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Feld renn ach.

Die Kandlung

von

empfiehlt:

Prachtvolle Blumenvaserr, Seifenschalen mit Spiegel, Feinste Kaffeetassen, Zuckerdosen,

Gläserne Leuchter, Fliegengläser,

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20-^-Strupfer re.

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Neuenbürg.

Aus Veranlassung mache ich bekannt, daß in Zukunft in meiner neuen Scheuern- teunc gedroschen werden kann.

Ernst Scholl, Güterbeförderer.

Oberniebelsbach. lO12 Ztr. unberegnet eingebrachtes

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verkauft Joh. Spiegel, Schuhmacher.

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Kwnik.

Deutschland.

München, 1. Aug. Den größten Teil der Schuld bei dem Elephantenun- glück des Festzuges wird sich wohl das Publikum selbst zuzuschreiben haben. Die Augsburger Abendzeitung" berichtet: Die Elephanten wurden durch Hinhalten von Semmeln und brennenden Zigarren, durch Stupfen mit Stöcken und Schirmen so gereizt, daß vier derselben ausbrachen. Einer der Elephanten schleuderte seinen Wärter mit dem Rüssel zur Seite. Die Spalier bildenden Turner suchten, gleich­wie die anderen Leute einschließlich des berittenen Militärs, ihr Heil in der Flucht, was auch das Gescheidteste war, da mit den vier Ungetümen ein Kampf durchaus nicht ersprießlich und ratsam er­schien. Knäuelweise fielen die Leute über­einander zusammen. Die Dickhäuter, alle vier aneinander gekettet und jeder an den Füßen noch besonders gefesselt, trottelten dann der inneren Stadt zu, ohne hier aber irgend jemand zu verletzen. Sie zeigten sich auf diesem Wege durchaus friedfertig, nur machten sie nicht Halt. Einen Knaben, den sie unabsichtlich über den Haufen warfen, überschritten sie mit

I Bedacht, ohne ihm das Mindeste zuleid zu thun. Die Wärter und die Gendamerie entwickelten einen ungeheuren Eifer, die Tiere einzufangen, allein es war alles umsonst. Als die Elephanten die Burg­straße hinter sich hatten, sprengten schwere Reiter ihnen voraus und benachrichtigten die Hausbesitzer, ihre Hosthore und Ein­fahrten zu schließen. Die wilde Jagd ver- anlaßte übrigens, daß Tausende von Menschen dieselbe mitmachten, was zur Beruhigung der aufgeregten und qe- üngstigten Tiere nicht beitrug. Der Neuen Presse" wird noch über den Fall gemeldet: Die Elephanten hatten vor kurzer Zeit einen Zirkusbrand mitgemacht und waren seither gegen brandigen Geruch und Rauch sehr empfindlich. Das Pusten und der Rauch der ihnen im Festzuge entgegenkommenden Lokomotive erschreckten die Tiere. Die Elephantentreiber hatten gebeten, daß man die Lokomotive anhalte, während die Elephanten an derselben vorüberziehen; man befolgte jedoch nicht ihren Rat. Nach dieser schreckhaften Unter­brechung ging dann der Festzug pro- grammgemäs weiter, er gewährte einen Prachtanblick; Gruppe auf Gruppe, Prunk­wagen auf Prunkwagen zog vorüber. Der Zug wickelte sich in seiner ganzen Großartigkeit ab.

München, 2. August. Der Prinz­regent hat in einem an den Vorsitzenden des Ministeriums vr. Frhrn. v. Lutz ge­richteten Handschreiben seinen Dank für die Huldigung vor dem König Ludwig I. ausgesprochen. In dem Handschreiben wird besonders der Niederlegung von Kränzen und Blumen an dem Grabmale des Königs, des Bavariafestes, des Fest- zuges und der herrlichen Beleuchtung der Stadt gedacht, welche Zeichen der dank­baren Erinnerung nur durch das Zu­sammenwirken aller Kreise und Schichten der Bevölkerung möglich geworden seien. Die Anwesenheit von Ehrengästen aus deutschen Gauen, aus Oesterreich, Rom und Griechenland habe den Glanz der Festlichkeiten erhöht und Zeugnis davon abgelegt, wie auch dort die lichtvolle Gestalt des Verklärten in warmer Erinnerung stehe.

