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dann noch persönliche Bemerkungen der Abgg. v. Gültlingen, Schnaidt und Gröber, die auch zum Teil eine große Schärfe atmeten. Bei der Abstimmung über den Art. l der Vorlage nahm die Kammer mit 57 gegen 26 Stimmen die fakultative Einführung der Ortsschulinspektion durch Nichtgeistliche in Gemeinden mit mehr als 25 Volksschulklassen einer Konfession an. In Minderheit befanden sich die katholischen Mitglieder der Kammer mit Ausnahme der beiden Minister v. Mittnacht und v. Schmid, die für die Regierungsvorlage stimmten. Von protestantischen Abgeordneten stimmten drei gegen die Vorlage, und zwar Graf Adelmann, Frhr. v. Gültlingen und Prälat von Walcker. — In der späteren Sitzung nahm man sodann anstandslos die übrigen Artikel des Entwurfs an und bei der Schlußab- stimmung stimmten 55 Abgeordnete mit Ja und 23 mit Nein.
Stuttgart. Die Ziehung der in Verbindung mit der hiesigen Intern. Gemäldeausstellung stattfindenden Lotterie wird unter allen Umständen an dem von Anfang an bestimmten Tage, nächsten Samstag den 30. Mai stattsinden; eine etwaige Verschiebung der Lotterie ist vollständig ausgeschlossen.
Stuttgart, 25. Mai. Ein hübsches improvisiertes Wettrennen gab's am Samstag am Wilhelmsplatz, als ein polizeiwidrig angeheitertes Jndividium sich seiner Festnahme durch Aufspringen auf einen Pferdebahnwagen entziehen wollte. Dem Pferdebahnwagen nach sprang die Polizei und diesen beiden die gesamte bei den Meßbuden versammelte Kinderschar, so daß die ganze Straße buchstäblich von wettlaufenden Menschen übersät war. Der Zweck wurde allseitig erreicht. Der Schutzmann fing den Pferdebahnwagen ein und holte sich den schwer betrunkenen Flüchtling, die Kinderschar bildete die freiwillige johlende Eskorde.
Stuttgart, 25. Mai. Die Klagen über mutwillige Sachbeschädigung an öffentlichem und privatem Eigentum werden, immmer häufiger. Leider gelingt es nur selten, die Urheber zur Verantwortung zu ziehen. Die Strafkammer verhandelte heute gegen 3 solche Miffethäter, Hedel- finger Bursche, im Alter von 19—21 Jahren, die aus Uebermut am Ostermontag ein Feldhäuschen demolierten und dadurch der Gemeinde einen nicht ganz unerheblichen Schaden zufügten. Heute aber ließen sie die Köpfe hängen und suchten sich mit albernen Entschuldigungen zu helfen. Das Gericht verurteilte sämtliche Angeklagte zu der Gefängnisstrafe von je 1 Monat. Mögen andere, die etwa Lust zu ähnlichen Heldenthaten verspüren sollten, sich den Vorfall zur Warnung dienen lassen.
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Paris, 25. Mai. Der sofortige Ausstand wurde in der Versammlung der Omnibusbediensteten beschlossen, weil die Direktion bisher sich weigerte, mit den Ausschußdelegierten der Bediensteten wegen der Arbeitszeitverkürzung und Lohnerhöhung zu verhandeln. Heute war der gesamte Omnibusverkehr eingestellt. — Ver
einzelte Omnibuswagen fahren mit neuen Kutschern. Die Mehrzahl wurde von Gruppen Streikender aufgehalten, die Pferde abgeschirrt, die Stränge durchschnitten. Die streikenden Omnibusbediensteten finden bei der Bevölkerung sympathisches Entgegenkommen. Vorübergehende helfen den Ausständigen, die Ausfahrt der Wagen aus den Depots zu hindern. Die Polizei verhaftete mehrere Personen.
Rom, 25. Mai. Trotz mehrfacher Ableugnung versichern hiesige politische Kreise, daß vor derErneuerung des Dreibundsvertrags eine Zusammenkunft Caprivis, Rudinis und Kal- nokys stattsinden werde.
Petersburg, 26. Mai. Gerüchtweise verlautet, daß die Austreibung
der Juden auf Odessa ausgedehnt werden solle, wo 120 000 Juden wohnen. Dem Zaren sei vorgestellt worden, daß das großartige Hafengeschäft in Odessa zu vier Fünftel in Händen der Juden sei, ebenso wandere der Gesamtprofit des süd- russischen Getreidehandels in die Taschen der Juden, während die Bauern und Grundbesitzer verarmen. Das sei für den Zaren ausschlaggebend; er kümmere sich nicht um die öffentliche Meinung Europas.
(Schlechtes Gewissen.) Ga st (als ihm der Kellner Hasenbraten vorsetzt): „Ah, das ist ja ein deli — kater —" Kellner (einsallend): „Entschuldigen Sie, gnädiger Herr, es ist wirklich ein Hase!"
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