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Der Enzthäler.

Anzeiger und Unterhallungsblatt für das Cnzthal und dessen Umgegend.

Amtsblatt füv den Hbevamt bezirk Weuenbüvg.

47. IaSrga«g.

Nr. 10. Neuenbürg, Samstag den IS. Januar 188S.

Erscheint Z>te«»tag, Donnerstag, Samstag L Sonntag Preis in Neuenbürg vierteljährl. 1 ^ I0^z, monatlich 4o ; durch die Post bezogen im Bezirk vierteljährlich 1 25 ^Z, monatlich 45 auswärts vierteljährlich -^4 1 45^) Jnsertionspreis die Zeile oder deren Raum 10^Z.

Amtliches.

Neuenbürg.

WiffeMildollMmsschk.

Der Fabrikant Karl Commerell in Höfen beabsichtigt, seine auf der Markung Höfen auf dem rechten Enzufer gelegene Sägmühle, die sog. Weikensägmühle Ge­bäude Nr. 16 abzubrechen und an deren Stelle eine neue größere Sägmühle zu er­bauen. Mit Erbauung der letzteren sind verschiedene Veränderungen des Wasser- tricbwerks geplant. Diese sind im Wesent­lichen folgende:

1) Die linksseitige Ufermauer des Zu­flußkanals wird neu aufgeführt und so weit gegen die Enz gerückt, daß der Kanal am Sägmühlegebäude von 2,45 m auf 5,20 m erbreitert wird. Die Breite am Anfang und am Anschluß an das Wehr bleibt bei der bisherigen von 5,57 m. In der linken Kanalmauer 7,40 m oberhalb der Sägmühle wird der Leerlauf mit lichter Breite von 1,61 m statt der früheren von 1,75 m eingesetzt. Vor dem Sägmühle­gebäude wird ein eiserner Rechen in dem Kanal angebracht und letzterer zwischen Rechen und Gebäude überdeckt. Eine Kanaleinlaßfalle wird nicht angebracht.

2. Statt des seitherigen 1,60 m langen und 0,90 na hohen Wasserrads werden unter dem neuen Sägmühlegebäude zwei auf einen Wasserverbrauch von zusammen 2500 Liter konstruierte Girard-Turbinen eingesetzt, jede mit besonderem Kasten und Einlauffalle, so daß jede für sich in und außer Betrieb gesetzt werden kann.

3) Der Abflußkanal, welcher bisher un­gefähr 2 m breit war, erhält hinter den Turbinen eine Breite von 5,05 m und verengt sich bis zum Ende der Sägmühle, welche er der Länge nach so durchzieht, daß die linksseitige Kanalmauer zugleich Um­fassungsmauer des Gebäudes ist, auf 4 m, welche Breite er bis zur Mündung in die Enz beibehält. Die Sohle des Abfluß­kanals wird unter den Motoren 95 ein tiefer gelegt, während sie am Ende des Kanals die bisherige Höhenlage beibehält.

Etwaige Einwendungen hiegegen sind binnen 14 Tagen

beim Oberamt anzubringen; nach Ablauf dieser Frist können solche in dem Ver­fahren nicht mehr geltend gemacht werden.

Die Beschreibung, die Zeichnungen und die Pläne sind in der vorbezeichneten Zeit während der gewöhnlichen Dienststunden

in der Oberamtskanzlei zur Einsicht auf­gelegt.

Den 17. Januar 1889.

K. Oberamt.

Amtmann Pommer.

K. Staatsanwaltschaft Tübingen.

Anzeige einer KrnnlWnng.

Am 1. Januar 1889 ist an dem An­wesen des Schultheißen Ulrich Hansel­mann zu Liebelsberg, OA. Calw ein Brand ausgebrochen, welcher die mit Ge­treide, sowie mit Heu- und Stroh ange­füllte Doppelscheuer dieses Anwesens voll­ständig zerstört und auch das vor derselben an der Ortsstraße Neubulach und Teinach zu gelegenen Wohnhaus des Schultheißen ergriffen und beschädigt hat.

