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Bericht veröffentlicht wird. Es betrug hienach die Bevölkerung der Schweiz am genannten Tage 2 926 000 Seelen, während sie Ende des Jahres 1880 sich auf 2 831 787 Köpfe belief. Die Zunahme der schweizerischen Bevölkerung in diesem neunjährigen Zeiträume erweist sich also nur als eine mäßige.
Ausland.
In Frankreich hat am Dienstag die Wiedereröffnung der Parlamentssession stattgefunden. Dieselbe führte im Senate bei der vorläufigen Präsidentenwahl zu einer bemerkenswerten monarchistischen Kundgebung.
Wieder ist ein Deutscher aus Frankreich ausgewiesen worden: der Bierbrauer Fasbender, welcher in Origny (bei Soiffons) eine Brauerei gegründet hatte.
Livorno, 8. Jan. Dynamitarden juchten das hiesige Polizeigebäude in die Lust zu sprengen. Ein Teil des Gebäudes ist zerstört, die anstoßenden Häuser wurden beschädigt. (F. I.)
Madrid, 9. Januar. Auf einer Hintertreppe des Königspalastes fand eine Petarden-Explosion statt, wovon einige Fensterscheiben zersprangen; weiterer Schaden ist nicht angerichtet. Der Urheber der Explosion ist bisher noch nicht entdeckt.
* Die Vorgänge auf Samoa. Die ostafrikanische Frage mit ihren verschiedenen Wandlungen hat bislang in Deutschland das allgemeine Interesse derart in Anspruch genommen, daß man einer anderen, ebenfalls schon seit längerer Zeit spielenden kolonialpolitischen Frage, der samoanischen, nur wenig Beachtung schenkte. Nunmehr ist die Aufmerksamkeit durch ein blutiges Drama wieder in erhöhtem Maße auf jene Inselgruppe gelenkt worden, welche sich unter dem Sammelnamen Samoa im mittleren Teile der Südsee hinzieht und ein Gesamtareal von wenig mehr als 54 Quadratmeilen aufweist. Meldungen aus Apia, dem Hauptorte der Insel Upolu und dem politischen Mittelpunkte der ganzen Gruppe, besagen, daß zwischen den Landungstruppen der vor Apia ankernden deutschen Kriegsschiffe „Olga", „Adler" und „Eber" und den aufständischen Insulanern ein heftiger Kampf stattgefunden habe. Veranlassung hierzu gab eine Streife des Landungs- korps der „Olga", welches dem deutschen Konsul zur Bedeckung beigegeben war, da letztere wegen der fortgesetzten Angriffe der aufständischen Samoaner auf deutsches Eigentum und auf die beurlaubten deutschen Marinetruppen sich nach dem Kriegsschauplätze der Eingeborenen begaben und da- felbstVerhandlung hierüber einleiten wollte. Unterwegs wurden jedoch die Olga-Mannschaften von den aufständischen Insulanern unter Führung des Amerikaners Klein angegriffen und erst mit Hilfe der herbeigeeilten Landungstruppen des Kreuzers „Adler" und des Kanonenboots „Eber" gelang es, die Aufständischen siegreich zurückzuwerfen und einige am Strande gelegenen Dörfer derselben zu zerstören. Leider sind die Verluste unserer wackeren „Blaujacken" bei dieser Affaire verhältnismäßig nicht unerhebliche, denn es blieben auf deutscher Seile 1 Offizier und 15 Mann
tot und 2 Offiziere und 36 Mann verwundet; über die Verluste der Eingeborenen liegen noch keine Nachrichten vor.
Miszellen.
Kin Meif in der Irühkingsnacht.
Novelle von H. S. Waldemar.
(Fortsetzung.;
Es war gelungen, dem Feuer eine Grenze zu setzen, und man überließ ihm nun was eben schon brannte, da an ein Löschen der hölzernen, strohbedeckten Gebäude nicht zu denken war. Da stürzte eine Frau durch das Menschengewühl.
„Ach meine Kuh, ist meine Kuh gerettet?" und jammernd drängten ihr ein paar Kinder nach. Sie waren auf dem Felde beschäftigt gewesen und so spät des Feuers ansichtig geworden.
„Wo steht Eure Kuh?" fragte Herbert, der den Ruf gehört hatte.
„Dort in jenem Stalle, dessen Dach schon brennt."
Ein Bauer trat herzu. „Laßt es gut sein, Frau, Eure Kuh ist nicht mehr zu retten, aber wir wollen schon sehen, daß wir Euch eine andere verschaffen."
Doch die Frau hörte nicht auf den Trost, sie rang wehklagend die Hände.
„Meine Kuh, mein einziges Gut verbrennt, und ich bin eine arme Witwe!"
Und die Kinder schrien dazwischen: „Die arme Schecke, hört Ihr, Mutter, wie sie brüllt?"
Da faßte der Mann einen mutigen Entschluß. „Nun, so will ich noch jetzt versuchen, sie zu retten."
