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Nagold Personenbeförderung in 3. Kl. statt, Calw ab 5.30 nachm., Nagold an 6.50 nachm., zum Anschluß an den 7.20 abends nach Altensteig abgehendcn Zug.

Das Wetter. Seit mehreren Tagen schon wechseln nordöstliche und südöstliche Windrichtungen in gleichen Zwischenräumen mit einander ab; nunmehr erscheint es, als ob letztere die Oberhand behalten würde; die vielen Nebel, der Rückgang des Barometers und die mildere Tempera­tur deuten darauf hin. Für die Land­wirtschaft wäre eine tüchtige Schnee­decke von großem Werte.

Ausland

Bischof Freppel ist gestorben. Freppel wurde in Ober-Ehnheim (bei Schlettstadt) am 17. Juni 1827 geboren. Er wurde im Jahre 1849 zum Priester geweiht. Bald darauf lehrte er schon Geschichte am Seminar zu Straßburg. Zum Professor der geistlichen Beredsam­keit an der Sorbonne ernannt, hielt er zugleich zahlreiche Predigten in Paris und in der Provinz. Im Jahre 1862 war er Fastenprediger in der Tuilerienkapclle. 1867 wurde er Dekan von St. Geneviave, 1869 noch Bischof von Angers, wo er eine katholische Unwersität eröffnet!. Seit 9 Jahren saß er in der Kammer, wo er für die Kolonialpolitik und alle religiösen Fragen eintrat. Im Jahre 1870 hat er einen Brief an Kaiser Wilhelm gegen die Annexion seines Heimatlandes Elsaß ge­richtet. Freppel hat mehr als 30 Bände geschrieben.

NUsMen.

(Eine Rechnung aus den 30er Jahren.) Um diese gute alte Zeit machte ein Heidel­berger Schuhmacher folgende Rechnung:

Vor Herr Parren (Pfarrer) dahier vor Schuhmacher Arweit.

fl. kr,

1. Aug. ihn durchaus gesold . . 48

8. das Kind gesold und ein­gefaßt .15

10, Sept. die Marri grad geklofft 6

20. den Guschtas zukned . . 2

1. Okt. die Frau Parrin und JungferMahle zusammen-

geflict. 2

der Jungfer Lowise ein Schuhfläk aufgesetzt . . 4

ihm ein Strupfen angened 2

die Jungfer Lohre über­zogen und eingefaßt, sie den Zeig dazu gegeben . die Tegla Ohren gekned

und geristet.

den Guschtaf ausgespannt

und zukned.

dem Etmund ein phar Schuh gemacht....

6. Dec. sein Pantoffel geflict. .

10. die Junfer Male Schuh

unterlegt.

Schuma .

den Empfanp bescheind

Johannes Gauer.

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ein gewisser Franz Fuchs gelegentlich einer Tanzunterhaltung den Mathias Klüg durch Messerstiche schwerverletzt. Matthias Klüg, ein Mann von hünenhaftem Körper, sagte nun kürzlich in Graz vor Gericht das Folgende aus:Wie der Fuchs hcrhaut, kommt mir vor i g'spür was, ich frag' den alten Wassermann, der sagt: Schau, schau, Dir steckt noch's Messer im Buckel. Ich sag', sei so gut und zieh's aussa. Er ziat, aber aussa gehl's Messer nit! Ich sag' zum Wirt, sei doch so gut, und ziag mir's Messer aussa; der ziagt, was er kann, er stemmt si und reißt, aber aussa geht's Messer nit. Hiatz sag' ich zum Maier, der der Stärkste ist, schäm Di, wenn Du's auch nit aussa bringst. No, der wcckerzt so hin und her, und nachher hat er's halt zuwegen bringen können. Es war halt a lange Brotklingen bis zum Heft d'rin und hat sie einilcilt in an Knoch'n deswegen is so viel hart gang'n. Acht Tag lang hat's ma a bisl weh than, aber jetzt is schon wieder guat. Der Fuchs hat mi halt a wengerl juck'n wöll'n!" Das Urteil gegen Franz Fuchs lautet auf dreizehnmonatlichen schweren Kerker.

(Der Mensch in Zahlen.) Der menschliche Körper enthält 105 Knochen und 500 Muskeln, das Gewicht des Blutes eines Erwachsenen be­trägt etwa 15 kx. Das Herz hat gewöhnlich 15 ein im Durchmesser; es schlägt 70mal in der Min 4200mal in der Stunde, 25 792000mal im Jahre, jeder Schlag befördert 44 g Blut, 2030 g in der Minute, 132 kg in der Stunde und 58^ Ztr. an einem Tage. Sämtliches Blut des Körpers geht in drei Minuten durch das Herz, und unsere Lungen enthalten im normalen Zu­stande 5 Liter Luft. Im Durchschnitt jedoch atmen wir 1200mal in der Stunde, wozu wir 3000 Liter Luft verbrauchen. Die Haut besteht aus drei Lagen, deren Dicke von 6 mm bis 3 mm wechselt. Jeder Quadratccntnneter Haut enthält 12050 Schweißröhrchen oder Poren, ihre Gesammtlänge im Körper beträgt 50 km.

