666

Eyachthal bei Dobel.

Zwei jüngere tüchtige

Säger

finden sofort dauernde Beschäftigung bei Gottlieb Spöhr, Sägermstr.

Birkenfeld.

Schönen Saatdinkek

hat zu verkaufen

Alt Adlerwirt Oelschläger.

Neuenbürg.

Einer geehrten Kundschaft teile ich mit, daß ich mein Geschäft mit

zwei Gehilfen

fortführe. Um geneigten Zuspruch bittet Marie Bott, Friseurs Wtw.

Herrenal b.

Ein größeres Quantum

D TI I» K

verkauft sofort

Mönch, Posthalter.

Das beste Schnittmusterbuch! Sämtliche Muster in natürlicher Größe. Preis Mk. 3.5«.

nlei luuH u;fer

^usclinkiökn^.lrlerllLtn^

And »svellwäsclie

5opl>ie^l>n>ntze>- unä Üulle ü^us^-»

Von sämtl. württemb. Frauenarbeils- schulen empfohlen. Vorrätig bei

Jac. Meeh.

Die Vorsteherin einer großen Frauenarbeits­schule urteilt wie folgt: Ein äußerst gelungenes Werk ist das soeben erschienene Schnittmuster­buch betitelt:A«r fleißige Künde. " Die Verfasserinnen haben es verstanden, etwas wirk­lich Praktisches auf diesem Gebiete ins Leben zu rufen. Man könnte wohl meinen, der Bücherbedarf für Zuschneiden und Unfertigen von Weißzeug wäre gedeckt, da in dieser Hin­sicht schon so vieles veröffentlicht wurde. Aber in Bezug auf das entschieden Praktische ist oben genanntes Werk das Erste und Beste, denn die Muster müssen nicht erst zusammen­gestellt, gezeichnet und geschnitten werden, son­dern sie sind aus gutem Papier und in natür­licher Größe dem erklärenden Texte beigelegt. Die Beschreibung für Zuschneiden und Unfertigen ist so genau, klar und leicht verständlich, daß gewiß jedes mit Leichtigkeit darnach arbeiten kann. Es ist zu hoffen, oaß das Werk, welches hauptsächlich den Verfasserinnen aber auch dem Verleger viele Mühe verursacht hat, durch all-

! fettige Anerkennung belohnt werde. Es kann seines ganzen Inhalts und der Ausstattung wegen aufs wärmste empfohlen werden, und wird allen denen willkommen sein, welche ge­wöhnt sind, selbst zu arbeiten und Interesse für Herstellung von Wäschegegenständen haben.

>V. L.

Kammgarn NN

Wolle, nadelfertig, ca. 140 em breit ä 4.7S per Meter versenden direkt an Private in einzelnen Metern, sowie ganzen Stücken portofrei ins Haus Buxkin-Fabrik- Dvpot Hetlinger u. Go. Arankfurl a. W. Muster unserer reichhaltigen Coüektionen bereitwilligst franko.

Kronik.

Deutschland.

Telegramm.

Stuttgart, 23 Sept. 9 Uhr 15 Min. vormittags.

Pa ris, 4'/, Uhr früh. 372 Resultate bekannt: Gewählt 138 Republikaner, 89 Gegenparteiler; 145 Stichwahlen erforder­lich. Boulanger in Montmartre gewählt.

Die Verteuerung der Lebensbedürfnisse in Deutschland.

Die leider nicht zu läugnende That- sache, daß in Deutschland bei verschiedenen wichtigen Lebensbedürfnissen eine teilweise nicht unbedeutende Preissteigerung einge­treten ist, läßt die Frage sehr natürlich erscheinen, welchen Ursachen diese so un­erfreuliche Erscheinung zugeschrieben wer­den muß. Die Antwort hierauf braucht da nicht besonders weit herbeigeholt zu werden, denn im Allgemeinen sind es drei leicht erkennbare Ursachen, welche zu der eingetretenen Verteuerung wichtiger Lebens­bedürfnisse, als des Fleisches, des Brotes, hie und da auch der Milch und Butter und schließlich nicht zum Wenigsten der Kohlen, beigetragen haben, obschon die­selben miteinander nicht in direktem Zu­sammenhänge stehen. Es sind dies die großen Lohnbewegungen des vergangenen Frühjahres und teilweise auch noch des Sommers, ferner der unbefriedigende Ernte-Ausfall und endlich das Viehcin- fuhrverbot nach den Grenzen Oesterreich- Ungarns hin und speziell wieder das Schweine-Einfuhrverbot. Der große Berg­mannsausstand in den deutschen Kohlen­bezirken mit der hierdurch bedingten zeit­weiligen Lohnlegung der Kohlenförderung oder doch wenigstens Verlangsamung der­selben hat unstreitig schon jetzt beträcht­lichen Preisaufschlag für Kohlen bewirkt. Von einem wirklichen Kohlenmangel kann hierbei nicht gesprochen werden, denn in dieser Beziehung sind die Folgen des Bergmannsstrikes wieder überwunden, wenn trotzdem die Kohlenpreise schon jetzt, zu Anfang des Herbstes, eine so bedauerliche Höhe erreicht haben, so beweist dies ein­fach. daß die Kohlenwerke durch eine un­verhältnismäßige Preissteigerung ihrer Produkte bestrebt sind, sich für ihre finanz­iellen Ausfälle während des Bergmanns­strikes zu entschädigen, ein Verfahren, dessen Konsequenzen nun das Publikum zu tragen hat. Dasselbe gilt teilweise

