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Das Holz fällt ca 60°/o in die u. II. Langholz- sse-
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Sonntag den 15. Januar d. I., abends präzis V?6 Mr in -er Turnhalle:
Letzte Lodivado-Louirort.
Eintrittskarten für Nichtmitglieder zu 2 Mk., Gallerte zu 1 Mk. sind in der Riecker'schen Buchhandlung, in der Musikalienhandlung von Hrn. Karl Hauck, bei Hrn. Zigarrenfabrikant Heinr. Schäfer. G. Delff's Buchhandlung und Kaufmann Eugen Maischhofer hier zu haben.
Samstag den 14. Januar, abends 8 Nhr findet im Lokal die
jährliche General-Versammlung
mit folgender Tages-Ordnung statt:
1. Rechenschaftsbericht. 2. Neuwahlen, 3. Verschiedenes.
Hiezu werden die aktiven und passiven Mitglieder unter Hinweis auf § 27 der'Satzungen eingeladen.
Der Turnrat
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Im Amen des Königs!
In der Urivatklagesache
des Wilhelm Walz, Löwenwirls in Salmbach Privatklägers, gegen den am 14. November 1868 geborenen ledigen Pferdeknecht Jakob Rexer von Oberkollbach, OA. Calw, zur Zeit im Dienst zu Pforzheim, Angeklagten wegen Beleidigung hat das K. Schöffengericht zu Neuenbürg in der Sitzung vom 9. Dezember 1892, an welcher Teil genommen haben:
1. Amtsrichter Weber als Vorsitzender.
2. G. Bott, alt Sonnenwirt in Höfen.
3. Chr. Meeh, Buchdruckereibesitzer in Neuenbürg als Schöffen,
Späth als Gerichtsschreiber-Stv. für Recht erkannt:
Der Angeklagte wird wegen eines
Vergehens der Beleidigung zu der Geldstrafe von
fünfzehn Mark
verurteilt und zur Tragung der Kosten des Verfahrens, sowie zum Ersatz der dem Privaikläger erwachsenen notwendigen Auslagen verpflichtet.
Zugleich wird dem Privatkläger die Befugnis zugesprochen, den verfügenden Teil des Urteils innerhalb einer Woche nach dessen Zustellung an ihn durch einmaliges Einrücken im „Enzthäler" auf Kosten des Angeklagten öffentlich bekannt machen zu lassen.
Vorstehende Ausfertigung wird Hiemil beglaubigt und die Rechtskraft des Urteils bescheinigt.
Neuenbürg, 23. Dez. 1892. Gerichtsschreiber des K. Amtsgerichts.
Stv. Späth.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Pforzheim, 10. Jan. Instrumental- Verein. Am Sonntag, den 15. d. Mts., wird der hiesige Instrumental - Verein ein großes Konzert in der Turnhalle veranstalten, in welchem die I 6jährige Violin-B>rtuosin Betty Schwabe aus Berlin, eine Schülerin des Geigerkönigs Prof. Josef Joachim, den Glanz- und Mittelpunkt bilden wird, lieber das erstmalige Auftreten der Künstlerin in Süddeutsch- land schreibt das Badeblatt von Baden-Baden unterm 13 September 1892 wörtlich Folgendes:
Neben dem gefeierten Meister van Dyck trat ein junges Idjähriges Mädchen auf, das erst seit einigen Monaten konzertiert, in Süddeutschland gänzlich unbekannt war und keine Empfehlung für sich hatte, als sein Talent. Aber dieses Talent ist so groß, daß sie das wagen konnte. Und dieses Wagnis hat sich belohnt. Bescheiden, einfach, fast schüchtern trat sie auf
— nicht mit dem Tua'schen Augenaufschlag, nicht im Siegesbewußtsein, nicht mit der Routine eines dressierten Wunderkindes. Das junge Mädchen setzt den Bogen an, und sofort ist sie ihrer Umgebung entrückt. Träumerisch steht sie da, spielt aus ihrem Innern heraus, wie es ihr ums Herz ist, und fesselt uns sofort. Wie viele Male haben wir schon das Mendelssohn'sche Violinkonzert gehört? Und doch sagte die kleine Betty uns Neues darin; sie hat sich Verschiedenes selbständig auf ihre Weise zurechtgelegt, wie sie es eben empfindet — und es ist allerliebst, sinnig, innig. Sie spielt nicht aus den Effekt, sondern sie singt mit der Wärme eines erwachenden Mädchenherzens, das zum ersten Male in die Welt hinaustritt, und nun verwundert die Augen aufschlägt. Was sie uns sagt, ist alles wahr; da ist nichts eingelernt, nichts affektiert und nichts absichtlich.
