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Samstag de« 14. Januar, abends 8 Uhr findet im Lokal die

jährliche General-Versammlung

mit folgender Tages-Ordnung statt:

1. Rechenschaftsbericht. 2. Neuwahlen. 3. Verschiedenes. M Hiezu werden die aktiven und passiven Mitglieder unter Hinweis aus § 27 der Satzungen eingcladen.

Der Turnrat

Singstunde Sonntag Vormittag 11 Uhr

Wer an Husten, Heiserkeit, Katarrhen rc. leidet, nehme einige Male täglich 45 Stück

Sodener Mineral Pastillen

in heißer Milch aufgelöst. Auch einige Pastillen, die man nach­einander im Munde zergehen läßt, sind von bester Heilwirkung.

Sodener Mineral-Pastille«

werden vielfach nachgcahmt. Wer für sein Geld nicht wertlose Nachahmungen haben will, verlange ausdrücklich Fay's ächte Sodener Mineral-Pastillen. Erhältlich in allen Apotheken, Dro- guerien, Mineralwasserhandlungen rc. zum Preise von 85 ^ pro Schachtel.

Kamerun-Mission. _

Für die Kamerun-Mission find im Jahr 1892 solgende Beiträge eingegangen:

Calmbach: Schult. Klingenstein 1 Mk., Franz Proß 1 Mk., Schull. Martin 50 Psg., W. Ran 50 Pfg., Frau Keppler 2 Mk., E. Barth 2 Mk., Obers. Holland

2 Mk., Dr. Härlin 2 Mk., Decker 2 Mk., Pfr. Mayer 2 Mk. Engelsbrand- Grunbach: Missionsopfer 16.20 Mk., Gust.-Ad.-Koll. Engelsbr. 5 Mk., Grimbach 5 Mk. Enzklösterle : Psr. Miller 3 Mk. Höfen: Lerch 3 Mk., Kommerell

3 Mk., Frau Seubert 3 Mk., Lernppenau 2 Mk., Uebelen 2 Mk., Bodamer 2 Mk., Lörcher 2 Mk., Schulth. Rehfueß 2 Mk., Sidler 2 Mk., Rehsueß jg. 1 Mk., Lust- nauer 2 Mk., Gerichtsvollz. Knüller 2 Mk. Langenbrand: Pfr. Helferich 1 Mk. Loffenau: Pfr. Haag 2 Mk. Neuenbürg: Redakr. Meeh 2.80 Mk., Stadtpfl. Olpp 2.50 Mk., Müller Schönthaler 1 Mk., I. Wendler 1 Mk., R. 5 Mk., W. M. 3 Mk., L. F. 2 M., Dekan Cranz 3 Mk., Chr. G. 2 Mk.. N. 10 Mk., N. 10 Mk., Kameralverw. Löflund 2 Mk., Buchh. Sailer 1 Mk., O.A.Baumstr. Link 1 Mk., Fr. O.A.B. Mayer 1 Mk., Postm. Klotz 1 Mk., Fr. Zeller 1 Mk., Fr. Alber 2 Mk., Th. Weiß 1 Mk., Alb. Hummel 1 Mk., Eug. Seeger 1 Mk., O.A.R. Lägeler 1 Mk., Fr. Schnepf 1 Mk., Emil Seeger 1 Mk., Sparkass. Holzapfel 1 Mk., O.Am. Hof­mann 1 Mk., Stadtvikar Köstlin 1 Mk., CH. Helber 1 Mk., G. Gaiser 1 Mk., O.A.- Arzt Fischer 1 Mk., Frl. Ehrlich 2 M!., K. Hegelmayer 1 Mk., K. Karcher 1 Mk., I. Burghard 1 Mk., Bierbr. Holzapfel 1 Mk., Chr. Metzger 1 Mk., K. Warmer

1 Mk., Bozenhardt 1 Mk., Kaufm. Rück 1 Mk., Unter!. Psrommer 1 Mk., Mesner Knüller 1 Mk., Apoth. Palm 1 Mk., O.A.Pfleger Kubier 1 Mk., Reall. Geiger 1 Mk.. Berw. Loos 2 Mk., F. Trillhaas 1 Mk., Sladtschulth. Stirn 1 Mk.. Kirchenpfl. Blaich 1 Mk. Rothenbach: Berw. Holzer 2 Mk. Schwann: Schull. a. D. Mayer 4 Mk., Pf.-B. Frey 3 Mk., Fr. Obers. Hirzel 2 Mk., Fr. Kronenw. Aldinger

2 Mk., Schulth. Bohlinger 1 Mk., Schull. Wieland 1.50 Mk., Unter!. Bäßler 50 Pfg., Unter!. Kugler 50 Pfg., Kaufm. Astfalk 1 Mk., G. Schüttle 1 Mk., Löwenw. Schüttle 1 Mk., I. Schaible 1 Mk., L. Treiber 1 Mk., I. Faaß 80 Pfg., Sonnenw. Faaß 40 Pfg., Ochsenw. Wagner 30 Pfg., I. G. Bürkle 20 Pfg., Fr. M. Aldinger 80 Psg. Wildbad: Fr. Badinsp. Mayer 2 Mk., Fr. Kiefer 2 Mk., W. G. 2 Mk., Schul­sparkasse des Oberl. Bauer 14.50 Mk., Wtw. Schill 3 Mk., Frl. Bozenhardt. 3 Mk.

