie die Namen der jeweiligen Minister nicht kannte. Seit anderthalb Jahren war sie leidend; sie starb im Palais der Aveuue de Jena, das Grevy seinem einzigen Kinde, der Frau Wilson, geschenkt hatte. Frau Grevy hiaterläst ein Vermögen von mehr als 6 Millionen.
Sansibar, 6. März. Das Reutersche Bureau meldet: Der Sultan von Sansibar ist gestern gestorben. Der englische Consul rief HamedBenThwain als Sultan aus. Alles ist ruhig.
Telegramme an den Enzthäler.
Berlin, 8. März. Die Morgenblätter melden aus Graudenz: Die mit der Tivoli- Versammlung in Berlin unzufriedenen Landwirte, Kaufleute und Industrielle sammeln Geld und Unterschriften für einen Aufruf zur Bildung eines Deutschen Landbundes. Dieselben wollen eine selbständige parlamentarische Wirtschaftspartei schaffen. Der Bundesvorstand soll aus 9 Mitgliedern verschiedener Parteien bestehen, ausgenommen die sozialdemokratische.
Der Krcuzzeitung wird aus Belgrad gemeldet: Die Synode hob die Ehescheidung Milans auf.
Rom, 8. März. „Italic" sagt bezüglich der Reise des deutschen Kaiserpaares nach Rom, die Reise sei ein neues Zeugnis der Sympathie und herzlichen Zuneigung des Hauses Hohenzollern für das italienische Königspaar, es sei offenkundigst dadurch erwiesen, daß sich in den Beziehungen Deutschlands und Italiens nichts geändert habe.
Vermischtes.
(Eine aufregende Fahrt) hat dieser Tage ein Soldat der Marine-Artillerie aus Lehe auf der Strecke Osnabrück-Bremen gemacht. Der Marine-Soldat kehrte von einer Urlaubsreise von Münster aus zurück. Auf Station Osnabrück gesellte sich zu ihm ein anderer Passagier, ein Matrose. Die Beiden hatten allein eine Wagenabteilung inne. Als der Schaffner die Fahrkarten forderte, erklärte der neueingestiegene Matrose, daß er keine habe; er verlachte und beschimpfte den Schaffner, der mit Anzeige drohte und den Marinesoldaten als Zeugen aufzeichnete. Gleich nach der Entfernung des Schaffners stürzte der Matrose sich auf den Marinesoldaten mit gezücktem Messer. Dieser wich dem Stoße aus und zog die Notleine; der Zug stand und der Raufbold wurde in einem andern leeren Wagen untergebracht. Kaum hatte der Ueber- faüene sich von seiner Ueberraschung erholt, als sich die Thür der Wagenabteilung öffnete und der Matrose wiederum eindrang. Er war aus dem Wagen entwichen und am Zuge entlang gelaufen. Wiederum zog der Ueberfallene die Notleine, zum zweiten Male stand der Zug und nun wurde der Matrose gefesselt in cuier verschlossenen Wagenabteilung untergebracht, um in Bremen der telegraphisch benachrichtigten Polizei übergeben zu werden. Als man hier aber öffnete, war der Mensch verschwunden. Er hatte eine Scheibe zertrümmert, war durchge- klettert und abgesprungen. Bahnarbeiter hatten ihn aufgefunden, doch war er nicht erheblich verletzt.
(Ein riesiger Stoßzahn) eines Mammuths ist, wie aus Braunschweig geschrieben wird, auf der Braunkohlengrube „Treue" gefunden worden. Der Zahn, von dem die Sitze abgebrochen, hat noch eine Länge von 3,60 in, einen Umfang von 60 em und ein Gewicht von fast 2 Ztr. Er wird voraussichtlich in den Besitz des natur- historischen Museums in Braunschweig übergehen.
(Explosion.) Aus Baku wird gemeldet, daß sich dort in einem muhammedanischen Bade ein
großes Unglück zugetragen habe. Während U Frauen und Kinder badeten, explodierte d« ! Dampfkessel. Die Besucher rannten auf dH Straße, bei dem Ausgange wurden 20 Frauen erdrückt und viele Kinder schwer verwundet.
