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GLIenHausen.
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bei gutbesetzter Ludwigsburger Militär-Musik statt. Unter Zusicherung guter Speisen und Getränke ladet höflich ein
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Neuenbürg.
Heute Samstag
Mctzelsuppe,
wozu höfl. einladet
Ernst Ochner z. Anker.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Die Wahl des approb. Arztes Dr. Kurier von Dürrmenz zum Distrikts- und Armenarzt für die Gemeinden Feldrennach, Conweiler und Ottenhausen mit dem Wohnsitz in Feldrennach ist bestätigt worden.
Dem Präparandenlehrer Bachteler (von Gräfenhausen) am Schullehrerseminar in Nagold ist die fünfte Schulstelle in Calw, dem Unterlehrer Seiler in Rothenbach die Schulstelle in Oferdingen, Bez. Tübingen, übertragen worden.
Neuenbürg, 8. Nov. (Corr.) Anläßlich der Revierpreisberatung haben sich gestern die Fvrst- beamten des hiesigen Forsts hier versammelt. Da im Lauf des Tages bekannt wurde, daß am 9. November d. I. 40 Jahre verflossen sind, seil Herr Stadtförster Gauß seinen Dienst in Neuenbürg angetreten hat. so ließen es sich die Kollegen von Gauß nicht nehmen, diese Gelegenheit zu benützen, um mit dem Jubilar ein schönes Fest zu feiern. Es wurde in gebührender Weise der großen Verdienste gedacht, die sich Gauß um die hiesigen Stadlwaldungen erworben hat, indem er.mit großem Fleiß und rastlosem Eifer während dieser langen Zeit die Stadtwaldungen treu gehütet und gepflegt und sie in einen ausgezeichneten Stand gebracht hat, der von jedem Fachmann anerkannt und bewundert werden muß. Zugleich wurden dem Jubilar, der noch in ungeschwächter Kraft seines Amtes waltet, "die besten Wünsche für die Zukunft gebracht. Der Stadt Neuenbürg wünschen wir, daß ihr der treue unermüdliche Pfleger ihres Stadtwaldes noch lange erhalten bleiben möge zum Wohl der Stadt und zum Gedeihen des Waldes. Möge auch die Stadt Neuenbürg in gebührender Weise die Verdienste ihres langjährigen Dieners ehren.
Wildbad. Vergangenen Dienstag nachts gegen 2 Uhr erhielt der Waldhüter und Hilss- polizeidiener Möjsinger, wohnhaft zu Sprollenhaus, als derselbe im Begriff war von einem Patrouillengang sich in seine Wohnung zu begeben, etwa 50 Schritt von derselben plötzlich mit einem harten Gegenstand einen Schlag auf den Kopf versetzt, so daß er bewußtlos zusammenstürzte. Anfangs glaubte man, der so Verletzte würde nicht mehr davon kommen, da er 2 Tage bewußtlos dalag und die Hirnschale blosgelegt ward, doch ist seit letzten Freitag voraussichtlich die Lebensgefahr abgewendet. Man hat noch keine Ahnung von dem ruchlosen Thäter. Der Verletzte hat im Moment vor der Thal, da es dunkel war, nur eine Gestalt in der Nähe erblickt.
Deutsches Weich.