— Sie singt, wie der Vogel singt, sie hat die Musik in sich. Aber die Studien, die sie gemacht hat, sind außerordentliche. Ihre Technik ist tadellos, die Reinheit und Sicherheit ihres Tones, die Breite und Energie ihres Striches, die absolute Sicherheit ihrer linken Hand sind frappierend. — Schalkhafte Grazie entwickelte sie in der Polonaise von Wieniawski, vollendete Virtuosität in den spanischen Tänzen von Sarasate. — Das Publikum hat ihr bewiesen, daß es ihr großes Talent richtig erkannt hat und zu schätzen weiß. Es hat Betty Schwabe sehr ehrenvoll ausgenommen und ausgezeichnet. Wir werden noch viel von ihr hören.
Für die Besucher aus dem Enzthal ist die Zeit des Beginns des Konzerls f'/,6 Ilhr) in so fern günstig, als die Rückscchrl schon wieder abends 7.50 ab Pforzheim möglich ist.
.Pforzheim, 9. Jan. In der Nähe unserer Stadt ist schau wieder ein Raubanfall verübt worden, indem einem Frauenzimmer im Hagenschieß, dem ausgedehnten Grenzwalde, Ühr und Geldbeutel abgenommen wurde. Es ist dies der dritte Raubanfall innerhalb einer Woche. Kein Wunder, wenn die Bevölkerung ängstlich wird, zumal die Bemühungen der Sicherheitsbehörden bis jetzt erfolglos geblieben sind. Vielleicht dürste sich eine gründliche, im Verein mit würtlemv. Landjägern vorzunehmen- die Streife im genannten Walde empfehlen.
Deutsches Keich.
Der Kaiser traf am Monlag in Sigmaringen ein, hier am Bahnhof von den schon vorher angelangten übrigen fürstlichen Hoch- zeitsgästen empfangen. Am Dienstag wohnte der Kaiser dann der Vermählung des Thronfolgers Prinzen Ferdinand von Rumänien mit der Prinzessin Marie von Edinburg bei und
reiste am Mittwoch früh nach Karlsruhe zum Besuch des großh. Paares weiter.
Aus Baden, 9. Jan. In den größeren Städten des Landes ist man zur Zeit daran, die Gehälter der Volksschullehrer auf Grund der Städteverordnung und in Uebereinstimmung mit den in der letzten Landtagssession gefaßten diesbezüglichen Beschlüssen zu regeln. Der Lehrerstand ist hierüber hocherfreut, nicht allein der materiellen Besserstellung wegen, sondern namentlich auch, weil anläßlich der in dieser Jache gepflogenen Verhandlungen innerhalb der kommunalen Körperschaften der einzelnen Städte seinem Wirken die vollste Würdigung und An kennung zu teil wurde.
Mannheim. 7. Jan. AuS den Ueber- fchüssen der Sparkasse können in das diesjährige Budget der Stadt 92 400 cIL eingestellt werden, eine recht erfreuliche Aussicht für die Steuerzahler. — Ein verheirateter Maurer, welcher aus einer Wirtschaft ausgewiesen worden war, warf im Zorn mit einem Eisstück eine große Spiegelscheibe der Wirtschaft im Wert von 230 vkL ein. Er darf sie nun bezahlen.
Württemberg.
Am Montag vormittag 8.25 Min. begab sich Se. Majestät der König in Begleitung des Generaladjutanten Frhr. v. Falkenstein und dem Flügeladjutanten v. Schott und v. Röder mittelst Sonderzugs nach Ulm, um Se. Maj. den Kaiser auf der Durchreise nach Sigmaringen zu begrüßen. Die Rückkehr nach Stuttgart erfolgte um 1 Uhr mittags.
Stuttgart, 7. Jan. Seine Majestät der König empfing heute Vormittag den kommandierenden General des 13. kgl. württ. Armeekorps, General der Infanterie v. Wölckern, anläßlich seiner Rückkehr aus Berlin und besprach sich längere Zeit mit demselben, ebenso empfing Ihre Majestät die Königin den kommand. General in Audienz.
Stuttgart, 9. Jan. Se. Majestät der König beabsichtigt von den Hochzeitsfeierlich- keiten in Wien aus sich nach Berlin zu begeben, um Sr. Maj. dem Kaiser seine Glückwünsche zu dem bevorstehenden Geburtsfeste persönlich zu überbringen.
