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er dabei oder vielmehr trotzdem ein Feig­ling zu sein."

Zum ersten Male verriet bei den Worten des Untersuchungsrichters der Detektive eine gewisse Erregung. (Fortsetzung folgt.i

Bestrafung von Rohheitsver­gehen. Vor einigen Tagen hat der Königliche erste Staatsanwalt zu Beuchen O.-S, folgende sehr berechtigte und zeit­gemäße Warnung veröffentlicht, welche deshalb von hochwichtigem Interesse ist, weil sie zur Nachachtung nicht genug empfohlen werden kann: Die große Zu­nahme der Körperverletzungen und anderer Rohheitsvergehen veranlaßt mich, darauf hinzuweisen, daß das Königliche Land­gericht zu Beuchen O.-S. dergleichen Straf- thaten, namentlich wenn sie mittelst einer Waffe, insbesondere eines Messers oder eines anderen gefährlichen Werkzeuges, mittelst eines hinterlistigen Ucberfalles, von Mehreren gemeinschaftlich oder mittelst einer das Leben gefährdenden Behandlung verübt sind, unnachsichtlichmithohen Strafen, meistmit einem Jahre Gefängnis beginnend, zu belegen pflegt. Ebenso hat das Königliche Schwur­gericht hier am 2. Oktober er. einen Ar­beiter, trotz seiner Jugend und bisherigen Unbescholtenheit, mit 5 Jahren Zucht­haus und gleichdauerndem Ehr­verlust bestraft, weil ein von ihm Ge­stochener der erhaltenen Verletzung erlegen ist. Ich mache warnend auf die Folgen solcher Ausschreitungen aufmerksam.

(Der Mann in der Kiste.)Hermann Zeitung," so schreibt man demNeuen Wiener Tagblatt" aus London,jener unternehmende Wiener, welcher in einer Kiste verpackt die Tour von Wien nach Paris zurücklegte, hat ein Gleiches auf dem Schiffswege von Hamburg nach London ausgeführt und eine volle vier Tage dauernde Befrachtung heil und guten Mutes überstanden. Als am Freitag abends eine große Kiste vom Bord des Hamburger Dampfers in der Themse ge­landet war, wurden die Umstehenden durch sechs Revolverschüsse überrascht, welche aus einem Loch in der Kiste kamen. Das waren Hermann Zeitung's Freudenschüsse, der gleich darauf den Deckel der Kiste in die Höhe hob und ein Hoch ausbrachte in der landesüblichen Form:Hip, dip, Hurra! kor Olä Lnglauä! Man half ihm aus der Kiste heraus, erstaunt, in ihm nur einen vier Fuß hohen Sterblichen zu erblicken. Er erklärte, sein Glück als Merkwürdigkeit" in den Londoner Musik­hallen zu versuchen. Da, wie es heiß, er sich alsSammt und Seide" verfrachtete, wofür hohe Transportkosten berechnet werden, gerät er nicht, wie seinerzeit in Paris mit der Eisenbahngesellschaft, in Konflikt mit der Hamburger Dampfer- Kompagnie.Die Kosten decken sich", heißt es in diesem Falle.

(Beim Kegelschieben um's Leben ge­kommen.) Die Zahl der alljährlich wieder­kehrenden Fälle, daß Personen beim Kegel­schieben durch irgend welchen verhängnis­vollen Zufall verunglücken, läßt sich leider

um einen neuen vermehren. Ein Berliner Restaurateur Z. schob vor einigen Wochen mit einer Anzahl Freunde seinen regel­mäßigen Stamm Kegel. Hiebei chatte Z. das Unglück, sich beim zu tiefen Aufsetzen einer Kugel einen großen Splitter von dem Aufsatzbrett unter den Nagel des Mittelfingers der rechten Hand zu jagen. Seine Bemühungen, den Splitter selbst zu entfernen waren vergebliche, und so ließ er es bei der Hoffnung bewenden, daß der Körper ihn früher oder später selbst ausstoßen werde. Allmählich jedoch zeigte sich an dem verletzten Finger eine Entzündung, die sich dann auch dem Arme mitteilte und schließlich so schlimm wurde, daß Z. schleunigst nach der Charite ge­schafft werden mußte. Hier ist er an einer Blutvergiftung am Samstag ge­storben, und gestern wurde er zur letzten Ruhe bestattet.

Gemeinnütziges.

