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für Rechnung des Rechtsanwalts nicht unerhebliche Geldbeträge zu erhalten. Nach ihrem eigenen Geständnis haben sie etwa 15000 vlL erhoben. Diese bedeutende Summe haben sie bis auf den vorgenannten Rest mit den anderen beiden Jungen verjubelt, und zwar hauptsächlich auf Vergnügungsreisen nach Berlin und Hamburg.
Nun ist auch bei tuberkulösen Rindern die Koch'sche Lymphe in Anwendung gekommen. Die bezüglichen Versuche sind im Dorpater VcterinäoJnstitut angestellt worden. Der Dozent W. Gutmann berichtet darüber in der „Baltischen Wochenschrift für Landwirtschaft": Die Versuche an jener Anstalt erstreckten sich zunächst auf drei tuberkulöse Kühe, bei denen ebenfalls eine Steigerung der Körpertemperatur zu beobachten war. Ein Zufall ist hier ausgeschlossen, da die Steigerung der Temperatur bei allen Versuchstieren in gleicher Zeit, nach etwa 11 Stunden, eintrat. Die Stärke und Dauer der Reaktion entsprach der Menge des injizierten Mittels. Bei allen Versuchstieren war während des Fieberanfalls das Atmen etwas beschleunigt und erschwert, der Appetit weniger rege, am nächsten Tage zeigte sich guter Appetit und lebhaftes Wiederkäuen. Zur Kontrolle der Versuche dienten 2 gesunde Stiere der livländischen Landrasse, von denen der eine zwei Jahre und der andere dritthalb Jahre alt war. Die Stiere erhielten 0,3 oom der Lymphe. Trotz der sorgfältigen, stündlich vorgenommenen Messungen ließ sich keine Temperatursteigerung bei diesen Tieren Nachweisen. 24 Stunden nach der Einspritzung wurden die Tiere geschlachtet. Bei der Obduktion wurden alle Organe vollständig normal gefunden. Aus diesen Versuchen, so klein die Zahl auch ist, glaubt Dozent Gutmann folgern zn müssen, daß die Koch'sche Flüssigkeit ein ausgezeichnetes diagnostisches Mittel bei der Tuberkulose des Rindes ist und solches der Veterinärmedizin und der Landwirtschaft von größtem Werte sein wird.
(2'/s Millionen gewonnen.) In Madrid findet alljährlich zur Weihnachtszeit die Ziehung der, mehrere Millionen Frcs. betragenden National-Lotterie statt, deren Haupttreffer zweieinhalb Millionen Francs beträgt. Ein Los für die Lotterie kostet 500 Francs. In den der Ziehung vorgehenden Tagen befindet sich ganz Spanien in größter Aufregung. Denn Alles, Arm und Reich, hat jede Möglichkeit daran gesetzt, in den Besitz eines Loses zu gelangen. Die Reichen haben es mit dem Kaufe der Lose leichter; die Armen vereinigen sich zu Gesellschaften, deren Mitglieder ihr Schärflein zur Beschaffung eines Loses beitragen. An den Tagen kurz vor der Ziehung, sind die Versatzämter förmlich belagert, Arbeiter und Arbeiterinnen tragen ihr letztes Stück ins Versatzamt, um noch im letzten Augenblick einer dieser unzähligen Losgesellschaften beitreten zu können. Im vorigen Jahre sowohl wie diesmal hat Fortuna den Spaniern eine große Enttäuschung bereitet. Damals gewann ein Mexikaner, der kurz vor seiner Einschiffung in Sevilla noch am Hafen ein
Los gekauft hatte, den Haupttreffer, und diesmal wandert der Riesengewinn abermals nach Amerika hinüber. Ein Bürger aus Kuba ist der glückliche Besitzer des Haupttrefferloses, das ein Freund in Madrid auf sein Ansuchen für ihn gekauft hatte.
(Die Geschichte einer Ehe.) Um die Mitte der sechsziger Jahre lernte ein Oberleutenant eines in Pest stationierten Husaren-Regiments die überaus reiche Frau G. kennen. Der Offizier kam ihr nur mit pflichtgemäßer Artigkeit entgegen, da die verwitwete Dame nahezu 60 Jahr alt war. Um so größer war seine Ueber- raschung, als ihn Frau G. zu sich bitten ließ. Er erschien bei ihr und fand sie schwer krank; die Mienen der ihr Bett umstehenden Aerzte ließen das Schlimmste befürchten. Die Krauke sagte dem Offizier mit schwacher Stimme, daß sie ihn lieb gewonnen habe und da er vermögenslos sei, wolle sie ihm ihren auf Hundertausende bewerteten Besitz hinterlassen; damit aber ihre entfernteren Verwandten keine Einwendung erheben kounten, wäre es gut, wenn er sie zur Frau nehmen würde, da sie ja ohnehin nicht mehr zwei Tage lebe. Der Offizier erbat sich einen Tag Bedenkzeit und fragte seinen Obersten, ob es seiner Karriere schaden werde, wenn er eine reiche alte Witwe auf deren Totenbett heirate- Die Antwort war, dies werde nicht der Fall sein, da diese Karriere in dem Augenblick zu Ende sei, in welchem er eine solche Gesinnung verraten. Er quittierte sofort und wurde — 27 Jahre alt — mit der 58jährigen Frau getraut. Und das wunderbare geschah: Die Alte ward gesund und lebte noch 23 Jahre, das Leben ihres Gatten durch Eifersucht verbitternd; vor einigen Tagen starb sie im Alter von 81 Jahren.