(Doppelmord im Eisenbahnkoupä.) Auf dn ^ Fahrt von Antwerpen nach Rotterdam, in der Nähe der Station Rozendeal, wurde ein Ehepaar in einem Wagen erster Klasse von einem Mitreisenden ermordet. Die Leichen wurden in einen Graben in der Nähe des Bahngelchz geworfen.
(Ueber den Sturz eines Luftschiffers) wird aus Madrid gemeldet: In Lorca stieg der Lustschiffer Kapitän Ruiz mir einem neukonstruierten Luftballon auf. Zufolge einer Gasausströmung platzte der Ballon, und Ruiz fiel zum Entsetzen der zahlreichen Zuschauer aus beträchtlicher Höhe zur Erde, wo er mit zerschmetterten Gliedern aufgehoben wurde. Einige Minuten später verschied er.
150 Briefträger sind in Bukarest »er- haftet worden, die eine wohlorganisierte Diebesbande bildeten, welche die Beraubung von Postsendungen jeder Art zu ihrer Spezialität gemach hatte.
Dank der milden Witterung, welche in der zweiten Hälfte Januar die strenge Kälte abgelöst und sich seitdem auch mit Erfolg behauptet hat, ist der Vorfrühling Heuer überraschend zeitig eingetreten. Seit einigen Tagen schon zeigt sich überall ein leises, vorsichtiges Knospen und Grünen: natürlich wagen sich noch keine Blätter und Blüten heraus, aber zaghaft und scheu treten schon die ersten zarten Ansätze anS Licht der jungen Sonne: zusammengerollte grüne Hüllen, die nur auf den Augenblick warten, in dem sie sich entfalten dürfen; die Kätzchen und Blütchen der Saalweide, haben sich schon voll entwickelt. Wenn das Wetter so bleibt, ist in II Tagen alles grün! Im Jahre 1892 waren wir erst Ende März so weit. Im Jahre 1891 hatten wir die ersten jungen Knospen so um den 17. März herum, dann trat wieder rauhes Schneewetter ein und die eigentliche Frühlingszeit begann erst um die Mitte April. Im Jahre 1890 begannen die Bäume und Sträucher bereits Mitte März mit ihrer Frühjahrstoilette und Ende März war alles grün, während im Jahre 1889 sich erst um den 12. April herum die Knospen zeigten und Ende April von einem Frühlinge die Rede sein konnte. Wir fügen folgende „Wetter-Prognose" für diesen Frühlingsmonat (von Gust. Brucklacher in Freudenstadt) an:
9. März (40 Ritter) meistens heiter;
10. 11. morgens neblig, dann meistens heiter;
12. meistens heiter, erheblich kalt Nachts;
13. wolkig, windig, meistens heiter, Nachts kalt;
14. Nebel, dann meistens heiter;
15. meistens heiter, ziemlich kalt;
16. windig, heiter bis klar;
17. neblig, gelinder, teilweise heiter;
18. neblig, dann sonnig oder heiter bis klar;
19. windig, Vormittags heiter, später mit zunehmenden Federnwolken;
20. 21. windig bis stürmisch, mit Niederschlag
gelinder;
22. neblig und meistens bewölkt;
23. wolkig, zeitweise stark windig, mit Schneien zeitweise;
24. windig mit Niederschlag, Sonnenblicke;
25. wechselnd wolkig, und sonnig, kälter, windig!
26. windig, meistens wolkig, mitunter heiter;
27. neblig, wolkig, mitunter heiter;
28. teils sonnig, teils wolkig;
29. starker Wind, mit Schneien, kälter;
30. neblig, mehr wolkig als heiter, stellenwepe Schneerieseln;
31. neblig, dann aufheiternd bis vielfach heiter, Nachts kalt.
(Vorahnung.) „Kleiner, warum weinst Dli denn?" — „Ach, ich habe heute die dritte Schud träfe erhalten, und mein Vater ist Auktionator — der schlägt beim dritten Male zu!"__
Redaktion, Druck und Verlag von Chrn. Meeh in Neuenbürg.
Anzeiger
Nr. 39.
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Selr. die An«! u. s. rv. zur Ki
In Gemäsh brandversicherunge gemacht,
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