Summe 204 Mark.

Allen den freundlichen Gebern und Geberinnen im Namen der Mission herzlichen Dank! Der Kassier: L. Frank.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Wildbad, 11. Jan. Die Restauration Kubier ging um die Summe von 47 000 c/U incl. Inventar in den Besitz des Herrn Maisch, langjährigen Chefs der Bahnhof-Restauration in Pforzheim, über.

Pforzheim, 12. Jan. Die Fernsprech­linie zwischen hier und Karlsruhe ist gestern sertiggcstelll und wird heule dem Betrieb über­geben werden. Wie der Geh. Oberpostrat Heß dem Präsidenten unserer Handelskammer, Land- tagsabg. Gscll, mitgeteilt hat, wird dieser Lei­tung bald die Verbindung zwischen Mannheim und Frankfurt a. M. folgen. Mit der nunmehr vollendeten Fernsprechlinie ist die Verbindung Karlsruhe-Stuttgart hergestellt, eine Nachricht, die gewiß in Württemberg mit Interesse ver­nommen werden dürfte.

§§ Brötzingen. Das Anwesen des Hin. Gsell z. Prinz Wilhelm dahier geht entgiltig per 1. März ds. Js. auf Herrn Kabinetmeister Adolf Trautz von Dillstein um den Kanfspreis für 27 000 über. Der früher berichtete Ver­kauf dieses Anwesens an Fuhrmann Fritz Bier­halter von hier wurde wieder rückgängig ge­macht. Eine unliebsame Ueberraschung wurde den Teilnehmern der Abendunterhaltung des Mannergesangvereins in der Schwane letzten Sonntag Abend dadurch zu teil, daß das Gas Plötzlich erlosch, weil die Gasleitung unter der Straße eingefroren war. Bis Erdöllampen und Lichter beigeschafft waren, hatte die Anzahl der Gäste das Lokal verlassen.

Deutsches Reich.

Der deutsche Kaiser hat, wie erwähnt, der Hochzeits-Feierlichkeit des rumänischen Thronfolgers mit der Prinzessin Marie von Edinburg in Sigmaringen beigewohnt und ist über Karlsruhe, wo er seinem Oheim, dem Groß- herzog, einen kurzen Besuch abstattete, wieder nach Berlin zurückgekehrt, um die letzten Vor­bereitungen zur Vermählung seiner jüngsten Schwester Margaretha mit dem Prinzen Fried­lich Karl von Hessen zu treffen. Die Hochzeit findet noch vor dem Geburtstag des Kaisers statt. An derselben wird auch der russische Thronfolger teilnehmen.

Straßburg. i. E., 11. Jan. Der Kaiser lst soeben unerwartet hier eingetroffen und ließ sofort die Garnison allarmieren. > Der Kaiser hatte die Pferde in seinem Zuge mit nach Straßburg gebracht, so daß er hier auf niemandes Milwissenschaft angewiesen war, und so geheim halte er seine Absicht, Straßburg einen heimlichen Besuch abzustatten, gehalten, daß selbst seine Umgebung nicht eher davon erfuhr, als bis der kaiserliche Zug auf Bahnhof Appenweier auf

Befehl des Kaisers aus das Straßburger Geleise übcrgeführt wurde. In Kehl hatte der Hofzug den hier um 12 Uhr 32 Min. ankommenden Personenzug eingeholt. Der Bahnhofsvorsteher in Kehl wurde zum Hofzug gerufen und erhielt den Befehl, die Ankunft des Kaisers nach Straß­burg nicht zu melden. Der Hoszug traf um 12 Uhr 40 Minuten in Straßburg ein. Am Donnerstag früh '/-10 Uhrj, fuhr der Kaiser nach Karlsruhe weiter.

Karlsruhe, 12. Januar. Heute sollten Feldübungen in Anwesenheit des Kaisers bei Ettlingen statlfinden, wozu die Truppen von Karlsruhe, Rastatt und Bruchsal befohlen waren. Die Uebung wurde jedoch in letzter Stunde ab­bestellt.

