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Für die vorzügliche Bewirtung und aufmerksame Bedienung, welche wir am Sonntag den 28. Juni, anläßlich des II. Enz-Nagoldgau-Sängerfestes, im Gast­haus zurKrone" in Neuenbürg er­fahren durften, sagen wir hiemit auch öffentlich unfern herzlichen Dank. Wir können dieses Gasthaus nur empfehlen.

Liederkran; Dobel-

Samstag den 4. d. Mts. abends 8 Uhr

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im Lokal.

_Der Vorstand._

Eine junge, nähige

Huk

(Rotschweiz) setzt dem Verkauf aus

Chr. Locher, Calmbach.

Ans Stadt, Bezirk und Umgebung.

Das II Gaufest des Enz-Nagold- Gau-Sängervun-es.

III.

Der darauffolgende Peter- und Paul- Feiertag war für die Nachfeier bestimmt. Nach dem für manche recht anstrengenden Festtag war dieser Erholungstag recht Wohl angebracht. Wenn auch der Morgen­spaziergang auf dasMünster" nicht so zahlreiche Beteiligung gefunden hat, wie man wohl erwarten konnte, so wurde doch der Nachmittag auf dem Maienplatz zu einem wirklichen Volks- und Familienfest. Die gesellige Unterhaltung und insbe­sondere dieVolksbelustigung" konnte erst jetzt so eigentlich recht zur vollen Geltung kommen. Es zeigte sich, daß die Tribüne nicht blos Hunderte der liederreichen Sänger zu tragen im stände war, sondern daß sie sich auch vorzüglich zum Tanz­lokal eignete. Trotz der verschiedenen Grad Reaumur widmete sich doch die Jugend mit seltener Hingebung und be­wunderungswürdiger Ausdauer diesem Vergnügen. In froher Festlaune ließen sich zuerst die Festdamen mit ihren Be­schützern und dann auch dieAktiven" des Liederkranzes samt der gediegenen Tribüne zusammenlichtbildern". Möge ihnen das vermutlich heitere Bild noch recht lange eine angenehme Erinnerung an das schöne II. Gaufest des Enz-Nagoldgau- Sängerbundes sein!

Der Abend kam auch diesmal wieder allzurasch heran. Die Trompete rief zur Sammlung, die letzten Trümmer des Tags zuvor so stolzen Festzugs marschierten ab, und mit einem stillen Seufzer nach der Melodie:Ade, du lieber Tannenwald" machten auch wirPassiven" uns auf den Heimweg.

Die schönen Festtagen sind nun dahin. Es herrscht nur eine Stimme der Freude über das gelungene Fest und des Dankes gegen den Himmel, der so freundlich über unserer Stadt und unserem Feltplatz ge­kachelt habe. Möge dergeneigte Leser" auch mit Dank der Männer gedenken, die seit Wochen am Gelingen des Festes ge­arbeitet haben! (P. I?.)

ff Am letzten Freitag den 26. Juni ist der langjährige frühere Landtagsabge­ordnete unseres Vezirks, Stadtschultheiß, Postverwalter und k. Badinspektor Erhard Beutler in Herrenalb seinem schweren Leiden erlegen. Zu Balingen am 12. Dezember 1829 geboren, mußte er in seiner Jugend auch lernen,das Joch zu tragen". Anfangs für den Schulstand bestimmt, wandte er sich bes. Umstände halber dem Verwaltungsfache zu und war längere Zeit beim Oberamt Neuenbürg als Ge- hllfe thätig bis er von der damals armen und kleinen Gemeinde Herrenalb zum Schultheißen erwählt wurde. Als solcher verstand er es, diese seine neue Heimat in jeder Beziehung, hinsichtlich ihrer wirt­schaftlichen Lage wie ihrer Bedeutung, immer mehr zu heben. Unermüdlich suchte er die Verbesserung der ökonomischen Ver­hältnisse und den Fortschritt im Gemeinde­leben zu fördern. So ist z. B. die en­ergische Durchführung eines vortrefflichen Systems der Ent- und Bewässerung eines großen Wieseukomplcxes Beutters Werk. Herrenalb wurde dafür mit dem Sep­temberpreis bedacht. Insbesondere aber ist die Entwicklung Herrenalbs zu einem Kurort 1. Ranges mit Beutters Namen unauflöslich verknüpft. Von Jahr zu Jahr dehnte sich das kleine Dörfchen mit der damals noch überaus bescheidenen Wasser­heilanstalt aus; Gasthäuser entstanden, Billen wurden erbaut und Waldspazier­gänge mit schattigen Ruheplätzen in Menge angelegt, und nun steht auch das schon lang angestrebte Kurhaus, dessen Ein­weihung der eifrige Förderer freilich nicht mehr erleben sollte. Um den Gästen das etwas entlegene Herrenalb zugänglicher zu machen, wußte Beutter nach allen Seiten Reisegelegenheit zu schaffen und als Postverwalter und Telegraphenvor­stand für schnelle Verbindung mit der Außenwelt zu sorgen. Mit gewinnender Freundlichkeit war er überall thätig; kein Weg war ihm zu weit, keine Treppe zu steil, wenn es galt, einem noch zu später Stunde angekommencn Kurgast ein Plätz­chen zu verschaffen. Den ihm im Jahr 1881 verliehenen Titel eines Badinspektors hat er vollauf verdient. Aber nicht blos für seine Herrenalber wirkte er, er widmete seine Kraft auch zahlreichen anderen Ge­meinden unseres Oberamts, indem er ihre Interessen (bef. Waidablösung, Abgabe von Waldstreu u. a.) energisch vertrat. Durch das Vertrauen der Wähler des Be­zirks im Jahre 1870 zum Abgeordneten gewählt, entfaltete Beutter während seiner 18jähr. Kammerthätigkeit eine umfassende Wirksamkeit. Seine große natürliche Be­gabung, seine reiche Erfahrung, sein prak­tischer Sinn und ein gesundes Urteil be­fähigten ihn, sich lebhaft an den Beratungen vor allem über die die Bolkskreise berühr­enden Fragen zu beteiligen. In Steuer­sachen war er mehrmals Referent, ebenso hatte er das Gesetz über die Gemeinde­angehörigkeit zu vertreten. Als hervor ragendes Mitglied der Landespartei wie der Kammer überhaupt, wurde er in viele Kommissionen und 1881 in den weiteren Ausschuß gewählt. Auch in letzter Zeit, als er nicht mehr der Kammer angehörte, wurde er mit Arbeiten über Steuerange­legenheiten beauftragt. Von Beutters