(lieber das Mischen von Weinen aus südlichen Gegendens hat Geh. Hofrat Prof. vr. I. Neß- ler kürzlich imWochenbl. des landw. Vereines f. d. Großherzogtum Baden" einige Beobacht­ungen, welche sich beim Mischen von deutschen Weinen mit südlichen ergeben hatten, veröffent­licht und zieht aus denselben folgende Schlüsse: Bei der Verwendung südländischer Weine zum Auffärben der deutschen Rotweine oder Ver­bessern der Weißweine ist es dringend geboten, vorsichtig zu sein. 1. Die südländischen Weine haben hier und da einen eigentümlichen Ge­schmack, der dem deutschen Wein seinen Charak­ter nimmt und ihm einem Beigeschmack erteilt, an dem man bei uns nicht gewöhnt ist. 2. Die südländischen Weine, namentlich die roten, ent­halten sehr oft viel Essigsäure, deren Geschmack und Geruch durch hohen Gehalt an Weingeist verdeckt ist. Wir fanden in der letzten Zeit wieder­holt südliche Rotweine, welche die Verkäufer als sehr gut und besonders auch für Kranke geeignet anprießen, die aber doch so viel Essigsäure ent­hielten, daß sie als verdorben zu bezeichnen

waren und sich weder zum Verschneiden mit anderen Weinen, noch zum Genuß eigneten. Die an Essigsäure reichen Weine können manchen Leuten recht schlecht bekommen, namentlich Kran­ken, welchen der Arzt saure Speisen verbietet und die dann in den gesund sein sollenden Wein oft mehr Essigsäure enthalten, als etwa Salat. Werden solche Weine mit anderen Weinen ge­mischt, so tritt jetzt der Geschmack nach genannter Säure hervor und die Mischung kann unter Umständen auch bald verderben. 2. Die süd­ländischen Weine enthalten oft noch unvergohre- nen Zucker; werden sie mit deutschen Weinen gemischt, so tritt wieder Währung ein, die Misch­ung wird trüb, und man erhält statt eines feinen, süßschmeckeuden, einen ganz gewöhnlichen und noch trüben Wein. 4. Braunwerdende oder braun gewordene Rotweine dürfen erst mit dunk­len Rotwein gemischt werden, wenn sie die Eigen­schaft, an der Luft trüb zu werden, verloren haben, geschieht es vorher, so nehmen die unlöslich werdenden Stoffe auch den Farbstoff des zuge­setzten Weines heraus. Uebrigens giebt es auch südländische Rotweine, die sehr reich sind an solchen unlöslich werdenden Stoffen; Rotweine, welche an der Luft stark trüb werden, sind zum Mischen mit andern nicht geeignet. Jedenfalls sollte man zuerst eine Mischung in einer Flasche machen und sie in der oben angeführten Weise prüfen.

(Warner's Safe Cure.".j Das Mainzer Kreis­amt hat in Rücksicht auf die Reklamen in den Zeitungen zu Gunsten desWarner's Safe Cure", welches als Mittel gegen alle Leiden der Nieren, Leber- und Harnorgane angepriesen wird, ein Ausschreiben an die Bürgermeistereien erlassen, worin dieses Mittel als ein gegen die genannten Krankheiten gänzlich wirkungsloses und, weil Zuziehung des Arztes verzögernd, als ein die Heilung im höchsten Grade gefährdendes Ge­heimmittel bezeichnet wird.Warner's Safe Cure" sei nach der Analyse des Chemischen Untersuchungsamtes in Karlsruhe ein mit Winter­grünöl aromatisierter Aufguß der Blätter des Leberblümchen, in welchem Salpeter, Glycerin und Alkohol in ganz geringer Concentration und verhältnismäßig sehr kleiner Menge enthalten sind.

Nach einer im Staatsanz. (Beilage) veröffentlichten Uebersicht über die für das Betriebsjahr 1890/91 zum Verkauf bestimmten Hölzer entfallen auf den Forst­bezirk Neuenbürg:

Reviere

K i ch e n.

N «

He«.

Zradekhokz.

Nutzholz.

Nutzholz.

Brennh olz.

Nutzholz.

Brennholz.

Rotbuchen.

! Weißbuchen.

Starkholz

Z-Ä

V L >b

Starholz.

-Z-s

G L

Starkholz.

Schwä-

cheresHolz

Festmeier.

Festmeter.

Rm.

Festmeter.

Rm.

Calmbach

5

200

5200

2800

2050

Enzklösterle .

40

30

150

9500

3000

3300

Herrenalb

30

20

400

5000

5000

5000

Hofstett ....

5200

2400

3600

Langenbrand .

440

2570

3580

1830

Schwann

20

10

10

2000

3300

1200

4200

Simmersfeld .

10

50

3000

300

900

Wildbad ....

20

40

20

30

980

11980

4000

8900

Calw. Notizen über Preis und Gewicht der verschiedenen Getreidegattungen nach dem Schrannen-Ergebniß vom 6. September 1890.

luantum

Gattung

Gewicht per Simri

Preis per

Simri

höchstes

mittleres

niederstes

höchster

mittlerer

niederster

Pfd.

Pfd.

Pfd.

Simri

Kernen .

38

37

37

3

43

3

33

3

33

,,

Dinkel .

21

20

20

1

53

1

43

1

40

Haber .

24

23

23

1

75

1

59

1

49

Roggen .

_'

Gerste .

Redaktion, Druck und Verlag von Chrn. Meeh in Neuenbürg.