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Kronik.

Deutschland.

* Die vaterländische Kriegsmarine kann mit dem Besuche des Kaisers in Wilhelmshafen einen neuen Ehrentag in ihren Annalen verzeichnen. Es ist hin­länglich bekannt, daß der jugendliche Monarch den Flottenangelegenheiten ein besonders Interesse entgegenträgt und das­selbe hat er auch jetzt wieder durch seinen Besuch in dem deutschen Nordseekriegshafen bekundet.

DerReichsanzeiger" veröffentlicht die Namen der Mitglieder des Preisgerichts für ein National den kmal Kaiser Wilhelms I. Es sind dies die folgenden: Staatsminister v. Bötticher, Graf Lerchen- feld-Köfering, der hanseatische Minister Krüger, der Minister des Reichstags v. Levetzow, die Abgeordneten v. Heereman, Römer und Wichmann, die Künstler Janssen-Düsseldorf, Encke-Berlin, Miller- München, Volz-Karlsruhe, Stadtbaurat Blankenstein-Berlin, Oberbaurat v. Leins- Stuttgart und Geheimrat Jordan-Berlin.

Berlin, 15. April. Der Nord­deutsche Lloyd in Bremen schloß mit dem StettinerBulcan" die Lieferung zweier neuer Schnelldampfer von je 7000 Tons und 11000 Pferdekräften ab.

Berlin, 16. April. Gegenüber der Behauptung französischer Blätter, daß die Berufung des russenfreundlichen Ministe­riums Catargin in Rumänien eine Nieder­lage der deutschen Politik bedeute, bemerkt dieNordd. Allgem. Ztg." , Deutschland habe in Rumänien nicht mehr Interessen zu vertreten, wie in Bulgarien und die Thatsache. daß in Rumänien ein Fürs^ vom Hause Hohenzollern regiert, könne an sich die Politik des Deutschen Reiches nicht in Wege drängen, welche durch die Inter­essen der deutschen Nation nicht geboten sind. (F. I.)

Pforzheim, 16. April. Bei dem von demVerein für deutsches Kunst­gewerbe in Berlin" ausgeschriebenen Wett­bewerb für Entwürfe zu Schmuckgegen­ständen, bei welcher die Beteiligung eine ziemlich lebhafte gewesen sein soll, sind die drei ausgesetzten Preise hiesigen Künst­lern, welche Schüler unserer Kunstgewerbe­schule waren, zuerkannr worden. Den 1. Preis erhielt Graveur Karl Saif, den 2. Graveur Alb. Jost und den 3. Kabinet- meister Jak. «schmierte. Sicherlich gereichen diese Auszeichnungen vorzugsweise auch der genannten Lehranstalt und namentlich ihrem Leiter, Dir. Waag, zur großen Ehre.

In den Kreisen unserer Exporteure ist es noch nicht genug bekannt, daß der neue Seehafentarif für Stückgüter auch für die Württemb. Versandstationen laut der Bekanntmachung imStaatsanzeiger für Württemberg" vom 12. d. M. einge­treten ist, und die näheren Bestimmungen von jeder Güter-Expedition mitgeteilt werden können.

Württemberg.

Stuttgart, 16. April. Ihre Königlichen Majestäten, Höchst- welche in der letzten Zeit in Folge von Erkältungen abwechselnd genötigt waren,

Sich besondere Schonung aufzuerlegen, haben am letzten Sonntag Seine Kaiser­liche Hoheit den Herzog Georg von Leuchtenberg und die Frau von Tatitchef zum Diner bei Sich gewesen.

S Stuttgart, 17. April. Wie man vernimmt, wird das Königspaar in der ersten Hälfte des Mai nach Stuttgart zurückkehren.

Stuttgart, 17. April. Heute vor­mittag wurde in der Gewerbehalle die zu Ehren des Jubiläums Seiner Majestät vom Württemb. Gartenbauverein veran­staltete Frühjahrs-Garten-Ausstellung er­öffnet. Prinz Wilhelm erklärte, indem er zusagte, dem Königlichen Protektor über die Eröffnung dieser schönen Aus­stellung berichten zu wollen, die Aus­stellung für eröffnet. Ein dreimaliges be­geistertes Hoch auf Seine Majestät den König schloß den Eröffnungsakt. Die Ausstellung ist durch die Schönheit der Pflanzen und durch den Geschmack des Arrangements einzig schön. Ein Pflanzen­aufbau, wie der am Abschluß der Aus­stellung oder der in der Mitte derselben, ist hier unseres Gedenkens so großartig noch nie gesehen worden. Mit feinem Geschmack ist die Ueberfüllung der Beete vermieden, aber dennoch zeigt die Aus­stellung eine erstaunliche Fülle der selten­sten Pflanzen und der prachtvollsten Blüten.

