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Neuenbürg. Bei der am 23. und 25. Juli d. I. stattgehabten Pferdevormusterung wurden vom ganzen Oberamtsbezirk 662 Pferde vorgeführt. Hievon wurden als kriegsbrauchbar befunden 171, darunter Reitpferde 11. Stangenpferde 63, Vorderpferde 43 und schwere Zugpferde 54. Das Ergebnis ist gegenüber der letzten Musterung im Jahre 1884, bei welchen unter 647 Pferden nur 85 kriegsbrauchbare waren, ein wesentlich günstigeres und ist in der Hauptsache aus das inzwischen beschaffte bessere Pferdematerial zurückzuführen.
Neuenbürg, 28. Juli. Der gestrige „musikalische Abend" im Saale z. Sonne nahm, wie vorauszusehen war, wieder einen in jeder Hinsicht gelungenen Verlauf. Das hübsche Programm, von den HH. Konzertgebern mit dem an ihnen gewohnten Geschick gewählt, erhielt diesmal eine Bereicherung durch die Mitwirkung der gegenwärtig hier weilenden Frau Rueff, geb. Cranz, und durch einen dreistimmigen Damenchor. Frau Rueff sang mit ihrer überaus klangvollen sympatischen Altstimme eine Arie aus „Figaros Hochzeit" von Mozart, „An der Weser" von Presse! und das „Engellied" von Braga; sie versteht ihrer herrlichen Stimme durch wirklich reine Aussprache gefühlvollen Ausdruck zu geben. Besonders ansprechend war das „Engellied" mit Violinbegleitung des Hrn. Stadtvikar Köstlin und Klavierbegleitung des Hrn. Rcall. Geiger. Letzterer zeichnete sich wieder neben seiner Mitwirkung an den beiden Ouvertüren zu der „Entführung aus dem Serail" von Mozart und zu „Tankred" von Rossini besonders durch die feine Wiedergabe der Faustphantasie von Alard aus. Die zahlreich anwesenden Musikfreunde verfolgten denn auch wieder sein vollendetes Geigenspiel mit großer Aufmerksamkeit. Der 3stimmige Damenchor unter Leitung des Hrn. Geiger trug das Frühlingslied von Mendelssohn, das stimmungsvolle Spinnlied und in passender Folge das bekannte Koschatlied „Verlassen" vor. Das ganze Programm bot so eine hübsche Abwechslung. Dazu kommt noch, daß sich ein auswärtiges Fräulein in 2 reizenden Compositionen von Schubert und Chopin auf dem Piano hören ließ; diese Dame hatte auch die Mitwirkung bei den Ouvertüren übernommen und bekundete die geübte Spielerin. Noch trug in einer Pause Hr. Rev.-Ass. Eisenlohr von Calmbach und Frln. Maria Lerch von Höfen 2 niedliche Musikstücke auf der Violine und auf dem Klavier vor, welche mit vielem Interesse dankbar ausgenommen wurden, außerdem gaben die Konzertgeber noch einige Nummern zu. Das Konzert hatte sich eines außerordentlichen Besuchs, namentlich auch wieder von Seiten der Musikfreunde in Höfen, zu erfreuen und es wird der gestrige Abend den Zwecken des hiesigen Jünglingsvereins wieder einen schönen Ertrag einbringen.
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Der. deutsche Kaiser ist von seiner Nordlandsreise zurückgekehrt, nunmehr wird auch die lang erörterte Frage, ob im Jahr 1898 in Berlin eine allgemeine Weltausstellung veranstaltet werden soll, rasch in den Fluß kommen. Der Reichskanzler zeigte sich bis jetzt einer solchen Ausstellung gegenüber ziemlich zurückhaltend und hat sicher hiefür seine guten Gründe gehabt. Fürs erste haben die Berliner Bau- Platzspekulanten alles Areal, aus dem überhaupt
eine Ausstellung aufgestellt werden könnte, rasch zusammengekauft und verlangen für die Benützung ihrer Grundstücke zu Ausstellungszweckcn geradezu unverschämte Preise. Des Weiteren bringen derartige Ausstellungen den Ausstellern selbst häufig nicht einmal die riesigen Ausstell ungskosten ein, geschweige denn, den erhofften Gewinn durch Erweiterung des Absatzes. Nachdem nun aber die meisten deutschen Regierungen und Handelskammern sich für das Ausstellungsprojekt ausgesprochen haben und zwar meistens aus patriotisch-deutschen Gründen, damit die Welt nicht soll sagen können, als ob die deutsche Industrie unfähig sei oder wenigsteus nicht den Mut habe, ihre Erzeugnisse zu zeigen, so wird die genannte Berliner Weltausstellung nun wahrscheinlich doch zustande kommen.