Stuttgart. 10. Jan. Die Eröffnung des Landtags fand heute programmgemäß statt. Als SeineMajestät der König mit dreimaligem Hoch empfangen, auf dem Throne Platz genommen hatte, forderte zunächst der Präsident des Staatsministeriums v. Mittnacht die erstmals eintretenden Mitglieder auf. nach dem Z. 163 der Verf.-Urk. den Stände-Eid abzulegen. Dies geschah nun von Se. Königl. Hoheit dem Herzog Wilhelm von Württemberg, Se. Durchl. dem Fürsten von Fürstenberg, von den Abg. Commerell von Neuenbürg und Hartman» von Oehringen. Dieselben traten vor den Königlichen Thron und berührten mit der rechten Hand die ihnen dargebotene Rechte Seiner Königlichen Majestät, worauf sie ihren Platz wieder einnahmen. Nach dem Akt der Beeidigung hielt Seine Majestät die Thron-Rede und erklärte den Landtag für eröffnet.
Stuttgart. 9. Januar. Heute Mittag
12 Uhr fand die Einführung des neuen Stadtschultheißen Rümelin und dessen Beeidigung auf dem Rakhause statt. Stadtdirektor Regierungsrat Klaiber hielt nach Eröffnung des feierlichen Aktes eine Ansprache an den neuen Stadtvorstand über die Pflichten und Ausgaben seines ebenso schwierigen als dankbaren Amtes und nahm demselben den Eid ab, worauf Rümelin eine Ansprache an die bürg. Kollegien hielt, welche mit warmem Beifall sowohl der Kollegien, als der zahlreich anwesenden Zuhörerschaft ausgenommen wurde. Hierauf begrüßten Gemeinderat Payer Namens des Gemeinderats und Bürgerausfchuß-Obmann Schott Namens des Bürgerausschusses den neuen Stadtvorstand, beide mit dem Wunsche schließend, daß er der Stadt zum Heile wirken möge. — Bürgerausschußobmann Rechtsanwalt Karl Schott hat um Enthebung von seinem Amt gebeten. Den Wünschen seines Kollegiums entsprechend hat er jedoch sich entschlossen, auf seinem Posten zu verbleiben, nachdem der Bürgerausjchuß sich dahin vereinbart hat, daß ein Teil der Geschäfts- leitung im Bürgerausschuß vom Obmann an seinen Stellvertreter übergeben werde. Ebenso hat Gemeinderal Karl Kröner sein Entlass ungs- gesuch zurückgenommen.
Der Staatsanz. enthält eine Bekanntmachung des Staatsministers v. Mittnacht, wonach in Abänderung der erlassenen Bekanntmachung verfügt wird, daß die Weiterverwendung des bisherigen Frachtbriefformulars im Lokalverkehr der württ. Bahnen sowohl für Stückgut wie für Wagenladungen bis 30. Juni 1893 unter der Bedingung gestattet ist, daß der Transport weder unter Jnteressendeklaration erfolgt, noch die Ausstellung eines Frachtbriefduplikats verlangt wird, und daß Seitens der Aufgeber die im alten Formular enthaltene Hinweisung auf das Betriebsreglement durch eine solche auf die Verkehrsordnung handschriftlich abgeändert wird.
Stuttgart, 8. Jan. Die Landesversamm- lung der Deutsch e n Pa rte l Wür tlemb ergs fand heute von 11 Uhr Vormittags ab im großen Saale des Stadtgartens hier statt. Der Vorsitzende des Landesausschusses Dr. Schall begrüßte die schrzahlreich erjchienenenParteigenossen berichtete kurz über dle allgemeine Lage der Partei und die im Benehmen mit den Parteifreunden in Laden, sowie der Leitung der nationalliberalen Partei in Berlin eingeleiteten Schritte zur Aufstellung eines gemeinsamen Programms sür das ganze Reich. Hieraus erstattete der Reichslagsabgeordnete G. Slegleden Reichs- tagsberichi. Redner begann mit der zur Zeit dem Reichstag vorliegenden Militärvorlage, welche in erster Linie das Interesse des deutschen Volkes in Anspruch nehme. Er betonte die Notwendigkeit der Erhöhung unferer Wehrkraft angesichts der fortwährenden Rüstungen unserer Feinde und bezeichnele als Vorteile der Militärvorlage die gerechtere Durchführung des Princips der allgemeinen Wehrpflicht, Verjüngung der Feldarmee und die absolut notwendige volle Aus-