Ein Korrespondent der Str. Post schreibt aus Berlin, 5. Nov.: Die Aeußerungen des Fürsten Bismarck überdie Militä rvorlage, welche uns durch Dr. Hans Blums Mitteilungen bekannt geworden sind, finden hier die lebhafteste Beachtung und werden ohne Zweifel einen tiefgehenden Eindruck auf die Stellung machen, welche weite Kreise der Bevölkerung zur Mili- tärvorlage einuehmen. Es giebt in der That eine große Menge vaterlandsliebender Leute in allen Parteien, welche schon jetzt durch die große Verantwortung innerlich bedrückt werden, die ihnen durch die Zumutung bereitet wird, sich über eine Vorlage von solcher Tragweite entscheiden zu müssen. Sie wollen der Regierung das nicht verweigern, was diese zur Aufrechthaltung der militärischen Stellung Deutschlands
für nötig hält und als nötig bezeichnet. Aber angesichts der großen Belastung fragen sie immer wieder und immer wieder mit bangem Zweifel: „Ist es denn auch wirklich nötig?" Und in dieser Gewissensnot kommt ihnen der Fürst wie ein Retter! Er verneint die Frage nach der Notwendigkeit der großen Forderungen; er hält das deutsche Heer auch in seiner jetzigen Verfassung für stark genug, um bei richtiger Führung selbst einen „Zweifrontenkrieg" wagen zu können, und er hält überdies den Ausbruch eines Krieges in den nächsten zwei bis drei Jahren nicht für wahr- lcheinlich. Diese Auslassungen eines Mannes, dem, wie stark auch immer sein Opposilionsbe- dürfnis sein mag, doch niemand selbst aus den Reihen seiner politischen Gegner Zutrauen wird, daß er um der Opposition willen sich einer Vorlage widersetzen werde, deren Annahme im Interesse unserer nationalen Wehrkraft unerläßlich ist, werden auf die Aussichten der Militärvorlage von größerer Bedeutung sein, als man vielleicht im Augenblick ahnt. Das Rejume der Bismarck- schen Äußerungen läßt sich etwa in den Satz zusammenpressen: „Wir dürfen die Vorlage
ablehnen, denn sie ist nicht notwendig!", und dieser Satz könnte bei einem etwanigen Konflikt leicht eine schwerwiegende Parole werden. Spaßvögel verbreiten unterdessen die Nachricht, Edison habe eine Erfindung gemacht, die Kanonen durch eine „elektrische Artillerie" zu ersetzen. Diese „elektrischen Batterien" würden den Feind in Masse niederstrecken, aber nicht töten, sondern nur in eine Art „elektrischen Schlafes" versetzen, das heißt gefechtsunsähig machen. Man könne deshalb, fügen die Scherzer hinzu, die Militär- Vorlage ruhig Verlagen, bis diese Erfindung geprüft sei. Weshalb ich Ihnen das schreibe? Nur um Ihnen den Beweis zu liefern, daß der Humor trotz allen Ernstes der Zeit noch nicht ausgestorben ist.
Daß offiziöse Stimmen in einigen Blättern die Militär Vorlage sowohl vom politischen als vom Mllitärstandpunkt aus zu verteidigen suchen, ist ihr gutes Recht und es gewinnt auch mehr und mehr den Anschein, daß es dem Reichstage nicht sehr leicht fallen wird, die ganze Vorlage einfach abzulehnen. Wenn aber von offiz. Seite im Militärwochenblatt die Leistungsfähigkeit der Landwehrleute im Kriege so abfällig beurteilt wird, wie dies letzter Tage geschehen ist, und wenn unsere Landwehrleute vom letzten französischen Feldzug, welche doch auch herrische Thalen ausgeführt haben, als „Drückeberger", als Leute hingestellt werden, die gern hinter Deckungen bleiben, so muß ein solches Verfahren den öffentlichen Unwillen erregen. Die Berliner politischen Nachrichten, ein bekanntes osfiziöses Organ, suchen denn auch bereits jene Taktlosigkeit wieder gut zu machen, indem sie sagen, die Ausführungen im Militärwochenblatt über die Landwehr seien nicht so schlimm gemeint und hätten nur darauf Hinweisen wollen, daß ein verheirateter Soldat doch weil mehr darauf bedacht sein muß im Interesse seiner Familie sein Leben zu schone» als ein junger lediger Soldat. Das ist ja wohl richtig.