Der Kaiser hat, wie erst jetzt bekannt wird, anläßlich der Einführung des Kronprinzen als Sekondelieutenant in das Erste Garde- Regiment zu Fuß in Potsdam seinem Sohne ein Offizier-Seitengewehr überreicht, auf dem folgende Worte stehen: „Vertraue Gott, Dich tapfer wehr', damit besteht Dein Ruhm und Ehr'; denn wer's auf Gott herzhaftig wagt, wird nimmer aus dem Feld gejagt — Deine Kraft gehört dem Vaterlande. — Meinem lieben Sohn Wilhelm am 6. Mai 1892. — Wilhelm U."
Berlin, 25. Juli. Ueber die Vorgänge, die sich in Wien vor der Hochzeit des Grafen Herbert Bismarck abspielten und den Anlaß zu dem bekannten Schreiben des Reichskanzlers Caprivi an den deutschen Botschafter in Wien Prinzen Reuß u. s. w. boten, sollen folgende Mitteilungen den thatsächlichen Verhältnissen entsprechen: Längere Zeit vor der Hochzeit, als es festgestellt war, daß sie in Wien gefeiert werden sollte, suchte man von Friedrichsruh aus dort alle Fragen der Konvenienz und der Eli- quette in der sorgsamsten Weise klarzustellen. Da es bekannt war, daß die Gemahlin des deutschen Botschafters am Wiener Hofe, die Tochter des Großherzogs von Weimar, eine ebenso taktvolle Dame wie begeisterte Verehrerin der Bismarck- sehen Familie ist, so schien diese als Vermittlerin in diesen Angelegenheiten ganz besonders geeignet. Man wendete sich daher von Friedrichsruh aus an dieselbe, und sie nahm auch den Auftrag an, zu dessen Erledigung sie sich an den für solche Fragen kompetenten ersten Hofbeamten, den Prinzen von Hohenlohe in Wien, wendete, der mit dem Kaiser Franz Joseph Rücksprache nahm, und zwar namentlich wegen der Audienz des Fürsten Bismarck bei ihm. Die auf diesem Wege der Prinzessin Reuß gewordene Antwort lautete dahin, daß der Kaiser Franz Joseph es natürlich und selbstverständlich finde, daß Fürst Bismarck als alter und bewährter Freund seines Hauses und der österreichischen Politik ihm bei Gelegenheit des bevorstehenden Privatfestes in einer Audienz seine Aufwartung mache. In jener Zeit dachte Niemand in Wien daran, daß der in Rede stehenden Privatfestlichkeit von Berlin aus ein anderer Charakter beigemessen werden könnte, als der eines freundschaftlichen Zusammentreffens alter Freunde von Nord und Süd. Der deutsche Botschafter in Wien, Prinz Neuß selbst war damals bettlägerig und kümmerte sich naturgemäß um diese rein private Angelegenheit gar nicht. Trotzdem kam sie dem gesamten deutschen Botschaftspersonal zu Ohren und aus den Kreisen dieses Personals gelangte an den Grafen Caprivi ein Brief, der davon Mitteilung machte. Erst auf Grund dieses Briefes trat die Konlrearbeit von Berlin ein, die dazu führte, daß dem Fürsten Bismarck die nachgesuchte Audienz versagt wurde. Die gesellschaftliche Verletzung wurde an dem
Altreichskanzler und namentlich an seinen ungarischen Freunden um so peinlicher empfunden, als Fürst Bismarck davon erst in zwölfter Stunde erfuhr, also zu einer Zeit, wo es ein Rückwärts für ihn nicht mehr gab.
