Calmer
Lamslag
Kellage zu Ur. 143.
1. Dezember 1900.
Isuirrston.
Nachdruck »ndotm.
Prival-Anzeige«
4
Iack's Brautwerbung.
S««roman von Clar! Russell.
(Fortsetzung.)
Am nächsten Morgen erhielt ich einig« Zeilen von meinem Onkel, in welchen er mir seine Ankunft in London mitteilte, und mich einlud, im Western-Hotel mit ihm zu frühstücken. Zu frühstücken war ich sehr gern bereit, aber sollte ich mich ihm eröffnen? Konnte ich ihm meinen Plan anvrrtrauen? Würde nicht meine Tante, von freundnachbarlichin Gefühlen bewegt, es für ihre Pflicht halten, Mr. Hawke meine Absicht zu verraten? Das war bei ihren Grundsätzen nicht unmöglich. Ich beschloß deshalb, mein Vorhaben nicht durch «»zeitiges Vertrauen zu gefährden. Jedenfalls mußte ich erst vorsichtig sondieren und dann die Segel nach dem Winde stellen.
In dieser Weise vorbereitet, begab ich mich zu meinem Onkel. Er erwartete mich in seinem Zimmer und bestellte sofort nach meinem Eintritt, das Aufträgen des Frühstücks. Er fragte, wie es mir ginge, und ich erkundigte mich nach dem Befinden von Tante und Cousinen. Dann schlug er mich derb auf die Schulter: „Freut mich zu sehen, mein Junge, daß du noch ein bißchen Farbe hast. Ich hatte mir vorgestellt, dich als Vogelscheuche, al« ein Skelett mit lose bummelnden Kleidern zu finden.*
„Warum?* fragte ich, „glaubtest du, ich wäre krank gewesen?* „Gewissermaßen ja, nach all dem, was Sophie mir sagte. Sie sprach von dir wie von einem schon halb verstorbenen*
„ES ist ganz richtig, als ich an sie schrieb, war ich sehr elend.*
„Darin liegt also, daß du es j tzt nicht mehr bist. Das ist ja schön. Wie ist denn dein Appetit?*
„Nun, du wirst es gleich sehen.*
Er lachte, und war im Begriff weiter zu sprechen, als der Kellner eintrat und die Speisen auftrug. Wir setzten uns deshalb gleich, und langten tüchtig zu. Dabei erzählte der Onkel, welcher Zweck ihn nach London geführt hätte. So viel ich mich entsinne, handelte es sich um einen Ankauf von Baugrund, wobei er weidlich auf seinen Anwalt schimpfte, der ihn kurz, ehe ich kam, verlassen hatte. Während er sprach, merkte ich ihm ober an, daß er etwas ganz anderes auf der Seele batte, und daß nur die Anwesenheit des K«lln-rs ihn hinderte, damit herauSzurücken. Ich hatte mich darin auch nicht getäuscht, denn sowie dieser uns verlassm hatte, änderte sich sein Wesen. Er sah mich eine Weile ganz verschmitzt an und holte dann auS: „Also, du armer Kerl, sollst nun Florence verlieren?*
„D>ß ich nicht wüßte,* entgegnet« ich ruhig, weiter schmausend.
„Na, sie geht doch aber nach Australien!*
„Ja, das thut sie allerdings.*
„Zum Hmker, Mensch, zwölftausend Meilen sind eine verteufelte Entfernung. Und alles Wasser, nichts als Wasser. — k-me Eisenbahn, die da so mir nichts dir nichts im Handumdrehen Briefe befördert. DaS ist doch am End« keine Kleinigkeit. - Ich, an deiner Stelle, könnte dabei nicht so gemütlich kauen.*
„Aber Onkel, du hast mich doch zum Frühstück geladen, und nicht, um mich zu quälen. Wenn ich das gewußt hätte, wäre 'ch lieber nicht gekommen."
Er betrachtete mich forschend, zugleich aber auch höchlichst amüsiert. „Weißt du, Kerl,* lachte er, „du scheinst mir das ganz« Elend, was für dich in der Sache liegt, gar nicht so recht erfaßt zu haben. Was wird Sophie denken, wenn ich ihr von deinem Appetit erzähle, und daß du, statt ein Schatten zu sein, eher stärker geworden bist, als du eK bei uns warst.*
„Sie wird denken, daß ich Z-rstreuungen aufgesucht habe, um meinen Kummer zu betäuben."
Er sah mich wieder mit d-m ihm ng-mlüml'ch'n, lustig zwink-rndm Blick an, und sagte dann: „Ich mötrte wohl wissen, womit du diL betäubt hast, möchte gern wissen, ob das am Ende gar dasselbe BeruhgunaSmittel ist, was ich dir empfehlen wollte. Du bist mir viel zu behaglich, und si Hst mir vi l zu sorglos aus, als daß ich Nicht annehmen sollte, daß, wenn du auch gestern noch in Verzweiflung wa,st, du doch heute einen AuSweg gefunden hast.*
Ich schmunzelte nur vor mich hin, gab aber keine Antwort.
Nun konnte er aber Nicht länger an sich halten. „Jack,* rief er, unter schallendem Gelächter, „wir sind beide Seeleute, ich wette mein Leben gegen eine tote Ratte, daß wir beide auf denselben Gedanken verfallm sind.*
„Und der wäre?" gab ich mir alle Müh- ganz trockm zu fragen.
„Na, zum Teufel!" schrie er und schlug sich dabei auf sein Knie, daß eS knallte, „welcher d-nn sonst, als daß du sie nach Australien begleiteül*
Gott sei Dank, nun war das Eis für mich gebrochen, ,ch hielt es ja schon gar nicht mehr aus, meine innere Glückseligkeit zu v-rbergen. Alle meine Bedenken über Bord werfend, sprang ich auf und jubelte: „Ja, Onkel, du hast eS getroffen. Wenn Florence segelt, segle ich mit!"
„Bravo! bravo I* brüllte er förmlich. „Ich wußte es, daß du das thun würdest. Der Geist der Seymours bat dir das e,ng geben! F,st zugrfaßt und nicht los gelaff-n, das ist unsere Art, unserm Griff wird sih selbst der leibhaftige GottseideiunS nicht entwinden. Wie konni's d nn anders sein, wir beide mußten ja dieselbe Idee haben. Mir kam si- augenblicklich, sobald ich hörte, der alte Hawke wolle seme Tochter über- Meer schicken. Und wenn >s auch vielleicht schlecht von mir ist, aber ich freue mich, wenn ich daran d nke, was Alionso sagen wird, wenn alle Spatzen von den Dächern pfeifen: ,Jack Seymour ist milgesegelt'. Und von neuem begann er so erschütternd zu lachen, daß ich jeden Augenblick dachte, er würde mit dem Stuhle umkippen.
(Fortsetzung folgt.)
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