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Wildbad. 22. Nov. Gestern fand wieder eine Versammlung des Gewerbe­vereins statt. Der Vorstand, Herr Stadt­schultheiß Bätzner, gab eingehenden Be­richt über den Besuch des Ingenieurs Osk. v. Miller und dessen Urteil über eine elektrische Beleuchtungsan­lage in hiesiger Stadt: Herr v. Miller berechnet die Kosten bei einer vollständigen Einrichtung auf ca. 400000 cM d. h. bei unterirdischer Leitungsanlage. Von Seiten der Stadtverwaltung wurde jedoch eine oberirdische Leitung in Vorschlag gebracht und reduzieren sich dabei die Kosten um mindestens ein Viertel. Der Preis des elektrischen Lichtes stellt sich ungefähr für eine 10 Kerzen starke Flamme während der Sommermonate auf 4 Pfg., im Winter

auf 2 Pfg., für eine 16 Kerzen starke Flamme auf 6 bezw. 3. und für eine Bogenlampe 48, resp. 24 Pfg. pro Stunde, v. Miller riet der Stadtverwaltung die Einrichtung aus eigenen Mitteln zu be­streiten und deu Betrieb nicht einer Ge­sellschaft zu übergeben. Eine Kommission soll in nächster Zeit Umfrage wegen Fest­stellung der Flammenanzahl, halten, wo­rauf dann Ingenieur Miller seine Be­rechnungen anstellen kann.

Man schreibt uns aus Pforzheim vom 23. Nov. Samstag abend 11 Uhr brannten in dem 1 Stunde entfernten Eu­tingen 4 Wohnhäuser, sowie 4 wohlge­füllte Scheunen bis auf den Grund nieder. In der einen, einem Müller gehörigen Scheuer lagerten größere Getreidevorräte, welche ebenfalls ein Raub der Flammen wurden. Der herbeigeeilten Pforzhcimer und Nieferner Feuerwehr gelang es erst, den Brand auf seinen Herd zu beschränken. Ein Glück war es, daß bei der herrschen­den Windstille und dem stark herniedcr- strömenden Regen dem Feuer kein Vor­schub geleistet wurde. Wäre das der Fall gewesen, so würde wohl der ganze eng znsammengebaute Ort ein Raub des wüt­enden Elements geworden sein.

Mimik.

Deutschland.

Herr v. Giers, der russische Minister des Auswärtigen, hat Paris nach vier­tägigem Aufenthalte am Sonntag abend wieder verlassen, um sich direkt nach Berlin zu begeben, wo er bis Donners­tag zu verweilen gedenkt. Es ist nicht anzunehmen, daß der Besuch des russischen Staatsmannes in Berlin an dem kühl­reservierten Verhältnis, wie es sich schon längst zwischen Deutschland und Rußland herausgebildet hat, etwas ändern wolle. Herr v. Giers konnte auf der Rückreise von Paris nach Petersburg die deutsche Hauptstadt nicht umgehen, wenn er nicht einen auffälligen Umweg machen wollte, und dieser Umstand spricht schon hinläng­lich für die politische Bedeutungslosigkeit des Erscheinens v. Giers in den Mauern Berlins. Dagegen trägt der vorausge­gangene Besuch des leitenden russischen Ministers in Paris offenbar einen politi­schen Charakter, wie dies namentlich aus den wiederholten langen und vertraulichen Konferenzen hervorgeht, welche Herr von Giers mit dem Kabinetschef Freycinet und dem Minister des Aeußern, Ribot, pflog. Trotzdem wird man die Meldung Pariser Blätter, es sei bei dieser Gelegenheit eine Einigung über den Wortlaut des russisch­französischen Bündnis - Vertrages erzielt worden, bezweifeln müssen, denn allem Anscheine nach fehlt auch jetzt noch dem russisch-französischen Freundschaftsverhält­nisse dasTipferl auf dem i".