tlitterarischen Arbeiten erwähnen wir ins- :bes. seine Handausgabe des Gemeiudeange- hörigkeitsgesctzes mit umfassenden Er­läuterungen und den mit Nicolai herauS- ausgegebenen Leitfaden für württemb. Gemeindebehörden bei Anwendung der neuen Reichs- und Landesjustizgesetze. Aus Anlaß der balneologischeu Ausstellung j Frankfurt 1881 verfaßte Beutter ein Schriftcheu über den Kurort Herrenalb. Als landesherrliches Mitglied der Landcs- synode setzte der Verstorbene auch für die kirchlichen Angelegenheiten seine Kraft ein. Sein ganzes Wissen und Können stellte er in den Dienst seiner Gemeinde, des Bezirks, des Staates und der Kirche. Diese seine Verdienste wurden auch an höchster Stelle gewürdigt, so erhielt Beutter schon sehr bald die goldene Zivilverdienstmedaille, später den Friedrichsorden II. Kl. und vom Großherzog von Baden den Zähr­inger Löwenvrden. Die Erhebung Herren­albs zur Stadt war eine besondere Ehrung des stets thätigcn und strebenden Orts­vorstands. Aber trotz aller seiner Wirk­samkeit und der einflußreichen Stellung wurde er im Jahr 1889 nicht mehr in den Landtag gewählt. Dies hat ihn, der sonst selbst schwere persönliche Beleidig­ungen leicht vergeben und vergessen konnte, bitter gekränkt. Der Gram, den ihm diese Zurücksetzung, vor allem aber der Tod seiner stets so treu für ihn besorgten Gattin brachte, zehrte an de» ohnehin durch Krankheit und Unglücksfälle stark mitgenommenen Kräften, und sichtlich brach der sonst so gesund scheinende Mann zu­sammen. Lang und schwer wurde er noch in der Schule der Leiden geprüft. Nun hat er ausgekämpft und ruht von der Mühe und Arbeit" aus. Alle, die den Verstorbenen näher gekannt besonders aber seine Herrenalber werden ihm für alle Zeiten ein dankbares Andenken bewahren. Die Beerdigung fand am Montag (Peter- und Paulfeierrag) unter überaus zahlreicher Be­teiligung statt. Es waren erschienen die Bezirksbeamten und mit wenigen Aus­nahmen sämtliche Ortsvorsteher des Bezirks und sonstige Kollegen und Freunde. Von Stuttgart waren anwesend Oberbaurat v. Leibbrand und Regierungsrat Nestle. Diese Teilnahme an der Trauerfeier be­wies glänzend, in welch' hoher Achtung und Wertschätzung der Verstorbene ge­standen. Der Geistliche. Hr. Stadtpfarrer Hartter schilderte in trefflichen, tiefem pfundenen Worten das vielseitige, erfolg­reiche Wirken des langjährigen Ortsvor- stehecs, der seine ganze Kraft in den Dienst der Gemeinden und des staatlichen öffent­liche» Lebens gestellt hat. Hr. Oberamt­mann Hofmann legte Namens des Bezirks und der Amtskorporation dem Verblichenen unter herzlichen Worten des Dankes für fein ersprießliches Wirken den wohlver­dienten Lorbeerkranz am Grabeshügel nieder. Friede seiner Asche! Ehre seinem Angedenken!

DemSchw. Merk." wird gegenüber der Nachricht von einem Schlaganfall, den Geh. Hofrat Dr. v. Renz in Wildbad neuerdings erlitten haben soll, von zu­ständiger Seite die Mitteilung gemacht, daß Dr. v. Renz schon am 10. Mai von einem leichteren schlaganfall betroffen wurde. R. war dabei keinen Augenblick