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I Morgenden Sonntag den 17. März § nachmittags 3 Uhr und '/-8 Uhr ^ giebt der
Vorstellungen
j mit dressierten Pferden, Hunden, Vögeln t u. s. w. und ladet das verehrl. Publikum M hiezu ein. Das Nähere ist an den Plakaten U zu ersehen. _ _ _
' Hrklärung.
Die Unterzeichneten erklären hiemit, ' daß sie die am 8. Januar 1889 in dem Gasthaus zum Lamm in Feldrennach gegenüber dem
Gemeinderat Jakob Friedrich Oelschläger von Feldrennach
^ gethane beleidigende Aeußerung bedauern k und zurücknehmen.
k Jakob Friedrich Mitschele
k Johann Friedrich Fauth
s von Feldrennach.
^ Kromff.
^ Deutschland.
f Aus Württemberg.
In dem „Hannoverschen Courier" findet sich folgender, in eine Reihe anderer ff Blätter übergangener Artikel aus den letzte ff verflossenen Tagen.
I „Deutsches u. Undeutsches aus Württemberg.
« Man schreibt uns:
I Ministerpräsident v. Mittnacht ist von
e seiner Reise nach Berlin wieder in Stutt- r gart eingetroffen. Die „Münchener Neuesten ? Nachrichten", die „Frankfurter Zeitung" s und andere Blätter hatten verbreitet: er habe in Berlin Abschiedsbesuche gemacht, mit diesem Umstande sei auch die dem Minister vom Kaiser und vom Reichskanzler zu teil gewordene Auszeichnung in Zusammenhang zu bringen. Wir konnten bereits am Samstag auf Grund guter Berliner Informationen mitteilen. daß man in den Berliner politischen Kreisen von Abschiedsbesuchen des Ministers nichts wisse, im Gegenteil könne auf das bestimmteste versichert werden, daß Herr v. Mittnacht nicht daran denke, aus dem Amte zu scheiden.
Wie uns von befreundeter, wohlunterrichteter Seite weiter mitgetcilt wird, scheint bei den obenerwähnten Zeitungsnotizen der Wunsch der Vater des Gedankens gewesen zu sein. Tatsächlich Pud während des ganzen vorigen Sommers SsW Herrn o. Mittnacht Jntriguen im Gange gewesen, und zwar, was am meisten
befremden mußte, unter Beteiligung von „kollegialer" Seite. Dem scheint nun in letzter Zeit ein Ende gesetzt worden zu sein. Harr v. Mittnacht hat neuerdings den Ausdruck des vollen Vertrauens seines Monarchen empfangen, welches er niemals verloren hatte, und so wird denn das Land, welches sich vorbereitet, das Regierungsjubiläum des Königs Karl zu begehen, vor all den wenig wünschenswerten Folgen bewahrt bleiben, welche ein Wechsel in der Person des leitenden Ministers um so wahrscheinlicher gemacht hätte, als der Wechsel doch wohl eben nicht nur die Persönlichkeit allein betroffen haben würde. Herr v. Mittnacht ist in loyaler Erfüllung der Versailler Verträge, die seine Unterschrift tragen, ein treuer und zuverlässiger Mitarbeiter am Aufbau des Reiches gewesen, welchem die dankende Anerkennung unsres alten Kaisers wiederholt zu teil geworden. Seine Berufung! in das Kabinett als Justizminister im April 1867 war das Symptom, daß Württemberg entschlossen war — es mag dahin gestellt bleiben, mit welchem Maße von Sympathie damals an oberster Stelle — die durch die Augustverträge geschaffene Lage endgiltig anzunehmen. Es war dies zur Zeit der Luxemburger Frage. Wer sich vergegenwärtigen will, wie in der Zeit von 1867 bis 1870 die politischen Verhältnisse in Württemberg sich aus der Preußenfeindschaft zum wärmsten Enthusiasmus für den nationalen Gedanken entwickelten, möge sich an die Landesversammlung der deutschen Partei in Stuttgart am 18. April 1870, an die damals vom alten Freiherrn v. Wöllwacrh namens der Ritterschaft abgegebene Erklärung und an die Resolution erinnern: „Das Ber- tragsverhälknis zu Norddeutschland rst zu erweitern zur vollen deutschen Bundesgemeinschaft." Drei Monate späterbrauste der große Wettersturm aus Westen heran, in jene Zeit fällt das Kaiser Alexander dem Zweiten zugeschriebene Wort: zum zweitenmale könne er Württemberg nicht retten. Nach der damaligen Rückkehr des Königs aus St. Moritz nahm Württemberg fest und