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Kronik.

Deutschland.

* Die RettungEminPaschas. In diesen Tagen werden Emin Pascha und Stanley in dem ostafrikanischen Hasenplatze Bagamoyo, dem Hauptquartiere des deutschen Reichskommissars Wißmann, eintreffen, um sich alsdann nach Zanzibar zu begeben, wo sich die nun glücklich der Zivilisation wiedergegebenen kühnen Afrika­forscher nach Europa einzuschiffen gedenken. Hiermit kommt eine Episode zum Abschlüsse, Welche in der Geschichte der Afrikafahrten einzig dasteht und die von Anfang bis zu Ende in ihren verschiedenen und zum Teil noch der Aufklärung bedürftigen Phasen das lebhafte Interesse der gesamten Kulturwelt wach hielt. Am 28. Juni 1887 war es, daß Stanley an der Spitze

von ca. 400 Mann von Jambuya am Aruwimi, einem Nebenflüsse des ge­waltigen Congostromes, zur Aufsuchung und womöglichen Errettung des von allen Verbindungen mit der Zivilisation abge­schnittenen letzten tapferen Verteidigers der ehemaligen ägyptischen Aequatorial- provinz, Emin Paschas, abmarschierte und vor wenigen Tagen, am 10. November 1889, trafen die beiden Männer mit ihren europäischen Begleitern und zahlreicher Mannschaft in Mpwapwa, der vorgescho­bensten Station des deutschostafrikamschen Schutzgebietes, ein und hier konnten sie sich endlich als sicher betrachten. Zwei- undeinhalbeS Jahr sind demnach beinahe vergangen, ehe Stanley sein jüngstes groß­artiges Unternehmen auf afrikanischer Erde zum glücklichen Ausgange zu führen ver­mochte und welche Abenteuer, Beschwerden, Kämpfe und sonstigen Gefahren er wie Emin, zuerst jeder für sich. dann beide treuvereint, innerhalb dieser langen Zeit zu bestehen gehabt haben, das erhellt schon aus den vereinzelten Berichten, welche bislang über die wundersame Stanley- Emin'sche Odyssee in den Wildnissen Afrikas nach Europa drangen. Es liegt in den Verhältnissen begründet, daß das, was Emin und Stanley geschaut und erlebt, zunächst der Wissenschaft zu Gute kommt, aber schließlich dürften die Erlebnisse der Stanley - Emin'schen Fahrten auch für andere Gebiete nicht zu unterschätzen sein.

* Die nach so vielfachen Gefahren und Abenteuern erfolgte glückliche Ankunft Emin Paschas und Stanleys in deutsch-ostafrika­nischen Schutzgebieten hat auf die Anti­sklaverei-Bewegung offenbar von neuem mächtig anregend gewirkt. Hier­von zeugt u. a. die kürzlich in Köln statt­gefundene, sehr zahlreich besuchte Ver­sammlung der deutschen Kolonialgesellschaft und des Afrika-Vereins.

Die erste deutsche Gesellschafts­reise nach Ostafrika scheint zu Stande zu kommen. Die Gesellschaft denkt Mitte Dezember unter Führung des Afrika­reisenden Fricke Berlin zu verlassen.

Württemberg.

Stuttgart, vr. moä. E. Stemmer eröffnet hier am Montag den 2. Dezember eine Kneipp s che Wasserheilan­stalt, die täglich benützt werden kann.

Stuttgart, 29. November. Der Evangelische Synodus hat heute seine Be­ratungen geschlossen.

Ueber die zunehmende Verbreitung des Filderkrauts schreibt man demO. A." : Kürzlich gingen von Stuttgart aus eine stattliche Anzahl Waggons, gefüllt mit Krautköpfen, die ein einziger Restaurateur in Paris bestellte, mit Eilzug dorthin ab. Der spekulative Franzose hat sich zugleich zwei Leute aus Echterdingen nach Paris kommen lassen, wo sie 10 Tage lang bleiben und das Kraut einschneiden sollen.

n sin g e n , 28. Nov. Am Abend des 25. Nov. fand der Oberbrauer Karl Grein er in der Brauerei zumRad" in Laichingen dadurch seinen Tod, daß beim Aufwinden der zwei Malzkärren ans dem Malzkeller auf den oberen Boden der 120 Psd. schwere leere Malzkarren aus dem Auszug sich löste und auf den gerade

unten stehenden Greiner stürzte und ihn erschlug. Das Unglück wäre vermieden worden, wenn Greiner den mehrmals an ihn ergangenen Warnungsruf, er solle nicht unter den Aufzug, sondern ans die Seite stehen, Folge geleistet hätte.

(S. M.)

Statistisches aus Württem­berg. Die Gesamtbevölkerung Würt­tembergs giebt dasStaatshandbuch" von 1839 an mit 1 634 654; sie ist seitdem auf über 2 Millionen gewachsen. Stutt­gart zählte vor 50 Jahren nur 36 041 Einwohner, es hat um 78 000 zugenom­men. Am erheblichsten ist der Aufschwung der Stadt Cannstatt von 4465 auf 18 004 und derjenige Heilbronns von 8477 auf 31 000 Einwohner. Ulm ist von 13468 auf 33 500 Einwohner gestiegen. Erheb­lich zugenommen haben ferner Reutlingen, Göppingen, Eßlingen, Tübingen, Gmünd, Ravensburg und Biberach. Welch' riesigen Aufschwung der Briefverkehr genommen hat, wird durch die Thatsache genügend beleuchtet, daß beim Hauptpostamt Stutt­gart vor 50 Jahren 3, schreibe und sage drei Briefträger angestellt waren, heute sind es 72!

O e st e r r e i ch.

* In der Dienstagsitzung des ungar­ischen Abgeordnetenhauses hielt der Ab­geordnete und bekannte Romanschriftsteller Moritz Jokai eine glänzende Rede zu Gunsten des engsten Anschlusses Ungarns an Oesterreich mit spezieller Betonung der auswärtigen Lage. Jokai feierte weiter den Dreibund als den Hort des europäischen Friedens.

Ausland.

* Die Thronrede zur Eröffnung des italienischen Parlamentes hat fast überall in der europäischen Tagespresse lebhafte Anerkennung gefunden. Man rühmt den frischen und freudigen Ton, welcher die gesamte Kundgebung durchzieht und betont namentlich die rückhaltlose Zu­versicht, mit der sie sich bezüglich der Er­haltung des Weltfriedens äußert.

Charade.

Zeigt sich auf der öden Flur Von der ersten eine Spur,

Jubelt laut die Kinderschaar;

Ob auch Herbst und Sommer floh Und zu Ende geht das Jahr,

Meine Erste macht sie froh.

Hört die Zweit' ein Mägdelein, Kehrt auch Freude bei ihm ein; Fragt Mama und Papa gleich: Darf ich hingehn?" Heißt es: Ja, Fühlt es sich so übereich;

Ach! Wär doch der Tag schon da!

Fügst zusammen Du das Paar,

Das der Freuden Anlaß war, Kunstgerecht in Deiner Hand,

Wird es augenblicklich rund;

In der Kindheit Zauverland Wähnst du dich versetzt zur Stund.

K. ^V.

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.