5.

30. ..

6. Nov

15.

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28.

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In F. in Thüringen hat es seit ein paar Tagen stark geschneit. Der Herr Bürgermeister verordnet nun, daß jeder Hausherr den Schnee vor seinem Hause entfernen lassen muß. Da aber die Arbeit auf einmal etwas groß erscheint, so läßt er verkünden:Der neue Schnee kann vorläufig noch liegen bleiben, der alte aber muß spätestens bis mittags zwölf Uhr fortgeschafft sein!

(Hineingeritten.) Verteidiger:Mein Klient hat eingestanden, den Einbruchs­diebstahl verübt zu haben gewiß ein sprechender Beweis seiner Wahrheitsliebe und seiner strengen Gewissenhaftigkeit! Hoher Gerichtshof und ein Mann mit so glänzenden Tugenden sollte eines Ein­bruchdiebstahls fähig sein?!-Nimmer­

mehr !"

(Aus dem Aufsatzheft der kleinen Elise.) Die Gans ist ein nützliches Tier; ihre Flaumfedern dienen uns zum Füllen der Betlen; ihr Fleisch ist weich und zart wenn die Köchin auf dem Markt nicht eine alte erwischt hat.

(Sonntagsfreude steyrischer Bauern.) In einem Gasthause in Greisdorf hatte

(Vorsichtig.) Wirt: (einen Gast in's Fremdenbuch eintragend):Ihr Stand, wenn ich fragen darf"? Fremder:Schnell­läufer!" Wirt:Hm, dann müßte ich bitten, im Voraus zu bezahlen!"

Gemeinnütziges.

(Gegen Wundlaufen der Füße.) Ein alter Chirurgus teilt in der mährisch-schlesischen ZeitschriftAllvater" als sehr bewährtes Mittel, bei Touristen und sonst Marschierenden wundge­laufene Füße wieder gesund zu machen und abzuhärten, das Abwaschen derselben mit einer Mischung von Essig nnd Wasser mit. Er erzählt, daß während auf einem Marsche die ganze Truppe aus fast lauter Maroden bestanden habe, seine Kompagnie lediglich infolge Anwendung der Essigwaschungen frisch und marschsähig ge­blieben sei

(Aufspringen der Hände.) Bei kaltem Wetter ist dies sehr schmerzhaft. Wer mit diesem Uebel behaftet ist, känn sich große Erleichterung verschaffen, und sich zuweilen ganz davon befreien, wenn er einen Theelöffel reinen Homg, frisch aus den Zellen ist er am besten, in einer Tasse weichen Wasser's auflöst, die Hände damit wäscht und gut eiureibt. Man muß aber vorher dieselben von Staub und Schmutz ge­reinigt haben. Die Hände soll man täglich 34 Mal mit diesem Honigwasser waschen und sie so lange reiben, bis sie selbst trocken werden. In der Zwischenzeit trägt man alte, weiche Hand­schuhe, deren Fingerspitzen ausgeschnitten sind.

(Um Hände, Füße, Nase und Ohren) vor dem Erfrieren zu sichern, bestreicht mau die dem Frost ausgesetzten Körperteile mit gutem Oel, Goldcream oder Vaseline, dadurch bleiben sie warm und geschmeidig.

Gedankensplitter.

Die Gesellschaft ist der Karneval des Lebens: ohne Maske ist der Eintritt verboten!

Nur keine philosophischen Gründe, wo die gewöhnlichen ausreichen!

Zu Allem fähig und zu Allem tauglich ist zweierlei.

Akrostichon.

Turm

Acht

Aden

Erbrechen

Lias

Aal

Richter

Sau

Eis

Jedes der nebenstehen­den Wörter ist durch Vor­sehung je eines Buch­stabens in ein anderes Wort zu verwandeln. Die neuen Anfangsbuchstaben ergeben einen wichtigen Zeitpunkt.

Einladung z. Abonnement

auf den

Cnzthiiler.

Mit dem 1. Januar 1882 beginnt ein neues Quartal und damit auch ein neues Abonnement auf den Enzthäler. Die Bestellungen wollen sofort bei der bis­herigen Bezugsquelle erneuert werden, wenn keine Unterbrechung in dem Ver­sandt des Blattes eintreten soll.

Für Bekanntmachungen aller Art eignet sich der Enzthäler vermöge seiner dichten Verbreitung im Oberamtsbezirk besonders, es ist den Anzeigen in unserem Blatt er­fahrungsgemäß der beste Erfolg gesichert. Wir bitten um fleißige Benützung unseres Blattes, indem wir versprechen, in jeder Weise entgegenkommen zu wollen.

Htilchi-U tl. Dttlsg tlrs AurtWm.

Redaktion, Druck und Verlag von Chrn. Meeh in Neuenbürg.