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Ereignis mitzuteilen. Wir erwarten noch eine Zigeunerin, die ich getroffen, und ihr gesagt, diesen Nachmittag hierher zu kommen."

Eine Zigeunerin?" fragte überrascht die junge Frau.Aber Sie, Herr Nör- linger, glauben doch nicht an ihre Pro­phezeihungen?"

Im Gegenteil, ich halte das Volk für schlaue Betrüger, durch Verbindungen aller Art im Stande, ihren Worten einen Schein von Wahrheit zu geben, der indeß bald schwinden würde, wollte man nach ihrem Treiben genauer nachforschen."

Und doch müßte ich Sie eigentlich zu meiner Ansicht-bekehrt haben! rief lachend der junge Mann, und fügte an seine Frau sich wendend hinzu: denn denke Dir nur, Regina, ich habe einmal wieder, ohne Deine spezielle Erlaubnis zwar, unsere romantische, erste Bekanntschaft erzählt!"

Und was glauben Sie von der Sache, Herr Nörlinger? Ist es nicht wunderbar, daß auch Alles eingetroffen?"

Es scheint wenigstens so, liebe Frau Thalheim"

Sie sind doch wirklich gar nicht zu überzeugen! Nun, wenn Sie die Wahr­sagerei so ganz verwerfen, was halten Sie denn von Träumen? Sind diese denn Ihrer Ansicht nach ebenfalls bedeutungs­los?"

Es giebt allerdings Beispiele ganz besondere Fälle, wo Träume eingetroffen sind, obgleich ich alle Traumbücher und Deutungen als der gesunden Vernunft zuwider erklären muß."

Und dennoch lassen Sie mich Ihnen fassen, daß nur zu Folge eines Traumes meiner verstorbenen Mutter ich nach der bewußten Brücke gegangen bin, um wirklich, zu meiner namenlosen Ueberraschung, die Erfüllung desselben zu erfahren!"

Da werden Sie denn also auch glauben, was nachher Ihnen die Zigeunerin prophezeiht, ich aber will von allen diesen dem Verstände zuwiderlaufenden Dingen nichts mehr wissen, und lassen Sie uns daher von etwas Anderem reden! Wie prächtig zum Beispiel gedeiht jetzt die Kleine, meine zweite, kleine Gertrud!"

Nicht wahr?" fragte schnell alles Andere verlassend die glückliche Mutter, das Kind vor sich auf den Schooß stellend, Mobei sie absichtlich Nörlinger's Andeutung überging.Die Sommerwürme hat ihr gut gethan, nimmt sie so zu, so würde sie bald groß und stark genug sein, daß ich ihr den kleinen Diamantring an den Finger stecken kann, den kurz vor ihrem Ende meine Mutter mir eingehändigt hat. Es ist eine Art Familienstück, und auch ich habe ihn in meiner Kindheit getragen. Georg zwar will von diesem Schmuck für seine Tochter noch nichts wissen, und meint, Gertrud würde schon eitel genug auch .ohne den Diamantring werden."

«Siebesitzen einen kleinenDiamanrring?" fragte lebhaft der Gutsbesitzer.Auch meine kleine Gertrud hatte einen solchen, der aber mit ihr verloren gegangen ist. Meine Schwiegermutter wollte ebenfalls nicht, daß wir ihn an den Finger stecken sollten, weil sie dies für unheilbringend hielt! diese Prophezeihung ist auch in der That in Erfüllung gegangen, dennoch,

Frau Thalheim, glaube ich nicht an Pro­phezeihungen, von wem sie auch ausge­sprochen werden mögen!"

In diesem Augenblick wurde das Mittag­essen gemeldet, die Wärterin nahm das Kind in Empfang, und sie begaben sich in den Speisesaal, wo ihrer schon die ver­schiedenen Beamten der Fabrik warteten. Bei einer Flasche guten Weines, welcher der vortrefflichen Mahlzeit nicht fehlte, und in der jetzt allgemeinen Unterhaltung vergaßen sie fast den Gegenstand ihres

ersten Gespächs, und auch Nörlinger lachte herzlich bei den Erzählungen und Scherzen der jüngeren Leute. Nach dem Essen gingen diese wiederum ihren Geschäften nach, und Herr und Frau Thalheim hatten kaum mit ihrem Gast das Gartenzimmer betreten. als ihnen auch schon zu ihrer nicht geringen Ueberraschung die Zigeunerin gemeldet ward.