Berlin. 22. Nov. Der leitende rus­sische Minister 0 . Giers wird sich zwei Tage in Berlin aushalten. Es liegt auf der Hand, daß Herr v. Giers hier Anlaß nehmen wird, mit leitenden Persönlich­keiten zusammenzukommen. Es heißt der Kaiser werde den russischen Minister am Dienstag empfangen, was durchaus nicht unwahrscheinlich klingt. Diese Besprech­ungen und Empfänge sind lediglich Akte

der Höflichkeit und haben keine politische Bedeutung, denn jeder Unterrichtete weiß, daß die Beziehungen zwischen den Höfen von Berlin und Petersburg rein äußerliche sind und die allgemeine Lage nicht dazu angelhan ist, an eine Aenderung hierin glauben zu lassen. Für das Liebeswerben Rußlands um Deutschlands Hilfe auf finanziellem Gebiet ist man hier im Pub­likum durchaus unempfänglich.

Berlin, 24. Novbr. Der Kaiser empfing heute Dienstag vormittag 10'/s Uhr den russ. Minister v. Giers in einer 20 Minuten währenden Audienz im hiesigen Schlosse. Bei dem Reichskanzler fand mittags 1 Uhr zu Ehren des Hrn. v. Giers eine Frühstückstasel statt.

Berlin, 20. Nov. In seiner Sitz­ung v. 19. hat der Bundesrat beschlossen, den Eingaben des Kuratoriums des Real- Gymnasiums zu Duisburg und der Direktio­nen und Lehrer-Kollegien anderer Real- Gymnasien, betreffend die Zulassung der Abiturienten von Real-Gymnasien zum medizinischen Studium nicht Folge zu geben.

Die Einzelberatung der Novelle zum Krankenkassengesetz verläuft im Reichs­tage in ebenso schleppender wie uninter­essanter Weise. Denn in drei langen Sitzungen hat das Haus in voriger Woche nur die 6 ersten Paragraphen des Gesetz­entwurfes zu erledigen vermocht und dabei wiesen die Debatten im Allgemeinen wenig des Bemerkenswerten auf. Von Montag an beabsichtigte der Präsident ein rascheres Tempo in den Beratungen über die Krankenkassengesetz-Novclle cinschlagen zu lassen, um den Beginn der Generaldebatte über den Reichs - Etat spätestens am nächsten Freitag zu ermöglichen. Vor­aussichtlich dürfte alsdann die Erörterung des Etats die Hauptarbeit des Reichstages dis zum Beginn der Weihnachtsferien bleiben. Die von verschiedenen Seiten gestellten Anträge in Sachen der Börsen­reformen sollen dem Vernehmen nach noch vor der Weihnachtspause zur Verhandlung kommen und sieht man hierbei interessan­ten Debatten im Parlamente entgegen.

Berlin, 23. Nov. Den Pol. Nachr. zufolge wird die Regierung eine Unter­suchung veranstalten, um eine Reform der Börse, insbesondere der Produktenbörse auf gesetzgeberischem Wege herbeizuführen.

Berlin. Für die bevorstehenden Be­sprechungen bezüglich gesetzlicher Regelung der Abzahlungsgeschäfte liegt, wie wir hören, ein sehr umfangreiches Material an Gutachten von Seiten der Handels­organe vor. Dieselben sollen sich ziemlich übereinstimmend für das Bedürfnis baldiger Abhilfe der vielfach beklagten Mißstände ausgesprochen haben.

Der Tod des Freiherrn v. Graven­reu th wird in allen kolonialfreundlichen Kreisen Deutschlands als ein neuer schmerz­licher Schlag für die Sache der deutschen Kolonialpolitik in Afrika empfunden. Hauptmann v. Gravenreuth war ein her­vorragender Kenner der Verhältnisse in den deutsch-afrikanischen Kolonialgebieten und zeichnete sich in der Führung mili­tärischer Expeditionen einerseits durch große Umsicht und scharfe Berechnung der ge­samten Situation, anderseits aber auch, wenn es Not that, durch eine zur Ber-