Aber Herbert trat rasch dazwischen. „Nicht Ihr, Reschke, Ihr habt Frau und Kinder, bleibt zurück, ich gehe selbst."
Und über die rauchenden Trümmer hinweg eilte er an den gefährdeten Stall: als er die Thür durch einen heftigen Stoß öffnete, fiel brennendes Stroh auf seine Kleider, aber er schüttelte es ab und trat hinein. Und im nächsten Augenblick folgte ihm der Fremde.
Ein atemloses Schweigen lag auf der Menge, man hörte nur das Knistern der Flammen und das Zischen des hineingeworfenen Wasserstrahles, der sich nun auf das Dach des Kuhstalles richtete. Ein paar bange Sekunden vergangen, die beiden jungen Männer vermochten nicht sogleich sich des sich ängstlich sträubenden Tieres zu bemächtigen, und mit derselben wuchs die Gefahr, das brennende Gebäude könne einstürzen und die beiden Mutigen in seinen Trümmern begraben.
Aber jetzt traten sie hinaus, das gerettete Tier zwischen sich führend, und hinter ihnen sank das Gebälk zusammen. Ein Schrei der Freude entrang sich jeder Brust; die Witwe und ihre Kinder stürzten zu Herberts Füßen und küßten seine Hände, seine versengten Kleider.
Der Fremde, der sein Leben ebenso gut gewagt, stand finster und teilnahm- los daneben, und als er sich wandte, den Schauplatz seiner mutigen That zu verlassen, wichen die Leute scheu zur Seite. Sie machten ihm höflich Platz, aber kein Wort des Dankes folgte ihm.
Susanna war mit hochklopfendem Herzen Zeuge dieses Vorgangs gewesen
und als nun der größte Teil der Leute ! sich zerstreute, suchte sie ihr Versteck hinter , dem Gebüsch wieder auf. Sie wußte, : daß Herbert auf seinem Wege nach Hause ! hier vorbeikommen mußte, und sie sehnte ; sich danach, ihn allein zu sprechen, ehe i sie ihn in Gegenwart seiner Mutter und i Schwester beider Tafel Wiedersehen mußte.
Die Saat, welche Josephinens Erzählungen in ihr Herz gestreut, war in den letzten Augenblicken zur Reife gediehen und ihr Verlobter für sie der Held geworden, nach welchem jedes unerfahrene Mädchenherz verlangt.
Aber als er nun herankam, las sie einen so finsteren Ausdruck auf seinem sonst so freundlichen Antlitz, daß sie sich ängstlich nur tiefer hinter dem Strauchwerk verbarg und er, von der Sonne geblendet, dicht an ihr vorübergieng, ohne sie zu sehen.
Beim Abendbrot kam das Gespräch natürlich auf die stattgehabte Feuersbrunst.
„Ist es wirklich wahr, Herbert", fragte die Gräfin, „daß Du Dein Leben gefährdet hast, um eine armselige Kuh zu retten?"
„Es ist wahr, Mama", entgegnete er ruhig, „obwohl man die Gefahr wohl ein wenig übertreibt."
„Wie konntest Du so unüberlegt handeln! Eine solche DonQuixoterie übersteigt das Maß alles dessen, was ich selbst von Dir für möglich gehalten hätte", sagte die alte Dame scharf, „wenn die Leute, denen das Tier gehört —"
„Die Witwe Winkler, deren Mann im Winter verunglückte", warf er ein.
„Nun wohl, wenn die Frau wirklich so arm ist, so hätten wir ihr den Schaden leicht ersetzen können."
„In der That, Mama, daran habe ich nicht gedacht."
„Du hättest wohl Rücksicht nehmen können auf Deine Mutter und Schwester."
Rücksicht auf seine Braut verlangte die alte Gräfin nicht von ihm; jetzt suchte Jngeborg das Gespräch abzulenken.
„Man erzählt, Du wärest bei dem Wagestück nicht allein gewesen, wer war der andere Tollkühne?"
Bis hierher hatte Susanna schweigend, fast ohne aufzublicken zugehört und durch keine Silbe verraten, daß sie das Geschehene mit angesehen, jetzt warf sie einen schnellen Blick auf den Grafen, denn sie hoffte nun eine Lösung des interessanten Rätsels. Aber sie sollte sich wieder täuschen. Sie sah nur, daß Herberts und Jngeborgs Augen sich trafen, eine Sekunde verständnisvoll auf einander ruhten, sah eine dunkle Röte des Mädchens bleiches Gesicht färben, und eine Wolke des Unmuts trat auf Herberts Stirn. — Man sprach von anderen Gegenständen.
Susanna hatte bemerkt, daß Herbert sich beim Essen meist der linken Hand bediente, und als er nach ausgehobener Tafel, sich von den Damen verabschiedend, das Zimmer verließ, folgte sie ihm schnell.
(Fortsetzung folgt.!
(Schweizer Rittmeister) auf dem Marsche: „Wenn i jetzt müßt, daß mer cheiner gum- peln (herunterfallen) thät, thät i a Ga- löppli oanschloagelen."
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.
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Veröffentlicht
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