Es ist angezeigt, daß das Feuer in der hinten an jene Doppelscheuer angebauten, von außen zugänglichen Holzhütte gelegt worden ist.

Es ist die Vermutung, daß diese Brand­stiftung aus Rache von einem Ortsange­hörigen verübt worden sein werde, dann auch wieder der Verdacht ausgesprochen worden, daß dieser Brand, wie die in letzterer Zeit in Alt- und Neubulach aus- gebrochenen Brände von einem und dem­selben Brandstifter herrühren.

Endlich ist der Verdacht auf einen fremden Handwerksburschen geworfen wor­den, welcher am 1. d. Mts. zwischen 4 und 5 Uhr in der Richtung von Breiten­berg her durch Liebelsberg seinen Weg gegen das Wohnhaus des Schultheißen Hanselmann daselbst nahm und nach der Wohnung dieses Schultheißen sich erkundigt haben soll.

Dieser Handwerksbursche wird als mittel­groß untersetzt und kräftig gebaut, von ge­sunder Gesichtsfarbe und im Alter von 2530 Jahren stehend geichildert, der sein dunkles Kopfhaar im Nacken kurz ge­schnitten und ein dunkles Schnurrbärtchen getragen habe.

Er soll den schwäbischen Dialekt ge­sprochen haben. Seine Kleidung ist als ordentlich bezeichnet und an derselben ins­besondere ein etwas hoher schwarzer Filz­hut mit hoch aufgekremptem Rande und eine dunkle Juppe hervorgehoben worden.

Als besonderes Kennzeichen ist weiter angeführt, daß derselbe einen hellgelben Stock mit rund nach unten gebogenem Handgriff getragen habe, dessen Spitze aber wieder nach aufwärts gerichtet ge­wesen sei.

Dies wird zur Ermittlung des Thäters mit dem Anfügen hier bekannt gemacht,

daß Schultheiß Hanselmann auf diese Er­mittlung eine Belohnung von 150 vkL ausgesetzt hat.

Den 15. Januar 1889.

Der Erste Staatsanwalt. Sche urlen.

Forst amt Neuenbürg.

Die Rebierpreisliste

für das Jahr 1889

wird auf Wunsch unentgeltlich abgegeben.

Gemeinde Waldrennach.

Stamchilz-, Ztan-w- »nd Krennhch-Vrrlttiiis

am Mittwoch den 23. Januar d. I. mittags 1 Uhr

auf hiesigem Rathaus aus den Gemeinde­waldungen Birkwäldlc, Sackwäldle, Haus­wald, Hummelrain und Schnaizteich:

2 Eichen, 2 Buchen, 4 Birken mit zusammen 1,19 Fm.,

124 Nadelholzstämme mit 57,91 Fm., 19 dto. Klötze mit 18,28 Fm.,

70 Bau- und Gerüststangen mit 8,06 Am.,

27 Werkstangen III. u. IV. Kl.,

45 Hopfenstangen I.III. Kl.,

60 Neisstangen II.V. Kl.,

2 Rm. Eichen-Prügel,

2 Buchen-Schleiftröge,

14 dto. Prügel,

1 dto. Anbruch,

2 Birken-Prügel,

12 Nadelholz-Scheiter,

42 dto. Prügel,

6 dto. Anbruch.

Den 16. Januar 1889.

Schultheißenamt.

Stickel.

Bahnhof Mühlacker.

Dielen-Lieferung.

Zur Herstellung eines Kohlenstalls sind ca. 470 gm 5,5 om starker sorchener Dielen erforderlich.

Plan und Bedingungen liegen bei dem Unterzeichneten Baubureau zur Einsicht auf. Angebote auf die Lieferung dieser Dielen haben den Preis pro gm auf eine beliebige württtmbergische Bahnstation in Eisen­bahnwagen verladen zu enthalten und sind schriftlich, verschlossen und mit der Auf­schriftDielenlieferung" versehen bis spätestens

Donnerstag den 24. d. Mts. vormittags 10 Uhr