(Fortsetzung folgt.'.

? 08 t-V 6 idiuäuu§ 6 u.

Reuenbüi'S - Herrenalb.

ad Neuenbürg; 8taät. .

3.

ad Lerrenald . . .

L 8.15

7.45

ad Narx^eU ....

5.05

ad Narxöell . . .

- 9.20

2 8.50

in Lerrenald ....

6.15

in Neuenbürg . . .

.711.15

02

10.45

>

MlIinS6N - Herrenalb.

aus LttünZen, 8taät. .

5.45

aus Lerrenald . . .

5.50

ad Uarx^eU.

7.25

ad Llarxrell. . . .

6.45

in Lerrenald ....

8.45

in Lttlinssen, 8taät .

8.10

-

Heri'flmlb. (^g-drsnäo öotsupost.)

aus Lernsbaed. . . .

6.00

aus Lerrenald . .

1.30

ad Lotkenau ....

6.55

ad Lollenau . . .

2.40

in Lerrenald ....

8.10

in Lernsdaek . .

3.15

Wild krrd- lö8tv ltenslei^.

ad VMädaä 8taät . .

an LnrNIösterle . . .

12.15

1.55

ad Kagolck

ad ^.Itensteiss .... ad 8iinmerskelä . . . an Lnrklösterle . . .

10.4S 6.15 7.30 8.35

ad LnrNIösterle . . . ad Lesenkelä ....

2.10 4.05

an 8edönegrüllä . . .

s,n ttrsuckenstuckt Ldk. an Ledöllmüllracb

4. 45

7.45

9.50

ab Ledöllmüllöaok ad Ikrouckeustackt Ldk. ab 8edönessrünä . . . ab Lesenkelä .... an Lnslrlösterle . . .

3.40

6.3S

6.-

ad Lnödlösterle . . . ad 8iinin6rsk6lä . . .

2.05

3.10

7.

8.35

in ^.ltensteiss .... au diagolä

4.25

6.15

ah Lnadlösterle . . . an ^Vilädaä 8taät . .

8.45

10.15

IdebenLeil 8tatwn-8tad1. (öotmyost.)

ad Liedennell Ldk. an Liebevoll 8taät .

8.10

8.20

10.15

10.25

2.40

2.50

7.20

7.30

ab Lieden^ell 8taät . an Liedenrell Ldk.

.

7.45

9.50

10.

2.20 2.30

6.55

7.05

ad Nassolä Lk.

8.15

l.25

8.25

10.25

ab ^.Itensteiss

4.45

8.

1 .

4.35

ab NaZolä 8t.

8.35

1.50

8.45

10.45

ab Lbdaussn

5.35

8.50

1 50

5.25

ab Lodräork

9.05

2.20

9.15

11.15

ab Lodräork

5.55

9.10

2. 10

5. 45

ab Lbdausen

9.25

2.40

9.35

11.35

an NaZolä 8t.

6.25

9.40

2 40

6.15

an ^.ltensteiss

10.15

3.30

10.25

12.25

anNagolä Lk.

6.45

9.55

3.

6. 35

ab Lreuäenstaät, Ldk.

10.35

6.35

an Lreuäenstaät, 8taät

10.55

6.55

ab Lreuüenstaät,

11.05

7.05

ad Laiersbronn . . .

11.55

7.55

ab Leiedendaed . . .

12.25

8.25

an 8edönegrünä . . .

1.05

9.05

ad 8edöneZrünä . . .

1.05

9.05

au 8cdöninün2aed. . .

1.45

9.50

ab 8ckönmün2aod. . .

5.40

3. 50

ad Lorbaed.

7.

5.10

ad ^Veisendaed . . .

8.20

6.30

an Oernsbaed ....

8.55

7.

ab Lernsbaod ....

9.55

4.

ab ^Veisendaod . . .

10.30

4.35

ab Lorbaed.

12.15

6.20

an 8cdöninüll2aok . .

1.30

7.35

ad 8odönlliün2aok . .

3.40

3.55

an 8edönessrünä . . .

4.35

4.50

ab 8edöll6ssrünä . . .

4.40

4.55

ad Leiedendaed . . .

5.30

5.45

ab Loiorsbronn . . .

6.05

6.20

an Lreuäenstaät, 8taät

7. 10

7. 25

ad Lreuäenstaät,

7.20

7.35

an Lreuäenstaät, Ldk.

7.30

7.45

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.,