Karlsruhe, 9. Nov. Gegenüber der Angabe des „Militär-Wochenblatts", daß bei Beginn des Krieges von 1870 die Einrichtung der Landwehr außerhalb Preußens sich erst im Werden befunden habe, veröffentlicht die amtliche „Karlsruher Zeitung" eine Erklärung, daß in Baden sofort nach ausgebrochener Mobilmachung
mehrere Landwehrbalaillone gebildet wurden. Diese hätten nur Anlaß zum Lob gegeben und mit treuer Hingabe im Feldzüge bei Bewachung des kronprinzlichen Hauptquartiers und der französischen Gefangenen vorzügliche Dienste geleistet. sowie in strenger Manneszucht und echt soldatischem Geiste den Erwartungen in vollem Maße entsprochen.
Metz, 9. Nov. Eine Hekdenthat vollbrachte heute früh ein 14jähriger Knabe. Am Moselufer hinter der Friedhofstraße war ein etwa fünfjähriges Kind ins Wasser gefallen und in dem dort ziemlich tiefen und reißenden Fluß so weit untergesunken, daß man bloß noch sein rotes Käp-pchen sah. Der beherzte Junge sprang sofort in das kalte Element, und mit großer Anstrengung gelang es ihm, das kleine Wesen, das schon gehörig Wasser geschluckt hatte und halb erstarrt war, noch lebend seinen Ellern zurückzubringen.
Lothar Bücher hat, wie jetzt bekannt wird, die deutsche Reichs-Verfassung nach den Intentionen Bismarcks in 24 Sunden »iederge- schrieben.
Württemberg.
Die Königin Olga ruht nunmehr an der Seite ihres Gemahls in der Fürstengruft unter der Kapelle des alten Schlosses in Stuttgart. Die fremden Fürstlichkeiten, welche der entschlafenen Königin die letzte Ehre erwiesen, sind wieder abgereist, das Trauergeläute in den Kirchen des Landes ist verstummt und das alltägliche Leben wieder in seine Rechte getreten. Aber die Königin Olga wird in ihren Werken fortleben und im Lande Württemberg für alle Zeiten ein gesegnetes Andenken bleiben. Was bezüglich des Testaments der verewigten Königin von einzelnen Blättern mitgeteilt wurde, ist weiter nichts als das Fantasieprodukt eines zeilenhungrigen Reporters. Von dem Testament der Königin Olga wird wie von demjenigen weiland S. M. des Königs Karl nur so viel öffentlich bekannt werden, als die entschlafene Königin für wohlthätige Zwecke ausgesetzt hat. Daß die Adoptivtochter der verewigten Königin, die Herzogin Wera Haupterbin sein wird, läßt sich ja von vornherein erwarten; aber welche Summe >n bar oder Wertpapieren den hohen Anverwandten der entschlafenen Königin zufällt, wird schwerlich an die Oeffentlichkeit dringen.
Marbach, 10. Nov. Die Feier, welche die Stadt Marbach und der Schillerverein alljährlich am 10. Nov., dem Geburtstag des großen Dichters, begeht, hat sich am heutigen Tage zu einer besonders bedeutungsvollen und erhebenden gestaltet. Vor dem Beginn der Feier im Schillerhaus tagte eine auf 10'/r Uhr vom StadtjchultheißFü als Vorsitzender des Schiller- Vereins einberufene außerordentliche Hauptversammlung. Derselben konnte die hocherfreuliche Mitteilung gemacht werden, daß am heutigen Tag der Stadt Marbach für den Schillerverein und für das Schillerhaus zur Aufbewahrung und Ausstellung in letzterem ein höchst ansehnlicher Schatz als Stiftung übergeben worden ist, bestehend in Briefen, Dokumenten und Reliquien, welche sämtlich teils von dem Dichter selbst, teils von Angehörigen seiner Familie oder von Personen herrühren, die mit dem Dichter oder seiner nächsten Familie in Zusammenhang gestanden.
Crailsheim, 7. Nov. Der württemb. Schutzverein für Handel und Gewerbe halte die