Die in Berlin eingetroffenen amerikanischen Blätter geißeln auf Grund ärztlicher Berichte das Trinkgelderunwesen in den Berliner Kliniken. So sagt Dr. Lyndley: Nur eine offene Hand gegenüber dem niederen Dienstpersonal in den Hospitälern und Laboratorien und — amerikanische Unverfrorenheit ermöglichten es mir, überall in Berlin durchzukommen! —
Nach einem vielbewegten Leben starb der älteste Insasse des Kreises Gumbinnen, der Hirt Anton v. Waselowski in einem Alter von 105 Jahren. Derselbe, einst ein reich begüterter polnischer Edelmann und Jnsurgentenführer, hatte, nachdem er sich durch die Flucht aus seinem Vaterlande gerettet, hier ein Unterkommen gefunden und schließlich, der Armut und dem bittersten Elend preisgeqeben, in der Stellung als Hirte seinen Lebenslauf beschließen müssen.
Daß eine Millonärin den Schleier nimmt, ist wohl selten dagewesen. In der Kapelle des barmherzigen Klosters in Pittsburg wird im Februar Frl. Kate Drexel, oder Schwester Katharine, wie sie jetzt genannt wird, als Nonne eingekleidet werden und gleichzeitig ihr Vermögen im Betrage von 6 bis 7 Millionen Dollars dem neuen Orden der Schwestern der allerheiligsten Sakramente überweisen. Der Zweck des neuen Nonnenordens ist die Besserung der Lage der Indianer und anderer Farbiger.
Die Armee des Papstes ist für des Jahr 1891 auf folgenden Effeklivbe- stand festgesetzt morden: 2 Generale, 2 Oberste, 2 Oberstlieutenante, 1 Major,
2 Hauptleute und 4 Lieutenante. Dieses 13 Köpfe zählende Offizierskorps wird nach dem Militäretat des heil. Vaters 60 Mann zu kommandieren haben, die Schweizer inbegriffen. Die päpstliche Kavallerie wird aus 13 Nobili bestehen.
Anläßlich der schauderhaften Vorgänge bei der kürzlich in New-Uork erfolgten elektrischen Hinrichtung des Mörders Kemmler hat das Komitee der Weltausstellung vom Jahre 1892 in Chicago beschlossen, eine besondere Sektion ausschließlich für Hinrichtungsapparate zu eröffnen. Für die vollkommenste Beförderungs- metode in's Jenseits soll ein nahmhafter Preis ausgesetzt werden. Im Anschluß daran bringen wir die Mitteilung, daß die elekrische Hinrichtung oder die Elektrokution, wie der Fachausdruck lautet, auch in Japan zur Einführung kommen soll. Ein Meuchelmörder, namens Shu- buna-Jugieros, ist zum Tode verurteilt worden, und das Urteil schreibt ausdrücklich die elekrische Hinrichtung vor.
lieber die Vererbung der Fellfarbe bei den Pferden hat der Wiener Professor Wilckens genauere Beobachtungen angestellt, die er kürzlich veröffentlichte. Wilckens trennt in seinen Untersuchungen die englichen Vollblutpferde und die Araber. Für die elfteren hat er gefunden, daß, wenn die Eltern gleichfarbig waren, diese Farbe sich in 586 Fällen von 1000 auf das Füllen überträgt. Sind die Eltern verschiedenfarbig, so wiegt der Einfluß der Mutter ganz entschieden vor. Die am häufigsten erzielte Farbe war braun, die seltenste schwarz. — Bei den arabischen Pferden überträgt sich die Farbe der gleichfarbigen Eltern ist auch hier der Einfluß der Stute vorwiegend. Am häufigsten trifft man bei den Arabern die weiße Farbe, am selte« sten, wie bei den Engländern, die schwarze.
„Sie suchen einen Kompagnon? Da kann ich Ihnen Bergheim dringend empfehlen. Ein gewandter Kaufmann, hat Geld. Unternehmungsgeist und Glück". — „Weiß ich. Aber wissen Sie, ich mag ihn trotzdem nicht. Derselbe Bergheim war mit meiner jetzigen Frau verlobt und hat sie nicht genommen. So einen Schlauberger kann ich als Kompagnon nicht brauchen.
(Aus der Schule.) Lehrer: „Die Bindeworte: obgleich, obzwar, obwohl, wiewohl, sind also in ihrer Anwendung gleichbedeutend; Fritz, mache mir einen Satz mit dem Bindewort wiewohl." — Fritz: „Der Geizhalz hungerte, wiewohl er viel Geld hatte." — Lehrer: „Gut; Karlchen, weißt du auch einen? — Karl- chen: „O wie wohl ist mir am Abend!"
(Lehrling zum Tischlermeister) beim Anstreichen von Stuhl- und Tisch-Bestandteilen: Meester, soll ich beede Beene mit der Heeßen Beeze beezen?
(Zweideutiges Lob.) Komponist (einem Freunde seine jüngste Schöpfung Vorspielen^: „Nun, Alter, wie gefällt Dir meine Sonate?" — Zuhörer (anscheinend entzückt): „Die spielt Dir Keiner nach."
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Redaktion, Druck und Verlag von Chrn. Meeh in Neuenbürg.