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Kronik.
Deutschland.
Berlin. Der Kaiser wird sich nicht von Detmold nach Köln und von dort nach Coblenz begeben, sondern den direkten Weg nach Stuttgart nehmen.
Berlin, 25. Sept. Der Kaiser übernahm das Protektorat über die 1889 hier stattfindende Ausstellung für Unfallverhütung.
B erli n , 24. Sept. Der Reichskanzler erklärte auf Befragen, das in der „Deutschen Rundschau" veröffentlichte angebliche Tagebuch des Kaisers Friedrich halte er nach Einsicht des Textes für apokryph. (F. I.)
Berlin, 24. Sept. Ziemlich gleichzeitig haben das Wolff'sche Telegraphenbureau, die „Köln. Ztg." und die „Nordd. Allg. Ztg." die Authenticität des durch die „Deutsche Rundschau" veröffentlichten angeblichen Tagebuches Kaiser Friedrich's bestritten und es wird demgegenüber der „Deutschen Rundschau" nichts anderes übrig bleiben, als den Beweis der Echtheit des von ihr publizierten Schriftstückes anzutreten. Daß derselbe gelingen könnte, ist allerdings nach der Sprache, welche die „Nordd. Allg. Ztg." führt, kaum denkbar. (F. I.)
Pforzheim. 23. Sept. Heute hat durch den Erzbischof von Freiburg die feierliche Grundsteinlegung einer hier zu erbauenden neuen katholischen Kirche stattgefunden.
Brötzingen. Die in Brötzingen (Amt Pforzheim) bestehende Postagentur wird zum 1. Oktober in ein Postamt III umgewandelt werden.
Württemberg.
Vermöge Höchster Entschließung vom 4. September haben Seine Königliche Majestätdie erledigte evangelische Pfarrei Steinheim, Dekanats Marbach, dem Pfarrer Ansel in Enzthal-Enzklösterle, Dekanats Nagold, gnädigst übertragen.
Friedrichshafen, 23. Sept. I. K. H. die Frau Prinzessin Luise von Preußen, sowie S. Großh. Hoheit der Prinz und Ihre Kaiser!. Hoheit die Frau Prinzessin Wilhelm von Baden mit durchlauchtigsten Kindern, die Prinzessin Marie und dem Prinzen Max, nahmen heute, einer Einladung II. KK. Majestäten folgend, an der K. Tafel teil und kehrten nach herzlicher Verabschiedung von Ihren Majestäten gegen abend nach Schloß Montfort, bezw. Schloß Kirchberg zurück.
Schloß Friedrichshafen, den 25. Septbr. Ihre Majestäten der König und die Königin sind heute von hier abgereist, um in Stuttgart Residenz zu nehmen.
Stuttgart. Das Programm für die Festlichkeiten anläßlich des Besuchs des Kaisers ist nun im Wesentlichen festgestellt. Bei der Ankunft am 27. ds. Mts. abend werden auf dem Perron des Bahnhofes der k. Hof, die Mitglieder des Ministeriums, die höchsten Hofchargen und die Generalität zum Empfang versammelt sein. In der Vorhalle werden sich die bürgerlichen Kollegien mit dem Oberbürgermeister an der Spitze, ferner die Geistlichkeit und die Festdamen zur Begrüßung aufstellen. Vom Bahnhpf zum Schloß werden Spaliere gebildet. Im Schlosse wird die Königin den Kaiser begrüßen, sodann wird dort das Souper eingenommen. Nach demselben bringt der Liederkranz eine Serenade dar; der Schloßplatz wird bengalisch beleuchtet. Am Freitag, 28. ds., Vormittag soll, wie schon gemeldet, eine Rundfahrt des Königs mit seinem kaiserlichen Gaste durch die festlich geschmückten Straßen stattfinden, wobei in den Straßen die Schuljugend, Vereine und Korporationen Spalier bilden werden. Im Stadtgarten, wo sich die Hofgesellschaft versammelt, ist Festkonzert. Nachmittags Galadiner im
Schlosse, hierauf eventuelle Abreise des Kaisers, andernfalls Festvorstellung im Hoftheater.
Stuttgart, 24. September. Der Kaisergedenkstein auf dem Knebel ist gestern mittag feierlich eingeweiht worden. Die Stuttgarter Teilnehmer, darunter sämtliche Militärvereine, waren mit einem Extrazug nach Zuffenhausen gefahren, von wo man nach einstündigem Marsch den aussichtsreichen Standort des Denkmals erreichte. Zu gleicher Zeit kam von Münchingen her der Festzug: Fünf Bauernbursche zu Pferd an der Spitze, dann die Vereine der drei Gemeinden, die das Denkmal errichtet haben, Münchingen, Schwieberdingen und Zuffenhausen, die Musik des Grenadierregiments Königin Olga, Schulkinder, die Festgäste. Nach einem Gesang des 'Liederkranzes von Münchingen und Schwieberdingen hielt Pfarrer Schmidgall von Zuffenhausen die Festrede. Als Kaiser Wilhelm von uns geschieden, so führte der Redner etwa aus, regte sich in allen Gauen der Wunsch, dem großen gewaltigen Kaiser ein Denkmal zu setzen. Nun sind wir die Ersten im Schwabenland uud entfalten das Banner mit der Inschrift: Dank und Ehre dem großen Kaiser. Nach sehen wir ihn vor uns, wie er vor drei Jahren auf diesem Felde gestanden, ein Bild voll Hoheit und Milde. So ist dieser Stein ein Denkmal erhebendster Erinnerung, aber auch ernster Mahnung an das, was wir dem verklärten Heldenkaiser zu danken haben und was wir seinem Vorbilde nach dem Vaterlande schuldig sind. Vor dem Denkmal wurde ein mächtiger Kranz aus Eichenlaub und Kornblumen niedergelegt, deren letzte Exemplare die Schulkinder auf den Feldern gesammelt hatten.
Stuttgart. Am Samstag, 22. Sept. verschied die k. Kammersängerin a. D. Math. Marlow, als sie sichln die Aufführung der Oper „Rheingold" begeben wollte. Ein Herzschlag und Lungenlähmung hatte den Tod der einst so fröhlichen, sangesfreudigen großen Künstlerin, „der schwäbischen Nachtigall", herbeigeführt, welche sich seit lange nicht so wohl gefühlt hatte, als in den letzten Tagen. In demselben Raume, in welchem sie fast 30 Jahre hindurch ihre Rollen studiert uizd repetiert hatte, starb sie auch.
*Herrenberg, 25. Septbr. Die heurige Schlußprüfung der Haushaltungsschule fand im Beisein des Herrn Prof. Dr. v. Weber und des Herrn Prälaten Dr. v. Merz statt. Die Prüfung erstreckte sich auf alle im bürgerlichen Haushalt vorkommenden Gebiete, wobei die Mädchen treffende und sichere Antworten zu geben wußten. Die reichhaltige Ausstellung der Jndustriearbeiten zeigte, daß mit Verständnis und Fleiß gearbeitet wurde, Das zahlreiche Publikum und die Angehörigen der Schülerinnen waren von den Leistungen sehr erfreut. Der Winterkurs beginnt am 15. Oktober und würden die Leistungen der Schule es verdienen, daß dieser Kursus zahlreich besucht würde.
Neuenbürg, 21. Sept. Kartoffelmarkt. Rote und gelbe Rastatter 3 A Per Zentner.
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Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.