bestimmt Stellung, allerdings erfolgte die Mobilmachung einen Tag später als in München, jedoch war in beiden Staaten der 17. Juli als erster Mobilmachungstag bezeichnet, in Norddeutschland der 16., ebenso in Baden. Noch am 17. abends traf der damalige Minister des Auswärtigen, v. Varnbüler, in München ein, um nach einer nächtlichen Konferenz mit dem bayerischen Kollegen sofort uach Stuttgart znrückzukehren Als im September dann Herr Delbrück nach München kam. um die ersten Rücksprachen über die deutsche Verfassung zu pflegen, ward Herr v. Mittnacht zur Beiwohnung dorthin entsandt, ebenso zur offiziellen Aufnahme der Verhandlungen im Oktober nach Versailles. Im August 1873 erst erhielt er — bis dahin Justizminister — auch das Portefeuille des Auswärtigen und das Präsidium. Seit jener Zeit ist er ein wackerer Gehilfe des Reichskanzlers gewesen, unbeschadet der seiner Wahrung anvertrauten Interessen Württembergs. :
Daß Herr v. Mittnacht in Berlin mit! Auszeichnung behandelt wurde, vom Kaiser! zur Tafel befohlen ward und Tischgast des
Reichskanzlers war, entsprach nicht nur seinem hohen Range und seinen Verdiensten um das Reich. Es sollte damit wohl auch der Genugthuung darüber Ausdruck gegeben werden, seine Stellung neu gefestigt,, sein Verbleiben in derselben gesichert zu sehen. Jene Auszeichnung hatte somit das Gegenteil von dem zu bedeuten, was in den obengenannten Zeitungen zu lesen stand. Wenn König Karl's Regierungszeit ungeachtet der in dieselbe gefallenen großen politischen Veränderungen eine für Württemberg reich gesegnete gewesen ist, so hat Minister v. Mittnacht daran einen in hohem Grade hervorragenden Anteil. Um so freudiger wird ihn jeder gute Württemberger zum Jubiläumsfeste des Königs an der Spitze der Regierung sehen, und es steht zu hoffen, daß die für diesmal gescheiterten undeutschen Bestrebungen, welche weder dem Interesse Württembergs i noch des Reiches frommen konnten, sich nicht wieder erneuern werden."
*
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Diesem fügt die „Württemb. Landeszeitung" bei:
Wir glauben kaum, daß Herr v. Mittnacht solcher Lobpreisungen — vollends aus diesem Munde — bedarf, und noch viel weniger, daß damit in dem gewählten Zusammenhang irgend jemand gedient ist.
Was den übrigen Teil des Artikels betrifft, so wollen wir ihn gebührend tiefer hängen.
Jeder Unbefangene erkennt sofort, daß die verschiedenen Artikel, die in den „Münchener Neuesten Nachrichten", in der „Frankfurter Zeitung" u. s. f. über diesen Gegenstand erschienen sind und nun ihren Weg in den „Hannöverschen Courier" gefunden haben, aus ein und derselben trüben Quelle stammen.
Diese Quelle ist es, von der aus intriguiert wird und welche hiezu in geschäftiger Weise Blätter der verschiedensten Richtung benützt. Nicht andere intriguieren, nicht andere beteiligen sich an Jntriguen; das ist für jedermann, der einigermaßen mit unseren Verhältnissen bekannt ist, klar. Alle die vorgenannten Blätter und namentlich auch der Han- növersche Courier sind nicht im stände, auch nur mit einem Wort den Schein einer Thatsache beizubringen, der ihren Vorwurf gegen dritte begründen könnte. Diese Blätter üben den schändlichsten Preßbetrug, indem sie die öffentliche Meinung irre zu führen suchen.
Diesem unsauberen Treiben entspricht denn auch die Ueberschrift des obigen Artikels: „Deutsches und Undeutsches"; derartige grundlose Verdächtigungen können nur den tiefsten Abscheu erregen.
Wir stellen ausdrücklich fest, daß allmählich eine tiefe Mißstimmung, namentlich auch in nationalen Kreisen, über diese fortgesetzten Jntriguen Platz gegriffen hat und daß es allgemein aufs peinlichste berührt , in welch unwürdiger Weise 'überhaupt öffentliche Angelegenheiten von einem Teil der Presse behandelt werden. (W. Ldz.)
i iEin weiterer Artikel über dasselbe Thema ! folgt in nächster Nummer.)