auch von den Folgen des Bäckerstrikes der in verschiedenen Gegenden Deutsch! lands insceniert wurde, da die Meister des Bäckergewerbes sich für ihre finan­zielle Einbuße, die sie etwa erlitten, Hst und da dadurch schadlos zu halten suchten daß sie das Gewicht der Backwaren herab! setzten, trotzdem aber die alten Preise bei­behielten. Doch hat den meisten Einflch auf die eingctretene Brotverteuerung der mißliche Ernteausfall, der vielfach hinter dem Durchschnitte zurückgeblieben ist. Aber die Erträgnisse der heurigen Ernte in Deutschland sind immerhin keine so un­günstigen, um die Preissteigerung für das Brot zu rechtfertigen und so ergiebt sich auch hier wiederum eine künstliche Schrau­berei. unter welcher eben das Publikum leiden muß. Derselben Erscheinung begeg­net man nun auch bei der vielleicht am meisten empfundenen Fleischteuerung, denn daß sich die Händler mit Fleischwaren speziell das Schweineeinfuhrverbot mit zu Nutze gemacht haben, um die ungewöhn­lichen Fleischpreise auf ihrer Höhe zu halten, dürfte kaum zu bezweifeln sein; mindestens gilt dies für die Grenzbezirke im östlichen Deutschland. Aber allerdings ist und bleibt die Grundursache der teueren Fleischpreise das Vieheinfuhrverbot, das sich hauptsächlich gegen den Export von Schweinen und Rindern aus Oesterreich. Ungarn nach Deutschland richtet. Die preußische Regierung hat für die schlesi­schen Grenzbezirke bereits eine Milderung des Vieheinfuhrverbotes, speziell für ungar­ische Schweine, eintreten lassen und hoffentlich kann baldigst die Wiedelbe­seitigung dieser Maßregel folgen, die als­dann ein allmähliches Wiederherabgehen der Fleischpreise zur Folge haben dürfte.

Der Kaiser hat den württembergischen Landesgerichtspräsidcnten v. Länderer zum richterlichen Mitglieds des Reichs­eisenbahnamtes ernannt.

Es ist nunmehr endgiltig entschieden, daß der Kaiser zur Vermählungsfeier seiner Schwester nach Athen reisen wird. In Athen hat man übrigens schon seit längerer Zeit auf die Anwesenheit des deutschen Kaiserpaares mit voller Sicher­heit gerechnet. Der Staatssekretär der auswärtigen Angelegenheiten, Graf Her­bert Bismarck, wird den Monarchen auf seiner Fahrt nach Athen begleiten.

Berlin, 20 Sept. Der Kaiser hat für die durch das Brandunglück in Antwerpen betroffenen Personen einen Beitrag von 10 000 Francs gespendtt.^

Mit dem in voriger Woche zu Baden- Baden verstorbenen Unterstaatssekre- tär im Reichsamt desJnnern, Dr. Eck, ist ein hochverdienter Reichsbeamter dahingeschieden. Dr. Eck gehörte schon

zur Zeit des norddeutschen Bundes zu den

Vertrauensmännern des Fürsten Bismarck und der damalige Geh. Regierungsrat Dr. Eck war es im Verein mit Dr. Rudolf Delbrück, dem Präsidenten des Bundes­kanzleramtes, welcher die Organisation des norddeutschen Bundes mitsamt der Gesetz­gebung so vorzüglich durchführte. Beide Männer arbeiteten vereint auch nach Schaffung des neuen deutschen Reichs an dessen innerem Ausbau und bewährten sich