Berlin, 11. Januar. In der gestrigen ersten Sitzung der Militärkommission des Reichstags erörterte der Reichskanzler in zweistündiger Rede eingehend die politische Lage. Feindseligkeiten bestehen, so führte er aus, weder zwischen den Herrschern, noch zwischen den Re­gierungen. Der Reichskanzler vergleicht die Militärmacht Deutschlands mit Frankreichs und Rußlands. Erfahrungsgemäß sei für Deutsch­land die Offensive geboten; diese erfordere eine stärkere Aktion Deutschlands, welches den Haupt­stoß der Gegner des Dreibundes vornehmlich werde auszuhalten haben. Die bisherigen Streit- mittel genügen nicht mehr. Die vcrb. Regier­ungen konnten daher die Verantwortung mit der bisherigen Rüstung nicht übernehmen. Ca- privi führte weiter aus, das Bestehen militärischer Abmachungen zwischen Frankreich und Rußland sei zweifellos. Zur strategischen Offensive (wel­che für uns geboten sei), müsse man an Zahl überlegen sein, was wir, auch Frankreich allein gegenüber, nicht mehr seien. Ein Defensivkrieg (wenn man sich auf einen solchen zu beichränken genötigt wäre) müsse im eigenen Lande geführt werden; der Schutz Süddeutschlands wäre dabei unmöglich. Unsere Marine sei der russischen gewachsen. Die Auseinandersetzungen Caprivis machten durch ihre Schlichtheit und Offenheit großen Eindruck.

Kiel. 10. Jan. Der Herzog von Edin­burg ist durch kaiserliche Kabinetsordre zum Admiral ä la suite der Marine ernannt worden.

Dortmund, II. Jan. In Rauxel, wo am Samstag das Dynamit Attentat auf einen Eisenbahnzug sich ereignete, wurde in vergangener Nacht ein Haus mittelst Dynamit zu sprengen versucht.

Aus Elsaß-Lothringen, 3. Jan. Der Panamaschwindel hat hier im Lande ganz besondere Erbitterung hervorgerufen. Es ist dies auch erklärllich, da Elsaß-Lothringen nach annähernder Schätzung, die eher zu niedrig als

zu hoch gegriffen ist, in Panama-Aktien 40 Millionen Mark verloren hat. Die Verlierenden sind vorherrschend kleinere Leute. Die Sache hat insofern eine weitergehende Bedeutung, als das hiesige Privalkapitat sich mehr und mehr dem deutschen Geldmarkt zuwenden und damit die schon des Oeftern als wünschenswert be­zeichnte Interessengemeinschaft mit dem deutschen Reiche anbähnen wird.

In Durlach spielte der 12jährige Knabe des Gärtners M. mit einem Gewehr; ein Schuß ging los und traf das 10jährige Schwesterchen in den Kopf und nach einer Stunde war das arme Kind verschieden. Immer und immer wieder der alte Leichtsinn, die alte Klage. Waffen, namentlich aver geladene, sollten doch so aus­bewahrt werden, daß sie den Kindern nicht zu­gänglich sind.

Württemberg.

Die Thronrede desLandtags kündigt eine Reihe von sehr wichtigen Gesctzesvorlagen und auch für den gegenwärtigen Landtag, d. h. vor Ablauf der nächsten 3 Jahre einen Gesetz­entwurf betr. eine Verfassungsänderung über die Zusammensetzung der Ständevcrsammlung an. Von den sonstigen Gesetzesvorlagen heben wir als besonders wichtig hervor einen Entwurf über die landwirtschaftliche Nachbarschastsrechte über ein öffentliches Wasserrechtsgesetz und über die Entschädigung von Landwirten für an Maul­und Klauenseuche fallendes Vieh. Die aller­meisten dieser Gesetzentwürfe wurden im Mini- sterium des Innern ausgearbeitet. Auch der neue Finanzminister Dr. v. Rlccke hat 3 wichtige Gesetzentwürfe durch die Thronrede in Aussicht stellen lassen: eine Abstufung der Malzsteuer, durch welche namentlich die von den Großbrauer- eien hartbedrängten Kleinbrauereicn eine Steuer­erleichterung im Betrag von über 300 000 erfahren sollen und ferner einen Gejetzcsentwurf über die Steuerbefreiung der unbestocklen Wein­berge und über scharfe Besteuerung der Kunst­weinfabrikation. Die beiden letztgenannten Vor­lagen sind dazu bestimmt, dem Notstand der Weingärtner eine Erleichterung zu verschaffen. Von Seiten des Justiz-Ministeriums ist eine Vorlage betr. anderweitige Ausführungsbestim­mungen zum Krankenkassengcsetz, von Seiten des ^auswärtigen Ministeriums eine Vorlage betr. die Errichtung einer sog. Umgehungsbahn von Untertürkheim nach Kornweslheim in Aus­sicht gestellt. Bon Seiten des Kultusministeriums scheint eine Gesetzesvorlage nicht bevorzustehen. Das gesamte Ministerium hat also der Volks­vertretung ein großes Bouquet vorgelegt. Es ist nur schade, daß bei den Rosen in demselben auch die Dornen einer verminderten Staalsein» nähme sich befinden. Der neue Finanzminister