Am 12. April hat die Oberschulbehörde die erste Schulstelle in Nordheim, Bez. Brackenheim, dem Schullehrer Häußler in Grunbach, Bez. Neuenbürg über­tragen.

Stuttgart. Aus dem K. Leibstall und dem K. Privatgestüt kommen am Dienstag den 30. April, nachmittags, ver­schiedene Araber-Vollbuthengste u. Stuten, sowie Halbblutstuten und Wallachen im Marstall zum Verkauf.

Stuttgart. Nach der Sterblich­keitsstatistik des Kaiser!. Reichsqesundheits- amts kamen pro Februar auf 1000 Ein­wohner auf's Jahr berechnet 19,9, auf Ulm 13,3, auf Gmünd 27, auf Cannstatt 27,9 und auf Reutlingen 45,8 Todesfälle.

* Neuenbürg, 17. April. In dieser Woche fand die Ausstellung der Arbeiten der Industrieschule statt; sic wurde nament­lich vom sachverständigen weiblichen Ge­schlecht zahlreich besucht. Die ausgestellten Arbeiten legten ein schönes Zeugnis vom guten Stand der Industrieschule ab und ließen erkennen, daß mit Fleiß und Ge­schick gearbeitet worden ist. Die von der Lehrerin, Frl. Dold, gegebene Lehrprobe gewährte einen Einblick in den rationellen methodischen Betrieb dieses so wichtigen Unterrichtszwciges und zeigte, daß der Unterricht in den besten Händen sich be­findet.

Ausland.

' Die goldene Tugendrose, welche alljährlich der Papst an weibliche Mit­glieder der katholischen Herrscherhäuser verleiht, wird nach einer Meldung des Berl. Tagbl. voraussichtlich Heuer zum Osterfest die Kronprinzessinwitwe Stefanie von Oestreich erhalten.

* Der nunmehr vor dem franzö­sischen Senat nach dessen Konstituier­

ung als Staatsgerichtshof begönne Prozeß gegen Boulanger unddG Mitangeklagte wird sich sehr umfangM gestalten. Nicht weniger als 10,000 Akten­stücke liegen der mit der Voruntersuchu«, betrauten Senatskommission zur Priisw vor und ehe die Kommission mit dy.- einleitenden Arbeit fertig werden Ni. dürften Wochen vergehen. Den AMgic und Richtern sind indessen durch mannig­fache Rücksichten die Hände gebunden M es ist daher nicht unmöglich, daß der unk Entfaltung so großen Apparates insceiM Boulanger-Prozeß schließlich nur ein» Schlage ins Wasser gleichkommt.

Miszellen.

Wern.

(Von Max Kalbeck.)

Die du lange in frostigen Wehn Wie in Schauern des Todes gelegen, Erde, nun sollst du auferstehn,

Sollst erstehen zu blühendem Segen! Auf den Höh'n der beschwerlichen Rast Sind die Quellen mit Jubel entronnen, Alle stürzen in freudiger Hast Zu der Thäler verlockenden Wonnen.

Die von Stürmen erschütterte Luft Weht beruhigt in schmeichelnden Winden, Und ein würziger frischer Duft Quillt empor aus den lockeren Gründen. Hier beginnen die Blumen sacht Aus dem Grün der Wiesen zu steigen, Und vom Winterschlummer erwacht Rührt sich der Wald mit den knospenden

Zweigen.

Auch zu dir, du banges Gemüt,

Ist ein Lenz gekommen, ein neuer! Fühlst dich reiner und höher erglüht Bon des Seins lebendigem Feuer! Kühnlich schaue zum Sonnenlicht,

Rege der Seele schimmernde Schwingen, Glaube, dich können die Schatten nicht, Nicht die Feinde des Lichts dich bezwingen.

Ja, sie möchten das Heilige gern An die Kreuze der Schande schlagen, Möchten den welterlösenden Herrn, Möchten zu Grabe den Zeitgeist tragen! Aber er weiß sich stark zu befrei'n Aus den lauernden Todestücken, Engelhände werden den Stein Von dem Kerker der Wahrheit rücken.

Man vermag das befreiende Wort Nicht zu begraben und nicht zu verschließen, Ueber die Köpfe der Hüter fort

Wird es den segnenden Schein ergießen. Hast mit den Frühlingsstürmen im März Nicht umsonst herum dich geschlagen, Auch für dich, ausharrendes Herz,

Wird ein Ostern, ein ewiges, tagen.

(Schwierige Wahl.) 3m Haarschneide­salon. Schneiden Sie mir die Haare! - Wünschen der gnädige Herr halbkurz oder halblang.

Logogryph

Mit a bin ich ein Fluß,

Den jeder Deutsche weiß;

Mit o vermehr' ich mich Entsprechend Deinem Fleiß.

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Redaktion, Druck und Verlag von Jajk. Meeh in Neuenbürg.

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Nr. 63.

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