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welche große und tiefe Erschütterung der Tod Sr. Maj. des Kaisers Wilhelm aller Orten und in allen Kreisen verursacht hat. Auf die zahllosen Kundgebungen, welche Sr. Maj. dem Kaiser Friedrich .und der kais. Familie zugehen, wird uns vielleicht später gestattet sein, zurückzu­kommen; von den an den Reichskanzler gerichteten Beileidsbezeugungen heben wir zunächst die Sr. Maj. des Kaisers Franz Josef und Sr. Maj. des Königs Karl von Württemberg hervor, welche in warmen sympathischen Worten einem tiefen Schmerz über das Dahinscheiden unseres geliebten Kaisers Ausdruck verleihen. Aus den fernsten Erdteilen treffen stündlich Bei­leidsbezeugungen ein, so aus Ncw-Orleans, dessenDeutsche Gesellschaft" durch ihren Präsidentenden Ausdruck der tiefen Trauer übermittelt, in die das Dahin­scheiden Sr. Majestät des glorreichen Kaisers Wilhelm das Deutschtum von New-Orleans versetzt hat." So aus der deutschen Kolonie in Managua (Nicaragua) und der deutschen Gemeinde in Baltimore; von den Deutschen in Chicago, denen in Rio und Valparaiso u. s. w.

Berlin, 13. März. DieNordd. Allg. Ztg." veröffentlicht eine weitere Reihe Beileidstelegramme, welche dem Fürsten Bismarck und dem auswärtigen Amte aus Lafayette, Zante, Guatemala, Helsingsfors, Peking, San Franzisko, Cincinnati, Mexiko, Montevideo zugingen.

Der greise Generalfeldmarschall Moltke hat am Sonntag nachmittag die zum Ge­neralstabe gehörigen und die dazu be­fohlenen mehrere hundert Offiziere im großen Bibliotheksaal versammelt und sie persönlich vereidigt. Er sprach mit lauter vernehmlicher Stimme Satz für Satz den Eid vor, den die Offiziere alsbald nach­sprachen. Gleichzeitig leistete er selbst den Eid. Neben ihm stand der Generalquartier­meister Graf Waldersee, hinter ihnen die Adjutanten, vor ihm die Generalstabs­offiziere je nach Rang und Stellung.

Die Vereidigung der Berliner Garnison hat am Samstag in den Kasernen statt­gefunden. Der Kronprinz Wilhelm leistete beim zweiten Garderegiment den feierlichen Fahnenschwur mit.

Karlsruhe, 12. März. Soeben findet die Eidesleistung der Truppen statt und zwar der Infanterie und Dragoner auf dem Marktplatz, der Artillerie und des Train in der Gottesaue.

Karlsruhe, 13. März. Am näch­sten Freitag findet in allen evangelischen Kirchen Badens ein Trauergottes­dienst statt.

Das zweite sächsische Husaren­regiment führt fortan den Namen Kaiser Friedrich III., König von Preußen

Frankfurt. Ein Extrazug gehl am Donnerstag Abend nach Berlin. Das Billet für die Hinfahrt und die mit jedem Zug binnen acht Tagen gestattete Rück­fahrt kostet 20 für die dritte und 28 ^ für die zweite Klaffe.

Württemberg.

Bekanntmachung der Ministerien.

Am Tage der Beisetzung Sr. Majestät des Deutschen Kaisers und Königs von Preußen Wilhelm I. wird in den

Kirchen des Landes ein feierlicher Gottes­dienst stattfinden. Die Beamten erscheinen in Uniform mit Flor um den Arm, schwarzen Beinkleidern und schwarzen Hand­schuhen.

Stuttgart, 12. März. Wie wir hören, hat das K. Kriegsministerium am 10. d. bekannt gegeben :

Im Vollmachtsnamen Seiner Majestät des Königs haben Seine Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm am 10. d. befohlen, daß die Königlichen Truppen, um die tiefe Trauer über das Ableben des Kaisers Wilhelm, Königs von Preußen Majestät zu bezeugen, Armeetrauer auf vier Wochen vom 11. März an anzunehmen haben.

Eine allgemeine Vereidigung der Königlich Württembergischen Truppen auf Seine Majestät den Kaiser Friedrich findet nicht statt; dieselbe beschränkt sich auf die Vereidigung der anher kommandierten Königl. Preußischen Offiziere und auf diejenigen Unteroffiziere und Mannschaften, welche preußische bezw. elsaß-lothringische Staatsangehörige sind. Diese Vereidigung wird morgen Dienstag den 13. d. M. stattfinden. (St.-Anz.)