Straßburg, 3. Aug. Das Fest, welches die Stadtverwaltung den Schülern des protestantischen Gymnasiums zur Feier der 350iährigen Gedenkfeier der Stiftung der Anstalt veranstaltet hatte, bot für die Festteilnehmer eine Menge der eigenartigsten und frohmütigsten Freuden dar. Es war dort draußen in der Orangerie ein so eigenartiges Fest, wie es Straßburg selten erlebt. In den Delikatessenläden der Stadt sind seit heute die ersten diesjährigen Trauben zum Verkaufe ausgestellt.

Württemberg.

Stuttgart, I. Aug. Vorgestern nacht traf im Palais Ihrer Durchlaucht der Herzogin von Urach die Trauerbotschaft ein, daß Graf Franz v. Thun-Hohen­stein, k. k. österreichischer Feldmarschall- Lieutenant, an einem Schlaganfall in Schwaz in Tyrol gestorben sei. Der hohe Verstorbene war der Gemahl der Fürstin Auguste Eugenie Wilhelmine von Urach, Gräfin von Württemberg, einer Tochter des Herzogs Wilhelm Alexander Ferdinand

von Urach, Grafen von Württemberg, aus dessen erster Ehe mit der Herzogin Theodo- linde, Tochter des si Herzogs von Leuchten- berg.

Das Programm für die unter dein Protektorat Sr. Kgl. Hoh. des Prinzen Wilhelm am 23. August 1888 statt­findende 500jährige Erinnerungsfeier der Döffinger Schlacht ist erschienen.

Eßlingen, 2. Aug. Da sich der Anmeldetermin (Schluß 10. August) zur Ausstellung für Jagd- und Lnxushunde in Eßlingen, veranstaltet vom würtlemb. Hundezüchterverein mit dem Sitz in Eß­lingen, seinem Ende nähert, die Vorarbeiten und die zahlreichen Anmeldungen auf eine glänzende Ausstellung schließen lassen und in Anbetracht, daß Württemberg der Zentralplatz für Hundezucht ist, sollte jeder Hundeliebhaber und -Züchter es nicht ver­säumen , seinen Liebling zur Ausstellung zu bringen. (S. M.)

In Ulm sprang ein betrunkener Hand­werksbursche in die Donau. Das kühle Bad muß aber seine Lebenslust wieder ge­weckt haben; denn er schrie jämmerlich uni Hilfe. Er wurde ans Land gezogen und > die Polizei nahm sich seiner sorglich an. f

Maulbronn, 1. August. Gestern ! wurde unser Kloster durch den Besuch ! S. Kgl. Hoheit des Kronprinzen von ! Griechenland, der, begleitet von Geheimrat , Krupp und den Heidelberger Saxoborussen, j gegen 3 Uhr von Bretteu her hier ein­traf, beehrt Die Gesellschaft besichtigte > unter Führung des KameralamtSbuch- halters Jesser das Kloster und nahm dann im Sommerrefektorium eine Vesper ein, i wozu auch der gegenwärtige Ephvrats- Verweser Prof. Paulus eingeladen war. In dem Refektorium standen Tische und Stühle und ein Füßchen Bier bereit. Bald hallte der studentische Gesang in dem hohen Raum prächtig wieder, und als das Bier auf die Neige ging, schienen alletrinkbaren" Geister erwacht zu sein, die einst in diesen Räumen gehaust, llin 6 Uhr reiste die Gesellschaft wieder von Maulbronn nach Heidelberg ab. Auch verschiedene andere hohe Herrschaften haben schon in diesem Sommer unserem Kloster einen Besuch abgestattet. Jeder Sonntag führt eine Anzahl von Fremden hierher, welche den großartigen Bau des Klosters bewundern. Der Besuch ist jetzt auch wesentlich erleichtert durch die neue Straße, welche in bequemer Neigung von der Station durch deu schönen Wald zur Stadt führt.

Nagold, 3. August. Der Gewerbe­verein läßt seinen Mitgliedern, welche die Münchener Ausstellung besuchen wollen, verschiedene Vergünstigungen zukommcn, wie Fahrgeldentschädigung und Bestellung von Wohnungen.

Neuenbürg, 4. August. In das trostlose Regenwetter scheint nun doch eine Pause eintreten zu wollen. Die heutige Nacht blieb ohne Regen und bei klarem Himmel erfreut wieder Heller Sonnenschein. Dabei ist aber die Temperatur merklich kühl 810" N. Barometer im Steigen.

Hoffen wir, daß die wärmende Sonne Siegerin bleiben möge.

Am 7. August findet eine sehr unbe­deutende bei uns unsichtbare partielle Sonnenfinsternis statt, welche auf