Berlin, 26. Juli. Unter der Ueberschrift „Unpopuläre militärische Betrachtungen" veröffentlicht die Kreuzzeiiung einen Artikel, der an sich wenig neues enthält, aber gleichwohl wegen des Zeitpunktes seiner Veröffentlichung bemerkenswert erscheint. Es wird darin ausgeführt, daß der Geist der künftigen Kriegskunst von der Schwere der Materie erdrückt, vielleicht vernichtet werden wird und daß der sorgsame Ausbau der Organisation unseres Heeres höher gestellt werden muß, als das Ausbreiten großer Heerhaufen, die nur auf Kosten der Güte der Truppen errichtet werden können. Dieser Artikel ist indirekt gegen die geplante große Militärvorlage gerichtet, über deren alsbaldige Einbringung beim Bundesrat und Reichstag nach der nahe bevorstehenden Rückkehr des Kaisers endgiltig entschieden werden soll. Er beweist, was in eingeweihten Kreisen ohnehin kein Geheimnis mehr war, daß auf militärischer Seite eine sehr starke Strömung gegen die beabsichtigte erhebliche Vermehrung unseres Heeres unter gleichzeitiger bedingter Herabsetzung der Dauer der Dienstpflicht vorhanden ist. Die beiden sich entgegenstehenden Richtungen, deren jede hochstehende und einflußreiche Militärs als Anhänger besitzt, dürften im Lanfe dieser Woche noch leidenschaftlich und nachdrücklich um den Sieg ringen. Da sich der Reichskanzler und der preußische Kriegsminister, also die nach Außen hin in dieser Frage zumeist verantwortlichen Persönlichkeiten, in den Reihen der Befürworter der neuen Militärvorlage befinden, so dürfte freilich die schließliche Entscheidung zu ihren Gunsten überaus wahrscheinlich sein.
Berlin, 28. Juli. Ein Privattelegramm aus Guscht, Regierungsbezirk Frankfurt a. d. Oder, meldet: Seit heute früh wütet in den Forsten der Güter Neuhaus und Schweinen, sowie im Königlichen Revier Waitze ein mächtiger Waldbrand. Bisher sind etwa 6000 Morgen eingeäschert.
Kattowitz, 27. Juli. Fünfhundert russische Auswanderer trafen in Myslowitz ein, um über Hamburg nach Amerika zu reisen.
Kissingen, 28. Juli. Der Altreichskanzler Fürst Bismarck reist am Samstag um 10 Uhr vormittags von hier über Jena nach Varzin ab. Die Getreuen von Jever lassen den Salonwagen prächtig ausschmücken.
Lahr, 26. Juli. Sonntag den 31. Juli und Montag den 1. August findet hier der 14. badische Feuerwehrtag statt. Der Großherzog hat sein Erscheinen zugesagt und trifft Samstag abends hier ein.
Aus Fürth melden die „Münch. N. Nach.": Ein entsetzlicher Unglücksfall ereignete sich am 23. abends in der hiesigen Kaserne. Der schon länger dienende Soldat Derrer aus Bamberg hatte vom Lechfeld die Zündladung einer nicht» krepierten Granate mit heimgenommen und fingerte an derselben herum. Plötzlich — ein Krach! und der Unglückliche war zerrissen. Bon der Wucht der Explosion kann man sich einen Begriff machen, wenn man hört, daß dem Unglücklichen der ganze Leib aufgerissen, der halbe Kopf zerschmettert wurde und daß die Knochen der Gliedmaßen durch das Fenster auf den Hof flogen. Zwei in der Nähe befindliche Kameraden kamen mit geringfügigen Verletzungen davon.
Ein Bureauschreiber des dritten Bataillons in Konstanz untersuchte jeden eingehenden