Stuttgart, I2.März. Das würt- tembergische Königshaus wird bei der Bei­setzung der Leiche Kaiser Wilhelm's durch den Prinzen Wilhelm, den Herzog Albrecht von Württemberg und den Prinzen von Weimar vertreten sein, unser Armeekorps durch den General v. Alvensleben und eine Deputation des RegimentsKaiser Wilhelm."

Wie wir erfahren, ist letzten Montag Allerhöchsten Orts befohlen worden, daß der Kommandeur des Infanterieregiments Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120, Oberst v. Alberti, sich sofort nach Berlin zu begeben hat, um gleichwie alle übrigen Kommandeure der Königl. Preuß. Leibregimenter die Ehrenwache an der hohen Leiche des verewigten Kaisers Wil­helm mit zu übernehmen.

Bei der Beisetzung des verewigten Kaisers wird das Königliche Armeekorps durch den kommandierenden General von Alvensleben und durch eine Deputation des Infanterie-Regiments Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120, bestehend aus dem Regimentskommandeur Oberst v. Alberti, einem Stabsoffizier, einem Hauptmann, einem Lieutenant und dem Regimentsadjutanten vertreten sein.

Stuttgart, 11. März. DerPräsi- dent des Königl. Staatsministerims, Herr Staatsminister Dr. Freiherr v. Mittnacht, hat sich heute nach Berlin begeben, um seinen Platz im Bundesrat einzunehmen.

Stuttgart. Am Samstag den 10. war der engere ständische Ausschuß zu einer Sitzung zusammengetreteu. Der Kammerpräsident v. Hohl gab den Ge­fühlen tiefsten Leides und Schmerzes Ausdruck über den Hintritt unseres Kaisers. Sodann wurde eine Beileids-Adresse an die KöniglichenMajestätenJhreMajestät die Königin ist die Nichte des Heimge­gangenen Kaisers beschlossen und ab­gesandt.

Neuenbürg, 14. März. Um der allgemeinen Trauer für den verewigten Kaiser Wilhelm weitern würdigen

Ausdruck zu geben, wird am Tage der Beisetzung auch hier annähernd mit d« Feier in Berlin ein Trauergottesdienst mit allgemeinem festlichen Kirchgang statt­finden, während welcher Zeit die Geschäfte ruhen. (Die Sensenfabriken sind Nach­mittags geschloffen, im Uebrigen s. das Inserat.) In den Schulen wird die Jugend durch ein kurzes Lebensbild Kaiser Wilhelms über die Bedeutung des großen Toten verständigt werden. Die bürgerlichen Kollegien lassen heule an Kaiser Friedrich eine Beileids-Adresse abgehen. Damit ist den Gefühlen Aller über den schweren Verlust in angemessener Kundgebung entsprochen.

In Folge Regens und Schneegangs sind in verschiedenen Gegenden die Flüsse stark angeschwollen. In Württemberg ist das Neckargebiet augenblicklich am stärksten betroffen.

Ausland.

Warschau, 10. März. Die hiesige deutsche Kolonie entsendet zu den Beisetz­ungsfeierlichkeiten eine Deputation nach Berlin und will einen bedeutenden Fonds für einen Wohlthätigkeitszweck zum An­denken des Kaisers Wilhelm offerieren.

Miüjkllkn.

Kaiser Wilhelm -j-

Ein Wehruf erschallt durch das deutsche Land:

Der erhabene Kaiser ist tot,

Ein Herrscher, den Liebe dem Volke ver­band,

Ein Vater des Volks ruht in Gott.

Als die Feinde von siebzig uns zwangen zum Krieg,

Da einten sich Süden und Nord,

Er führt' uns zum Ruhme, er führt' uns zum Sieg

Und wurd' für den Frieden ein Hort.

Ja den Frieden erhielt er uns siebzehn Jahr,

Du deutsches Volk dank ihm dafür, Wenn auch drohend und ernst war oft die Gefahr.

Er hielt immer hoch sein Panier.

Was ist nicht geschehen auf sein Gebot Was zum Wohl seines Volkes gethan? Wie hat er gesorgt in Alter und Not Für den ärmsten und niedrigsten Mann!

Von der Arbeit ruhen, das konnte Er nicht,

Nie legt' Er die Hände in Schoß,

Ihm galt es als Höchstes: Erfüllung der Pflicht

Bis sein Auge im Tode sich schloß.

Und ein teures Vermächtnis ließ er zu­rück,

Die Einheit des Reiches er schuf,

Er führt' es zu< Größe mit richtigem Blia, Drum höret des Scheidenden Ruf:

Seid einig! so ruft er uns Deutschen zu Die Einheit sie machte uns stark,

Sie schaffet auch künftig vor Feinden uns Ruh,

Schafft Frieden der heimischen Mark.

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.

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